Anschaffung einer Nikon D90; Frage? richtige Wahl ? Analogobjektive passend?

Line

New member
Schon wieder eine von denen, die das Forum aufsuchen, weil sie Hilfe brauchen.
Guten Tag erste einmal an alle, die diese Fragen hier lesen.
UND
Dankbar bin ich für jeden (!) hilfreichen Hinweis.

Ich bin bildende Künstlerin und fotografiere (notwendigerweise, selten ist Zeit+Geld für andere Lösungen da) meine Arbeiten fast immer selbst.
Teilweise sind diese Arbeiten dann im Freien (Parkanlagen), teilweise habe ich keinen Einfluss auf das Licht, manchmal muss ich in schlechter ausgeleuchteten Räumen fotografieren, da auch die Ausstellungen dokumentiert werden sollen.
Nur einen Vorteil haben die Dinger, die da fotografiert werden- sie laufen wenigstens nicht weg!
Hin- und wieder kommt man dann auf mich zu mit der Bitte nach einer druckfähigen Vorlage, nicht selten für Kataloge oder Kalender (das letzte Mal DinA3 in der Druckerei/Lithotek gedruckt)
Nun sind die goldenen Zeiten der Analogfotografie leider gezählt (habe früher gerne mit Diafilm fotografiert), meine digitale Kamera hat eine zu geringe Auflösung und schon aus Zeit- und Bearbeitungsgründen habe ich mich daher entschlossen, endlich eine digitale Spiegelreflex zu kaufen.
Meine gute (kaputte) alte analoge Nikon liegt neben mir, zusammen mit den Objektiven, auch meinem heißgeliebten Macroobjektiv. Dazu sei gesagt, daß es mir sehr auf Struktur- Material und Farbwiedergabe/Farbtiefe ankommt, auch darum, die Plastizität der Skulpturen und den Reliefcharakter der Bilder zu erhalten.
Daher hatte ich mich soweit belesen, daß die Nikon D90 für mich richtig sein müßte.

1. Frage an die Experten: Haltet ihr das nach dem Obenstehenden für eine richtige Wahl?
Falls der Gedanke eventuell entstehen sollte:
Bitte nicht auf die Profimodelle verweisen, einige meiner Kollegen haben so etwas, aber ich kann´s mir nicht leisten und hatte gehofft, daß die Qualität der Fotos auch schon durch´s "Machen"+Auge kommt ;-)

2. Frage: Kann ich meine alten Objektive verwenden und wenn ja, wie muss ich umrechnen?
Objektive: Nkon AF NIKKOR 70-210 (1:4-5.6)  ; Sigma AF Macro 50mm, F2.8    und Nikon 24mm 1:2.8

Es wäre schön, wenn mir jemand da draußen helfen könnte;
und noch etwas:
Leider bin ich KEIN Experte.
Was ich durch meinen Beruf habe, ist ein ganz gutes Auge für Formales+Farben.
Da gelingen vielleicht manchmal durchaus Fotos, weil der Blick stimmt ;-).
Alles andere - eben auch die Technik - muss ich mir immer erst hart erkämpfen, bis sie irgendwann in´s Gefühl übergeht. Also: Wenn ich fehlerhafte Beschreibungen gemacht habe, ruhig korrigieren!

Zum Abschluss noch einmal meine dringende Bitte um Hilfe,
Line
 
S

salzkiste

Guest
das telezoom gibt bestimmt ein gutes bild ab, da die lichtstrahlen einigermassen gerade auf den sensor treffen. bei den kürzeren brennweiten musst halt testen, da geht nicht alles. umrechnen musst die brennweite ca. mit mal 1,6. aber da bekommst du bestimmt noch genauere angaben. ich würde mal sagen, dass du sowieso alles mit hand einstellst und nur die bildqualität für dich entscheident ist. ich selbst habe mit einer sony alpha 100 mit adapter m42 mit einer zeiss sonnar 135 super fotos gemacht, obwohl es nicht digital berechnet ist. 
 

mikewhv

Moderator
Hallo,

ich bin kein nikon spezi aber nikon hat seid kurzem die 3100 herausgebracht, vielleicht eine alternative.

