Grönland

Jens

Administrator
Hallo liebe Fotofreunde,

das Wetter hier in Berlin ist prima - zum Fotos sortieren. Gerade sitze ich über den festgehaltenen Grönlandeindrücken und von daher werde ich euch hier mal in loser Folge dran teilhaben lassen ;) In erster Linie um euch ein paar Eindrücke dieses wundervollen Fleckchens Erde zu vermitteln - weniger um euch um Verbesserungsvorschläge zu bitten (so schnell komme ich da sowieso nicht hin ;) Aber wer möchte ist natürlich dazu aufgerufen!!

So weit für den Anfang...weitere folgen...

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag & einen guten Wochenstart!
Jens
 

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Rainer

Moderator
Hallo Jens,

die Landschaftsbilder erinnern mich an die Fotos, die meine Frau in Island gemacht hat. Deine Fotos muss ich vor ihr verstecken - sonst will sie auch nach Grönland  ;D

Mit anderen Worten: gerne mehr davon - die beiden Landschaftsfotos sind Spitze.

Aber eine Bitte: Schenke uns doch die vollen 900 Pixel (ist ja schon wenig genug) - zumal Du die Bilder noch mit einem breiten Rahmen versiehst.

Die Schärfe der beiden Querformate könnte nach meinem Geschmack etwas besser sein. Ich vermute die Ursache beim Skalieren und bin sicher, dass Du deswegen die Reise nicht wiederholen musst  :pfeif:

Gruß

Rainer
 

Jens

Administrator
Für wahr, die genannten Landschaftsbilder sind etwas flau. Ich bin gerade dabei, meinen "Workflow" bei der Bearbeitung der Bilder anders aufzubauen. Ausgangsmaterial ist durchweg RAW (das erste mal das ich das so mache). Nun habe ich mir mal die Testversion des neuen Adobe Lightroom heruntergeladen und bearbeite die Bilder damit. Übrigens absolut empfehlenswert (aber auch absolut teuer ;) )

Es könnte auch daran liegen, dass ich dann die Bilder nochmal in Photoshop geladen und ein zweites mal als JPEG abgespeichert habe. Andereseits hat auch das Bild mit den Eisbergen den gleichen Prozess durchlaufen. Vermutlich aber sorgen vor allem die feineren Strukturen (Felsen, Gras) dafür, dass eine Unschärfe viel eher wahrzunehmen ist, weil eben diese Feinheiten etwas verwaschen erscheinen...  :think:
 
A

Anja_01

Guest
2 erinnert mich sofort an das Buch / den Film "Frl. Smillas Gespür für Schnee" - Kennst du es? Da kommt absolut die Grönland-Stimmung aus dem Buch rüber! Die Landschaftsaufnahmen haben die passende Tiefenschärfe - farblich flau  :think: ein wenig, stimmt. Allerdings: Wie sah das Original aus? (Ich bin ein Fan von wenig EBV und natürlichen Fotos)
 

Frank

Administrator
Auch ich kann mich besonders bei den Landschaftsfotos nur mit einem  :up: anschließen. Die Unschärfe würde ich bis zu einem gewissen grad auch auf das Weitwinkel schieben - die sind zum Rand hin ja immer etwas unscharf. Ansonsten bei Lightroom unter Details die Schärfe ruhig bis auf 25 schieben, .. die Algorithmus ist nicht allzu agressiv. Zu Flau finde ich die Bilder nicht unbedingt - sicherlich geschmackssache.

Lightroom kann ich auch nur empfehlen, wenns nicht so teuer wäre  ;).

lg,
Frank
 

Rainer

Moderator
Anja_01 schrieb:
Wie sah das Original aus? (Ich bin ein Fan von wenig EBV und natürlichen Fotos)
Jens schrieb, daß er RAW-Dateien mit Adobe Lightroom (ein RAW-Konverter) entwickelt. Insofern sind RAW-Dateien seine Originale. Diese können hier im Forum nicht dargestellt werden.

