chipgröße

B

bjoern

Guest
hallo,

ich habe früher analog fotografiert und auch selber entwickelt. spaß hat es immer gemacht, allerdings zwingt einem der platz- und zeitmangel oft dazu auf digitale fotografie umzusteigen, was ich bisher mit einer ixus kompaktkamera gemacht habe. jetzt sehne ich mich allerdings nach einer spiegelreflex und möchte daher dort digital zuschlagen. canon sollte es sein, um meine alten objektive zu benutzen, jedoch wundere ich mich, wenn ich zwischen der 400d und 30d hin und herüberlege, dass die 30d beinahe doppelt so teuer ist, wobei sie nur 8 statt 10 megapixel hat. natürlich kommt es da auf andere sachen an, jedoch wäre ich dankbar, wenn mich da jemand in das segment der DSLR einführen könnte. das es auf die chipgröße ankommt wurde mir mal gesagt...aber welche abhängigkeiten gibt es da?

vielen dank im voraus,

bjoern
 

FotoFux

Well-known member
Hallo Björn!

Mit "Chipgröße" ist der Bildsensor gemeint. Dieser bildet das Äquivalent zur Film in einer analogen Spiegelreflexkamera. Zumindest wäre es schön wenn er das täte  ;) .

Die wenigsten (und leider nur die teuersten) DSLRs besitzen einen Vollformatchip, dei dem dessen Größe wirklich 1:1 der Größe des Kleinbildfilms entspricht. Meistens jedoch der Chip um bis zu einem Faktor 1:2 kleiner, was bedeutet daß ein Ausschnitt des eigentlichen Bildes fotografiert werden kann. (In etwa so als würdest du mit einer entsprechend größeren Brennweite fotografieren)
Ist gar nicht so einfach zu erklären, google doch mal unter dem Begriff "Crop-Faktor" ein wenig durchs Netz, da wirst du fündig.
Abschließend noch schnell eines: Die Sensorgröße der 400D und der 30D ist identisch, beide haben einen Crop-Faktor von 1,6.

Gruß, Patrick.
 

DSP

Well-known member
Da du selber mit einer Dunkelkamemmer gearbeitet hast: Der Crop Faktor beschreibt die Ausschnittsvergrößerung durch den Sensor.

Wenn du also in dere Dunkelkammer von einem Negativ zwei Bilder abziehst, eines vom ganzen Negativ und eines vom halben Negativ (Eine Ausschnittsvergrößerung) dann hast du in etwa den Effekt den der kleinere Sensor direkt beim Belichten hat.

Der Zusammenhang von Sensorgröße und Bildqualität läßt sich einfach erklären:

Überleg mal wie "riesig" ein Pixel ist, wenn du 10Millionen davon auf die Größe des Nagels deines Kleinen Fingers unterbringst. (Teure Bridgekameras).

Bei DSLRs sind die kleinen Sensoren in etwa halb so groß wie ein Kleinbildnegativ (aber immer noch einiges größer als die Sensoren der Kompaktknipsen). Da hat dann jeder Pixel einiges mehr an Platz.

Mehr Platz bedeutet, die Sensoroberfläche pro Pixel  ist größer, ein größerer Pixel kann mehr Licht aufnehmen (bzw. es kommt mehr Licht auf den Sensor bei derselben Lichtstärke des Objektivs).

Mehr Licht pro Pixel bedeutet eine höhere Nutzladung durch die Belichtung (Das in Strom gewandelte Licht - So ein Pixel ist auch nichts anderes als eine Fotozelle).

Mehr Nutzladung bedeutet, das diese weniger Verstärkt werden muß (es ist ja schon mehr da).

Weniger Verstärkung bedeutet das auch das Grundrauschen (jede elektrische Schaltung rauscht) weniger verstärkt wirdd bzw. das der Rauschabstand höher ist.

Weitere Unterschiede:

- Je kleiner der Sensor, umso geringer muß die Brennweite sein um einen KB gewöhnten Bildwinkel zu haben (eben der Crop Faktor). Bei einem APS-C Format Sensor (Crop 1.5 - 1.6) ist der Bildwinkel eines 30mm Objektives in etwa dem des 50mm am Kleinbildnegativ.

