Der kleine Dirigent

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123suedamerika

Guest
Hallo,

um es vorweg zu nehmen. Ich habe viele Fragen zu dem Foto, weil ich so ganz und gar nicht damit zufrieden bin.

Auf dem Foto seht ihr, was ich vorhabe. Ich will die Stabheuschrecke auf den Noten fotografieren. Sie stellt sich oft auf die Hinterbeine und fuchtelt mit den Vorderbeinen umher. es sieht dann so aus als würde sie dirigieren.  Ich würde sie gerne so fotografieren, dass die Heuschrecke selbst zwar scharf ist, die bewegenden Vorderbeine aber unscharf sind.

Mein nächstes Problem ist der Hintergrund. Wie ihr sehr ist der nicht einheitlich schwarz. Wenn ich sowas am Tag draußen mache, dann ist mir der Hintergrund zu hell. Ich habe es also heute Abend drinnen fotografiert. Da habe ich zwar einen halbwegs dunklen Hintergrund, aber mir fehlt das Licht. Und wenn ich die Belichtungszeit erhöhe, dann ist die HEuschrecke wieder unscharf. Irgendeine Idee, wie ich am Tag fotografieren kann (denn dann ist genug Licht) und den Hintergrund trotzdem schwarz bekomme?

Mein nächstes Problem ist die Schärfe. Wenn ich z.B.  Blende 8 wähle (mehr geht nicht), dann erkennt die Kamera irgendwie die dünnen Beine und Fühler nicht ganz richtig und macht sie unscharf. Trotz Makromodus.


Auf den beiden nachfolgenden Bildern shet ihr die Probleme mit der Schärfe. Ich bekomme es kaum hin, dass das ganze Tier scharf ist. es ist immer irgendein Bein unscharf oder wird von der Kamera gar nicht erkannt.

Naja, und der Rahmen wurde auch ein bisschen viel, aber das weiß ich selber wie ich das anders hin bekomme :)

Das Foto soll wie gesagt nur mal zeigen, was mir so im Kopf rumschwebt. Ideen habe ich, nur umsetzen lässt sich das nicht so ganz. Ich wollte sie auch schon auf einer CD fotografieren, aber ch bekomme sie einfach nicht scharf, oder die CD spielgelt wie verrückt.

Aber wie findet ihr die Idee mit der Stabheuschrecke solche Aufnehmen zu machen? Ich werde demnächst auch mal versuchen eine Gottesanbeterin beim Fliegenfang zu knipsen.

Gruß
Daniel

edit: Ups, ich sehe gerade, dass bei den unteren Fotos die Blende bei 2,7 ist. Ok, deshalb ist wohl nicht alles scharf, aber wie gesagt das Problem bleibt. wenn ich die Blende auf ne größere Zahl erhöhe, dann wird alles so dunkel.
 

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Hypnokröte

Well-known member
Mit was für einer Kamera arbeitest du denn? Das Spiel mit der Schärfentiefe ist immer schwierig - besonders wenn man mit dem Licht eingeschränkt ist. Da kann ich dir auch nicht viele Tipps geben. Wird aber sicherlich schwierig, das ganze Tier ohne ordentlichen Blitz scharf zu kriegen. Wobei Tageslicht schon nicht verkehrt ist - als Hintergrund nimm doch einfach schwarzen Karton A3 oder so. Gibts in jedem Papiergeschäft. Der würde doch bei der Größe des Models schon reichen. ;-) Aber du musst wirklich nochmal sagen, was du für ne Kamera + Objektiv hast, das wäre hilfreich.
 
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123suedamerika

Guest
Hallo,

wie Rainer schon richtg bemerkte --> siehe EXIF Daten.

Ich weiß zwar nicht, warum die EXIF Daten beim ersten Bild so komisch sind, aber es war jedenfalls die gleiche KAmera.

Hintergrund nimm doch einfach schwarzen Karton A3 oder so
Das einfachste und naheliegenste erkennt man oft nicht. Klar, Du hast recht, es ist ja ganz einfach ein bisschen schwarzen Karton zu nehmen. Dass mir das nicht selber eingefallen ist..... ::)

Gruß
Daniel
 

Hypnokröte

Well-known member
Arrr, die EXIFs hätte ich auch selbst finden können.  :shame: Aber ich hatte nur beim ersten Bild geschaut da waren keine.  ;D
 
S

Shaw

Guest
Also ich hals blutiger Anfänger kann dir da nicht wirklich weiterhelfen. Evtl. mit der Blende etwas spielen.
Allerdings wollte ich dir sagen, dass ich die Idee super finde und das 1 Bild Schärfentechnisch, sowie vom Aufbau her, sehr gefällt.


