Meeresfrüchte und Verpackungen

mojo81

Member
Hallo zusammen,

ich habe nun schon einige Zeit recherchiert im Internet und auch in der Bücherei recherchiert, allerdings werden meine Fragen nicht beantwortet. Deshalb probiere ich es hier im Forum.

Ich muss demnächst Meeresfrüchte und Fische für einen Großhandel ablichten. Die Fotos sollen auf einer Webseite in einer Art Katalog erscheinen.
Die Motive sollen freigestellt werden.

Ich bin kein sehr erfahrener Fotograf. Ich kann nur eine Digitalkamera bedienen und mit Photoshop arbeiten, was mir diese Aufgabe bescherte.

Bisher habe ich mir überlegt, dass ich mir ein "Studio" aus 2 Halogenstrahlern aus dem Baumarkt (je 500 Watt) aufbaue. Ein Halogenstrahler strahlt von fast ganz oben (nah an der Kamera) und der zweite zum Aufhellen einzelner Schatten.
Ich fotografiere das Motiv von oben. Der Untergrund ist weiß.
Bisher habe ich es immer ohne Blitz gemacht.
Ich habe nun schon zuhause ein paar Tests gemacht, aber ich stoße dabei auf Probleme.

1) Zunächst gibt es ja logischerweise 2 Schatten. Wenn man das Bild freistellt, fällt es nicht so auf. Trotzdem stört mich das etwas. Wie kann ich das umgehen?

2) Die Fotos wirken etwas farblos, weil sie wahrscheinlich zu dunkel sind. Soll ich hier einfach noch stärkere Strahler nutzen? Oder hat das andere Nachteile.
Wenn man mehr nimmt, gibt es ja auch mehr Schatten.

3) Ich habe von einem Lichtzelt gelesen? Macht das hier Sinn? Wie viele Strahler sollte man dann auf das Zelt strahlen lassen (so viele wie möglich, um es möglichst hell zu haben?)?

4) Das Hauptproblem sind aber nicht die Produkte, sondern deren Verpackungen. Muscheln gibt es z.B. in transparenten Tüten. Durch diese sieht man natürlich immer den Hintergrund. Zudem gibt es dann dort lauter Schatten und an der Oberfläche Reflektionen. Wie bekomme ich das elegant hin?

5) Was sollte man für einen Untergrund nehmen? Einfach eine weiße Holzplatte? Stoff hat den Nachteil, dass die meisten Produkte nass sind.

Ich habe Euch mal 2 Beispiele angehängt.

Ich wäre Euch für ein paar Tipps sehr dankbar!
 

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Rainer

Moderator
Ich habe zu wenig Erfahrung, um alle deine Fragen beantworten zu können.

Ob Baustrahler (die mehr Hitze als Licht abgeben) bei der Fotografie von Lebensmitteln ideal sind, ist die Frage. Es gibt auch Energiesparlampen mit Tageslichtspektrum. Da sich deine Motive nicht bewegen, sind ja längere Belichtungszeiten kein Problem. Ein Stativ setze ich als selbstverständlich voraus.

Die harten Schatten bekommst du mit Diffusoren und Reflektoren in den Griff.

Schau dir mal diese Webseite an:

http://www.photoflexlightingschool.com/Lighting_Lessons/Basic_Lighting/Product___Still_Life/index.html

Dort findest Du viele Anregungen.

Die blassen Farben haben nichts mit der Lichtintensität zu tun. Wenn Blende und Belichtungszeit stimmen, kommt ja genug Licht auf dem Sensor der Kamera an. Der Weißabgleich sollte natürlich auch stimmen.

Welche Kamera hast Du? Kannst Du die Bilder in RAW abspeichern?

