Motivfindung

Neoaxizz

Well-known member
Hallo ihr lieben,

ich hoffe auf einige Anregungen von euch.
Ich bin noch ganz frisch beim Fotografieren und voller Elan. Mein Problem jedoch ist, ich weiß nicht genau was ich fotografieren soll. Abgesehen von Ausflügen die ich ab und an mache (Landschaftspark Nord in Duisburg / Industrie Lichtkulisse und bald Garzweiler) fällt mir kaum etwas relevantes zum Fotografieren ein.

Ich habe mit Langzeitbelichtung und Taschenlampe / Wunderkerzen etwas experimentiert, Wassertropfen abgelichtet etc.

Woher nehmt Ihr eure Motive, was neht ihr als Anlass zum Fotografieren und vorallem WANN fotografiert ihr?

Beste Grüße
Robin
 

mikewhv

Moderator
Hallo,

sorry aber deine motivation must du dir schon selber suchen, es hat wenig sinn dir zu raten das oder jenes zu fotografieren, einen überblick kannst du dir hier verschaffen, hier gibt es von themenfotografen (z.B. makro) bis zu hin zu anderen denen es spaß macht aus 5 fotos ein neues zu bauen die gesammte bandbreite.

Mike
 
D

digilux

Guest
Hi Robin,
und vorallem WANN fotografiert ihr?
Für die meisten hier ist das die falsche Frage. Die meisten hier solltest Du fragen: Wann eigentlich fotografiert Ihr mal nicht?  :rofl: :rofl:
Motive und Gelegenheiten liegen wahrhaft auf der Straße und am Wegesrand. Die Kunst ist nicht, ein Motiv zu sehen - die Welt ist übervoll davon. Die Kunst ist es, in dem, was Du siehst, das Motiv zu erkennen. Und das lernt man mit der Zeit. Das kommt nach und nach, je länger man sich mit der Materie praktisch(!!) beschäftigt.
Einer der großen Namen der Fotografie hat einmal gesagt: "Fotografiere nichts, was dich nicht interessiert!" - ich meine, es war Feininger. So fangen die meisten an - und das macht Sinn. Dinge, die man schön findet, für die man sich interessiert, die werden in Bildern verewigt. Und so nach und nach lernt man, die Dinge "fotografisch" zu sehen, also bereits vor dem Auslösen zu ahnen, wie das fertige Bild dann aussehen wird.
Du hast Dich mit der Fotografie auf eine wunderschöne Sache eingelassen und auf einen langen Weg begeben, auf dem Dir viel Neues begegnen wird. Wenn Du es intensiver betreiben willst, wirst Du mit der Zeit lernen. Licht und Schatten anders zu sehen, als bisher. Farben und Formen intensiver wahrzunehmen.
Für den Anfang rate ich Dir: Fotografiere, was Du siehst. Und so oft es geht. Achte auf das Licht und seine Farben und seine Intensität. Und vergleiche immer wieder das Bild mit dem, was Du gesehen hast. Wo liegen die Unterschiede? Warum? War das Absicht oder nicht?
Und besonders wichtig: Diskutiere Deine Bilder mit interessierten Leuten, kritischen Leuten. Deine Mutter, die eh alles toll findet, was der Lieblingssohn macht, ist an dieser Stelle mal nicht die Idealbesetzung... Nee, wirklich diskutieren - auch kontrovers. Zeig Deine Bilder hier, aussagefähige Kritik ist Dir sicher.
Und: Schau Dir Bilder an. Gute und Schlechte. Und lerne, das eine vom andern zu unterscheiden. Das schult das Auge auch für die eigenen Bilder.
Fotografieren lernen heißt: Sehen lernen. Beobachte Deine Umwelt und begib Dich zusammen mit uns allen auf die nimmerendende Suche nach dem ultimativen Motiv im ultimativen Licht - für das ultimative Bild.
Gut Licht!
LG Lüder
 

Neoaxizz

Well-known member
Danke euch beiden für eure Antworten.
Das jeder andere Bilder macht ist mir bewusst und ich wollte auch weniger hören "Mach Fotos von Tieren oder Autos"  ;D Vielmehr haben mich die beiden Antworten schon etwas weiter gebracht.

