Ein Pilz

A

Anja_01

Guest
Hallo,
gefunden an "Brennholz", also der Baum war gefällt und lag gestapelt am Weg.
ISO100
f8
1/30
EOS400D+Canon 17-85mm

Ich hätte mir im nachhinein etwas mehr Tiefenschärfe gewünscht, da ich meinen Bildstabilisator erst ausgetestet habe und normal schon bei 1/100stel verwackle habe ich mir nicht getraut weiter abzublenden.
 

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TK-FotoFreund

Well-known member
Anja_01 schrieb:
Ich hätte mir im nachhinein etwas mehr Tiefenschärfe gewünscht, da ich meinen Bildstabilisator erst ausgetestet habe und normal schon bei 1/100stel verwackle habe ich mir nicht getraut weiter abzublenden.
Hy Anja

es ist nicht nur die Blende, welche verantwortlich ist für die Schärentiefe. Viel entscheidender ist der Abstand den du zum Objekt hast. Je näher du ran gehst um so geringer wird der Schärfebereich. Also hilft manchmal ein Schritt zurück mehr als die Blende hochzutreiben. Aber wir wollen oft so groß wie möglich  :pfeif:
Ansonsten hat das Bild wenig Kontraste drum ist nicht unbedingt eines der interessanten. Grad der Pilz bildet wenig Unterschied zum Holzstamm.
Grüße Thomas
 

FotoFux

Well-known member
TK-FotoFreund schrieb:
...es ist nicht nur die Blende, welche verantwortlich ist für die Schärfentiefe. Viel entscheidender ist der Abstand den du zum Objekt hast. Je näher du ran gehst um so geringer wird der Schärfebereich...
Ähm... - diese Definition stimmt so gesagt nun nicht. :no:

Um diesen Effekt sichtbar zu machen, müßte der Pilz - bei verwendetem EF-S 17-85IS USM - aus mindestens 10 Metern Entfernung mit einer Brennweite von 17mm fotografiert werden. Für eine Nahbereichsaufnahme unsinnig. Hier ist wirklich vor allem die Blendenwahl entscheidend.

Für Nahaufnahmen - also alles, bei dem das Objektiv nicht gegen unendlich scharfstellt - gilt: Nicht der Abstand zum Objekt ist für die Schärfentiefe mitverantwortlich sondern die Brennweite des Objektivs.
Das heißt: Je kürzer die Brennweite, desto größer wird der Schärfentiefebereich. Um mir das zunutze zu machen muß ich im Gegenteil so nah wie möglich an das Objekt herangehen um die Brennweite möglichst kurz wählen zu können.

Ein weiterer Zusammenhang besteht mit dem Abbildungsmaßstab. Je kleiner der Abbildungsmaßstab, desto größer ist die Schärfentiefe. Bei 17mm hat das Objektiv einen maximalen Abbildungsmaßstab von ca. 1:5. Der ändert sich jedoch nicht, auch wenn ich 3 Schritte zurückgehe. Wenn ich dann das Motiv heranzoome verkleinere ich zwar den Abbildungsmaßstab, veringere aber wieder durch die längere Brennweite den Schärfentiefebereich, der Effekt hebt sich auf.

Gruß, Patrick.
 

Rainer

Moderator
räusper  :pfeif:

um auf das Bild zurückzukommen: warum ist noch niemand auf die einfachste Lösung des Problems gekommen:

ISO hoch auf 400 -- > Gewinn von zwei Blendenstufen --> ausreichend Schärfentiefe  :pfeif:

ISO 400 ist bei mir an der 20D die Standardeinstellung. Die 400D dürfte im Rauschverhalten um nichts schlechter sein.