Gruß

Rainer
 
D

digilux

Guest
Hallo Mojo,
das scheint eine interessande Aufgabe zu werden. Mich würde noch interessieren, mit was für einer Kamera Du zu Werke gehen willst.
Was das Licht angeht:
Halogenstrahler werden ziemlich heiß, da treten dem Fisch schnell die Schweißperlen auf die Stirne... Das taugt für Lebensmittel nur begrenzt. Man sollte sich nicht allzuviel Zeit lassen. Immerhin: Wenn die Szene erst einmal aufgebaut und vorbereitet ist, kannst Du eigentlich die Dinge zügig nacheinander weg belichten.
Ich habe Baustrahler, immer 2 auf einem Stativ, also 3 mal 1000 Watt. Damit geht so was, wenn man mit gewissen Einschränkungen leben mag. Die Hitze wurde schon erwähnt. Ideal für Akt - das Model friert nicht so schnell ;-)) - hier weniger.
Wichtig ist: NUR diese Halogenstrahler verwenden und keine andere Lichtquelle (Vorhänge zu!) Sonst hast Du Mischlicht, und das ist kaum zu brauchen.
Weißabgleich auf jeden Fall manuell machen. Die Billigheimer strahlen zwar offiziell auch mit etwa 3200 Kelvin, aber die Streuung ist groß. Außerdem strahlen sie - anders als die Halogenlampen in der Studioleuchte - nicht ihr Leben lang gleich, sondern verändern sich mit der Zeit.

Je weiter der Abstand vom Motiv zur Kamera ist, desto mehr Licht brauchst Du, und das macht sich schon bei relativ kurzen Abständen bemerkbar. Wenn Du z.B. ein Fischstäbchen hast, und bald dahinter eine weiße Hohlkehle, dann wirst Du auf dem Bild sehen, wie die Hohlkehle immer mehr in Grau übergeht.
Fazit: Der Hintergrund braucht deutlich mehr Licht (etwa das Doppelte - so als Faustformel) als das eigentliche Motiv, wenn es strahlend weiß sein soll. Ariel hilft da nix  :rofl:. Wenn Du also einen Strahler auf das Fischstäbchen richtest, brauchst Du 2-3 für den weißen Hintergrund.
Um das zu unterstützen hilft es oft auch, 1-2 Stufen überzubelichten. Probieren geht über Studieren...
Ich hatte anfangs versucht, die Schatten mit zusätzlichen Leuchten aufzuhellen (bin seitdem im Baumarkt ein gern gesehener Kunde  ;D) und hatte dann im Ergebnis: Weitere Schatten.  :heul:
Schatten werden um so geringer, desto größer die Lichtabstrahlende Fläche im Verhältnis zur Größe des Objekts ist. Wenn Du also vor den Baustrahler einen weißen, transparenten Regenschirm spannst (Achtung: Feuergefahr durch Hitze!!) und mit dem relativ nah an das arme Fischstäbchen ran gehst, dann hast Du praktisch keine Schatten mehr. Im Idealfall hast Du eine entsprechend große Softbox, die allerdings kriegst Du leider nicht vor den Halogenstrahler aus dem Baumarkt montiert  :heul: :heul:
Eine weiße Gaze oder so etwas, womit Du das Licht streuen kannst, wäre also äußerst hilfreich.
Das um so mehr, wenn das Fischstäbchen in Plastikfolie verpackt sein sollte. Dann nämlich hast Du ein weiteres Phänomen zu bekämpfen: die Reflexionen des Lichts auf der Folie. Die können sehr störend werden und den Inhalt fast unsichtbar machen. Ich  kann mir nicht vorstellen, daß Deinem Chef das Recht wäre. Weichse, diffuses Licht ist das Mittel der Wahl. Mit Baustrahlern kriegt man so was hin, man muß aber mehr als einmal in den Bastelkeller und sich was einfallen lassen. Ich widerhole mich sicherheitshalber: Die Dinger werden wirklich heiß, Vorsicht mit Stoffen, die brennbar sind! Du sollst die Fischstäbchen ja ablichten und nicht abfackeln.