Die jpg-Dateien, die man aus der Kamera in den PC überträgt, sind ja letztendlich auch nichts anderes als das Endprodukt einer Bildverarbeitung. Der einzige Unterschied ist, daß bei jpg die Bearbeitung in der Kamera stattfindet - nach Maßgaben der Ingenieure, die die Firmware entwickelt haben und entsprechend der Parameter, die man eingestellt hat. Wenn Du diesen Prozess aus der Kamera in den PC verlagerst, hast Du mehr Einfluss auf das Ergebnis.

jpg aus der Kamera ist genau so wenig "natürlich" oder ein Original wie ein entwickeltes RAW-Bild wie wir es hier sehen.

Gruß

Rainer
 

Jens

Administrator
Vielen Dank für eure Anmerkungen!

unter Details die Schärfe ruhig bis auf 25 schieben, ..
Das werde ich wirklich mal probieren. Ich hätte auf jeden Fall nicht gedacht, dass der Unterschied bezüglich der "Entwicklung" zwischen dem RAW und dem JPG Format so groß ist. Gerade mit Lightroom, dass viele Möglidchkeiten bietet und besonders mit Hilfe des Gradationswerkzeugs auch aus verkorksten Bildern noch was rausholt.

P.S.: Ich nutze den Thread hier einfach weiter...
 

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Aragorn

Well-known member
Also mir gefallen die Bilder ausnahmelos sehr gut, der Bildaufbau und der Blick für das Motiv ist schließlich das Entscheidende. Bei der Bildbearbeitung darfst Du aber ruhig noch etwa<s mehr in die Trickkiste greifen und solltest vor allem die Erwartungen erfüllen die der Betrachter an das Bild hat. Der Eisberg zum Beispiel, ist doch eher blendend hell als grau, oder...... ?

Gruß
Markus
 

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A

Anja_01

Guest
@Rainer
ich glaube es ist nicht so schwer zu verstehen was natürlich oder unnatürlich ist... Oder laufe ich so neben der Spur? Ein grauer Himmel auf blau gefärbt, ein heller Rasen auf leuchtend grün ist für mich unnatürlich. Daher lieber schwache, naturnahe Farben statt knallige EBV-Bearbeitung. Damit "habe ich dieses OT fertig".


Die nachgeschobenen Bilder gefallen mir sehr. Die Spiegelnde Eisscholle kommt sehr gut rüber, das Haus ohne Dach läd zur längeren Betrachtung und zum nachdenken ein. Schön, mehr davon.
 
M

meslier

Guest
@ Anja_01' #8 @ Rainer,

Dein "fertiges OT" bedarf des Kommentars:  :up: :up: :up: :up: :up: und nochmal  :up: :up: :up: :up: :up:. 

Liebe Grüße aus dem regnerischen Heidelberg

Philipp
.
 

Rainer

Moderator
@Phlipp

da Du mich offensichtlich ansprichst, bitte ich um eine Erklärung, was Du meinst.

Anja wollte ein Original (nicht bearbeitetes Bild) sehen und ich habe versucht ihr zu erklären, warum es das nicht gibt und nicht geben kann. Dass die Geschmäcker verschieden sind, ist ja unbestritten und nichts neues.

Bist Du anderer Meinung oder habe ich etwas falsch verstanden?

Gruß

Rainer
 
M

meslier

Guest
hallo Rainer,

damit Du nicht zurückblättern mußt, hier das Zitat von Anja_01:

ich glaube es ist nicht so schwer zu verstehen was natürlich oder unnatürlich ist... Oder laufe ich so neben der Spur? Ein grauer Himmel auf blau gefärbt, ein heller Rasen auf leuchtend grün ist für mich unnatürlich. Daher lieber schwache, naturnahe Farben statt knallige EBV-Bearbeitung. Damit "habe ich dieses OT fertig".

Fotografie ist, soviel ich weiß, noch nie ohne Manipulation ausgekommen. Das heißt, selbst der große Anselm Addams hat seine Aufnahmen vom Yosmite-Park mit partieller Nachbelichtung und Abwedeln, mit Zonen-Technik und eigenmächtiger Auswahl der Papiergradation manipuliert. Herausgekommen sind dabei in aller Regel Aufnahmen, die dem dargestellten Sujet gerecht wurden und die Würde dieser großartigen Landschaft hervorhoben.

