Auswirkung beim Zusammenschalten mehrerer Objektive

K

kucla

Guest
Hallo alle zusammen,

ich bin ein absoluter Anfänger auf diesem Gebiet und hab langsam den Anschein, dass ich keine Ahnung von nix habe. Also nicht über meine Fragen lachen :no:
Ich muss mit einer Kamera arbeiten, wo ich mehrere Objektive zur Auswahl habe.
1. Was bedeutet die Bezeichnung 50mm und 1:1,4 auf einem Objektiv
2. Wenn ich mehrere Objektive zusammenschalte, welche Parameter der Kamera ändern sich und in welcher Form (Formeln?!)?
3.Ich habe auch Ringe dazu, die zwischen die Objektive geschraubt werden können. Ich nehme mal an, um den Abstand zu vergrößern, wie muss ich das handhaben?

So das waren erstmal meine wichtigsten Fragen,

ich hoffe mir kann einer von euch ein wenig weiterhelfen!

Claudia
 

FotoFux

Well-known member
Hallo Claudia
Zunächst mal: Ausgelacht wird hier niemand.

Also:
1. 50mm ist die Brennweite und 1:1,4 ist der Blendenwert. Je höher der Wert für die Brennweite, desto näher bringt einen das Objektiv an en abzubildenden Gegenstand heran. Bei der Blende gilt: Je kleiner die BlendenZAHL, desto größer ist die Anfangsöffnung im Objektiv, daß heißt, desto mehr Licht kommt hinein. Trotzdem kann man die Blende bei Bedarf auch weiter schließen. Näheres dazu später, das würde jetzt nur verwirren.
2. Mehrere Objektive zusammenschalten kann man nicht. Definitiv nicht. So etwas ist nur möglich durch z.B. Zwischenringe, Telekonverter oder Vorsatzlinsen. Um dazu etwas sagen zu können müßten wie aber genauer wissen was Dir an "Hardware" zur Verfügung steht.
3.Auch bei den Ringen müßtest du nähere Angaben machen, auch um zu sehen ob es sich um Zwischenringe oder Konverter handelt.

Gruß, Patrick.
 
K

kucla

Guest
Hallo Patrick,

danke erstmal für deine ausführliche Antwort.
Ich hab auf jedenfall verschiedene Teilstücke zur Verfügung, die ich aneinander schrauben kann. Dann sind das also keine Objektive, sondern  Vorsatzlinsen. Auf denen ist aber zumindest auch eine Brennweite verzeichnet :). Nach einiger noch zusätzlicher Recherche hab ich auch rausbekommen, dass Telekonverter auch Extender genannt werden. Ich hab einen Extender zur Verfügung, das andere sind entweder Zwischenringe in verschiedenen Größen (also ohne Glas) oder Vorsatzlinsen (mit Linse). Wenn ich jetzt auf das Objektiv Vorsatzlinsen aufschraube, ändert sich da meine Brennweite?
Also, um mal zu erklären, was ich machen muss:
Ich muss mit meiner Kamera (MotionBlitz Cube) Strukturen auf einer Platte aufnehmen, die etwa 10Mikrometer groß sind. Da muss ich doch mit ner großen Brennweite reingehen, damit mir das Bild vergrößert wird, oder? Der Abstand Kamera zu Objekt(Platte) ist doch auch noch wichtig?!

Ich hoffe du kannst mir auch weiterhin helfen!

Vg Claudia
 

Rainer

Moderator
Hallo Claudia,

Strukturen von dieser Größe (10 Mikrometer sind 1/100 mm) liegen in der Nähe der Auflösungsgrenze handelsüblicher Geräte und Filme.

Wenn überhaupt, schaffst du das mit einem speziellen Makroobjektiv, das für große Abbildungsmaßstäbe konstruiert ist und einer guten Beleuchtung. Extender, Vorsatzlinsen und andere Dinge kannst du vergessen - die verschlechtern die Bildqualität zu sehr. Evtl. gewinnst du etwas, wenn du das Objektiv in Retrostellung verwendest (Frontlinse zur Kamera mit Hilfe eines Retroadapters.

Was ist das überhaupt für eine Kamera? Motion Blitz Cube habe ich noch nie gehört. Analog oder digital? Welches Filmformat? Zu welchem kamerasystem passen die Objektive? Was sind das genau für Teile, die du fotografieren willst. Welchem Zweck dienen die Fotos? Hast du ein Stativ?

Verzeih mir meine Offenheit: die von der beschriebene Aufgabe scheint mir für jemanden, der sich kaum in der Kameratechnik auskennt, nicht der ideale Einstieg zu sein.

Gruß

Rainer
 

Rainer

Moderator
Ergänzung:

Ich habe neugiershalber mal gegoogelt:

http://www.mikrotron.de/index.php?de_motionblitz_cube

Ist das die Kamera, die du bedienen mußt?

Das ist ja eine digitale Videokamera, die keine besonders große Auflösung hat. Mir ist schleierhaft, wie man solch kleine Strukturen damit auflösen will.

edit: Infos für alle, die das Thema auch interessiert.

Die Kamera ist eine Highspeed-Videokamera mit C-Mount-Anschluß. Über einen Adapter lassen sich auch Nikon-F-Obejktive verwenden. Der Sensor der Kamera hat (je nach Ausführung) ca. 0,25 bis 1,2  Megapixel (512 x 512 bis 1280x1024 bei Sensorgrößen zwischen in der Größenordnung 10x10 mm).