Hab ich noch was vergessen?
Weiß nicht. Frag einfach nach.

LG Lüder
 
A

Anja_01

Guest
Hallo,
ich würde hier normale Schreibtischlampen oder Zimmerlampen verwenden (ich habe zwar 5 kleine Fotolampen und ein Zimmerstudio, denke aber die Investition möchtest du nicht unbedingt?!)
Wichtig: von beiden Seiten beleuchten und die Lampen so hinrutschen, dass keine Schatten da sind - das ist eine Sache des rumprobierens.
Reflektionen auf der Verpackung vermeidest du durch einen Schirm ... hm auch wieder eine Investition  :think: da habe ich allerdings keine günstige Alternative.

Ruhig verschiedene Hintergrundfarben testen. Die Helligkeit / Kontraste kannst du mit jeder Bildbearbeitungssoftware verändern - da gibt es schon günstige im Elektronikfachhandel.

So dass war jetzt nochmal kurz das, was schon gesagt wurde  ;) Viel Spass bei dieser interessanten Aufgabe.
 

mojo81

Member
Erst einmal ein riesen Dankeschön für Eure Antworten. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Großes Kompliment!

Rainer schrieb:
Ob Baustrahler (die mehr Hitze als Licht abgeben) bei der Fotografie von Lebensmitteln ideal sind, ist die Frage. Es gibt auch Energiesparlampen mit Tageslichtspektrum. Da sich deine Motive nicht bewegen, sind ja längere Belichtungszeiten kein Problem. Ein Stativ setze ich als selbstverständlich voraus.
Ich hoffe, dass ich die Motive recht schnell austauschen kann. Zudem wird in einer Lagerhalle fotografiert, die schon sehr kühl ist. Zur Not könnte ich auch bei -24°C in der Kühlkammer fotografieren ;)
Ich soll, damit die Artikel frisch wirken auch immer befeuchten. Dann glänzen sie etwas mehr. Da habe ich etwas weniger Bedenken.



Rainer schrieb:
Die harten Schatten bekommst du mit Diffusoren und Reflektoren in den Griff.

Schau dir mal diese Webseite an:

http://www.photoflexlightingschool.com/Lighting_Lessons/Basic_Lighting/Product___Still_Life/index.html

Dort findest Du viele Anregungen.
Wow, tolle Seite. Ich habe es gerade überflogen und werde mir es heute Abend noch genauer zu Gemüte führen.

Rainer schrieb:
Die blassen Farben haben nichts mit der Lichtintensität zu tun. Wenn Blende und Belichtungszeit stimmen, kommt ja genug Licht auf dem Sensor der Kamera an. Der Weißabgleich sollte natürlich auch stimmen.

Welche Kamera hast Du? Kannst Du die Bilder in RAW abspeichern?
Ich kann eine Canon Powershot G5 oder eine Olympus e100rs leihen.
Welche Vorteile hätte eine Speicherung als RAW?
Wie sollte die Blende gewählt werden?
Sollte man alles manuell einstellen oder die Blende festlegen und die Belichtungszeit automatisch wählen lassen? Ich habe bisher einfach die Belichtungskorrektur hoch gestellt, wenn mir das Bild als zu dunkel erschien? Ist das eher suboptimal?

digilux schrieb:
Ich habe Baustrahler, immer 2 auf einem Stativ, also 3 mal 1000 Watt. Damit geht so was, wenn man mit gewissen Einschränkungen leben mag. Die Hitze wurde schon erwähnt. Ideal für Akt - das Model friert nicht so schnell ;-)) - hier weniger.
Wichtig ist: NUR diese Halogenstrahler verwenden und keine andere Lichtquelle (Vorhänge zu!) Sonst hast Du Mischlicht, und das ist kaum zu brauchen.
Weißabgleich auf jeden Fall manuell machen. Die Billigheimer strahlen zwar offiziell auch mit etwa 3200 Kelvin, aber die Streuung ist groß. Außerdem strahlen sie - anders als die Halogenlampen in der Studioleuchte - nicht ihr Leben lang gleich, sondern verändern sich mit der Zeit.
Aha, darf gar kein anderes Licht vorhanden sein? In der Halle gibt es Neon-Leuchten, die quasi immer brennen. Sie sind allerdings wirklich schwach im Vergleich zu den Halogen-Strahlern. Sollte ich das Mini-Studio komplett von diesen Neon-Leuchten isolieren?

