Blidqualität

fitti

Well-known member
Hallo Leute,

ich habe mich hier im Forum mal umgesehen, konnte aber erst mal keine Antwort auf meine Frage finden.

Folgendes ist mein Problem:
Das Bild was ich hochgeladen habe hat ne ganz schlecht Qualität.
Daten zum Bild: F4.0, 1/250, ISO 800, Kameramodel: Canon Powershot sx20is.

Normalerweise würde ich sagen, dass es sich hier um Bildrauschen durch die recht hohe ISO handelt. Bisher war die Kamera aber nie derart rauschempfindlich.

Kann eine schlecht gewählte Blende oder was auch immer (auser der ISO) zu einem Qualitätsverlust führen?
Zur Blendenwahl würde ich mich grundsätzlich über Infos freuen, da tu ich mich schwer.

Eine zweite Frage würde ich gerne noch anhängen:
Habe festgestellt, dass Landschaftsaufnahmen oft sehr blass sind, also mit wenig Kontrast.
Habt ihr ne Idee, wo da mein Fehler liegen kann?

Vielen Dank schon mal, ich freu mich auf Antworten!


 

Jens

Administrator
Kann eine schlecht gewählte Blende oder was auch immer (auser der ISO) zu einem Qualitätsverlust führen?
Das nicht, aber Unterbelichtung kann bei gleichbleibender ISO Zahl auch zu erhöhtem Rauschen führen. Obwohl das Bild lt. Histogramm jetzt nicht wirklich unterbelichtet ist. Hast du es im Nachhinein noch etwas heller gemacht?

Ansonsten ist es schwer zu sagen...Man weiß nicht, ob die Kamera das Bild dann im Postprocessing bei dunklen Lichtsituationen dann nicht doch noch leicht pusht.
 

Rainer

Moderator
Überspitzt ausgedrückt sind sämtliche Kompaktkameras Schönwetterkameras. Ein gewisses Grundrauschen ist schon bei Nominalempfindlichkeit verhanden (sichtbar in den Schattenbereichen); mit Erhöhung des ISO-Wertes verstärkt sich das Rauschen. Die Hersteller versuchen, das Problem mit Rauschunterdrückungsalgorithmen zu umgehen; diese vermatschen aber leider auch die feinen Details. Mehr als 400 ISO sollte man keiner solchen Kamera zumuten; das steht auch als Fazit in jedem ernstzunehmenden Test.

Wenn dir das Rauschen bisher noch nicht so aufgefallen ist, mag das an den Motiven liegen. Das vorliegende Foto ist ziemlich kontrastarm, was das menschliche Auge als Unschärfe empfindet. Letztendlich ist aber ein abschließendes Urteil nur anhand des originalen Bildes möglich; bei skalierten Fotos kann auch die Bildbearbeitung schon Schaden angerichtet haben.

Die Blende beeinflußt die Schärfentiefe und (bei vorgegebenem ISO-Wert) die Belichtungszeit. Bei Kompaktkameras sollte man auch unbedingt die Beugungsunschärfe im Kopf haben, die durch zu kleine Blendenöffnungen entsteht

http://de.wikipedia.org/wiki/Beugungsunsch%C3%A4rfe

Der Wert ist von der Sensorgröße abhängig. Bei Kompaktkameras beginnt der Effekt rechnerisch bereits bei Blende 4; sichtbar wird er bei Blende 5,6. Bei längeren Brennweiten hat man allerdings keine Wahl, weil die Lichtstärke beim Zoomen abnimmt.

Was deine Landschaftsaufnahmen angeht: bitte zeige ein Beispiel, damit wir nicht aneinander vorbeireden. Ideal wäre, wenn du die EXIF-Daten im Bild beläßt - dann ersparst du dir die Aufzählung im Text.

Vermutlich hat deine Beobachtung damit zu tun, dass die menschliche Erinnerung anders als die Kamera schlechtes Licht und dunstige Atmosphäre wegfiltern kann. Man kann aber mit den Werkzeugen der Bildbearbeitung in einem gewissen Rahmen nachbessern (Tonwertkorrektur z.B.). Aber das hatten wir doch schon im letzten Jahr:

http://forum.foto-faq.de/fehlersuche-t16153.0.html;msg10006010

Schon vergessen?

Gruß

Rainer
 

fitti

Well-known member
Jens schrieb:
Hast du es im Nachhinein noch etwas heller gemacht?
Nein, nur kleiner, für's Forum.

Rainer schrieb:
Ideal wäre, wenn du die EXIF-Daten im Bild beläßt - dann ersparst du dir die Aufzählung im Text.
keine Ahnung wie das geht.

Rainer schrieb:
schon im letzten Jahr:

http://forum.foto-faq.de/fehlersuche-t16153.0.html;msg10006010

Schon vergessen?

Ne, hab es nicht vergessen. Hab nur mittlerweile ne bessere Kamera und will es irgendwie nicht richtig einsehen. Aber ich glaub euch das mal. Dann muss ich eben nachbessern.

Verstehe nur nicht warum ihr meine Perle als Kompaktkamera bezeichnet.
 

Rainer

Moderator
Die Aufnahmeparamter (EXIF-Daten) schreibt die Kamera automatisch in die Bilddatei. Manche Bildbearbeitungsprogramme löschen diese bei der Bearbeitung; bei manchen kann man wählen. So darf man bei Photoshop nicht "fürs Web speichern" verwenden - damit sind die EXIF-Daten futsch.

