jpg-Komprimierungsverfahren

Bert

Well-known member
Bitte um Rat

Habe drei jpg-Komprimierungsverfahren ausprobiert. Alle drei Bilder sind qualitativ schlechter als das Original (war zu erwarten), dennoch ist das Schlechtersein unterschiedlich. Warum?

Natürlich kann ich noch lange herumprobieren, aber vielleicht muß ich nicht das Rad auch neu erfinden ;).
Kann mir bitte jemand erklären, worauf es bei der Komprimierung ankommt (um die besten Ergebnisse zu erzielen), und mit welcher Software ist man am besten bedient?

Danke, Bert
 

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Rainer

Moderator
Hallo Bert,

die Bildqualität sinkt mit der Stärke der Komprimierung. Deshalb sollte man nur so stark wie unbedingt erforderlich komprimieren. Die erlaubten 300 kb solltest du deshalb ausnutzen.

Letztendlich steht und fällt die Qualität des Endprodukt aber mit dem gesamten Workflow. In der Kamera sollte man immer mit der geringsten Komprimierung oder in RAW speichern. Dann wird das Bild auf Forumsgröße skaliert(lange Seite 900 Pixel). Dann erst wird auf 300 kb komprimiert.

Hier in der FAQ ist das beschrieben:

http://forum.foto-faq.de/bilder-fuers-forum-skalieren-mit-windows-und-linux-t8404.0.html

Nach sem Skalieren sollte man übrigens immer etwas nachschärfen. USM (Unscharf maskieren) ist der minimale Standard. Es gibt aber bessere Techniken:

http://forum.foto-faq.de/photoshop-besser-als-usm-tutorials-aktionen-und-filter-zum-nachschaerfen-t8561.0.html

Gruß

Rainer
 

Bert

Well-known member
Hallo Rainer, danke für die ausführliche Antwort.

Die Bilder kommen aus der Kamera in RAW-Format (die lange Seite etwa 4000; 10 MB), mit der NikonViewer-Software kann sie zu jpg-Format konvertiert werden (die lange Seite etwa 1600; 1 MB – als beste Qualität) – da erscheinen die ersten Komprimierungsfehler.

Mit IrfanViewer habe ich dann die jpg-Datei verkleinert (test und test08) – obwohl beide Dateien etwa gleich groß sind, sind die Qualitätsunterschiede, insbesondere in der Schärfe, erheblich – das wundert mich sehr.

test10 habe ich mit der SW Traumflieger verkleinert – die Scharfe ist deutlich besser als bei test08, obwohl die Dateigröße nur etwa 65 kB beträgt.

Bei test12 habe ich das RAW-Bild mit der von dir empfohlenen SW (FSViewer) direkt verkleinert und nach jpg konvertiert.

Bei test14 habe ich das RAW-Bild zuerst mit der NikonViewer-Software zu tif-Format konvertiert, die tif-Datei mit IrfanViewer verkleinert und als jpg abgespeichert.

Es würde mich interessieren, wie die Erfahrenen unter euch, die die entsprechende SW haben, die Qualität der einzelnen Konvertierungen beurteilen – also welches der fünf Testbilder die wenigsten Fehler/Verluste hat. Ich habe keine Software, um es nachzuprüfen, und mein Auge ist kein objektives Meßgerät.

Photoshop habe ich nicht, also muß ich auf das Nachschärfen verzichten.

Noch mal – danke schön. :)
 

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Rainer

Moderator
Bert schrieb:
Es würde mich interessieren, wie die Erfahrenen unter euch, die die entsprechende SW haben, die Qualität der einzelnen Konvertierungen beurteilen – also welches der fünf Testbilder die wenigsten Fehler/Verluste hat.
Das scheitert schon daran, dass die ersten drei Bilder kleiner sind als die beiden letzten. Um den optimalen Workflow unter den von dir vorgegebenen Bedingungen herauszufinden, müsste man die Original-Dateien und die entsprechende Software haben.

Ich kann nur sagen, dass in meinen Augen Nr. 14 am besten aussieht.

Photoshop habe ich nicht, also muß ich auf das Nachschärfen verzichten
Darauf sollte man nicht verzichten und die Lösung ist einfacher als du denkst.

Erstens kann man mit Irfanview auch schärfen, aber man sollte es allerdings lassen, weil der Algorithmus nicht optimal ist.

Zweitens kostet eine ältere Photoshop Elements-Version kein Vermögen (ab PSE 2 ist alles brauchbar, dürfte für 10 Euro zu bekommen sein)

Drittens läuft das sharpen-Plugin aus meinem Link auch unter Irfanview und anderen kostenlosen Bildbrowsern, die mit Photoshop-Plugins umgehen können (XnView z.B.)

http://www.irfanview.com/plugins.htm

Ein Hinweis sei noch erlaubt: ich würde die Signatur (wenn sie denn unbedingt sein muss) dezenter gestalten, d.h. in die Bildecke unten rechts verschieben.

Gruß

Rainer
 

Bert

Well-known member
Hallo Rainer,

danke für deine Kommentare, das hilft mir bei diesem jpg-Problem weiter.

Ich wollte da keinen beeinflussen, aber Nr. 14 war auch in meinen Augen der beste Kandidat. Die ersten drei Bilder aus dem ersten Posting finde ich alle schrottig, Nr. 12 ist in meine Augen schon deutlich besser. Die Farben jedoch lassen bei allen Bilder noch viele Wünsche offen (im Vergleich zum Original). In die Farbkonvertierung muß ich mich noch vertiefen.