digilux schrieb:
Je weiter der Abstand vom Motiv zur Kamera ist, desto mehr Licht brauchst Du, und das macht sich schon bei relativ kurzen Abständen bemerkbar. Wenn Du z.B. ein Fischstäbchen hast, und bald dahinter eine weiße Hohlkehle, dann wirst Du auf dem Bild sehen, wie die Hohlkehle immer mehr in Grau übergeht.
Fazit: Der Hintergrund braucht deutlich mehr Licht (etwa das Doppelte - so als Faustformel) als das eigentliche Motiv, wenn es strahlend weiß sein soll. Ariel hilft da nix  :rofl:. Wenn Du also einen Strahler auf das Fischstäbchen richtest, brauchst Du 2-3 für den weißen Hintergrund.
Um das zu unterstützen hilft es oft auch, 1-2 Stufen überzubelichten. Probieren geht über Studieren...
Ok, verstehe. Wie ist das in meinem Fall? Ich fotografiere ja (zumindest war das mein Plan) von oben. Da gibt es ja keinen Hintergrund, sondern eher einen Untergrund. Bei den Tüten wäre eine Möglichkeit die Tüten aufzuhängen, aber dann liegen die Inhalte immer unten in der Tüte. Das finde ich dann vom Motiv nicht sehr geschickt.

digilux schrieb:
Ich hatte anfangs versucht, die Schatten mit zusätzlichen Leuchten aufzuhellen (bin seitdem im Baumarkt ein gern gesehener Kunde  ;D) und hatte dann im Ergebnis: Weitere Schatten.  :heul:
Schatten werden um so geringer, desto größer die Lichtabstrahlende Fläche im Verhältnis zur Größe des Objekts ist. Wenn Du also vor den Baustrahler einen weißen, transparenten Regenschirm spannst (Achtung: Feuergefahr durch Hitze!!) und mit dem relativ nah an das arme Fischstäbchen ran gehst, dann hast Du praktisch keine Schatten mehr. Im Idealfall hast Du eine entsprechend große Softbox, die allerdings kriegst Du leider nicht vor den Halogenstrahler aus dem Baumarkt montiert  :heul: :heul:


Eine weiße Gaze oder so etwas, womit Du das Licht streuen kannst, wäre also äußerst hilfreich.
Das um so mehr, wenn das Fischstäbchen in Plastikfolie verpackt sein sollte. Dann nämlich hast Du ein weiteres Phänomen zu bekämpfen: die Reflexionen des Lichts auf der Folie. Die können sehr störend werden und den Inhalt fast unsichtbar machen. Ich  kann mir nicht vorstellen, daß Deinem Chef das Recht wäre. Weichse, diffuses Licht ist das Mittel der Wahl. Mit Baustrahlern kriegt man so was hin, man muß aber mehr als einmal in den Bastelkeller und sich was einfallen lassen. Ich widerhole mich sicherheitshalber: Die Dinger werden wirklich heiß, Vorsicht mit Stoffen, die brennbar sind! Du sollst die Fischstäbchen ja ablichten und nicht abfackeln.
Ok, verstanden. Möglichst das Licht streuen, damit es keine Schatten gibt. Was ist allerdings mit diesen blöden Tüten? Zwischen Tüte und Untergrund werde ich doch die Schatten kaum weg bekommen, oder? Kann man von unten beleuchten?

