Näher ran

ruzega

Well-known member
Ich fotografiere mit Canon EOS 450D und dem Objektiv EFS 17-85:
Bei manchen Aufnahmen würde ich gerne näher gehen als es bis jetzt möglich ist ohne gleich ein Makro - Objektiv zu kaufen. Ich höre von Retroadaptern, Zwischenringen und Nahlinsen ohne wirklich Ahnung zu haben was für mich in Frage kommt.
Wenn ich in das Fotogeschäft gehe möchte ich gerne genau sagen können was ich will - Beratung ist gut, Wissen ist besser.
Bis ca 100 € sollten reichen.
Danke und LG Christina
 
D

digilux

Guest
Hallo Christina, wenn Du das mit richtig Freude betreiben willst, rate ich dringend zur Anschaffung eines Macroobjektivs wie dem Tamron 90mm. Die Qualität ist einfach deutlich besser, als alles, was Du mit "kleineren" Lösungen bekommst.
Wenn es doch die preiswertere Lösung sein muß rät Rainer stets zum Vorsatzachromat zu greifen. Das liegt - wenn ich mich recht erinnere - auch in dem von Dir genannten Bereich.
LG Lüder
 

ruzega

Well-known member
Hi Lüder!
Deine Antwort ist eigentlich das was ich mir selbst auch schon gedacht habe.
Ich hab mich mal schlau gemacht : Zum Preis von 429 € kann ich es ganz in meiner Nähe (Wien) kaufen. Werde mal drüber schlafen und dann ......
Danke !
Christina
 
D

digilux

Guest
Ja, wenn Dein Sparschwein beim "drüber schlafen" solche Sprünge machen kann  ;D
Wenn Du Dich mit der "fotografischen Nähe" aber intensiver befassen willst, wirst Du das nicht bereuen.

zu bedenken:
1- Im Nahbereich (Makro) hast Du nur einen sehr geringen Schärfebereich, selbst bei weit geschlossener Blende.
2- Makro verlangt recht oft nach gutem Stativ.
3- So dicht vor der Linse kannst Du den eingebauten, aber auch den Aufsteckblitz meist vergessen (das Objektiv wirft Schatten)
4- Die Bilder werden natürlich hier zum Begutachten gezeigt...  ;D

Ach ja, und 5.: Das 90mm ist eine hervorragende Portrait-Linse, auch an Crop. Probiers und freu Dich dran!
LG Lüder
 

faolchu

Well-known member
Es kommt auch darauf an wie nah Du ran möchtest. Als kleine Lösung habe ich mir einem AF Zwischenring zugelegt. Teilweise sind sogar sie preiswerter als Vorsatzlinsen und beeinflussen die Optik weniger. (ca. 50,-) Mit kürzeren Ringen (z.B. 12mm) kann man auch noch gut aus der Hand fotografieren.
So ein Ring ist variabel einsetzbar und eine gute Ergänzung auch für zukünftige Objektive.


http://forum.foto-faq.de/galerie-makrofotografie/kaefer-t14704.0.html
 

Rainer

Moderator
faolchu schrieb:
und beeinflussen die Optik weniger
Aber wirklich nur teilweise. Man kann sagen, dass Zischenringe eigentlich nur sinnvoll sind bei auszugsfokussierten Festbrennweiten (wie z.B. klassisch konstruierte 50er). Sobald das Objektiv innenfokussiert wird (wie alle Zoomobjektive und auch manche Festbrennweiten wie z.B. das Canon 2,8/100 makro), ist die Wirkung eines Zwischenrings unkalkulierbar. Ein Vorsatzachromat ist dann immer die bessere Lösung.

Die oft zu lesende Meinung "ein Zwischenring enthält keine optischen Elemente und kann deshalb die Qualität nicht verschlechtern" ist leider falsch.

Gruß

Rainer
 

faolchu

Well-known member
Neue Zwischenringe unterstützen auch EF-S Objektive.

Ich empfehle dann diesen Vergleich.
http://www.traumflieger.de/desktop/retroadapter/retroadapter.php#Vergleich_Nahlinse_und_Co

 

ruzega

Well-known member
Das sind meine allerersten Versuche mit dem neuen Objektiv. Ich stelle die Bilder mal ins Forum -
vielleicht gibt es Tipps und Tricks die mir den Anfang bei Makroaufnahmen erleichtern. Vorsorglich hab ich mich mal an unbewegliche Objekte gewagt!

LG Christina
 

Anhänge

TK-FotoFreund

Well-known member
Rainer schrieb:
Die oft zu lesende Meinung "ein Zwischenring enthält keine optischen Elemente und kann deshalb die Qualität nicht verschlechtern" ist leider falsch.
Gruß
Rainer
Hallo Rainer

habe das jetzt erst auf Hinweis von Lüder gesucht und gefunden.
Ich bin bis jetzt immer noch dieser Meinung. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. AUf welche technischen Begebenheiten basiert deine Meinung?