Mit der fortwährenden Vervielfältigung der Manipulations-Möglichkeiten und ihrer gleichzeitig vereinfachten Nutzbarkeit, sowie einer immer weiter um sich greifenden Attitude des "Erlaubt ist, was gefällt!" werden heute allerdings Grenzen überschritten, die ich für sakrosankt halte.

Ich zitiere unseren von mir hochgeschätzten Freund Aragorn:

Bei der Bildbearbeitung darfst Du aber ruhig noch etwa<s mehr in die Trickkiste greifen und solltest vor allem die Erwartungen erfüllen die der Betrachter an das Bild hat. Der Eisberg zum Beispiel, ist doch eher blendend hell als grau, oder...... ?
Sollten nicht eher wir, die Betrachter einer Landschaft, die Erwartungen erfüllen, die die Landschaft an uns stellt? Siehe dazu das weiter oben über Anselm Addams Gesagte.
Wieviel Geld geben wir doch aus, um das letzte Quentchen Randunschärfe zu vermeiden, um das Bildrauschen zu vermindern und um einen optimalen Weißabgleich zu gewährleisten! Und dann gehen wir mit Deckweiß darüber, um die Erwartungen der Betrachter von einem blendend hellen Eisberg zu erzeugen?

Die Ansicht überschärfter und übersättigter "Naturschönheiten" geht mit langsam wirklich etwas gegen den Strich. Was aber bei den sprichwörtlichen "Blümchen und Bienchen" manchmal gerade noch erträglich ist, wird bei Menschenportraits für mich zur Zumutung. An Frauenportraits wird solange herumgebastelt, bis von der ursprünglichen Substanz nur noch die Ausstrahlung einer Schaufensterpuppe übrig bleibt. Da mutiert m.E. EBV zur vorsätzlichen Körperverletzung. Erlaubt ist eben nicht, was gefällt. Erlaubt ist, was sich ziemt (steht irgendwo in Goethes "Tasso").
Und auch Landschaft hat Würde, genau wie alte Bauten und Menschen jeden Alters.

Ich kann Euch allen nur die Aussage meiner Signatur ans Herz legen!
Die Essentials von Egon Erwin Kisch kommen ohne Tricks, Nachschärfen und Kontrasterhöhungen aus.

Verzeiht einem bösen alten Mann seine Uneinsichtigkeit in Euren Modern Way of Life.

Liebe Grüße, einen fröhlichen Ausklang des Wochenendes und eine erfolgreiche und erfüllende neue Woche.

Philipp
.
 

Jens

Administrator
@Anja: Die Farben sind nahezu unverfälscht und mein EBV beschränkt sich fast ausschließlich auf Tonwertkorrektur und Nachschärfen. Es ist unglaublich, welche Farben die Sonne auf der Insel am Ende der Welt hervorzaubert. So karg die Landschaft auch ist, der Rasen auf dem ersten Bild hatte genau so eine satte Farbe.  Bei dem Haus ist es ebenfalls so: Fotografiert wie gesehen. Ich habe allerdings häufig auch ein oder zwei Stufen unterbelichtet - das verstärkt die WIrkung natürlich noch, und ist in dem Sinne fast schon wieder EBV.

Bei dem Sonnenfleck der auf den Berg scheint habe ich lediglich ebenfalls abgleblendet, so dass eben jener helle Fleck besonders hervortritt. Aber auch hier: Geknipst wie gesehen :)

Logisch, jede Tonwertkorrektur, jede kleine Änderung am Weißabgleich zieht auch eine Farbänderung nach sich. Hier habe ich  das aber nur gemacht, wenn das Bild offensichtlich mit den falschen Weißabgleichswerten belichtet war oder das Motiv zu unterschiedlich belichtete Flächen hatte /(wie zum Beispiel "Eisberg, Haus, Berg".
 

Rainer

Moderator
Hallo Philipp,

danke für Deine ausführliche Antwort.

Auch wenn ich einigen Deiner Kritiken (Schönheitsoperationen per EBV) gefühlsmäßig zustimme, bin ich nicht ganz Deiner Meinung.

Die Würde einer Landschaft exisitert nicht per se, sondern ist ein Produkt unseres Denkens und damit kulturgeprägt.