Ist ein Lichtzelt auch eine Alternative zu einer Softbox oder hat diese einen anderen Effekt?

Anja_01 schrieb:
Hallo,
ich würde hier normale Schreibtischlampen oder Zimmerlampen verwenden (ich habe zwar 5 kleine Fotolampen und ein Zimmerstudio, denke aber die Investition möchtest du nicht unbedingt?!)
Wichtig: von beiden Seiten beleuchten und die Lampen so hinrutschen, dass keine Schatten da sind - das ist eine Sache des rumprobierens.
Reflektionen auf der Verpackung vermeidest du durch einen Schirm ... hm auch wieder eine Investition  :think: da habe ich allerdings keine günstige Alternative.

Ruhig verschiedene Hintergrundfarben testen. Die Helligkeit / Kontraste kannst du mit jeder Bildbearbeitungssoftware verändern - da gibt es schon günstige im Elektronikfachhandel.

So dass war jetzt nochmal kurz das, was schon gesagt wurde  ;) Viel Spass bei dieser interessanten Aufgabe.
Also ein bisschen Budget für einen Schirm hätte ich schon, wenn sich das für das Ergebnis lohnt. Auch hier wieder die Frage: Was lohnt sich eher: ein Schirm oder eine Softbox?

Nochmal zum Untergrund. Ist es egal was für einen Untergrund ich nehme? Ich hatte an lackiertes Holz gedacht, weil man das auch schnell von Wasser befreien kann. Ein Nachteil könnte ein evt. Glänzen sein, oder?
Ein Lichtzelt aus Stoff erscheint mir deshalb nicht optimal, weil der Stoff bestimmt durchnässt. Oder einfach das Stück Holz dort hinein legen?

Ich danke Euch, dass Ihr an meinem "Schicksal" teilhabt!!
 
A

Anja_01

Guest
Hallo,
also mein "Schirm" ist eine Softbox speziel auf ein "Ministudio" angepasst. Nachteil: Sie ist ein wenig zu tief, aber für die Meeresfrüchte würde sie reichen. Ein lackierter Untergrund spiegelt und ist eher nicht geeignet... Allerdings, bie lackierten oder eingelassenen Holz kannst du wieder so mit dem Licht spielen, dass es weniger spiegelt - ist allerdings wieder aufwendiger und schwieriger.

Aber ich hab dir gerade auch keinen Tip wegen der Feuchtigkeit. Vielleicht ein dicker Stoff der die Feuchtigkeit aufnimmt?!
Warten wir mal, was die anderen dazu sagen.
 

mikewhv

Moderator
Hallo,

du hast ja schon eine menge wirklich gute tips bekommen, nicht vergessen bei minus 24 grad machen deine akus verdammt schnell schlapp :down:, und nicht nur die.....


Gruß
Mike
 

mojo81

Member
mikewhv schrieb:
du hast ja schon eine menge wirklich gute tips bekommen, nicht vergessen bei minus 24 grad machen deine akus verdammt schnell schlapp :down:, und nicht nur die.....
Hehe, ja, das stimmt. vor allem ist man in der dicken dauenjacke etwas unbeweglich :)
Die Tipps bis jetzt sind schon super. Ich lese gerade mit Begeisterung die Lektionen auf http://www.photoflexlightingschool.com Die sind wirklich klasse und beantworten auch schon einige Fragen von mir.
 

Rainer

Moderator
mojo81 schrieb:
Ich kann eine Canon Powershot G5 oder eine Olympus e100rs leihen.
Welche Vorteile hätte eine Speicherung als RAW?
Leihen hat den Nachteil, dass man mit den Geräten und ihren Eigenheiten wenig vertraut ist - keine gute Ausgangsbasis für Produktfotos. Aber vielleicht kannst Du die Kameras für eine längere Zeit ausleihen - dann ist das kein Thema.