Kompaktkamera ist ein gängiger Begriff, der eine Abgrenzung zu DSLRs und Systemkameras ausdrücken soll. Das gemeinsame Kennzeichen der Kompakten ist der kleine und damit rauschanfällige Sensor (etwa 4 x 6 mm).

Gute Fotos haben viel mit dem richtigen Licht zu tun. Manche Bilder kann man z.B. nur machen, wenn die Sonne aus einer bestimmten Richtung scheint: das gilt insbes. für Landschaftsfotos. "bestimmte Richtung" kann bedeuten, dass ein gutes Foto nur an einem bestimmte Tag zu einer bestimmten Uhrzeit möglich ist - um ein extremes Beispiel zu nennen. Das sind dann die Bilder, die man in guten Kalendern oder Fotobänden ansehen kann. Für uns Hobbyfotogafen bedeutet das z.B. im Urlaub auch mal vor dem Frühstrück den Berg hochkraxeln.

Nochmals zu deiner Kamera: die SX20IS ist tatsächlich eine der besseren Kameras ihrer Art. Aber gerade der große Zoombereich verleitet, häufig die langen Brennweiten zu nutzen (schließlich hat man die Kamera deswegen gekauft), auch wenn es wegen der athmosphärischen Bedingungen nicht angebracht wäre. Erfahrene Fotografen lassen dann die Kamera in der Tasche und genießen die Landschaft ohne Werkzeug.

Gruß

Rainer
 

Jamo

Moderator
Mal nebenbei: Ich find die Bildqualität beim ersten Bild gar nicht so schlecht für ne Kompaktkamera bei den Bedingungen... Aber kann auch an der Größe liegen. Beim zweiten Bild... Naja, So ein Wald haut jede Kompakt- und Bridgekamera an  ihre Grenzen. Das ist ärgerlich, aber kaum zu ändern nach meinen Erfahrungen bei so einem Wetter...

gruß,
Manuel
 

fitti

Well-known member
Ja, da hat Rainer wohl schon recht.
Wenn ich mir beispielsweise den Wald kurz nach Sonnenaufgang (also warmes gelbes Licht, das tief einfällt) vorstelle, dann sieht das schon ganz anders aus.
Auch das Autobild wäre wohl bei Sonnenschein und blauem Himmel besser geworden. Dummerweise regnet es da nicht.
Auch der Tipp mit der Beugungsunschärfe leuchtet mir ein.
(Mir hat mal jemand geraten, mit möglichst kleiner Blende zu fotografien) naja, die Unschärfe hab ich bemerkt, konnte es mir aber nie richtig erklären. :shame:
 
D

digilux

Guest
In welchem Zusammenhang war das mit dem Tip: "möglichst kleine Blende"?
Und: War da wirklich eine kleine Blende - also ein großer Blendenwert - gemeint (was einen größeren Schärfebereich zur Folge hätte) oder doch ein kleiner Blendenwert wie z.B. 2.8, also eine große Blende, die einen geringeren Schärfebereich abbildet?
Mitunter werden die Begriffe "Blende" und "Blendenwert" nicht sauber unterschieden, was dann leicht zu irritationen führt.
Was also sollte die empfohlene "kleine Blende" bewirken?
LG Lüder
 

fitti

Well-known member
Naja, im nachhinein kann ich das auch nicht mehr so genau sagen. Es kann auch ein Missverständnis gewesen sein oder ein Versprecher. Jedenfalls hat der Typ normalerweise Ahnung.
Bewirken sollte die kleine Blende, dass z.B. die Person im Vordergrund scharf ist und die Landschaft im Hintergrund unscharf.

Aber jetzt noch mal für mich, um alle Unklarheiten zu beseitigen:
-große Blende (f2,8) kleiner Schärfebereich / Tiefenschärfe..?.. fällt stark auf !?
-kleine Blende (f 8) großer Schärfebereich / Vorder- und Hintergrund sind gut zu erkennen / Unschärfe durch Beugungsunschärfe kann entstehen
- möglichst nicht mehr als Belnde 4 max. 5 wählen.

Wofür brauche ich dann aber so große Blenden? Sind die nur für Notfälle (sehr viel Licht)?
 
D

digilux

Guest
Aber jetzt noch mal für mich, um alle Unklarheiten zu beseitigen:
-große Blende (f2,8) kleiner Schärfebereich / Tiefenschärfe..?.. fällt stark auf !?
-kleine Blende (f  großer Schärfebereich / Vorder- und Hintergrund sind gut zu erkennen / Unschärfe durch Beugungsunschärfe kann entstehen
Das ist richtig soweit.
Es gibt keine Blende, die man konkret angeben könnte, als die, ab der mit Beugungsunschärfe zu rechnen wäre. Bei dem kleinen Sensor der Konpaktkameras ist wohl bei 4 oder 5.6 wirklich Schluß. Vollformat-Kameras erlauben in dieser Hinsicht auch noch Blende 16 oder 22, 4/3 und APS-C liegen dazwischen, Mittelformat darüber.

Wofür man große Blenden braucht? Natürlich dann, wenn bei nicht allzu langer Belichtungszeit noch genug Licht auf den Sensor soll, dann aber auch, wenn ein möglichst großer Schärfebereich gewünscht ist, z.B. in der Makrofotografie.

LG Lüder
 
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