Edit: An Stelle der blauen 1 stand vorher eine 3. Da habe ich michv ertippt. [Siehe meinen nächsten Post]
 
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123suedamerika

Guest
Hallo Kevin,

freut mich, dass Dir das 3. Bild gefällt. Mich persönlich stören dabei einige Dinge. Die Stabheuschrecke ist meiner Meinung nach etwas dunkel, das Vorderbein geht genau durchs Bild und das auch noch unscharf und die Enden der Beine sind auch immer unscharf.
Aber ds zeigt mal wieder, dass es oft pure Geschmackssache ist ob ein Bild gefällt oder nicht.

Für mein licht und Blendeproblem, denke ich mittlerweile eine Lösung gefunden zu haben. Bei mir dauerts da manchmal etwas länger bis ich drauf komme, da mir noch ein bisschen das Verständnis für die Zusammenhänge fehlt. Jedenfalls werde ich versuchen eine stärkere Lichtquelle zu besorgen. Z.B. zwei richtig kräftige Schreibtischlampen oder sowas in der Richtung. Dann kann ich auch die Blende kleiner machen bzw. die Blendenzahl auf das Maximum stellen (keine Ahnung ob das jetzt größer oder kleiner machen genannt wird). wenn ich dann noch ein bisschen Licht übrig habe, müsste ich auch noch die Belichtungszeit verkürzen können, damit das Bild nicht durch die Eigenbewegungen des Insektes unscharf wird.  Ich hoffe, dass es dann besser wird.

Sobald ich Lichtquellen aufgetrieben habe (und die nötige Zeit gefunden habe), werde ich nochmal so ein ähnliches Bild versuchen und hier einstellen.

Gruß Daniel
PS: Ich bin übrigens auch blutiger Anfänger...
 
S

Shaw

Guest
Na hauptsache ist doch, Daniel, dass du auf die Lösung kommst. Man hat schließlich Zeit und Kunst entsteht nicht in Hektik.

Nun, kurz ein paar Klärungssachen. Eine höhere Blendenzahl, heißt, dass du die Blende verkleinerst. Sprich, du blendest keliner ab um mehr Schärfentiefe zu bekommen. Hier würde ich allerdings nicht komplett abblenden, da es dann zur Beugungsunschärfe kommt.
Da ich bisher auch nur mit Schreibtischlampen gespielt habe, was die Beleuchtung von Gegenständen betrifft, vielleicht den Tipp, dass du dir ein paar weiße Blätter nimmst und sie als Reflektoren benutzt. Insofern der kleine Krabbler nicht zu aktiv ist, kannst du dann gucken was dir mehr zusagt o. wie es am besten ausgeleuchtet ist. 2 Schreibtischlampen denke ich sind gut, 3 wären vielleicht noch besser.

Wichtig wäre nur, das gleiche Licht zu benutzen. Also nicht, dass die eine ne Glühbirne hat und die andere Kunstlicht. Das verwirrt den Weißabgleich  ;)


Betreffend des Bildes.
Wah, Daniel, entschuldige. Ich habe mich vertippt. An Stelle der 3, sollte eigentlich eine 1 sein. Tut mir leid ....  :shame:


 
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123suedamerika

Guest
Hallo,

also ich habe es jetzt nochmal versucht.

Das Bild sieht jetzt anders aus. Ob es allerdings besser  ist wage ich zu bezweifeln. Nun ist der Hinterleib wieder unscharf. Das war allerdings von 24 Fotos das einzig brauchbare.

Das Hauptproblem besteht im Moment einfach darin. Ich bekomme die Insekten nicht richtig scharf trotz supermakromodus. Entweder habe ich den Kopf scharf, dann ist aber der Rest unscharf usw. Selbst bei Blende 8 ist nicht alles scharf (ganz davon abgesehen, dass es dann sowieso zu dunkel ist) . Auf dem Bild habe ich die Blende 4,5 verwendet, damit es nicht zu dunkel wird.

Kann mir jemand sagen wie ich meine Kamera einstellen muss? Ich komme einfach nicht dahinter. Oder stößt meine Kamera bei solchen Bilder an ihre Grenzen?

Gruß Daniel
 

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Rainer

Moderator
Hallo Daniel,

im Nahbereich ist die Schärfentiefe minimal.

Die genauen Werte kannst du hier online ermitteln:

http://www.dofmaster.com/dofjs.html

Als Brennweite muss man die tatsächliche Brennweite eingeben, z.B. 6 mm (siehe EXIF-Daten des letzten Bildes).

Da ich die Größe der Schrecke, den Aufnahmeabstand und den Versatz zwischen Hinterleib und Kopf nicht kenne, kann ich dir aus der Ferne den Wert nicht nennen.

