Gestochenscharfe S/W Portarit Aufnahmen

roger69

Member
Hallo,
seit kurzem Fotografiere ich wieder Analog S/W. Das Resultat meiner Portraitaufnahmen gefällt mir jedoch nicht. Alle Aufnahmen scheinen mehr Grau als nur Schwarz und Weiss zu sein. Die Aufnahmen finden draußen statt. Mit einer Ilford 100, Grünfilter und einer 24-85mm Objektive. Ich benutze hierbei auch eine Graukarte. Die Fotos werden auch auf Matt oder halbmatt Papier entwickelt. Mein Ziel ist es Portraitaufnahmen zu machen, wo der Kontrast zwischen gesättigtem Schwarz und Weiss deutlich zu sehen ist. Können mir hier einige Tipps/ Tricks / Erfahrungen mitgeteilt werden?

Danke
 

Rainer

Moderator
Die Frage ist, ob der Film falsch belichtet und/oder falsch entwickelt wurde und/oder ob bei den Abzügen die falsche Gradation gewählt wurde.

Wie sehen denn die Negative aus? Machst du alles selber (Film entwickeln, Papierbilder ausbelichten)?

Der Kontrast hat aber mit dem Betreff "Gestochen scharfe Bilder" wenig zu tun. Unscharfe Bilder entstehen bei der Aufnahme durch falsche Fokussierung oder Verwackeln oder durch falsche Fokussierung beim Vergrößern.


Gruß

Rainer
 

roger69

Member
Die Frage ist, ob der Film falsch belichtet und/oder falsch entwickelt wurde und/oder ob bei den Abzügen die falsche Gradation gewählt wurde.

Zu Deiner ersten Frage. Zur Belichtung benutze ich die Programmautomatik. Die Frage von meiner Seite wäre ob hier eine oder mehrere Stufen überbelichtet werden sollte, da ja die Kamera immer von 18% Grau ausgeht. Ich arbeite hauptsächlich mit Gradation 3, da ich auch noch etwas, in bestimmten Bildteilen, von Grau erhalten möchte.

Wie sehen denn die Negative aus? Machst du alles selber (Film entwickeln, Papierbilder ausbelichten)?

Sie sehen, wie gesagt schön, scharf, aber überwiegend Grau. Ja ich mache alles selbst mit ILFOSOL DDX u.s.w.

Der Kontrast hat aber mit dem Betreff "Gestochen scharfe Bilder" wenig zu tun. Unscharfe Bilder entstehen bei der Aufnahme durch falsche Fokussierung oder Verwackeln oder durch falsche Fokussierung beim Vergrößern.

Ich denke, daß das Wort "Scharf" hier fehl am Platz ist. Ausdrücken wollte ich hiermit einfach, daß ich tiefschwarze Bilder, mit Graupartien an bestimmten Stellen, z.B. Gesicht, produzieren möchte. Und weiterhindie Frage, ob ich, wie gesagt, hierfür z.B. ein oder mehrere Stufen unterbelichten, andere Filter benutzen, eventuell ein Lichtmeßgerät einsetzen sollte.


Grüße


 

Rainer

Moderator
roger69 schrieb:
Die Frage von meiner Seite wäre ob hier eine oder mehrere Stufen überbelichtet werden sollte, da ja die Kamera immer von 18% Grau ausgeht.
Die 18 % Grau sind richtig. Das heißt aber zunächst nur, dass du auf die bildwichtigen Bereiche gezielt belichten mußt und die menschliche Haut ist von 18 % grau belichtungstechnisch nicht weit entfernt (bei weißhäutigen Menschen).

Es gibt aber einen weiteren Aspekt. Belichtungsmesser sind nicht linear, was die spektrale Empfindlichkeit angeht. Auch aus diesem Grund könnte eine Belichtungskorrektur nicht schaden. Wie es bei Grünfiltern genau aussieht, weiß ich allerdings nicht. Ich würde es mit einer kleinen Belichtungsreihe ausprobieren.

Ich arbeite hauptsächlich mit Gradation 3, da ich auch noch etwas, in bestimmten Bildteilen, von Grau erhalten möchte
Hast du Variokontrast-Papier? Dann könnest du es mit Split-Grade-Technik versuchen. Du kannst damit durch Verwendung einer Maske verschiedene Bereiche mit unterschiedlicher Gradation belichten, indem du die Gesamtbelichtungszeit aufteilst. Beispiel Bereich A x Sekunden mit Filter 4, Bereich B y Sekunden mit Filter 2

Sie sehen, wie gesagt schön, scharf, aber überwiegend Grau.
Ich müßte die Negative sehen. Ich vermute aber, dass du dann etwas an der Entwicklung ändern mußt. Meine analogen Erfahrungen liegen weit zurück, aber ich weiß, dass man mit der Wahl des Entwicklers, seine Konzentration, der Bewegung beim Entwickeln und der Temperatur die Gradation des Films steuern kann.

Wie das genau bei deinem Film aussieht, weiß ich nicht. Google wird sicher Hinweise finden. Oder du fragst in einem der Foren nach, wo sich die Chemie-Panscher treffen.
 

roger69

Member
Danke nochmals für die Antwort. Könntest Du kurz noch den Begriff "Pushen" oder "Pullen" erläutern ? Danke
 

Rainer

Moderator
Pushen: Film unterbelichten und die Unterentwicklung durch längere Entwicklung ausgleichen
Pullen: überbelichten und die Überbelichtung durch kürzere Entwicklung ausgleichen

Siehe auch

http://www.fotoimpex.de/Technik/Tip_Filmentwickeln/Profi_Tips_Entwicklung/body_profi_tips_entwicklung.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Push-Entwicklung
 
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Biggi L. GALERIE: Menschen, Situationen, Streetfotografie 4
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