Schnelle Pferde, dunkle Reithalle - wie geht es besser?

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Regine

Guest
Heute war Fohlenbrennen und ich kann eigentlich die komplette mit Sony fotografierte Serie in die (virtuelle) Tonne stopfen

Trotz mitziehens war da ausser Bewegungsunschärfe nicht viel drauf.  Mit ISO 800 war die Kamera zwar schneller, dafür waren die Fotos auch dunkler - allerdings im noch tragbaren Bereich. Die Qualität der Fotos verbesserte sich nicht.

Ich weis aus vergangenen Aktionen, dass z.B. die Panasonic FZ8 das besser kann (im Trottelmodus).

Worin lag mein Fehler?

[gelöscht durch Administrator]
 

Rainer

Moderator
Hallo Regine,

die EXIFs sprechen für sich: bei einer Belichtungszeit von 1/4 sec MUSS das schiefgehen.

ISO 1600 hätte zwei Zeitstufen gebracht --> 1/16 sec, ein Objektiv mit Lichtstärke 2,8 weitere zwei Stufen --> 1/60 sec.

Evtl. kann man noch eine Stufe Unterbelichtung riskieren, als RAW abspeichern und am PC behutsam nacharbeiten.

Das hätte vielleicht gerade eben ausgereicht - mit etwas Glück.

Fazit: für ISO 400 und Blende 5,6 war es einfach zu dunkel.

Die Belichtungswerte werden aber doch im Sucher angezeigt - Zeitgenug, um die ISO hochzudrehen. Rauschen hin oder her, besser ein verrauschtes als ein unscharfes Bild.

Gruß

Rainer
 

faolchu

Well-known member
So lange Belichtigszeiten, 1/4 Sekunde, kann man schon bei einem stehenden Objekt nicht mehr Ruhig halten. Obwohl das zweite Bild immer noch erstaunlich gut ist, das Nachführen der Kamera scheint gut zu funktionieren.
Es gibt mehrere Dinge die man beachten kann oder sollte.

Verwende besser die Blendautomatik der Kamera. Da hast Du selber die besser Kontrolle über die Belichtungszeit. Stelle dann eine kürzere Belichtigszeit ein, bei der das Bild noch hell genug ist die Objekte aber scharf und nicht verwackelt. Das solltes Du am besten probieren. Bei sehr kurzer Belichtigszeit wird der Hintergrund mit scharf, ist die Zeit etwas länger, nur das Objekt durch das Nachführen und der Hintergrund zeigt Bewegungsunschärfen, was auch gut aussehen kann.

Stelle eine höhere ISO Zahl ein. Sicher wird hier im Automatikmodus nur bis 400 verwendet. Eventuell kannst Du diese Brenzung in der Kamera einstellen, so das auch die Automatik lichtemfindlichere Einstellungen verwendet. Beachte aber das bei höherer ISO Einstellung auch das Bildrauschen zunimmt, was gerade bei ungüstigen Lichtverhältnissen eher zu sehen ist. Das solltes Du auch probieren und am Rechner schauen bis zu welcher Einstellung das Bild noch akzeptabel ist. Sicher ist bei dieser Kamera noch etwas mehr als ISO 400 möglich, bei guter Qualität.

Zusätzlich kannst Du auch ein Einbeinstativ verwenden oder die Kamera irgendwo auflegen (als Schutz etwas darunter legen) um das Verwackeln zusätzlich zu vermeiden.

 

Rainer

Moderator
faolchu schrieb:
Verwende besser die Blendautomatik der Kamera. Da hast Du selber die besser Kontrolle über die Belichtungszeit.
Das kann aber auch schiefgehen, wenn es z.B. so dunkel ist, dass die Kamera gerne Blende 1,4 einstellen würde und das Objektiv nur Lichtstärke 5,6 (nur als Beispiel) hat. Wenn man dann die Unterbelichtungswarnung übersieht, sind die Bilder um zwei Stufen unterbelichtet. Manche Kameras haben eine Option, die man "security shift" nennt. Wenn die Blende nicht mehr weiter zu öffnen geht, wird dann trotz fester Zeitvorgabe die Belichtungszeit verlängert.

