Entrauschen versus Nachschärfen

mweitlaner

Well-known member
Hallo EBV-Spezialisten,

Als Kompaktcamhalter ist das Bildrauschen ab ISO 400 leider immer wieder ein Thema für mich.

Nun weis ich, daß es in Photoshop Filter zum Entrauschen gibt. Dazu habe ich folgende Fragen:

1. Sind andere Tools wie z.B. das frei erhältliche Tool http://www.freeware-archiv.de/HeliconFilterFree-Foto.htm (Hinweis aus dem Forum) besser auf Entrauschen spezialisiert oder gibts da qualitativ ohnehin kaum Unterschiede.

2. Ist die Reihenfolge von Entrauschen und Nachschärfen für das Endresultat von Bedeutung? Im Prinzip müßten sich die Funktionen ja teilweise gegenseitig aufheben zumindest aber beeinflussen.

Danke für Eure Hinweise schon mal vorab.  :flowers:

Liebe Grüße
Michael
 

Rainer

Moderator
Hallo Michael,

eine direkte Antwort auf deine Frage habe ich leider nicht.

Mir ist aber gerade eingefallen, dass mein bevorzugtes PS-Plugin zum Bildschärfen bei bestimmten Einstellungen auch feine Details "aquarelliert" und damit das Rauschen mindert.

Das Plugin ist kostenlos und kann hier

http://free.pages.at/easyfilter/

heruntergeladen werden (sharpen.8bf)

Es ist eine Kombination von USM und Schärfen durch Versetzen; die Parameter lassen sich frei einstellen. Das Maß der Entrauschung wird durch das Ausmaß des Versetzens bestimmt.

Ich habe das Tool noch nicht gezielt zum Entrauschen benutzt, aber vielleicht ist es ja eine Lösung.

Das zweite Plugin (Smartcurve) auf der Seite kann ich auch wärmstens empfehlen, vor allen Dingen den PSE-Benutzern. Denn dort gibt es von Hause aus kein Gradationskurven-Tool.

Gruß

Rainer

 

Jens

Administrator
Ist die Reihenfolge von Entrauschen und Nachschärfen für das Endresultat von Bedeutung?
Ja, ich denke schon. Beim digitalen schärfen werden Übergänge/Kanten in den dunklen Bereichen dunkler und in den hellen heller gemacht. Die Konturen werden gewissermaßen verstärkt, was den Eindruck eines schärferen Bildes entstehen lässt. Hat das Bild schon vorher starkes Korn bzw. rauscht stark, werden diese einzelnen, winzigen Bereiche natürlich auch dem Schärfeprozess unterzogen. Das Rauschen tritt danach noch deutlicher hervor. Wenn also beide Arbeitsschritte vollzogen werden, dann doch möglichst vorher "entrauschen".
 
D

datwilli

Guest
Zum Thema Nachschärfen hier ein kleiner Test:
Ich habe ein altes Papierbild gescannt. (Bitte nicht über das Bild diskutieren.) Es hat eib grausames Korn, was in etwa mit einem Rauschen vergleichbar ist.

Bild 1: Ganzes Bild
Bild 2: Starker Ausschnitt, bei dem man das starke Rauschen gut sehen kann.
Bild 3: Gleicher Ausschnitt, aber mit einer Software entrauscht. Logisch, dass dabei ein wenig von   
          der Schärfe flöten geht.

Software ist hier als Freeware zu downladen. Es installiert sich als Plugin in PS.

http://www.imagenomic.com/nwsa.aspx
 

Anhänge

Juplet

Well-known member
In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, daß man auch selektiv schärfen und entrauschen kann, d.h. man wendet das Entrauschen nur dort an, wo es am meisten stört (z.B. Himmel oder dunkle Bereiche), dann bleibt die Schärfe beim restlichen Bild erhalten.

Gruß Jürgen
 
Ich schärfe zuerst unter Aperture - das Entrauschen erledigt (Das Plug-In ist ein echter Hammer) Imagenomic. Es entfernt m.E. am besten Bildpixel sogar bei ISO 800.
 
S

studiofan

Guest
Jens hat das hervoragend beschrieben. Schärft man erst, verstärkt man das Rauschen, welches ohnehin nur schwer aus dem Bild zu holen ist. Das Tool in Photoshop ist nicht so der Bringer, das kann ich manuell besser.
Nicht zu vergessen aber ist NeetImage, eine eigenständige, aber leider nicht kostenlose Software, die hervorragende Kompromisse zwischen Entrauschung und Schärfung findet und beides in einem Abwasch erledigen kann.

Allerdings stehe ich immer auf dem Standpunkt, dass man besser fährt, wenn man gezielt nur die Bereiche in einem Foto bearbeitet, die eine Bearbeitung benötigen. Damit kann man dann leicht und gezielt entrauschen. Das Fotos beim schärfen auch nur dort einer Schärfekur unterzogen werden sollten, wo sie das nötig haben, hat sich ja sicher schon rumgesprochen. Das geht dann aber leider nur mit Photoshop und/oder anderen Programmen, die Bilder in unterschiedlichen Ebenen ablegen und bearbeiten können.
 
Oben