Hallo Mike,
deine Gedankengänge finde ich sehr interessant.
Nach dieser minimalistischen Gedichtversion hatte ich damals noch eine ausführliche Version als Songtext geschrieben. Genau diese Wut, die du interpretiert hast, ist dabei sozusagen das Hauptthema geworden.
Ich stelle den Text mal noch hier dazu ein - vielleicht hat jemand ne Idee und Lust sie umzusetzen.
Hey, wo bist du?
An Gleis zehn –
schau ich mich wartend nach dir um
die Uhren steh’n still, die Erde dreht sich um mich herum
und als die Bahn vor mir zum stehen kommt
folgt der Tiefschlag auch schon prompt
Erwartung pochte laut und wild
doch ich seh’ alles, nur nicht dein Bild
Hab am Bahnhof gewartet auf dich
heute genauso wie gestern, bis in die Nacht hinein
ich geh’ fort, denn jetzt verstehe ich
wie kann ich nur so blind gewesen sein
Ja klar ich weiß –
bin nicht die Erste, der´s passiert
das Blut hatte ich mir aus der Seele melancholiert
ja bitte, du miese Kreatur
bleib mir fern mit deinen Lügen
Hass verspüre ich jetzt nur
doch Hauptsache du hattest Vergnügen
Egoisten, sind echt beschissen
Machos, nur mit der Klappe groß
Fremdgänger selten zu Haus, bleiben öfter aus
Angeber, Streber und auch Luschen,
können mich nicht pushen
Verdammt, wo ist die gute Mischung, die es macht
wer will schon danach suchen Tag und Nacht
Ohh nein, ich will nicht
will nicht mit Hass in meinen Adern leben
so viel Liebe hätte ich zu geben
wenn man mich nur lässt
ja wenn, wenn man mich nur lässt
© Birgit Lüers