Aber auch dann muss man die Belichtungszeit im Auge haben. Ich bevorzuge deshalb die Blendenvorwahl. Blende so weit auf wie möglich ergibt zwangsläufig die kürzestmögliche Belichtungszeit.

Gruß

Rainer
 
R

Regine

Guest
Gut, danke für die hilfreichen Tipps Ihr Zwei!  :flowers:

Ich hatte vorher gelesen dass manche Kameras ab 400 rauschen und hatte manuell auf 400, dann auf 800 gestellt und schon gemerkt, dass die Intervalle sich dadurch verkürzen.

Dann werde ich beim nächsten Mal mutiger sein und es vor allem mit einem Testpferd ausprobieren.

@faolchu: für die Pferdeleute ist ein interessanter Effekt nicht so wichtig wie zu sehen, ob das Fohlen "die Beine hebt". Insofern bin ich da etwas festgelegt wie das Foto auszusehen hat. Mal sehen ob ich da hinkomme.

Jetzt werden die PFerde noch rausgetrieben und ich muss los...
 

faolchu

Well-known member
Vom Rauschen deiner kamera solltes Du dir besser selber ein Bild machen. Mache dazu Testbilder mit unterschiedlichen ISO Einstellungen und auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Vergleiche dann auch das Bild in Bildschirmgröße und bei 1:1 Originalgröße. Meist ist bei der Originalgröße eher Rauschen zu erkennen.
Wenn bei SLR Tests von Rausche gesprochen wird ist das auch auf sehr hohem Niveau und auch nicht mit einer Kompaktkamera zu vergleichen. Da ist es auf jeden Fall besser sich selber ein Bild zu machen.

Die Blendenvorwahl wird eher verwendet um eine bestimmte größere oder geringere Schärfentiefe "Vorzuwählen". Es kann genau so schief gehen. Reicht das Licht bei Offenblende nicht, verwendet die Kamera eine längere Belichtungszeit und das Bild ist verwackelt.
Bei bewegten Objekten ist es besser die Belichtingszeit zu wählen, bei der man die Kamera noch verwacklingsfrei halten kann und bei der das Objekt noch scharf abgebildet wird.
Es ist dann besser im Notfall etwas unterbelichtete Bilder in Kauf zu nehmen, was man auch nachträglich sehr gut korrigieren kann. Ein verwackeltes Bild ist dagegen meist immer verloren.

Ist genug Licht vorhanden, das bei Blendenvorwahl eine ausreichend kurze Belichtigszeit verwendet wird, funktioniert das auch anders herum, nur besteht bei Belichtigszeitvorwahl mehr Sicherheit und Kontrolle über die Schärfe.


Das Beste ist auch das selber einmal auszuprobieren um dann im "Ernstfall" die optimalste Einstellung zu wählen.

 

Sergeant Pepper

Well-known member
Regine schrieb:
für die Pferdeleute ist ein interessanter Effekt nicht so wichtig wie zu sehen, ob das Fohlen "die Beine hebt". Insofern bin ich da etwas festgelegt wie das Foto auszusehen hat.
na dann darf das Foto doch sicher auch verrauscht sein, solange man die Details sieht...

ansonsten: warum machst Du die Fotos nicht draußen, bei besserem Licht?

gruß
 
R

Regine

Guest
Vielen Dank, jetzt habe ich schon einige Anhaltspunkte und werde mich mal damit befassen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine bessere Basis auf jeden Fall, ein lichtstärkeres Objektiv als das Kitobjektiv zu benutzen. Wenn das bezahlbar ist, würde ich das dann zunächst mal kaufen und damit dann rechtzeitig vor dem nächsten Fohlenbrennen im Juli 2009 die Testserie starten.

