Jerusalem - Via Dolorosa - Kreuzweg?

FrauHolle

Well-known member
Solche Kreuze schleppen sowohl fromme Einzelpilger als auch Pilgergruppen von einer historisch zweifelhaften Stätte zur nächsten, die ganze Via Dolorosa entlang.
Diese beiden Kreuze stellte ein junger Araber hier -ziemlich am Anfang der Via Dolorosa- ab, vielleicht sind sie von den nächsten Pilgern bereits vorbestellt?
Mich faszinierte die lieblose Komposition: Fast gefährlich nahe am Straßenrand, unter einem Verkehrsschild festgeklemmt, in unmittelbarer Nähe der Mülleimer.
Dies ist für mich irgendwie ein Symbol für die dunkle Seite des Kreuzes, die den Menschen dieser geschundenen Stadt seit zweitausend Jahren immer wieder Leid und Demütigung verheißt, während der "siegreiche" Teil des Kreuzes von hier aus in alle Welt getragen wurde.
 

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Ben Knips

Well-known member
vielleicht sind sie von den nächsten Pilgern bereits vorbestellt?
Genau so ist es. Das Monopol für den "Kreuzverleih" ist seit dem 19. Jrh. fest in muslimischer (arabischer) Hand. Genauer gesagt, in der Hand von 1 oder 2 Familien. Frag mich nicht warum.
Aber es gibt noch mehr "Monopole" So ist die Schlüsselgewalt in der Grabeskirche seit dem 16. Jahrh. in einer arabischen Familie. Weil sich die frommen , christlichen Brüder nicht einigen konnten, wer die Türe auf und abschließen durfte. Hin und wieder kloppen sch die Mönche heute noch, so dass die israelische Polizei für Ruhe sorgen muss.
 

puck

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Frei nach Monty Python: "Bitte jeder nur ein Kreuz!" ;-)

Man könnte es auch für einen Umzug halten, noch einen Kleiderständer dazu stellen -- fertig.
 

kaliko

Well-known member
Kommentar: P1010276JerusalemKreuzklein.jpg
Hallo Claudia!

Wenn ich deine Bilder so sehe, kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass du einen Rucksack voller Eindrücke mitgebracht hast! es gibt ja nicht viele Orte, die so spannungsgeladen sind.

Dieses konkrete Bild hier erinnert mich vor allem an die Verkommerzialisierung von Religion, wie man sie auch in großen Wallfahrtsorten beobachten kann. Das macht mir den Rummel an solchen Plätzen eigentlich ziemlich unsympathisch, aber natürlich interessant für Beobachtung. Ich finde nur, dass es angesichts des Getöses schwer ist, sich auf die Spiritualität eines Ortes einzulassen. Und so finde ich die Zusammenstellung auf deinem Foto   :up:  :up: , weil sie für mich genau das aussagt!

lg
Brigitte

 

mikewhv

Moderator
Hallo,

der kampf der christlichen kirchen und  um erbhoefe, vorrechte und vorherschaft an diesen (und allen anderen) orten ist  :no: geradezu laecherlich.
Muelltonnen, ascheimer und kreuze was fuer eine mischung  :up:.

Mike


 

FrauHolle

Well-known member
@Brigitte und Mike:
Ich habe in unserer Herberge am Nachbartisch einen Mann belauscht, der ziemlich wörtlich folgendes sagte: "Ich habe noch keinen Ort erlebt, der so wie Jerusalem das Potential in sich birgt, einen Menschen zum Atheisten zu machen." Zugegeben, da ist was dran.
Aber da die Reise für mich nicht den Status einer Pilgerfahrt hatte, habe ich mich daran nicht gestört, sondern es eher nur mit Kopfschütteln betrachtet.
 
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