Wichtig ist, dass du den ganzen Schärfentiefenbereich ausnutzt, d.h. nach vorne und nach hinten. Im Nahbereich sind das ca. jeweils 50 % (der dofmaster weiß es genauer). D.h. du darfst nicht auf den Kopf fokussieren ( weil dieser der entfernteste Teil ist), sondern auf die Mitte des Körpers.

Die Grenzen, an die du stößt, haben weniger mit der Kamera als mit den optischen Gesetzen zu tun.

Abgesehen davon: schau dir mal andere Insektenmakros an. Es steht nirgendwo geschrieben, dass das ganze Motiv scharf sein muss. Wichtig ist, dass der Fokus auf den Augen bzw, auf dem Kopf liegt - es sei denn, du willst die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine andere Stelle lenken.

Es gib inzwischen eine Methode, die Grenzen der Schärfentiefe durch Bildbearbeitung zu überwinden. Das geht aber nur bei statischen Motiven. Man macht eine Aufnahmereihe und ändert von Bild zu Bild den Fokuspunkt. Am PC werden dann die Bilder übereinander gelegt, wobei jeweils immer nur die scharfen Stellen aus jedem Einzelfoto ausgewertet werden.

http://www.heliconsoft.com/heliconfocus.html

ist ein solches Programm. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert. Das Verfahren ist mit einer kompakten Digitalkamera auch ziemlich mühsam. Hilfreich könnte die Möglichkeit sein, die Kamera über den PC zu bedienen (remote control). Das entsprechende Programm befindet sich auf der mitgeleiferten CD-ROM (es ist der Zoombrowser meines Wissens). Aber ich weiß nicht, wieviel Geduld eine solche Stabschrecke hat  ;D

Gruß

Rainer
 

Jens

Administrator
Naja, hier stößt du sicher auch an die physikalischen Grenzen. Kannst du denn noch einen Tick weiter weg gehen um den Schärfebereich noch etwas größer zu bekommen? Das hilft vielleicht.

Ansonsten kann ich deine Selbstkritik zur Schärfe nur bedingt teilen. Ich finde es absolut gelungen! Kompliment.
 

Makrofetischist

Well-known member
sehr schön geworden...wegen der unschärfe am hinterleib empfehle ich dir, die schrecke paralell zum chip auszurichten, damit sich das insekt in der schärfeebene bewegt...ach so...und die idee ist ausgezeichnet... :up: ...hast du schon mal probiert, indirekt zu blitzen, damit du eine kleinere Blende wählen kannst?
 

Rainer

Moderator
Makrofetischist schrieb:
hast du schon mal probiert, indirekt zu blitzen
Das ist mit einer kompakten Digitalkamera ohne Blitzschuh nicht ganz einfach. Man müßte das Licht des internen Blitzes mit einem kleinen Reflektor (Alufolie) nach oben umlenken und unmittelbar oberhalb der Kamera einen weißen Karton schräg anbringen, um das Licht nach vorne umzulenken.

Die Zimmerdecke als Reflektionsfläche ist bei Leitzahl um 12 zu weit weg.

Die Alternative wäre die Einbeziehung eines starken externen Blitzes (indirekt eingesetzt), der mit einem Slaveadapter angesteuert wird.

Gruß

Rainer
 
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123suedamerika

Guest
hallo,

danke für die netten Komplimente. Das Bild ist wohl dich besser geworden als ich dachte.

Indirektes Blitzen heißt ja, den Blitz nicht direkt auf das Objekt auszurichten, oder?
Falls ich richtig liege, wüßte ich nicht wie ich das machen soll, da der Blitz ja nur in eine einzige Richtung geht.

Da mein Bild nun gar nicht so schlecht war, werde ich euch nacher mal meine Versuche zeigen, die Schrecke auf einer CD zu fotografieren. Diese Bilde sind alle eine mittlere Katastrophe (diesmal aber wirklich), weil die Kamera mit der Reflektion der CD scheinbar irgendwie nicht klar kommt. Werde nacher oder morgen mal was einstellen.

Und vielen, vielen Dank für die Antworten.
Gruß
Daniel

edit: oh, da hat Rainer ja fast zeitgleich mit mir geschrieben. Stimmt genau. Indirekter Blitz ist nicht so einfach mit meiner Kamera. Vielleicht sollte ich einfach mal eine viel stärkere Lichtquelle benutzen.
Ich habe noch einen Halogenscheinwerfer vom Bau. Da muss ich mich aber beeilen mit fotografieren, sonst bekomtm die Stabschrecke ein wenig zu viel Feuer unterm Hintern
 
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