Das RAW-Format bietet erweiterte Bearbeitungsmöglichkeiten wie z.B. ein verlustloser nachträglicher Weißabgleich. Allerdings wirst du diesen Vorteil nur dann ausnutzen können, wenn du auf der Klaviatur des entsprechenden RAW-Konverters spielen kannst.

Hier der Link zur Wikipedia zum Einlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenformat_(Fotografie)

Was die Belichtungskorrektur angeht: das geht schon in Ordnung.  Besser ist es aber, gleich im M-Modus zu arbeiten. Du solltest auf jeden Fall die Programmautomatik meiden und bewusst über die Blende die Schärfentiefe kontrollieren.

Gruß

Rainer
 

mojo81

Member
Rainer schrieb:
Leihen hat den Nachteil, dass man mit den Geräten und ihren Eigenheiten wenig vertraut ist - keine gute Ausgangsbasis für Produktfotos. Aber vielleicht kannst Du die Kameras für eine längere Zeit ausleihen - dann ist das kein Thema.
Ja, das könnte ich. Welche sollte ich wählen?
 

Rainer

Moderator
Die G5 hat den Vorteil des beweglichen Displays - damit lässt sich bequem der Bildausschnitt korrigieren - auch sonst ist die Kamera sehr gut.

Die Oly wäre mir mit ihren 1,4 Mio Pixeln doch etwas zu spartanisch, zumal du deren Stärken (10x-Zoom, hohe Bildfrequenz) für diese Art Fotografie nicht benötigst.
 

Rainer

Moderator
noch ein Tipp zur G5:

Man kann die Kamera über eine USB-Verbindung vom PC aus steuern und das Bild dann in Echtzeit auf dem PC-Monitor betrachten ("remote Capture"). Dazu musst du aber das entsprechende Programm auf dem PC installieren.
 

mojo81

Member
Rainer schrieb:
Was die Belichtungskorrektur angeht: das geht schon in Ordnung.  Besser ist es aber, gleich im M-Modus zu arbeiten. Du solltest auf jeden Fall die Programmautomatik meiden und bewusst über die Blende die Schärfentiefe kontrollieren.
Ok, ich weiß was Tiefenschärfe bedeutet, allerdings weiß ich nicht wo ich mich bei meinen Motiven orientieren soll. Da das Motiv meist nur ein paar cm hoch ist und direkt auf dem Untergrund liegt, ist dort ja nicht sehr viel Tiefe, oder habe ich da etwas falsch verstanden.
Bei einem Porträt ist mir dies klar. Wenn ich eine gerine Tiefenschärfe einstelle, dann ist das Gesicht scharf und der Hintergrund unscharf.
 

mojo81

Member
Rainer schrieb:
noch ein Tipp zur G5:

Man kann die Kamera über eine USB-Verbindung vom PC aus steuern und das Bild dann in Echtzeit auf dem PC-Monitor betrachten ("remote Capture"). Dazu musst du aber das entsprechende Programm auf dem PC installieren.
Hui, das ist ja perfekt für einen Anfänger wie mich. Das werde ich ausprobieren.
 

Rainer

Moderator
mojo81 schrieb:
Da das Motiv meist nur ein paar cm hoch ist und direkt auf dem Untergrund liegt, ist dort ja nicht sehr viel Tiefe, oder habe ich da etwas falsch verstanden.
Ja. Gerade bei Nahaufnahmen ist es schwer, genug Schärfentiefe zu bekommen. Die "Tiefe" kann in diesem Fall nur wenige cm betragen.

"Ausreichend Schärfentiefe" bedeutet ja nur, das Motiv über seine Ausdehnung (ganz gleich ob 3 mm im Makrobereich oder mehrere Meter) scharf abzubilden.

