Auflösung der ‚Auflösung‘

Foxy

Member
Dieser Anfrage hängt ein (vollkommen unbedeutendes) Bild namens ‚1b.jpg‘ an, dessen von ihm beanspruchter Speicherplatz 99 Kilobyte beträgt. Das Original, auf neudeutsch formuliert: das Bild ‚out of Cam‘ beansprucht 5103 Kilobyte Speicherplatz. Nun habe ich gelesen, daß Bilder, welche auf Papier gedruckt werden sollen, nach einem (mir unergründlichen Algorithmus) ‚heruntergerechnet‘ werden sollten, und zwar derart, wie hier von mir als Resultat präsentiert.

Nun habe ich eine Frage: Kann ein Bild von ursprünglich 5103 KB Größe, welches auf 99 KB heruntergerechnet worden ist, in ‚guter Qualität‘ auf Papier projiziert und ausgedruckt werden? Überhaupt: Subtrahiere ich 99 von 5103, dann erhalte ich die Differenz von 5004. Was also sollen diese ‚überflüssigen‘ Kilobytes? Ich hoffe, daß mir der Knopf in meinem Kopf nicht zum Kropf wird und danke jedem herzlich, der mich darüber aufklären kann.

Foxy
 

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Rainer

Moderator
Foxy schrieb:
Nun habe ich gelesen, daß Bilder, welche auf Papier gedruckt werden sollen, nach einem (mir unergründlichen Algorithmus) ‚heruntergerechnet‘ werden sollten, und zwar derart, wie hier von mir als Resultat präsentiert.
Das Blättchen, in dem solch hanebüchener Unsinn steht, solltest du sofort abbestellen  :rofl:

Was das Zusammendampfen der Kilobytes angeht, muss man zwei Faktoren berücksichtigen:

1. Skalieren.

Ein Bild, das von 3000x4000 Pixel auf 1500x2000 Pixel (jeweils 50 % der linearen Größen) heruntergerechnet wird, hat nur 25 % der Pixel und auch nur 25 % der Dateigröße.

2. jpg.Komprimierung

Diese kannst du beim Abspeichern in jedem besseren Programm einstellen. Damit reduzierst du die Dateigröße ein weiteres Mal.

Diese Prozesse sind natürlich verlustbehaftet.

Kommen wir zum Ausdruck:

Die Dienstleister belichten mit einer Auflösung von 300 Pixel pro Inch, das sind etwa 120 Pixel pro cm. Mit dem Dreisatz kannst du ausrechnen, wieviel Megapixel dein Bild haben muss, wenn es z.B. auf 20x30 cm ausbelichtet werden soll.

Aber das macht der Dienstleister für dich mit der Software der Maschine, die das Bild belichtet. Wenn du die Datei in einem der Terminals in den Drogerieketten hochlädtst, wird dies vermutlich dort schon gemacht. Du brauchst dir also um die Bildgröße keine Gedanken machen.

Fazit: das, was du gelesen hast, enthält ein Funkchen Wahrheit insofern, dass zur Ausbelichtung kleinerer Formate nicht die volle Auflösung einer Kamera erforderlich ist.

Wenn du aber deine 99-KB-Wolke auf A3 ausbelichten lassen willst, wirst du ein blaues Wunder erleben  ;D

Über das Thema jpg-Komprimierung solltest du dich bei Gelegenheit nochmals schlaumachen. Stichwort: jpg-Artefakte

In den Fotokursen (siehe Linksammlung in der FAQ) dürfte einiges darüber zu finden sein.

Wie z.B. hier: http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ebv/dateiformate-01.html

Ansonsten mal mutig googeln)

Wichtig: bei jedem Abspeichern eines jpg-Bildes treten neue Verluste auf. Wenn man also ein bereits bearbeitetes jpg-Bild neu bearbeiten will, sollte man besser wieder beim Originalbild anfangen. Wer das nicht möchte, sollte seine Zwischenergebnisse im TIFF-Format abspeichern (ist verlustfrei).

Gruß

Rainer


 

Foxy

Member
Lieber Rainer!

Vielen Dank für Deine Antwort, welche mich nicht ganz befriedigt. Das Blättchen, von dem Du meinst, ich hätte es abonniert, ist hier zu finden. In ihm steht unter dem verheißungsvollen Titel „Wieviel Auflösung braucht man wirklich?“ eine mir fragwürdig erscheinende Antwort auf eben meine Frage zu lesen. Nun gut. Tante Google hat mich hierhergeführt – und nun sehe ich mich von Dir auf sie verwiesen. Also begebe ich mich, Deinem Ratschlag folgend, wieder in ihre Begleitung und danke Dir nochmals für Deine Auskunft.