Nur (und das verwundert die Leute immer, obwohl es primitivste Physik aus der 5. Klasse ist): Die Tiefenschärfe ist Brennweitenabhängig! - Versuch mal bei einer Kompakten mit einer Realen Brennweite von 4mm nur selektiv Scharf zu stellen, wenn bei 4mm die Tiefenschärfe (Entspricht dann in etwa 80mm an Kleinbild) schon bei Offenblende von 10cm bis unendlich geht.

Daher auch immer die Enttäuschung beim Upgrade auf SLR wenn das Bild plötzlich so unscharf ist.

 
B

bjoern

Guest
...dankt euch erstmal...der dunkelkammer-vergleich hilft mir schon mal im ansatz um das chip-phänomen zu verstehen.
aber wenn doch die 400d und die 30d den gleichen crop-faktor haben, während die 400d 2mio pixel mehr hat, woher kommt es das die 30d beinahe doppelt so teuer ist?

grüße nochmals,

bjoern
 

FotoFux

Well-known member
bjoern schrieb:
aber wenn doch die 400d und die 30d den gleichen crop-faktor haben, während die 400d 2mio pixel mehr hat, woher kommt es das die 30d beinahe doppelt so teuer ist?
Die inneren Werte zählen:

Die 30D kann: Mehr Reihenaufnahmen, schnellere Verschlusszeiten, hat einen besseren Weißabgleich, kann höhere ISO-Werte... und hat außerdem noch ein Magnesiumgehäuse.

Einen sehr ausführlichen Bericht findest du übrigens hier: Traumflieger-Test.

Gruß, Patrick.
 
D

digilux

Guest
das kann man fast mit einem Satz beantworten: Nimm sie in die Hand, uns Du weißt es.

Das ist zumindest ein Teil der Wahrheit: Ne ganz andere Verarbeitung. HInzu kommen die Details, die teils im Verborgenen sind: Sicherheit und Geschwindigkeit des Autofokus, Größe des "Arbeitsspeichers" und damit Anzahl und Geschwindigkeit der möglichen Serienbilder. Anzahl der Meßfelder für die Belichtungsmessung und derlei mehr.
Mit der 400d habe ich mich nie so genau befasst, daß ich alle Details wüßte. Als ich vor 1,5 Jahren von der 300d auf die 20d umstieg, hatte ich jedenfalls ein echtes Erlebnis: Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Natürlich beides EOS und daher "bekannt" und doch spielt die 20/30d spürbar in einer anderen Liga. Mag sein, daß der Unterschied heute mit den 350/400d nicht mehr so krass ist. Aber er ist immer noch signifikant. Darum mein Rat: Nimm sie beide in die Hand. Dann wirst Du wissen... Du hast bereits ERfahrungen mit Canon EOS - da wird es Dir nicht schwerfallen, Deine Wünsche und Ansprüche zu definieren und die Kamera Deiner Wahl zu finden.
LG Lüder
 

DSP

Well-known member
Wie die anderen schon sagten, es sind andere Materialien und die Anbauteile am Sensor (Eine Kamera besteht nicht nur aus dem Sensor).

400D - Plastikpressguß zu 30D Magnesiumunterbau

Dann noch ein anderes AF Modul, weitere Anschlüsse an der 30D (PC-Anschluß für Studioblitzanlagen inkl. der dazugehörenden Elektronik), besserer Verschluß (lebt länger obwohl er schneller ist). Besseres Dachkantenprisma (kein Spiegelprisma wie die 400D (hier bin ich mir aber nicht sicher), mehr Pufferspeicher(?) usw.

Ein Auto in der Luxus Premium Wurzelholz mit Klima und Leder Edition kostet auch mehr als die Basisversion. Und letztere ist bei gleichem Motor auch noch schneller (da weniger Gewicht) ;-)

Dirk


 
B

bjoern

Guest
ok ok...ich glaub ich hab verstanden  ;D
werde die woche mal den eigenversuch machen und auf tuchfühlung gehen...

vielen dank an alle...
 
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