Das Problem scheint die NikonViewer-Konvertierung anzuleiern, bei der Verkleinerung verstärkt sich das. Mit der tif-Konvertierung scheint die SW besser zurechtzukommen. Bei Gelegenheit will ich ausprobieren, ob die Kamera selbst bessere jpg-Konvertierung durchführt als die erwähnte SW.

Da ich kein Freund digitaler Foto-Bearbeitung bin, will ich keine SW kaufen. Es kann sein, daß ich mich später auch in diese Richtung entwickle, dann würde ich mir ein richtiges Pro-Paket kaufen, aber erst mal will auf dem klassischen Wege bleiben und für die Konvertierung einen glatten Weg auf der Basis einfacher Freeware wie IrfanViewer o.ä. finden.
Durch dich angeregt habe ich festgestellt, daß meine Irfan-Version etwas älter ist, das werde ich gleich verbessern und hole mir dazu den Plug-in.

Vielen Dank, Reiner.

Gruß, Bert

P.S. Ja, die Signatur muß sein ;), in diese Testbilder habe ich sie zusammen mit dem Rahmen einfach nur so reingehauen, um zu sehen, ob die Konvertierung auch diese Elemente beeinträchtigt – tut sie nicht.
 

Rainer

Moderator
Bert schrieb:
Da ich kein Freund digitaler Foto-Bearbeitung bin
Wenn das aus dem Mund eines Digital-Fotografen kommt, klingt das wie "ich will schwimmen lernen, aber dabei nicht nass werden"  ;D

Schon in der Kamera findet Bildbearbeitung statt; bei der RAW-Entwicklung sowieso.

Die Frage ist also nur, ob du dich mit dem abfindest, was Nikons kostenlose Beigabe kann (Canon ist in dieser Hinsicht etwas großzügiger) oder ob du den Bildern deine eigene Handschrift gibst (und damit meine ich nicht die Signatur).

Gruß

Rainer
 

Bert

Well-known member
Rainer schrieb:
Wenn das aus dem Mund eines Digital-Fotografen kommt, klingt das wie "ich will schwimmen lernen, aber dabei nicht nass werden"  ;D
Kein Freund von EBV zu sein heißt nicht, Feind dieses weiten Bereichs zu sein. Die Digitalkamera, und es ist meine erste – bis dahin hatte ich nur analoge Kameras gehabt/bedient, habe ich seit etwa vier Wochen, und ich habe das Handbuch noch nicht komplett durch.
Es ist für mich ein wirklicher Neueinstieg, darum will ich erst mal die Arbeit mit der Kamera gründlich kennenlernen und meine Fähigkeiten an den Eigenarten dieser Kamera testen und formen. Die EBV mit einer SW läuft mir nicht weg, aber sie würde jetzt meine Arbeit mit der Kamera negativ beeinträchtigen – und zwar nachhaltig.

Es ist ärgerlich, daß die jpg-Konvertierung so drastische Qualitätseinbrüche verursacht, darum will ich dieses Problem lösen.

P.S. Meine Bilder tragen meine persönliche Handschrift auch ohne EBV, und es ist nicht die Signatur. ;)
 

Downunder

Well-known member
Hi,
ich würde die Bearbeitung am PC, vorallem wenn du dann mit RAW arbeitetst nicht unbedingt als "Bearbeitung" betrachten, obwohl es das natürlich ist. Für mich ist die Arbeit am PC die frühere Dunkelkammer, sozusagen "entwickle" ich mein Bild. Und diese "Entwicklung" oder Bearbeitung gibt dem Bild natürlich auch die persönliche Handschrift. Das ganze ist ein Workflow von der Aufnahme, über die Berabeitung bis zum fertigen Bild.
Alles sollte am Schluss zusammen "harmonieren"......das ganze zusammen ergibt "dein Bild" und trägt alles zu deinem eigenen Stil bei. Fotografieren und die Bearbeitung oder das "entwickeln" gehören für mich zusammen.
 

Bert

Well-known member
Downunder schrieb:
ich würde die Bearbeitung am PC, vorallem wenn du dann mit RAW arbeitetst nicht unbedingt als "Bearbeitung" betrachten...
Hallo Downunder,

ja, so etwa sehe ich es auch – Bearbeitung im Sinne entwickeln - dafür brauche ich keine große SW.
Die Lösung des Problems mit der jpg-Konvertierung (Farben- und Schärfenverlust) sehe ich nicht als Bearbeitung an (obwohl es natürlich eine ist), vielmehr erarbeite ich mir ein Verfahren, mit dem ich die Bilder möglichst ohne sichtbaren Verlust in ein (komprimiertes) Transport-Format konvertieren kann; d.h. das jpg-Bild soll etwa so aussehen wie das RAW-Bild. Selbstverständlich muß das RAW-Bild die Originalfarben richtig wiedergeben – das tut es auch.

Ich denke, mit dem Bild test18 bin ich diesem Ziel sehr nah gekommen. Insbesondere der feine orangene Hauch der Zungenblüten, ihre Spiegelung an dem dunklen Blütenkörbchen und der seidene Glanz des Blütenkörbchens unter dem rechten Hinterbein der Biene waren in den früheren jpg-Versionen verloren bzw. stark verfälscht. Jetzt stimmt es mit dem Original (fast) überein.
 

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