Ein Foto kann nie ein Abbild der Natur oder "natürlich" sein. Schon alleine deshalb, weil es nur zwei Dimensionen hat und nur einen kleinen Ausschnitt dessen zeigt, was der Fotograf mit seinen eigenen Augen gesehen hat.

Was bleibt also: Das Bild (sofern es öffentlich wird) ist eine Botschaft des Fotografen an den Betrachter, um etwas auszudrücken, was mit Worten nur schwer zu sagen ist. Das, was der Fotograf gefühlt hat, ist mehr als das physikalische Sehen. Eine Landschaft hat auch einen Geruch und eine Geräuschkulisse und eine Temperatur - die Stimmung des Fotografen nicht zu vergessen.

Jetzt gilt es, von diesen Gefühlen möglichst viel zum Empfänger zu transportieren. Für diesen Zweck sollten alle Mittel erlaubt sein. Warum soll ein Fotograf nicht das tun, was den Malern schon lange (Impressionismus) zugestanden wird.

Nicht alle Empfänger empfangen auf der gleichen Frequenz. Deshalb bleibt es nicht aus, daß der eine sich mit Grauen abwendet, während der andere begeistert ist. Ob eine Sendung ankommt, ist übrigens sowohl von der Kultur als auch von den persönlichen Erlebnissen des Empfängers geprägt - man kann auch Geschmack dazu sagen.

Nochmals kurz zu den Impressionisten:

Ihnen wurde anfangs von der etablierten Kunstszene auch vorgeworfen, dass sie nicht nach der Natur malen. Allen, die sich für das Thema interessieren, kann ich ein Buch über die Geschichte des Impressionismus nur wärmstens empfehlen. Das ist richtig spannend!

Gruß

Rainer

 

Aragorn

Well-known member
meslier schrieb:
Ich zitiere unseren von mir hochgeschätzten Freund Aragorn:

Bei der Bildbearbeitung darfst Du aber ruhig noch etwa<s mehr in die Trickkiste greifen und solltest vor allem die Erwartungen erfüllen die der Betrachter an das Bild hat. Der Eisberg zum Beispiel, ist doch eher blendend hell als grau, oder...... ?
Sollten nicht eher wir, die Betrachter einer Landschaft, die Erwartungen erfüllen, die die Landschaft an uns stellt? Siehe dazu das weiter oben über Anselm Addams Gesagte.
Ich bin wie jeder weiß durchaus ein Freund der Bildbearbeitung und mir gefallen die Möglichkeiten die uns die moderne Technik bietet.
In diesem Fall haben wir aber beide das gleiche gesagt wenn auch in anderen Worten.
Mir ging es um den Eisberg. Ein Eisberg IST nunmal in der Sonne strahlend hell und nur der Belichtungsmesser der Kamera, der auf ein Grau geeicht ist macht durch Überbelichtung daraus ein graues UNgetüm.
Ich sage jetzt der Betrachter erwartet ein helles weiß, Du sagst die Natur gibt uns das helle weiß vor..... da ist kein Unterschied, denn die Erwartungen des Betrachters sind ja durch die Natur geprägt.

Ansonsten kann ich beide Meinungen verstehen und Respektieren, die der Natürlichkeit und die der Veränderungen nach Geschmack und Belieben..... ohne Aufklärung hätte es ja auch keine Romantik gegeben um bei der Kultur zu bleiben......

Gruß
Markus
 

Geier0815

Well-known member
@Aragorn,

nun stellt sich aber wieder die Frage: Wie war das Licht wirklich als Jens auf den Auslöser drückte? Wenn die Sonne schon am Untergehen war, oder hinter einer dickeren Wolke verschwunden war, dann wäre die Wiedergabe seines Bildes wirklich der Eindruck den er hatte. Dann ist das Bild in Ordnung wie es ist.
Sollte allerdings durch den hohen Weißanteil des Bildes der Belichtungsmesser "daneben gelegen" haben, wäre die Nachbearbeitung auch in Ordnung. Nur glaube ich das Jens sie dann selber vorgenommen hätte.
 

Jens

Administrator
Es war tatsächlich bewölkt, so dass das Licht etwas diffus war. Ich habe in der Tonwertkurve die Tiefen etwas angehoben, dass sich der Eisberg besser gegen den grauen Hintergrund abhebt.  :photo:
 
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