Zum umrechnen, der verlaengerungs oder cropfaktor ist 1,5, also brennweite mal 1,5.

Die Verwendung alter Objektive ist nur mit Einschränkungen moeglich, wenn das Objektiv nicht „gechipt“ ist, also keinen Computer-Chip zum Auslesen der Objektivdaten besitzt, ist keine Belichtungsmessung möglich. Das trifft auf praktisch alle manuellen Nikon-Objektive zu. So können die Objektive zwar verwendet werden, Schärfe und Belichtung muss aber vollständig von Hand einstellt werden. Aber auch dazu haben die nikon spezi bestimmt mehr zu sagen.

Mike
 

Rainer

Moderator
@Line

Offensichtlich handelt es sich bei deinen Objektiven um ältere Autofokus-Objektive mit dem Stangen-Antrieb. Insofern ist die D90 genau richtig, da sie das günstigste Gehäuse ist, das solche Objektive noch ansteuern kann. Mit den neuen vierstelligen Gehäusen geht das nicht.

Der Cropfaktor bei Nikon beträgt 1,5. Dein 28mm-Objektiv ist also an der D90 kein Weitwinkel mehr. Deshalb ist es wohl ratsam, die D90 zusammen mit einem Kitobjektiv zu kaufen, das bei 18 mm anfängt, wie z.B. das AF-S 3,5-5,6/18-55 VR (die günstigste Möglichkeit). Damit wären auch die 28 mm abgedeckt für den Fall, dass das vorhandene Nikkor keine gute Arbeit macht. Das Telezoom und das Makro dürften keine Probleme machen.

18 mm an der D90 entsprechen 27 mm an deiner alten analogen Kleinbild-SLR

Gruß

Rainer

 

Line

New member
Vielen Dank!
Unglaublich, das hätte ich nie gedacht- so schnell+so brauchbar, ich bin begeistert!
Gerade habe ich nachgesehen und gelesen, daß gleich drei wirklich gute und für mich unerhört nützliche Antworten da sind, vielen Dank Euch Dreien, Danke, daß ihr Euch die Mühe gemacht habt!!!
mit Grüßen
Line
 
S

salzkiste

Guest
aber über deine erfahrungen kannst schon berichten. die praxiserfahrung ist das wichtigste überhaupt. bin schon gespannt auf deinen bericht.
 

Line

New member
Ja natürlich, das kann ich machen- schließlich muss ich mich ja "revanchieren".
Aber LEIDER fängt für mich die Suche nach der bezahlbaren Kamera erst einmal an, die letzte Gebrauchte, die ich anvisiert hatte, war auf einmal verkauft.
Also: Kann noch dauern.
Aber nach der Suche UND wenn ich mehr weiß -
wie geschrieben: Klar, da kommt dann noch der Bericht "Praxiserfahrung".
Und ich muss mich bei Euch nicht schämen, wenn ich Laie da quasi in Euren Bereichen "herumwildere"?
Naja, kann´s ja eh nicht ändern.
Mit Grüßen
Line
 
S

salzkiste

Guest
mal ne frage! hast dir schon mal die sony r1 angeschaut? wenn dir der zoombereich reichen würde, dann ist das eine wirklich sehr gute kamera, die zwar nicht mehr gebaut wird, aber die optik ist erste klasse.
 

mikewhv

Moderator
Hallo,

Du wilderst nicht und fotos deiner arbeitsergebnisse sind auch willkommen also bis dann.

@ salzkiste  sony r1 ...  :think: ... und ihre alten schaetzchen die sie noch hat?