Diese Kameras werden dazu verwendet, Zeitlupenaufnahmen bei Industrieprozessen (z.B. Roboterüberwachung, Crashtests) zu machen.

Aus meiner Sicht ist das Equipment für hochauflösende Makroaufnahmen nicht geeignet. Dafür sind die Objektive nicht gerechnet.

Aber vielleicht kann uns Claudia aufklären, was genau gefilmt weden soll.

 
K

kucla

Guest
Ja das ist die Kamera. Naja ich kann mir nicht wirklich aussuchen, ob ich das mache oder nicht. Ich muss mit der Kamera solche Bilder machen, für meine Projektarbeit (Uni). Ich weiß auch, dass so eine Vergrößerung mit den Objektiven bzw. Vorsatzlinsen möglich sein muss, da das auch schon mit dieser Ausstattung gemacht wurde. Die MotionBlitz is ne Highspeedkamera, die benötige ich, weil ich die Platte auch unter Bewegung betrachten muss. Ich hab mir aber erstmal als Ziel gesetzt ein Bild im Stand hinzubekommen. Was verändere ich denn nun, wenn ich solche Vorsatzlinsen, Zwischenringe oder Extender ranschraube? Das Objektiv was ich zur Verfügung habe heißt Pentax tvlens (50mm und 1:1,4), aber leider habe ich dazu keine weiteren Infos gefunden. Die Vorsatzlinsen und Zwischenringe sind auch von Pentax.
Vielleicht habt ihr ja mal nen Tipp für ne Internetseite, wo so grundlegende Dinge erklärt werden?
 

Rainer

Moderator
Du hast den Wert 10 Mikrometer ins Gespräch gebracht. Ein Mikrometer ist der Millionste Teil eines Meters. Also besteht ein Millimeter aus 1000 Mikrometern.

10 Mikrometer sind demnach 1/100 mm.

Ich wollte damit allen, die mitlesen, die Kleinheit der Strukturen vor Augen führen.

Mit einer konvexen Vorsatzlinse (Nahlinse) verkleinerst Du die Brennweite. Zum Formelwerk komme ich gleich. Bei gleichem Auszug (Abstand Objektiv-Sensor) vergrößerst du dadurch den Abbildungsmaßstab.

Der Extender verdoppelt die Brennweite (wenn es ein 2x-Extender ist); die Lichstärke reduziert sich um 2 Blenden; das Objektiv ist mit dem Extender ein 2,8/100 mm - Objektiv. Die Nahgrenze bleibt erhalten; der Abbildungsmaßstab verdoppelt sich. Der Extender muss natürlich vom Anschluss her an das Objektiv passen; er wird zwischen Objektiv und Kamera gesetzt.

Mit Zwischenringen verlängert man den Auszug und vergrößert damit den Abbildungsmaßstab.

Man kann alles kombinieren.

Aber wie gesagt: all diese Dinge gehen sehr stark zu Lasten der Abbildungsqualität. Aber du kannst ja alles ausprobieren; wenn es reicht, ist ja gut.

Zu den Formeln:

Diese hier dürften die passenden sein:

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/herleitungen/herleitungen-abbildungsmasstab.html

Berichte mal, wie du zurechtgekommen bist.

Gruß

Rainer

 

Rainer

Moderator
Das Problem der Kleinheit der Strukturen will ich nochmal ergänzend veranschaulichen:

Angenommen der Sensor hat 500 x 500 Pixel und etwa die Ausmaße 10 mm x 10 mm.

Bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 kannst du also ein Motiv von 10 mm x 10 mm bildfüllend aufnehmen.

10 x 10 mm sind 10.000 x 10.000 Mikrometer. Die Strukturen sind 10 Mikrometer groß. Das Raster der Strukturen besteht also aus 1000 x 1000 Punkten.

(das ist jetzt sehr vereinfachend)

Dein Sensor hat aber nur 500 x 500 Punkte)

Also brauchst du mindestens Abbildungsmaßstab 2:1

In Wirklichkeit stimmt die Rechnung aber nicht; wenn ich mich richtig erinnere, muss die Auflösung des Sensors doppelt so groß sein wie das Liniengitter, das man aufnehmen will (Nyquist-Theorem) http://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem

Also brauchst du Abbildungsmaßstab 4:1

Ich fürchte, dass da die Optik nicht mehr mitspielt.

Aber wie gesagt: Versuch macht klug.

Mitlesende Experten mögen mich korrigieren, wenn ich falsch rechne.

 
K

kucla

Guest
Du hast den Wert 10 Mikrometer ins Gespräch gebracht. Ein Mikrometer ist der Millionste Teil eines Meters. Also besteht ein Millimeter aus 1000 Mikrometern.

10 Mikrometer sind demnach 1/100 mm.

Wie ich auf  1/100mm komme, war mir schon klar, aber ich konnte nicht so wirklich einordnen, was du damit sagen wolltest :)
Die Formeln sind wirklich simpel und ich kenne die auch, aber wie man diese grundlegenden Formeln auf Objektive und Nahlinsen einbaut, lernt man (zumindest ich nicht) nicht in der Schule und auch nicht an der Uni, es sei denn man belegt nen extra Kurs.
Ich danke dir auf jedenfall für deine Hilfe, bin jetzt viel schlauer als vorher und der Link ist auch super. Ich werde morgen mal ausprobieren, ob ich ein gescheites Bild hinbekomme.

Vg Claudia
 
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