Gruß

Rainer
 

TK-FotoFreund

Well-known member
FotoFux schrieb:
Für Nahaufnahmen - also alles, bei dem das Objektiv nicht gegen unendlich scharfstellt - gilt: Nicht der Abstand zum Objekt ist für die Schärfentiefe mitverantwortlich sondern die Brennweite des Objektivs.  :rofl:
Hy Patrick  :wink:

ich schätze deinen Sachverstand. Ich weiß vielleicht nicht so viel wie du  :no:
Aber ein paar Sachen krieg ich auch auf die Reihe. Zumal es ja heute im Internet Schärfentieferechner gibt. Und Excel macht Tabellen richt übersichtlich.
Also ich war mal kurz bei oly-e.de die haben da so einen Rechner für Schärfentiefebereiche. Ich hab mal Konstant Brennweite 100mm eingegeben und nur die Entfernung variert.
Bei Abstand 1,0 m beträgt der Bereich bei f8 0,990m bis  1,011m = 0,021m
Bei Abstand 1,0 m beträgt der Bereich bei f22 0,972m bis  1,030m = 0,058m

Bei Abstand 1,5 m beträgt der Bereich bei f8 1,476m bis  1,525m = 0,049m
Bei Abstand 1,5 m beträgt der Bereich bei f22 1,435m bis  1,571m = 0,136m

Bei Abstand 2,0 m beträgt der Bereich bei f8 1,956m bis  2,046m = 0,090m
Bei Abstand 2,0 m beträgt der Bereich bei f22 1,884m bis  2,131m = 0,247m

Ich denke das reicht. Daran kann man unschwer erkennen, dass gerade in diesem Nahbereich genau ein kleiner Schritt (ca 0,50m) genausoviel bringt vom Schärfentiefebereich (also der absolute Bereich der scharf wird) wie von Blende f8 auf Blende f22.
ist zwar nicht in absoluten Zahlen mit der Canon vergleichbar aber die Relationen dürften gleich sein.
Oder sehe ich die Zahlen falsch  :frage:
Das mit dem ABM ist noch ein anderes Thema das geht aber bei der Berechnung die Gegenstandsweite g (Abstand vom Objekt) auch ein ABM = Bw / (g - Bw)

Nicht für ungut großer Häuptling aber mich beschäftigt gerade dieses Thema sehr stark
und es geht mir darum was zu lernen. Vieleicht habe ich doch noch irgendwo nicht ganz die richtige Denke.
Grüße Thomas
 

Rainer

Moderator
Im Nahbereich ist bei gegebener Blende die Schärfentiefe im Wesentlichen vom Abbildungsmaßstab abhängig. Das gilt etwa bis Maßstab 1:10, wenn man dieser Ausführung

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/schaerfentiefe/node19.html

vertrauen darf.

Patrick hat es genau umgekehrt geschrieben. Ich meine aber, dass er in früheren Threads den Sachverhalt richtig dargestellt hat. Verwechslung?
 

FotoFux

Well-known member
Grübel... .

Vielleicht habe ich mich auch mißverständlich ausgedrückt, ich dachte eigentlich, es verstanden zu haben.

@Thomas:
Eigentlich bestätigen deine Zahlen doch genau das was ich geschrieben habe. Ich habe dasselbe jetzt nochmal für 17mm Brennweite durchexerziert und ebenfalls nur die Entfernung variiert.

Bei Abstand 1,0 m beträgt der Bereich bei f8 0,71428m bis 1,6667m = 0,95239m
Bei Abstand 1,0 m beträgt der Bereich bei f22 0,5000m bis unendlich = unendlich

Bei Abstand 1,5 m beträgt der Bereich bei f8 0,93548m bis 3,78275m = 2,84727m
Bei Abstand 1,5 m beträgt der Bereich bei f22 0,56401m bis unendlich = unendlich

Bei Abstand 2,0 m beträgt der Bereich bei f8 1,10685m bis 10,35857m = 9,25172m
Bei Abstand 2,0 m beträgt der Bereich bei f22 0,62130m bis unendlich = unendlich

Wahrscheinlich habe ich mich wirklich blöd ausgedrückt. Wenn ich deine 100mm mit meinen "mickrigen" 17mm vergleiche dann komme ich doch zu dem Ergebnis daß die Schärfentiefe bei kürzerer Brennweite und gleichen Bedingungen größer ist als bei langer Brennweite.
Meine "Denke" war, daß ich hierbei immer einen durchgehend scharfen Pilz erhalten werde, da er, egal ob ich einen Meter oder zwei davon entfernt stehe, immer im Schärfebereich liegt.
Bei 100mm muß ich mir schon etwas genauer überlegen, wo ich mich hinstelle, da ist es tatsächlich so daß mir die Motivnähe Nachteile bringt.