Mike

 

TK-FotoFreund

Well-known member
Line schrieb:
1. Frage an die Experten: Haltet ihr das nach dem Obenstehenden für eine richtige Wahl?
Falls der Gedanke eventuell entstehen sollte:
Bitte nicht auf die Profimodelle verweisen, einige meiner Kollegen haben so etwas, aber ich kann´s mir nicht leisten und hatte gehofft, daß die Qualität der Fotos auch schon durch´s "Machen"+Auge kommt ;-)
Hallo Line  :wink:
das kommt darauf an was du wichtiger erachtest. Ich will dann mal auf deine Arbeiten eingehen, bzw. verschiedene Systeme betrachten. Die ganz klare von Nikon (auch anderen CMOS basierten) Geräten liegt klar auf der Fähigkeit Linien sauber und exakt bis in kleinste Details auflösen zu können. Die alternativen sind NMOS basierte Systeme (Olympus Panasonic). Diese lösen soclhe Linienstrukturen nicht so gut auf, dafür können sie aber Farbstrukturen besser auflösen und wiedergeben. Dann sollte man die unterschiedliche Farbwiedergabe der Sensoren nicht ganz ausser acht lassen. Da wirds aber dann echt aufwendig für dich, denn das kannst nur du mit deinem Empfinden bewerten. Was also heißt, die in Frage kommenden Modelle an Hand von selbst erstellten Bildern deiner Werke oder ähnlicher Werke zu vergleichen. Dann siehst du die stärken und schwächen jeder Kamera für deinen Anwendungszweck. Im Fachhandelkannst du sicher auch mal testen und da gibts dann sicher auch Modelle in der Nähe des Ladens, welche so ähnlichwie deine Arbeiten sind. Jedenfalls was Strukturen, Farben usw. angeht.
Wie gesagt, da kann man aber nicht einmal einen Hesteller als Favoriten nennen, da selbst die Geräte eines Herstellers sich in diesen Kriterien teilweise oft stark unterscheiden.
Ich würde dir aber dennoch vorschlagen sich mal die E-410 (510) und E-420 (520)anzusehen. Warum? 1. Sie sind relativ günstig. 2. Eine sehr feine und sehr detailreiche Darstellungsfähigkeit von Farbstrukturen.

LG Thomas
Warum diese Geräte
 

nico-e420

Well-known member
Wenn es um exakte Farbwiedergabe geht, könnte noch eine Sigma mit dem Faveon-Sensor in Frage kommen.

Da wären z.b. die Sigma DP1 / DP2 oder Sigma SD14. Letztere dürfte auch bald günstiger werden, da bald die SD15 kommt.

Ansonsten einfach mal im Netz nach Beispielbildern der einzelnen Kameras suchen, um einen ersten Eindruck der Farbwiedergabe zu bekommen.

Da du aber schon Nikkore hast wäre eine Nikon die eigentliche Wahl. Verkehrt machst du damit sicher nichts.
 

Rainer

Moderator
nico-e420 schrieb:
Ansonsten einfach mal im Netz nach Beispielbildern der einzelnen Kameras suchen, um einen ersten Eindruck der Farbwiedergabe zu bekommen.
Ist die ganze Diskussion über die "Farben" der Kameras nicht eine Phantomdiskussion, solange man nicht mit kalibrierten Komponenten (Farbmanagement in der Bildbearbeitung, Monitor, Drucker, Ausbelichter) arbeitet?

Für die Mehrzahl der User, die hier lesen und schreiben, dürfte das nicht zutreffen (mich eingeschlossen). Möglicherweise sitzen die meisten sogar vor einem Laptop-Display, das in der Regel die schlechteste "Brille" zur Betrachtung von Farben ist.

