Blendenautomatik bei Revue 400 SE

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Mo

Guest
Hallo,

ich habe gestern eine Revue 400 SE bekommen.
Mich irritiert die Blendenautomatik etwas. Egal, welche Belichtungszeit ich einstelle, die Blendenöffnung bleibt immer die gleiche. Ist das normal? Kann es sein, dass das einbrechende Licht durch die Verschlusszeit beeinflusst wird und nicht durch die Blende? Oder handelt es sich schlicht und einfach um einen Defekt der Blende?

Falls noch jemand eine Gebrauchsanweisung für die Revue 400 SE hat, oder eine Revue 400 SE (die voll funktionsfähig ist) oder eine Minolta-High-Matic 7 s II zu Hause rumliegen hat, dann melde Dich doch.

great greetings
Christian
 

Rainer

Moderator
Mo schrieb:
Egal, welche Belichtungszeit ich einstelle, die Blendenöffnung bleibt immer die gleiche. Ist das normal?
Nein. Natürlich wird die Belichtung auch durch die Verschlußzeit beeinflusst; diese wird aber vom Fotografen vorgewählt und die Kameraautomatik stellt die dazu passende Blende ein. Wenn du die Kamera außerhalb der Spezifikationen betreibst (zu dunkel, zu hell) und die Blende am offenen (zu dunkel) oder geschlossenen (zu hell) anschlägt, kann es sein, dass die Veränderung der Belichtungszeit keine Reaktion hervorruft.

Mein erster Verdacht: Knopfzelle fehlt, ist verbraucht, Kontakte durch auslaufende Knopfzelle korrodiert.

http://www.erikfiss.com/foto/cams/revue400se/index.html

Die Kamera hätte gerne eine Quecksilberzellle 675 PX, die nicht mehr hergestellt werden darf. Es gibt aber Ersatztypen (Wein Cell).

Gruß

Rainer
 
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Mo

Guest
Hallo Rainer,

erstmal danke für deine Antwort.
Knopfzelle ist drin. Ich habe im Interntet gesucht und recherchiert und habe mir daraufhin die Hörgerätebatterien
ZL 675 mit 1,4 Volt besorgt. Angeblich sollen die passen und kompatibel sein. Was bei mir merkwürdig ist, ist, dass die Blendenöffnung überhaupt gar keine Grössenänderung vornimmt. Egal ob es sehr dunkel (große Blende) oder sehr hell (kleine Blende) ist. Im Sucher zeigt der Blendenmesser mir zwar an, welche Blende er automatisch gewählt hat, aber irgendwie geht das Signal nicht bis zur eigentlichen Irisblende vor. Sie behält immer die gleiche Größe. Irgendeine Idee?

Gruß
Christian
 

Rainer

Moderator
Ich vermute, dass das, was du bei ruhender Kamera siehst, nicht die eigentliche Irisblende ist. Die tatsächliche Öffnung sieht man eigentlich immer erst beim Auslösen.

 
M

Mo

Guest
ja, im Ruhezustand ist es immer gleich. Wenn ich den Deckel hinten aufmache und dann mal aulsöse, dann verändert sich die Blende leider nicht. Die verschiedenen Verschlusszeiten funktionieren wunderbar. Stelle ich auf "B" also voll geöffnete Blende, dann ist die Öffnung trotzdem genauso groß wie z.B. Blende 11.

Komisch.
 

Rainer

Moderator
Mo schrieb:
Stelle ich auf "B" also voll geöffnete Blende
Das "B" befindet sich auf dem Zeitenring und bedeutet Dauerbelichtung, solange du den Auslöser gedrückt hältst. In dieser Position sollte die Automatik eigentlich deaktiviert sein, weil sie keinen Sinn ergibt.

Aber wie auch immer, wenn sich die Blende nicht bewegt, ist sie vermutlich verharzt. Das kommt häufiger vor.
 
M

Mo

Guest
erstmal vielen dank, dass du immer so schnell antwortest.
gibts denn da ein lohnenswerte möglichkeit, diese verharzung zu beseitigen?

obwohl, die iris eigentlich voll beweglich ist. wenn ich den auslöser runterdrücke, dann öffnet sich die blende einmal und wird , wenn man voll durchdrückt zu einer kleinen öffnung. also, die einzelnen lamellen sind voll beweglich.
ist das bei einer verharzung auch der fall?
 