Im Gegensatz dazu steht die selektive Unschärfe. Sie kann natürlich auch in der Produktfotografie ein gestalterisches Mittel sein, was aber bei den Katalogfotos, um die es hier geht, eher weniger der Fall sein dürfte.
 

mojo81

Member
So, ich habe jetzt alle Artikel der empfohlenen Webseite gelesen. Wirklich sehr interessant und aufschlussreich.
Nachdem ich nun meinem Chef davon erzählt habe, hat er zumindest Bereitschaft gezeigt noch etwas in die Beleuchtung zu investieren, weil auch langfristig immer wieder Fotos geschossen werden müssen.

Ich habe nun etwas bei Ebay recherchiert. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wäre ein Lichtzelt mit Dauerlicht für mich zunächst ideal.

Ein Lichtzelt z.B.:
http://cgi.ebay.de/Lichtzelt-60-cm-fuer-Casio-EX-S770-EX-S600-EX-Z1000-EX_W0QQitemZ220165870231QQihZ012QQcategoryZ11381QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

Leuchten:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=320178634632&ssPageName=STRK:MEWA:IT&ih=011
http://cgi.ebay.de/Set-Daylight-150-150-150-inkl-3-Daylight-3-Stativen_W0QQitemZ330185005008QQihZ014QQcategoryZ26850QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

Auf der Webseite wurde oft noch mit einer Softbox zusätzlich zum Lichtzelt gearbeitet. Eine Erklärung dazu gibt es nicht. Ist das nötig bzw. sinnvoll?
Bei den Softboxen war in der Beschreibung immer nur die Rede davon, dass sie zu einem bestimmten Blitz passen. Kann man diese Softboxen auch für Dauerlicht benutzen?
Die erste Leuchte hat hier z.B. schon einen relativ großen Schirm. Hier könnte ich mir vorstellen, dass dort eine Softbox schwer zu befestigen ist. Die andere ist allerdings bei gleicher Leistung (wenn ich das richtig beurteile) viel teurer. Dort kann ich aber erahnen, dass eine Montage einer Softbox möglich wäre.
Sind 3 Leuchten nötig, oder reichen auch 2 völlig aus? Die meisten Auktionen beinhalten 3 Leuchten.

Schon wieder so viele Fragen von mir! Ich danke Euch für Eure Geduld!
Ich verspreche auch das Ergebnis hier zu präsentieren  ;D

Rainer schrieb:
noch ein Tipp zur G5:

Man kann die Kamera über eine USB-Verbindung vom PC aus steuern und das Bild dann in Echtzeit auf dem PC-Monitor betrachten ("remote Capture"). Dazu musst du aber das entsprechende Programm auf dem PC installieren.
Ich habe mich da wohl vertan. Es ist die G2. Ich habe auch das remote capture ausprobiert. An sich ist das super, allerdings kann man nur den Automatik-Modus nutzen. Alles andere ist ausgegraut. Lediglich Blitz und Belichtungsanpassung kann man einstellen.

Zudem habe ich mal in RAW aufgenommen und in Photoshop geöffnet. Das ist ja wirklich der Wahnsinn, was man noch alles einstellen kann. Das ist ein super Tipp.

 
D

digilux

Guest
Hallo mojo,
das ist ein guter Gedanke von Deinem Chef, allerdings würde ich anders investieren - oder gar nicht.
Für die Sachen, die Du vorhast, scheint mir ein Lichtzelt eine sinnvolle Sache zu sein - ich habe allerdings da (noch) keine eigenen Erfahrungen. Mir scheinen die Angaben zu den möglichen Objekten, die man in dem entsprechenden Lichtzelt angeblich gut fotografieren kann, stets zu groß zu sein. Ich würde mich darauf nicht verlassen. Will sagen: Ich würde das Lichtzelt etwa 2 Nummern größer wählen.
Die angegebenen Lampen habe ich in ähnlicher Form von "B.I.G." auch solche Billigimporte aus Fernost. Die Birnen geben ein schönes, dem Tageslicht ähnliches Licht ab, das kommt vielleicht sogar wirklich an die versprochene Leistung von 150 Watt heran - aber was ist das schon? Ich habe von meinen drei gerade 2 weggeworfen, weil ich keinen gefunden habe, der sie haben wollte... Zum Fotografieren habe ich sie als untauglich befunden. Sie geben ziemlich wenig Licht ab (schon für Portrait reicht es nicht...) Und dafür sind sie einfach zu teuer. Da Du ohnehin in Räumen mit Kunstlicht arbeiten wirst, hilft Dir auch das Quasi-Tageslicht dieser Lampen nichts.
Nochmal: Diese Lampen sind in meinen Augen rausgeschmissenes Geld.