@Sebastian: beim Fohlenbrennen kann ich mir die Umgebung nicht aussuchen. Ausserdem wusste ich nicht wirklich was mich erwarten würde, wenn ich die Pics dann anschauen kann. Verrauscht aber Details - das wäre speziell in diesem Fall schon akzeptabel.  Mal sehen ob ich es nächstes Jahr besser hinbekomme.
 

Sergeant Pepper

Well-known member
nicht dass ich mich da auskennen würde... ::)

aber ich kann Dir auf jeden Fall mal die Links geben, die Rainer immer empfiehlt:
http://www.the-digital-picture.com/Reviews
http://www.photozone.de

dann kannst Dir ja ein lichtstarkes Objektiv raussuchen und da dann gegentesten obs auch was taugt. Ich fand die beiden Seiten ganz brauchbar um sich ein Bild zu verschaffen.

Gruß
 
R

Regine

Guest
Danke Sebastian. Ich habe leider keine Testmöglichkeit, die nächsten Händler sind in Bremen, Hamburg, Hannover und ich komme hier während der Saison nicht weg und kann selbst nichts testen.

Meine komplette neue Ausrüstung habe ich daher einfach nach Empfehlung und Diskussion mit/von Rainer und Faolchu bisher gekauft und das hat auch immer gut gepasst.

 

Sergeant Pepper

Well-known member
ach so...

ich meinte auf den beiden Seiten gegentesten ;)
also erst im Katalog schaun was von der Brennweite udn der Lichtstärke in Frage kommt und dann die jeweiligen Tests lesen.
Im Laden ausprobieren ist natürlich auch immer gut, aber mir gehts da immer so, dass ich zwar sagen kann ob mir etwas gar nicht gefällt, aber die Details merkt man eben erst wenn man etwas schon länger hat (egal obs da jetzt um Fotoequipment geht oder irgendwelche anderen technischen Sachen).

Gruß
 
R

Regine

Guest
Ah - ok.

Das 18 - 70 Kitobjektiv schneidet da ja nicht besonders gut ab aber ich fürchte mit der Auswahl bin ich auch noch überfordert. Wie stelle ich denn fest welches Objektiv lichtstark ist?

Das hier wäre wohl adäquat, oder? http://www.sigma-foto.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=31&idart=207 Die Lichtstärke dürfte dann wohl der Wert 2,8 - 4,5 sein - ist beim Kitobjektiv 3,5 - 5,6. Geht es noch besser oder ist das das obere Ende der Fahnenstange, nach der ich suchen muss?
 

FotoFux

Well-known member
Hallo Regine!

Am interessantesten - wenn du sowieso nah am Geschehen bist und nicht groß zoomen mußt - wäre hier eine Festbrennweite von etwa 50mm oder 100mm - je nachdem, welche Brennweite für dich praktischer ist. Die haben zum einen den Vorteil daß es sie mit sehr hoher Lichtstärke (f/1,4 bis f/2,8) und je nach Modell relativ günstig gibt.
Für Sony kann ich es natürlich nicht sagen, aber ich weiß z.B., daß es bei Canon schon ein 50mm f/1,8 für knappe 100€ NEU zu kaufen gibt.

Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen greife ich selbst immer häufiger zum 28er oder zum 60er und nehme den erhöhten körperlichen Einsatzbedarf in Kauf und verzichte eben auf die Zoomfunktion.

Vielleicht eine Überlegung wert... ?

Gruß, Patrick.
 

Sergeant Pepper

Well-known member
Lichtstärke ist die größtmögliche Blendenöffnung.