Gruß

Rainer
 

Line

New member
Noch einmal: Ein Dank (auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen- Ihr seid sehr hilfreich und vor allem auch hilfsbereit- das freut einen einfach).
So, nun zu der etwas ...strittig klingenden Auseinandersetzung "Farbe".
Die ist ja immer so ein seltsames "Ding", findet ihr nicht auch?
Schon an sich und ohne den "Sucher".
Und ich selbst wäre schon darauf angewiesen, auch OHNE Kameras den "richtigen Blick" zu entwickeln.
Aber das ist jetzt nur nebenher auf eine der angehängten Zitate gemünzt.
UND
Natürlich stimmt´s, ich sitze hier auch vor "falschen Farben".
Natürlich bin ich da manchmal entsetzt, was aus dem Drucker kommt-
seltsam ist es doch wie "relativ" alles erscheint, wenn am Ende jeder Drucker und jedes Papier etwas anderes veranstaltet.
Papierwechsel-anderer Bildeindruck.
Verheerend, wenn´s um Zwischentöne geht (also nicht um Plakatives+Grafisches).
Mir ging es wie gesagt erst einmal darum, für die Druckereien druckfähige Vorlagen zu haben.
Stellt Euch vor, man fotografiert über die Jahre seine Sachen, dann sind ein paar gelungene Fotos dabei- die Arbeiten sind inzwischen in Privathand/verkauft, man kann´s also nicht mal eben schnell neu fotografieren, dem Anlass entsprechend. Daher auch mein Wusch, wenn ich schon den Einsatz einer höherpreisigen Kamera wage,  dann bitte doch eine, die dem Drucker möglichst gute Vorlagen liefert.
Ansonsten war´s doch nett, auf die Internetfotos zu verweisen, schließlich bleibt der Bildschirm (und damit der Referenzrahmen) ja derselbe.
Aber es bleibt eben doch so, wie bei Lampenlicht die Farben von Bildern zu besprechen.
Eine andere Frage an Euch- wisst Ihr, warum sich Silber so schlecht abbilden läßt?
Liegt das an der Reflexion?
Habe immer wieder Metallarbeiten (Silber, Kupfer, Alu) zu fotografieren und bekomme fast immer "Problemchen".
Ach ja- bin immer noch etwas unentschlossen und werde zum Fachhandel gehen und "kaufkräftiger Kunde" spielen (bisschen Schauspielerei gehört dazu).
Die Auflösung der D90 ist doch gut, oder?
Möchte die Kamera nämlich- wennschon - die nächsten Jahre bis zur Verschrottung benutze können, ohne mich umgewöhnen zu müssen.
Also einigen Jahren nicht schon wieder vor dem Problem geringer Auflösung etc. stehen, weil die Druckereien ihre Technik ändern oder Ähnliches.
freundliche Grüße an Euch Foto-experten!
Line
 

Rainer

Moderator
Line schrieb:
Also einigen Jahren nicht schon wieder vor dem Problem geringer Auflösung etc. stehen, weil die Druckereien ihre Technik ändern oder Ähnliches.
Die notwendige Kamera-Auflösung (in Pixeln gerechnet) hängt von der Größe des gedruckten Bildes ab.

Bei hochwertigen Drucken sind 300 dpi üblich, also 300 Dots pro Inch. In unserem Maßsystem sind das ca. 120 Dots pro cm. Den Rest kannst du anhand der Sensordaten der D90 selber ausrechnen: Nimm die lange Seite 4288 Pixel geteilt durch 120, ergibt 35 cm, also zwischen A3 und A4. Bei Plakaten braucht man keine 300 dpi, weil man sie aus größerem Abstand betrachtet. 150 dpi dürfte passen.

Natürlich muss das Objektiv mitspielen, wenn du die Sensorauflösung der D90 auch wirklich ausreizen willst.

Mit der Frage nach den Farben machst du ein großes Fass auf - die ausführliche Antwort würde mich überfordern und auch den Rahmen des Forums sprengen. Dafür gibt es gute Bücher und Webseiten. Google nach Farbprofil, Farbmanagement, Farbraum - und lies dich in Ruhe in das Thema ein. Bei Bedarf poste ich einige Links aus meiner internen Sammlung.

In der Praxis läuft das darauf hinaus, dass alles aufeinander abgestimmt werden muss. Die Druckerei stellt ein Farbprofil zur Verfügung, das du bei der Ausarbeitung berücksichtigen musst. Das geht nur, wenn der Monitor kalibriert ist --> noch eine Baustelle. Dass die Bildbearbeitung mit Profilen umgehen können muß, versteht sich von selbst. Die Profiversionen von Photoshop können das.

Deine Bilder solltest du im RAW-Format abspeichern - dann hast du später alle Möglichkeiten, ohne Verluste mit Farbräumen und Farbabstimmung (Weißabgleich) zu experimentieren.

Bitte nicht falsch verstehen: die meisten Hobbyfotografen (mich eingeschlossen) kommen ohne diesen Zirkus aus, aber die haben auch andere Ansprüche. Mir reicht es, wenn meine Bilder auf meinem Monitor so aussehen, dass sie mir gefallen; gedruckt wird nur selten.

Gruß

Rainer
 
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