Rainer

Moderator
Nein, dann ist die Blende nicht verharzt.

So wie du es beschreibst, könnte es ein mechanisches Problem sein. Nun weiß ich nicht, wie die Blendenautomatik der 400SE genau funktioniert. Ich habe eine Vermutung, wie es sein könnte, aber das hilft dir nichts, wenn du nicht genug Erfahrung im Zerlegen und Zusammenbauen von Kameras hast.

Vielleicht findest du in der Linkliste von Markus Keinath eine passende Webseite mit Reparaturanleitung. Revue wird dort nicht auftauchen, aber evtl. die ähnlich aufgebauten Kameras von Konica, Minolta und Vivitar.

http://www.4photos.de/camera-diy/index.html
 
M

Mo

Guest
nun, schonmal gut zu wissen, dass sie nicht verharzt ist.
leider habe ich wirklich absolut keine erfahrung, was das zerlegen von einer optik angeht.

ich habe gestern mal ein film vollgemacht und bin auf das ergebnis gespannt. vielleicht passt es ja doch?!
wäre schade, wenn die kamera defekt ist. ist schon ein schönes stück.
 
M

Mo

Guest
Hier hat jemand das gleiche Problem. Es gibt auch eine Antwort dazu.

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Hallo,

ich habe ein etwas "alternatives" Problem mit der Blende bei meiner Revue
400SE. Leider fängt auch sie jetzt an Zicken zu machen, obwohl sie vorher
tadellos funktionierte.

Hier wurde mehrfach von verölten Blenden berichtet... hmm, nein, meine macht
etwas "andere" Mätzchen.

Die Blende steht grundsätzlich und immer im Ruhezustand auf einem kleinen
Wert um 11. Ist ja auch in Ordnung so. Wenn ich den Auslöser leicht
durchdrücke, öffnet sie sich halb (so auf 4-5,6), aber in dem Moment, wo ich
ganz durchdrücke, schließt sie sich wieder ganz (noch weiter als im
Ruhezustand).

Ich habe das in den Einstellungen B und 1/8 (zwecks Sichtbarkeit)
überprüft - während der Belichtung ist die Blende stets geschlossen, ohne
Einfluß der Umgebungshelligkeit. An einer versemmelten
Blitzbelichtungseinstellung - die steht auf "Auto" - kann es auch nicht
liegen.

Weiß jemand aus den Reihen der Meßsucher-Fans Rat? Kann man diesen Fehler
mit wenig Bastelaufwand beheben?

Viele Grüße & danke,
Volker

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Die Antwort darauf:

Es könnte daran liegen, daß am 'needle-trap' Mechanismus des Belis was
defekt ist. Ich geh mal davon aus, daß Du einen mindestens halbwegs
korrekten Zeigerausschlag auf der Skala im Sucher siehst.

Dazu müßtest Du allerdings mal das Oberteil der Kamera abnehmen
(Schraube des Transporthebels vorsichtig rausdrehen - es wurden da schon
Gewinde abgerissen -, dann noch ein paar Schräubchen am Deckelrand und
unter der natürlich auch zu entfernenden Rückspulkurbel, dazu die Gabel
innen festhalten und die Kurbel mit einem leichten Ruck rausdrehen).

Neben dem Auslöser siehst Du jetzt das Beli-Meßwerk. Sein Zeiger geht
einmal nach rechts auf die winzige Skala, die Du normalerweise im Sucher
siehst. Dann geht er auch nach links, und ein um 90 grd abgewinkeltes
Stück sollte in einem gebogenen Schlitz hin- und herschwingen (Zeiger
vorsichtigst mit einem Zahnstocher anstoßen - Zahnstocher, weil im
Meßwerk ein kräftiger Magnet sitzt, der Schraubenzieherchen leicht auf
Abwege geraten läßt).

Beim Niederdrücken des Auslösers sollte sich zunächst eine kupferfarbene
Scheibe in dem Schlitz bewegen und das abgebogene Zeigerteil gegen den
linken Rand desselben drücken. Bei weiterem Drücken bewegt sich dann
noch eine gezahnte Scheibe. Je nachdem wo der Zeiger steht, bewegt sie
sich mehr oder weniger nach links. Wie man sich fast denken kann, ist
diese Scheibe mit dem Blendenmechanismus gekoppelt und bewegt diesen
auch mehr oder weniger.