Ansonsten nicht übelnehmen, das war nicht als persönlicher Angriff gemeint - Schärfentiefe ist auch eines meiner Steckenpferde (Wobei ich es aber weniger mit dem Berechnen habe).

Gruß, Patrick.

P.S.:
@Anja:
Sorry for kaputtmaching deinen Thread :flowers:
 

TK-FotoFreund

Well-known member
FotoFux schrieb:
Ansonsten nicht übelnehmen, das war nicht als persönlicher Angriff gemeint - Schärfentiefe ist auch eines meiner Steckenpferde (Wobei ich es aber weniger mit dem Berechnen habe).
Gruß, Patrick.
Hy Patrick  :wink:

ich denke nicht das du mich persönlich angreifen willst. Nur für mich ist das schweres Thema das ich mir gerade aneignen will. Als Techniker der viel mit Messtechnik zu tun hatte habe ich manchmal auch unkonventionelle Lösungsansätze, um mir selbst was beizubringen. Da kann es auch passieren, dass ich was falsch mache. Wenn man dann zwei Meinungen nicht zusammenbringt hat man ein Problem. Ich versuch das dann eben zu klären, weil ich immer bereit bin was zu lernen. Weil gerade bei Nahaufnahmen, Makro möchte ich schon verstehen was ich tue. Und nicht nur grübeln, weil was nicht so wird wie ich dachte. Warum ist jetzt die Tiefenschärfe nicht so wie ich mir das vorstelle  :frage: welche Faktroen beeinflussen das noch  :frage: Und da kam ich halt drauf, das im Nahbereich sehr schnell die Entfernung zum Objekt viel wichtiger ist als die Blende. Da hab ich dann fast unbewußt automatisch immer große Brennweiten im Hirn. Die Kunst wird es wohl sein beides so einzusetzen, dass man ein optimales Ergebnis hat.
Ich muss also doch meine Tabelle für Brennweiten und Abstände erweitern. Denn ich habe zwar auch Weitwinkel 14mm für mein Objektiv abgefragt aber nur bei min. Grenzabstand. Aber es ist auch von Vorteil zu wissen wie sieht das bei mittleren bis großen Abständen aus. Weil wenn ich Zahlen im Kopf habe, dann kann ich das viel besser umsetzten, als wie mit abstrakten Aussagen.
So nun denn erachte ich das Thema wohl genügend ausgequetscht und freu mich weiterhin auf deine Kommentare auch wenn wir dann anderer Meinung sind aber das gehört dazu, ebenso wie Missverständnisse. Aber als Erwachsene sind wir ja in der Lage dies fair klären.
Grüße Thomas
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Rainer schrieb:
Im Nahbereich ist bei gegebener Blende die Schärfentiefe im Wesentlichen vom Abbildungsmaßstab abhängig. Das gilt etwa bis Maßstab 1:10, wenn man dieser Ausführung

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/schaerfentiefe/node19.html

vertrauen darf.

Patrick hat es genau umgekehrt geschrieben. Ich meine aber, dass er in früheren Threads den Sachverhalt richtig dargestellt hat. Verwechslung?
Hy Rainer  :wink:
ich denk dem kann man vertrauen. Übrigens hat der Gute Mann sein Resume treffend kurz beschrieben. Wenn man sich nicht genau dran hält gibt es Verwechslungen.
Aber auch auf die Gefahr hin dass ich euch langweile finde ich seine Schlusaussage doch wert sich zu merken. Deshalb erlaube ich mir zu Zitieren. (elmar-baumann.de)
- Die Schärfentiefe nimmt mit längeren Brennweiten stark ab
- Je größer die Motiventfernung ist, desto größer wird die Schärfentiefe
- Je größer die Blendenzahl, desto größer die Schärfentiefe

Ich habe dem guten Mann seine Seite schon oft besucht aber diese Schlussaussage habe ich erst heute abend entdeckt. Also doch wieder was gelernt. Ich finde die genial einfach und gut zu merken. Während seine anderen Ausführungen ja ganz schön anstrengend sind.
Grüße Thomas
 
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