fliegender Vogel. Wie fotografieren?

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123suedamerika

Guest
Hallo,

trotz meiner Unerfahrenheit spiele ich immer noch mit dem Gedanken mal einen fliegenden Vogel zu fotografieren.

Nun sehe ich immer wieder Bilder auf denen fliegende Vögel zu sehen sind, die ungefähr so aussehen.

http://www.grosstrappe.at/files/bilder/Trappe%20fliegend%20gross.jpg
http://naturbildforum.de/data/media/1/IMGP0142-nbf::Uwe_Ohse_moewe_flug.jpg

Jetzt zu meiner Frage. Wenn ein Vogel in etwa 50m Entfernung sitzt, dann krieg ich das auch hin den zu fotografieren und möglichst nah heran zu holen.
Wenn er aber fliegt habe ich folgende Probleme 

1.Meistens dauert es viel zu lange, bis ich den Vogel durch den Sucher gefunden habe.
2.Sollte ich ihn finden und schnell abdrücken, hab ich ihn zwar drauf, aber nur winzig klein.
3. Wenn ich heranzoome (das heißt ja glaube ich Brennweite verlängern,oder?), dann ist der Vogel zwar größer, aber durch den großen Abstand wird jede Bewegung meinerseits zur Katastrophe und alles verwackelt. Hinzu kommt ja auch noch, dass der Vogel fliegt. Er fliegt also immer aus dem Bild raus.
4. Dann verringert oder vergrößert sich durch das Fliegen auch immer der Abstand zur Kamera. Wenn ich also wegen dieser Probleme (verwackeln und Abstand) die Belichtungszeit verkürze und die Blendenzahl erhöhe wird allles zu dunkel. Über ISO 2000 kann ich eh nicht fotografieren, weil die Bilder sonst so starkt rauschen.

Ist es meiner Kamera technisch überhaupt möglich Bilder wie in den Links oben zu machen. Falls ja, liegt es also nur an mir und meiner Unerfahrenheit. Oder kann meine Kamera solche Bilder gar nicht machen?

Ich hab mal noch im Anhang meine bisher besten Bilder von fliegenden Vögeln. Diese Bilder waren auch nur möglich, weil ich genau wußte, dass da jetzt ein Vogel geflogen kommt und zudem hatte ich Funktion eingestellt, dass die Kamera ganz schnell ganz viele Bilder hintereinander macht. Ich habe aber keine Ahnung wie ich es hätte anstellen sollen nur den Vogel scharf und formatfüllend zu fotografieren.

Gruß
Daniel
 

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Rainer

Moderator
Hallo Daniel,

du hast gerade den Grund beschrieben, weshalb für das Fotografieren von sich schnell bewegenden Motiven immer eine DSLR empfohlen wird. Und selbst damit ist nicht jeder Schuss ein Treffer.

Die Technik der Vorfokussierung auf einen bestimmten Abstand hast du schon entdeckt - das ist üblicherweise das Mittel der Wahl.

Dummerweise läßt sich der manuelle Fokus bei de meisten Kameras nur sehr umständlich handhaben. Ideal wäre eine Kamera, die sich an einem Objektivring anstatt über irgendwelche Tasten fokussieren liesse. Bei den Panasonic-Superzoom-Kameras gibt es diesen Ring (ob bei allen, weiß ich nicht). Bei der FZ20 gibt es einen separaten AF/MF-Schalter griffgünstig am Gehäuse, mit dem man (wenn man ihn über die MF-Position hinaus schiebt) nochmal kurz den AF aktivieren kann. Die so gefundene Stellung wird dann beibehalten und die Reaktionszeit des Auslösers wird entsprechend kürzer. Die Entkopplung hat auch den Vorteil, dass man beim Zielen nicht so genau aufpassen muss. Wenn der Vogel nicht vom AF-Feld "geroffen" wird, irrt der AF nicht ins Leere.

Ein weiteres Problem ist ein prinzipielles: der elektronische Sucher (mit dem Display sollte man es erst garnicht versuchen) hat eine schlechte Auflösung und zeigt das Bild zeitverzögert - nur Millisekunden, aber das reicht, um am Vogel vorbeizuzielen. Du mußt also nicht nur mitziehen, sondern auch vorhalten.

Das alles erfordert viel Übung; Sportschützen sind dabei im Vorteil.

Das ist aber auch nur eine Krücke im Vergleich mit einer DSLR und einem schnellen Autofokus (USM bei Canon). Dort legt man die AKtivierung des AF auf eine andere Taste, trennt sie sozusagen vom Auslöser und hat damit den Effekt wie bei der FZ20 beschrieben. Und der optische klare Sucher einer DSLR ist ein Echtzeitsucher - da funkt keine Elektronik dazwischen.

Gruß

Rainer
 
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123suedamerika

Guest
Hallo Rainer,

ja, ohne vorfokussieren, geht es gar nicht.

Danke für deine sehr aufschlußreiche Antwort. Es liegt also nicht nur an mir, sondern scheinbar auch zum Großteil an der Technik.

Nochmals Dankeschön
 

Jens

Administrator
Ha, gerade komme ich von einem Workshop mit Dietmar Nill, und da sehe ich dieses Thema. Da will ich doch gleich mal was dazu anhängen....Die Bilder sind aber nicht mit Vorfokussierung entstanden, sondern mit kontinuierlichem Autofokus und Kamera mitziehen. Belichtung und Blende manuell eingestellt, damit die Automatik keinen Strich durch die Rechnung macht, weil die Kamera kurz vor der Aufnahme eigentlich im Gegenlicht war. Der Fisch, dass muss ich zugeben, war aber ein Lockmittel des ansässigen Rangers. Die echten Naturfotografen sitzen nicht selten Tage für solche Szenen. Dennoch war es die einzige Chance an diesem Tag, weil er nure einmal kam. Wir hatten aber vorher an den gefräßigeren Möwen geübt - was nicht schlecht war, weil die einfach noch einen Tick schneller zum Frühstück kommen ;D



Einen schönen Wochenstart euch allen!
 

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