Schlimmstenfalls kann es passiert sein, daß das abgewinkelte Zeigerende
abgebrochen ist.

> Kann man diesen Fehler
> mit wenig Bastelaufwand beheben?

Kommt drauf an. Mit Glück ist das Zeigerende nur irgendwie verbogen und
läßt sich mit ebensolchem und etwas Geschick wieder hinbiegen. Ist es
abgebrochen, hilft nur Meßwerkaustausch (mein letztes ist in eine
Yashica 35ME gewandert, die stammte wohl aus der gleichen Schmiede und
hatte das gleiche Galvanometer drin - und auch die gleiche Bodenplatte,
die war bei der 35ME schwer verdemmelt), das ist aber etwas fummelig,
wenn auch machbar.


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Vielleicht wird es dadurch verständlicher?
christian
 
M

Mo

Guest
Hallo Rainer,

also, wenn du mir deine idee mal schildern könntest? ich würde mich wohl an das innenleben rantrauen.
 

Rainer

Moderator
Dazu brauche ich eine Skizze; die muss ich erst noch machen. Ich melde mich nachher nochmals.

Aber versprich dir nicht zu viel davon. Das Öffnen der Kamera mußt du alleine durchführen.
 

Rainer

Moderator
CAD-Freaks, Ingenieure und Techniker bitte wegsehen - das ist nur eine Quick-and-dirty-Skizze  :rofl:

Der Verstellhebel der Irisblende ist mit einem Hebel verbunden, der an einer Stelle gelagert (=Lager) ist. Er liegt rechts auf einem Element mit Stufen auf, dessen Abstand durch das Photolement des Belichtungsmessers verstellt werden kann (gegebenenfalls mit elektronischer Verstärkung), das auf einen Elektromagnet wirkt.

Der mittlere Elektromagnet wird durch den Auslöser gesteuert (nur ja/nein); Der lange Hebel wird durch Federn in Spannung gehalten; rechts liegt er auf den "Treppen" auf. Mit dem Abstand der "Treppen" ändert sich der Verstellweg des Hebels und damit die Blendenöffnung (die mechanische Verbindung zw. "Treppen" und Magnet ist in der Skizze bei der Bearbeitung verschütt gegangen, bitte dazudenken)

Ob die Revue nach diesem Prinzip funktioniert, weiß ich nicht, kann aber sein. Die Skizze ist natürlich nur eine abstrakte Funktionsskizze. Wie die Bauteile in Wirklichkeit aussehen und wo sie sich befinden, weiß ich nicht.

Die anfängliche Vermutung: der Teil des Hebels, der auf den "Treppen" lagert, hat sich verklemmt oder einer der Elektromagneten arbeitet nicht.

Ich hoffe, dass ich mich mit der Skizze verständlich machen konnte. Ich habe sie irgendwo mal gesehen, weiß aber nicht mehr wo.

Gruß

Rainer
 

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Mo

Guest
hallo rainer:
ich habs hinbekommen.
aufgeschraubt, gehirn eingeschaltet und ein bißchen rumgefuckelt. die blendenautomatik funktioniert wieder im verhältnis zur belichtungszeit, sogar der messwertspeicher arbeitet zuverlässig.

in der kamera gibt es eine art kupferdraht, der auf der einen seite die belichtungszeit anzeigt. auf der anderen seite wird das ende mit dem auslöser gekoppelt. hier gibt es zwei platten, die verschiedene positionen einnehmen und somit die blende steuern, wenn der draht dazwischenliegt. auf der seite der blendensteuerung war der kupferdraht nicht zwischen auslöser und platten (vielleicht abgebrochen oder verbogen - kein ahnung) ich habe durch unendliche kleinstarbeit und einer ruhigen hand, diesen draht wieder zurechtbiegen können und richtig positioniert. das ist wirklich millimeterarbeit gewesen. nun arbeiten blende und zeit wieder abhängig voneinander.

ich freu mich.
danke für deine unterstützung!

gruß
christian
 
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