Grüße Thomas
 

Rainer

Moderator
Hallo Thomas,

eine genaue Herleitung muß ich dir schuldig bleiben. Meine Aussage stützt sich auf Hinweise von Andreas Hurni

http://www.andreashurni.ch/makro/index.html

und auf das Wissen und die fotografische Erfahrung eines (weitläufigen) Bekannten, der zum "Stammpersonal" der Newsgroup de.rec.fotografie gehört. Du kannst ja mal selber googlen (--> Gruppensuche), Stichworte Dieter Lefeling Zwischenring.

Hier nur so viel: wenn man durch eine simple Auszugsverlängerung die Makrofähigkeiten eines Objektivs "tunen" könnte, ohne an Qualität zu verlieren, gäbe es auf dem Markt jede Menge Zoomobjektive mit Abbildungsmaßstab 1:1  :pfeif:

Das Problem ist, wenn ich mich richtig erinnere, der unsymmetrische Aufbau und die Innenfokussierung der modernen Objektivkonstruktionen.

Gruß

Rainer
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Hallo Rainer

danke für den Hinweis. Andreas schreibt das so wie du sagst. Da ich seine Kompetenz sehr hoch einschätze genügt mir das eigentlich schon. Doch sollte man genau differenzieren.
Seine Aussage zBsp. Zoomobjektive stimmt so schon. Dabei läßt er leider aus, dass das bei Zooms eh nur funktioniert, wenn die eingestellte Brennweite >= Zwischenring ist. Weitwinkel sind auch sehr kritisch auf Grund der Konstruktion. ZUdem bei diesen der Effekt sehr dünn sein dürfte.

Ich habe mit Festbrennweiten schon Tests gemacht und keine Einbuße der Qualität festgestellt.

Beim Zoomobjektiv kommt natürlich noch hinzu ist es ein analog gerechnetes Objektiv der telezentrisch gerechnet.

Dennoch bei bewußtem Einsatz ist der Zwischenring eine Alternative. Gerade für Makro. Man büßt zwar generell Licht ein. Gewinnt aber auch wieder Schärfentiefe, weil die "effektive Blende" größer.
Dem gegenüber steht wieder der VErlust an Schärfentiefe durch den ABM. Bis zu einem ABM von 1:1 (KB) ist das meiste noch recht gut in den GRiff zu kriegen. Wenns größer wird schwindet der ABM sehr rasant.

Der Vorteil von Achromaten ist die einfache Handhabung und der GEwinn an Licht. Doch die erreichbaren Vergrößerungen hängen von den Dioptrin ab. Sie verändern die Brennweite und verändern so das optische System genauso wie der Zwischenring. Haben also bei den genannten Problemobjektiven die gleichen Nachteile wie ein Zwischenring. Je Größer die Brennweite um so mehr Wirkung der Nahlinse. Doch Achtung! Das hat noch den unangenehmen Nebeneffekt, das die Perspektive sehr flach wird.

Dann ein Beispiel noch als Abschluss. Beim Oly Makro 50mm/2.0 für dieses ist der Zwinschenring Ex-25 konzipiert worden. Speziell um den ABM hoch zu bekommen. Klasse Fotos sau scharf.
Mit dem 35er Makro wirds dann schon happig weil der ABM so riesig ist. Es fehlt an Licht doch die Schärfe der Bilder ist durchweg sehr gut.

Echte Nachteile mit denen man Leben muss. Man klebt am Objekt. Die Nahgrenzen sind dann sehr kurz. Die Schärfentiefe ist nicht mehr der Rede Wert. Da erfordert das Bildermachen sehr viel GEduld und üben, üben.


So aber nun muss ich  mich bremsen. Denn wenn man nachzudenken anfängt kann es pasieren das man das Ende nicht mehr findet.

Ich danke dir jedenfalls sehr für deine Hinweise. Denn ich habe wieder etwas gelernt.

Grüße Thomas


 

mikewhv

Moderator
Hallo,

da die herren sich in ihren diskussionen verfangen haben sind deine bilder wohl etwas unter gegangen, die abbildungsqualität sieht gut aus, die scharfentiefe beim zweiten auch. F32 beim ersten ist wohl etwas viel und zu dem thema beugungsunschärfe ist hier schon einiges gesagt worden.
Bei Makros ist es aufgrund des kleinen schärfebereichs generell besser wenn der kandidat "still sitzt" ansosnten wird es ganz hohe kunst den richtigen bildteil "scharf"  zu bekommen

Also noch viel spaß und wo sind die  :photo:

Mike
 

ruzega

Well-known member
mikewhv schrieb:
Also noch viel spaß und wo sind die  :photo:

Mike
Das ist schnell erklärt - ich bin einfach mit der Ausbeute noch nicht zufrieden und übe fleißig!!
So viele Argumente hab ich schon im Forum gelernt, dass ich selbst mein strengster Kritiker bin.
Danke für die Antwort - es geht langsam vorwärts!

LG Christina
 
Oben