Hallo Chris,
so pauschal kann man das nicht sagen - schließlich kennen WIR die Räumlichkeiten auch nicht besser.
Bevor Du die Kamera in die Hand nimmst, solltest Du die Verhältnisse da allerdings gut kennen, oder aber Deine Lichtanlage aus dem "FF" beherrschen. Ansonsten stehen die Aufnahmen nicht grade unter einem günstigen Stern.
Ich selbst würde mir sehr gut überlegen, ob ich so aufs Geratewohl auf ein Shooting losgehen würde.
Wenn Du das Model evtl. noch mal vor die Kamera kriegen willst, solltest Du die Voraussetzungen schaffen, daß sie auch eine Reihe sehenswerter Aufnahmen zu sehen bekommt.
Wenn allerdings dem Model und auch Dir klar ist, daß das Shooting ein "Versuchsballon" sein wird, steht dem nichts im Wege. Viel Spaß dabei, und gute, lehrreiche Erfahrungen!
Problem Licht: Es wird schwer werden, davon zuviel zu bekommen. Für Akt / Teilakt kannst Du schnell 2000 oder 3000 Watt Halogen einsetzen ohne am Überfluss zu verzweifeln. Schließlich fotografierst Du - je nach Objektiv - mit 2-3 Meter Abstand und mit Blick auf die Tiefenschärfe möglichst nicht mit Blende 1.4 oder 2.8. Und da Models - besonders wenn sie nicht Profierfahrungen haben - nicht stocksteif stehen oder sitzen, sind zu lange Belichtungszeiten zu vermeiden.
Langer Rede kurzer Sinn: Denke beim Licht ruhig in größeren Dimensionen.
Bei Portrait kommst Du mit etwas weniger aus. Etwas. Ich selbst mag es, wenn von der Nasenspitze bis wenigstens zu den Ohren der Schärfebereich reicht, zu viel Unschärfe ist nicht mein Ding - von Ausnahmen abgesehen. Dazu mußt Du die Blende entsprechend schließen - was Licht braucht.
Bei den Aktaufnahmen soll die Schärfe sicher auch über die Brustwarzen hinausreichen - und wieder: Das braucht Licht.
Soweit die Theorie. Was aber nimmt man?
Zunächst einmal: Eine einzige Art der Lichtquellen, also eine einheitliche Lichttemperatur. Tageslicht und Kunstlicht mischen geht nur bei S/W-Aufnahmen. Sobald Farbe ins Spiel kommt, führt Mischlicht zu Farbverschiebungen, die Du mit Software auch nicht mehr beheben kannst.
Studioblitz braucht entsprechende Erfahrungen. Wenn Du die hättest, hättest Du Deine Frage nicht gestellt. Da gehts Dir also wie mir. :wink: So eine Grundausstattung kostet auch... ist also hier nicht das Mittel der Wahl.
Besser zu handhaben, aber auch nicht für lau, ist Dauerlicht Halogen fürs Studio. Auch hier (wie bei Studioblitz) kannst Du Lichtformer gut anbringen und kannst also das Licht sehr gut einrichten. Ganz weit unter 1000 Euro geht das aber auch nicht los - wenn Du was vernünftiges willst.
Den Gedanken an den Blitz der Kamera - den eingebauten, wie den Aufsteckblitz - hast Du hoffentlich gar nicht erst gehabt. Für solche Aufnahmen einfach ungeeignet.
Als ein bedingt brauchbarer Einstieg - mit dem ich selbst ein paar mal gearbeitet habe - sind Halogenstrahler aus dem Baumarkt. Die liefern ein einigermaßen brauchbares Licht, auch genug davon, wenn Du genug Strahler nimmst, und kosten nicht die Welt. Bei Aktaufnahmen bist Du durch die Hitzeentwicklung vor Gänsehaut des Model sicher ;D
Die Nachteile:
- keine Lichtformer (Softboxen oder so)
- Hitzeentwicklung (Feuergefahr)
- hohe Belastung der Stromleitungen (auf entsprechende Absicherung achten!!)
Immerhin: Mit ein wenig Improvisationstalent und Spaß an der Freude, auch mit etwas Geduld seitens des Fotografen und des Models, sind damit ansprechende Bilder möglich.
Ob das wirklich für Dich taugt, hängt wesentlich davon ab, was für Aufnahmen Du machen willst. Je ganauer Du das weißt, desto besser kannst Du Euer erstes Shooting vorbereiten, und desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß auch was dabei rauskommt.
Die eigentlichen Aufgaben der Portrait- und besonders der Aktfotografie liegen aber nicht im Aufbau der Beleuchtung sondern in der Führung und Begleitung des Models. Danach hattest Du aber nicht gefragt, das dürfte also klar sein.
Wenn Du also die ersten Bilder "im Kasten" hast, zeige sie uns doch (mit Einwilligung des Models!!) - dann können wir die Lichtsituation(en) gemeinsam analysieren und alle was dabei lernen.
LG Lüder