2,8 ist besser als 3,5, je kleiner der Wert desto besser. Kleiner Wert=große Öffnung. Die Angabe ist ein Kehrwert und gibt das Verhältnis zur Öffnungsweite an. 1:1 wäre also das theoretisch Maximale. 1:3,5 ist es dann bei Deinem Kitobjektiv am unteren Ende der Brennweite.
Rainer schrieb:
ISO 1600 hätte zwei Zeitstufen gebracht --> 1/16 sec, ein Objektiv mit Lichtstärke 2,8 weitere zwei Stufen --> 1/60 sec.
wenn Du also weiter auf hohe ISO-Werte verzichten willst brauchst Du mindestens 2,8 oder gar eins ab 1,8 oder noch besser. Das sind dann aber Festbrennweiten.

Was Du vll. noch beachten musst, ist dass bei Telebrennweiten trotzdem sehr viel Licht benötigt wird und auch 2,8 noch zu wenig sein könnten. Es besteht die Gefahr von Verwacklungen. Faustregel: Belichtungszeit= 1/(Brennweite+Cropfaktor). Bei 300mm und einer Kamera mit 1,6 Crop käme man also auf 1/480s. das wäre die maximal Belichtungszeit, die man noch aus der Hand halten kann.

ich hoff mal ich habs richtig und verständlich erklärt und Dir nichts erzählt das Du sowieso weißt :)

Edit: war bissl langsam ::) , ich lass es aber stehn.
 
R

Regine

Guest
Vielen Dank Sebastian,
das wusste eich noch nicht, die Technik die dahinter steckt ist mir noch einigermassen schleierhaft.

Kennst Du ein 18-70mm Objektiv (oder eines das mit 18mm beginnt..) mit 1,8 Blendenöffnung für Sony? Sigma hat keines und Tamron auch nichts adäquates. Minolta hat ein Festbrennweitenobjektiv von 50, das ich aber zu eingeschränkt finde - das gibts noch in der Bucht gebraucht. Wahrscheinlich kenne ich aber auch nicht alle Hersteller.

Ich kann ja dann das Kitobjektiv und noch eine alte Kamera die hier herumliegt in der Bucht verhökern und den Rest halt drauflegen. Da das ja auch das Standardobjektiv für alle möglichen Aufnahmen ist lohnt sich das bestimmt.

Hm ich glaube das Sigma-Objektiv wäre das Richtige und es ist offenbar alternativlos. Dann nehme ich das mal. Vielen Dank für die Hintergrundinfos!
 
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digilux

Guest
Hallo Regine,
soweit ich weiß gibt es das Tamron XR 2,8 28-75 inzwischen auch mit Anschluß für die Sony. Das ist eine hervorragende Optik mit wirklich brauchbaren mechanischen Eigenschaften einschl. AF zum sehr verlockenden Preis (irgendwo bei 300-350 Euro). Und das bei durchgehender Offenblende von 2,8. Ich hab das Teil für die Canon: Klasse, besonders die Abbildungsleistung.
Im WW-Bereich fehlt Dir da etwas, aber bei Deinen Vorhaben scheint mir das verschmerzbar...

LG Lüder
 
R

Regine

Guest
So nachdem ich einiges angeschaut habe, werde ich jetzt auf jeden Fall dieses Objektiv kaufen:
AF Lens Minolta 50 und bei den anderen beiden die ich nach Eurer Beratung in die engere Wahl gezogen hatte überlege ich noch ob ich sie dann brauche.

Wenn ich es richtig bedenke sollte ich mit dem (gebrauchten) Minolta-Objektiv vermutlich für die Reithallen-Situation ganz gut gerüstet sein, zumal ich mich ja auch gut in die Mitte stellen kann.
 
R

Regine

Guest
FotoFux schrieb:
... Festbrennweite von etwa 50mm oder 100mm - je nachdem, welche Brennweite für dich praktischer ist. Die haben zum einen den Vorteil daß es sie mit sehr hoher Lichtstärke (f/1,4 bis f/2,8) und je nach Modell relativ günstig gibt.
Vielleicht eine Überlegung wert... ?
3-2-1: 50 mm Objektiv AF Lens Minolta  :up:

Danke für den Tipp, Patrick.
 
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