Kurzum - du bist auf dem Holzweg.</p><p>Hallo Aya.</p><p>Um ein ansehnliches Bild zu erhalten, muss ein Film "richtig" belichtet werden. Dazu gibt es verschiedene Einstellmöglichkeiten an einer Kamera, die aber alle das gleiche Ziel haben: nämlich dass die richtige Menge Licht auf den Film trifft. Als erstes stellt man die Filmempfindlichkeit ein. Den Rest erledigt man mit einer Kombination aus Belichtungszeit und Blende. Am besten stellt man sich ein leeres Glas vor, das bis zum Rand mit Wasser gefüllt werden soll - ich kann den Wasserhahn entweder voll aufdrehen, dann geht es schnell oder ich lasse das Wasser langsam fliessen,dann dauert es länger. Aber am Ende bleibt die gleiche Menge Wasser oder die gleiche Menge Licht. Blende auf, kurze Belichtungszeit oder Blende zu = längere Belichtungszeit.</p><p>Ein Belichtungsmesser kann nur das vorhandene Licht messen. Daraus ergeben sich dann verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Blende und Zeit, die je nach gewolltem Ergebnis (Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe etc.) variiert werden können.</p><p>Die Lichtstärke eines Objektivs gibt an, wie weit die Blende aufgemacht werden kann. Bei einer Lichtstärke von 1:4 ist Blende 4 die größtmögliche (größte Blende = kleinste Blendenzahl); bei einer Lichtstärke von 1:2 eben Blende 2. Dem Film ist es egal, durch welches Objektiv er sein Licht bekommt. Die "Blende" eines Objektivs steht im Verhältnis zur dessen Brennweite, also ist die tatsächliche Öffnung bei einem Objektiv mit langer Brennweite größer als bei einem Objektiv mit kürzerer Brennweite:
100 mm Brennweite geteilt durch Blende 4 ergibt 25 mm Blendenöffnung (Durchmesser)
200 mm Brennweite geteilt durch Blende 4 ergibt 50 mm Blendenöffnung.
Aber durch das längere "Rohr" kommt am Ende nur genau so viel Licht an wie beim Kurzen.</p><p>Wenn wir schon beim Rechnen sind: Wenn ich gleich viel Licht auf den Film haben will, kann ich auch die Blendenöffnung (Fläche) halbieren und dafür die Zeit verdoppeln:</p><p>Nehmen wir das erste Objektiv mit 100 mm Brennweite, Blende 4 = 25 mm Durchmesser. Die Fläche berechnet man mit r*r*Pi = ca. 500 Quadratmillimeter (aufgerundet). Die halbe Fläche ist 250 Millimeter im Quadrat, der resultierende Durchmesser nach Formelumstellung = 17,86 mm. Teilt man nun die Brennweite 100mm durch diesen Wert, erhält man...Überraschung...5,6.</p><p>Damit wäre bewiesen, das ein ganzer Wert auf der Blendenskala die Fläche der Blendenöffnung halbiert bzw. verdoppelt.</p><p>So, was war jetzt nochmal die Frage? Gilt der gemessene Wert für ALLE Lichtstärken? jepp. siehe oben.</p><p>Grüße, Ingo
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Ansel Adams