Ich an Deiner Stelle, würde jetzt folgendermaßen vorgehen: Besorge Dir die Kamera (nimm die G5!!!) samt Zubehör und mach Dich damit vertraut - fotografiere alles von "Akt" bis "Zwetschgen" bei jedem Licht... Und lerne daraus. Bestell Dir auf Firmenkosten ein schönes geräumiges Lichtzelt und besorg Dir drei 500-Watt-
Strahler auf Stativ aus dem Baumarkt Deines Vertrauens. Wenn Du das alles zu Hause hast: Fotografieren! Glas, Blumen, Steine, - was sich findet. Experimentiere mit dem Licht und verschiedenen Untergründen herum. Dann wirst Du bald wissen, was Du wie damit machen kannst. Und wenn Du damit eine gewisse Sicherheit erlangt hast, ist es Zeit für das erste Fischstäbchen  ;D
Ach so: Was Du unbedingt brauchen wirst - davon ist glaube ich noch gar nicht richtig gesprochen worden - ist ein stabiles Stativ. Vielleicht kannst Du da auch was leihen?

LG Lüder
 

mojo81

Member
digilux schrieb:
Nochmal: Diese Lampen sind in meinen Augen rausgeschmissenes Geld.
OK, gut zu wissen. Ich habe mich auch schon gefragt, ob das nicht zu wenig Licht ist. Das bedeutet, dass viel Licht auch dementsprechend teuer ist, oder?

Das wäre 3x25W:
http://cgi.ebay.de/Daylight-450T_W0QQitemZ320137056316QQihZ011QQcategoryZ26850QQcmdZViewItem
Aber auch direkt sehr teuer.

digilux schrieb:
Wenn Du das alles zu Hause hast: Fotografieren! Glas, Blumen, Steine, - was sich findet. Experimentiere mit dem Licht und verschiedenen Untergründen herum. Dann wirst Du bald wissen, was Du wie damit machen kannst. Und wenn Du damit eine gewisse Sicherheit erlangt hast, ist es Zeit für das erste Fischstäbchen  ;D
Ich fürchte, dass alles gestern sein muss und für viel Experimentieren keine Zeit ist. Aber das mit dem Akt werde ich auf jeden Fall ausprobieren  ;D

digilux schrieb:
Ach so: Was Du unbedingt brauchen wirst - davon ist glaube ich noch gar nicht richtig gesprochen worden - ist ein stabiles Stativ. Vielleicht kannst Du da auch was leihen?
Da habe ich auch eins, das ich benutzen kann. Ist zwar schon ein älteres Modell, aber scheint mir ziemlich stabil zu sein.
Aber: ich fotografiere ja hauptsächlich von oben. Gibt es einen Trick, dass ich die Beine des Stativs nicht mit fotografiere und trotzdem Stabilität gewährleistet wird?
 

Rainer

Moderator
mojo81 schrieb:
Gibt es einen Trick, dass ich die Beine des Stativs nicht mit fotografiere und trotzdem Stabilität gewährleistet wird?
Du kannst die Mittelsäule verkehrt herum einsetzen, so daß die Kamera nach unten hängt. Aber dann vorsicht beim Lösen der Feststellschraube - sonst gibt es Bruch.
 
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