Hallo!
Also, was ich mich so erinnere, hatte Philosophie bei uns gerade in der Schul- und Studienzeit Hochsaison. Es ja der Pubertät immanent, sich mit weltanschaulichen Fragen zu beschäftigen: man stellt die Ansichten der Eltern in Frage, durchleuchtet politische Systeme, stellt sich Sinnfragen. Wir hatten in der siebten und achten Klasse (Oberstufe) Philosophieunterricht, der auch Impulse gab.
Schief angeschaut wurde man für die Beschäftigung mit solchen Fragen nicht, im Gegenteil. Auch später aus der Studienzeit habe ich viele durchdiskutierte Nächte im Freundeskreis in Erinnerung.
Ich denke, dass mit dem Einstieg ins Berufsleben, Familiengründung, etc. später oft die Zeit und die Energie für solche Dinge fehlt. Was nicht heißt, dass die Fragen nicht weiterhin da sind - gerade, wenn man Kinder hat. Vielleicht treten sie aber erst, wenn man älter wird, wieder deutlicher hervor. Denn das Befassen mit der eigenen Endlichkeit, der Lebensbilanz, ist schließlich auch eine höchst philosophische Frage.
Philosophie gehört für mich zum menschlichen Leben ganz essentiell dazu, wenn auch die Wege sie zu betreiben sehr verschieden sein können. Das muss nicht immer die gelehrte Diskussionsrunde sein.
Übrigens gibt es eine Reihe von Kinder- und Jugendbüchern, die durchaus auch für Erwachsene als Einstieg in die Materie gut geeignet sind:
Allen voran natürlich "Sofies Welt" von Jostein Gaarder, aber auch "Denk dir die Welt" von Brigitte Labbe kann ich empfehlen.
lg
Brigitte