Hallo Wolfgang!
Ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen, hätte das Motiv auch als Kontrast - jetzt ganz reduziert - zwischen "nach innen" und "nach außen" gesehen.
Offenbar brauchen Menschen immer wieder dieses "Aus-sich-heraustreten"; das ist, glaube ich, ein ganz altes Erbe. Auch das Ritualisierte, das Legitimieren durch einen äußeren Anlass, gehört dazu.
Ein ganz aktuelles Beispiel ist für mich die EM hier bei uns. Das erste Wort: Fußball. Aber gleich das zweite: Saufen. Mehr oder weniger legitimiert, kommerzialisiert, reguliert, manchmal halt auch nur geduldet (Frag' mal die Anrainer rund um die "Fanzonen" :

)
Aber das Bedürfnis nach - hart gesagt - "Exzess" muss schon vorher da gewesen sein. Genau wie früher bei der Kirmes, - insofern stimmt mich dein Bild auch nicht nachdenklich..... bedenklich sind vielleicht eher die Ausmaße, die solche "Feste" heute manchmal annehmen, und vielleicht auch die heute manchmal verlorengegangenen Traditionen, sich danach wieder aufzufangen, das Ereignis in den Alltag eingliedern zu können.
Ein interessantes Thema!
lg
Brigitte