Foxy, der Dich dankend grüßt
 

Rainer

Moderator
Hallo Foxy,

was ist denn noch unklar geblieben? Auf welchen Thread im Forum beziehst Du dich?

Hast du die verlinkte Seite gelesen?

Gruß

Rainer
 

Foxy

Member
Habe mich nun, lieber Rainer, bei Google halb blindgelesen – ohne nähere Einsicht zu erlangen. Ich versuche jetzt, meine Frage(n) anders zu formulieren.

Also: Ich mache mit der Kamera ein Bild im JPG-Dateiformat. Dieses ist 5 Megabyte groß. Von dieser Datei möchte ich ein Papierbild herstellen lassen. Dazu muß ich die JPG-Datei ‚herunterrechnen‘ (oder nicht?), z.B. auf einen Zehntel der ursprünglichen Größe. Das Dateiformat JPG ist ein solches, das beim Speichen ‚Bildinformationsverluste‘ verursacht. Nun beginnt meine Fragerei:

Warum oder wozu muß man die JPG-Datei ‚herunterrechnen‘? Entsteht durch diese Herunterrechnerei nicht ein Bildinformationsverlust? Warum verlangt das Labor kleinere Bilddateien, als die Kamera erzeugt? Warum erzeugt die Kamera größere Bilddateien, als zur Herstellung von Papierbildern benötigt werden? Und überhaupt: Wenn das Dateiformat JPG ein sogenanntes ‚verlustbehaftetes‘ ist, warum verwenden es die Kamerahersteller dann?

Dankbar für jede Antwort

Foxy
 

Rainer

Moderator
Foxy schrieb:
Also: Ich mache mit der Kamera ein Bild im JPG-Dateiformat. Dieses ist 5 Megabyte groß. Von dieser Datei möchte ich ein Papierbild herstellen lassen. Dazu muß ich die JPG-Datei ‚herunterrechnen‘ (oder nicht?)
Nein. Wie ich schrieb, übernimmt das der Dienstleister für dich.

Warum oder wozu muß man die JPG-Datei ‚herunterrechnen‘?
Man muss ja nicht, siehe oben.

Entsteht durch diese Herunterrechnerei nicht ein Bildinformationsverlust?
Ja natürlich.

Warum verlangt das Labor kleinere Bilddateien, als die Kamera erzeugt?
Welches Labor? Die Empfehlungen, die man auf den Webseiten von Ausbelichtern sieht (Welche Auflösung für welches Format) sind als Mindestanforderungen zu verstehen.

Warum erzeugt die Kamera größere Bilddateien, als zur Herstellung von Papierbildern benötigt werden?
Es gibt nicht "Papierbilder", sonden Papierbildern in 'zig Formaten. Wie ich schon schrieb: wenn du ein Poster 30x40 haben willst, kanst du dir ja ausrechnen, welche Auflösung die Kamera haben sollte (siehe oben, 120 Pixel pro cm)

Außerdem gibt man Bilder nicht immer zum Ausbelichten, wie sie sind, sondern macht Ausschnitte. In solchen Fällen ist man froh, Reserven zu haben.

Und überhaupt: Wenn das Dateiformat JPG ein sogenanntes ‚verlustbehaftetes‘ ist, warum verwenden es die Kamerahersteller dann?
Weil es die Dateien klein hält und weil die Verluste bei jpg-Bildern mit geringster Kompression (kann man einstellen) nicht zu erkennen sind. Kleine Dateien (relativ klein) deshalb, weil das Abspeichern Zeit kostet und z.B. die Serienbildgeschwindigkeit beeinflusst. Außerdem hast du ja die Wahl. Wenn du kein jpg willst, kannst du das RAW-Format wählen; es ist verlustlos.

Gruß

Rainer
 

Rainer

Moderator
Ergänzung (kann nicht mehr editieren).

Das Fotolabor muss das Pixelraster der Kamera an das Raster der Printmaschine anpassen. Diese arbeitet, wie bereits erwähnt, üblicherweise mit 300 Pixeln pro Inch. Wenn man einen Papierabzug mit einer starken Lupe ansieht, erkennt man dieses Raster. Das unbewaffnete menschliche Auge kann das Raster aber nicht auflösen, weshalb der Verlust, der beim Herunterskalieren ensteht, nicht sichtbar ist. Der "Verlust" ist natürlich formatabhängig. Bei einem 10x13-Abzug muß ein 3000 x 4000-Pixel-Bild stark skaliert werden, bei einem 25 x 33-Bild überhaupt nicht. (120 Pixel pro cm).

Und vorsichtshalber nochmal der Hinweis:Verluste durch Skalieren sind eine andere Baustelle als jpg-Verluste.

 
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