Hallo Viktoria,
ich weiß natürlich nicht, was wie oft gemacht wird. Aber Unsinn wird ja leider nicht dadurch weniger, daß ihn viele machen - wenn es denn so sein sollte.
feif:
Doch der Reihe nach:
Die Dinge, von denen hier im gleichen Atemzug die Rede ist, sind doch sehr unterschiedlicher Art: Aufsteckblitz, Halogenstrahler und Studioblitz.
Der Aufsteckblitz ist die mehr oder weniger taugliche (Not)lösung für unterwegs. Seine sehr kleine Lichtquelle und die direkte Anbindung an die Kamera sind nicht ohne Probleme, die sich allerdings durch Vorsätze und/oder Kabel (entfesseltes Blitzen) zu einem gewissen Grad mildern lassen.
Die Baustrahler bringen Freude. Zuerst beim Händler, der Dir die Dinger verkauft hat. Und dann bei Deinem Stromllieferanten. Sie brauchen nämlich viel Strom und bieten dafür relativ wenig Licht.
Ich hatte seinerzeit 4 x 500W im Einsatz, und die Dinger sind fast schneller im Keller verschwunden, als ich für den Einkauf gebraucht hatte :no:. Wenig Licht, viele Schatten (weil 4 Lampen) und ein rotierender Stromzähler.
Ein Gutes hatten die Dinger allerdings: Angesichts der tropischen Temperaturen in unserem umfunktionierten Wohnzimmer-Studio war meine Frau gerne für ein Akt-shooting zu haben.
Ansonsten befand ich die Lösung für unbrauchbar.
Ahnungslos, wie ich damals noch war, habe ich sie auch als Unterstützung zum Sonnenlicht benutzt. Seit dem weiß ich, was Mischlicht ist. Das geht gar nicht.
Wenn Du Dir ein Studio bauen willst, führt aus meiner Sicht kaum ein Weg an Studioblitzen vorbei. Was da in Frage kommt, hängt im Wesentlichen davon ab, was Du fotografieren willst - und wo.
Mein Rat aufgrund eigener, teurer Erfahrungen: Kaufe einmal - und dann richtig.
Ich hatte damals im Laufe der Zeit viel Geld in Baustrahler, Tageslicht-Lampen und ähnlichen Zauber gesteckt und war ein- ums andere Mal enttäuscht. Dann hatte ich die Faxen dicke, hab mein Sparschwein gefüttert und mir ordentliche Studioblitze gekauft.
Klar: Wenn ich an den Preis denke, habe ich immer noch ein schlechtes Gewissen, angesichts der verhältnismäßig wenigen Bilder, dich ich damit mache. Andererseits fährt mancher ein schickes Motorrad für wenige Kilometer im Sommer. Meine Harley kommt nur von Hensel :rofl:
Der langen Rede kurzer Sinn: Gutes Licht fürs Studio gibt's nicht für lau. Die von aekonet genannte Anlage von Walimex mag von den Leistungsdaten her für kleinere Aufgaben und/oder für den Anfang reichen. Hängt - wie gesagt - davon ab, was Du willst. Für größere Sachen - und das fängt u.U. schon bei Ganzkörper-Portraits an - sind 200 oder 300 Ws nicht besonders viel.
In jedem Fall empfehle ich Dir ein kleines Büchlein, das bei mir viele Wissenslücken gestopft hat in Sachen Studioblitz:
"Das Studioblitzbuch" von: Dipl.-Ing.(FH) F. Ernst
Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2007
Gibt es in Deiner Nähe vielleicht auch ein Mietstudio, für erste ERfahrungen?
LG Lüder