Das Problem an dem ganzen ist ja, das uns die Umgebung in der wir uns aufhalten langweilt oder viel schlimmer uns nicht besonders, attraktiv oder gewohnt vorkommt. Davon etwas relevantes zu finden ist schwer.

Aber ich bin ja eh erst ganz am Anfang meines Weges der Fotografie  :photo:
 

Rainer

Moderator
Neoaxizz schrieb:
Das Problem an dem ganzen ist ja, das uns die Umgebung in der wir uns aufhalten langweilt oder viel schlimmer uns nicht besonders, attraktiv oder gewohnt vorkommt. Davon etwas relevantes zu finden ist schwer.
Genau deshalb ist der letzte Satz in Lüders Antwort so wichtig.

Das "Sehen Lernen" ist aber manchmal nicht ganz einfach. Man sieht im Normalfall nur das, was einen interessiert oder womit man sich gut auskennt. Ob das Oldtimer, Insekten, Dampflokomotiven oder Menschen aus dem Bekanntenkreis sind - wer eine intensive Beziehung hat (ich meine damit nicht nur Beziehung zu einem Partner), entdeckt auch Facetten, über die sich zu berichten lohnt.

Verstehe Fotografie als eine Art Sprache, mit der man Dinge ausdrückt, die man schwer in Worte fassen kann.

Das hat aber ein alter Meister der Fotografie, Andreas Feininger, viel besser formuliert, weshalb ich den Text immer wieder gerne verlinke:

http://www.oih.rwth-aachen.de/AGs/FOTOAG/feininger.html

Gruß

Rainer
 

kaliko

Well-known member
Neoaxizz schrieb:
Das Problem an dem ganzen ist ja, das uns die Umgebung in der wir uns aufhalten langweilt oder viel schlimmer uns nicht besonders, attraktiv oder gewohnt vorkommt. Davon etwas relevantes zu finden ist schwer.
Hi!
Gerade das sehe ich nicht so!
Oft sind es eben die Wege, die ich immer wieder gehe, auf denen ich Dinge entdecke, die sich zu fotografieren lohnen. Oft sind es Gedanken und Assoziationen, die man beim Gehen hat, oft Strukturen, die man erst beim zehnten Vorbeigehen entdeckt, jahreszeitliche Veränderungen, bauliche Veränderungen, besondere Situationen....
manchmal auch nur "hey, aus dieser Perspektive würde diese Ecke  gut in das Collageprojekt passen, das ich gerade habe".  :)
Gerade meine engste Umgebung liefert mir immer wieder neue Bilder  :)
Von mir persönlich kann ich übrigens auch sagen, dass die Musik, die ich beim Fotografieren höre, sehr wesentlich meine Sichtweise, und damit die Motive, die ich entdecke, beeinflusst. Vielleicht versuchst du's mal mit dem mp3-player?  ;)

lg
Brigitte
 

Sergeant Pepper

Well-known member
kaliko schrieb:
Von mir persönlich kann ich übrigens auch sagen, dass die Musik, die ich beim Fotografieren höre, sehr wesentlich meine Sichtweise, und damit die Motive, die ich entdecke, beeinflusst.
ernsthaft? erklär das bitte mal genauer... mit beispielen vll.  :)
 

kaliko

Well-known member
@ Sergeant: ja, ganz ernsthaft!
konkrete Beispiele.... nenne ich dir jetzt keine, weil das eine höchst subjektive Sache ist. Aber so ganz allgemein: bei langsameren, meditativen Sachen "sehe" ich anders, als wenn ich etwa Rock höre. Ist das so ungewöhnlich??  :think:  Probier's doch einmal aus!  :)
lg
Brigitte

edit: es ist auch reizvoll zu versuchen, ganz "vorsätzlich" eine Musik in Bilder umzusetzen. Ich glaube, JoPinx hat auch einmal ein paar Beispiele dazu gepostet!
 
M

meslier

Guest
hallo Neoaxizz (hast Du auch einen Vornamen?),

wie Brigitte beziehe auch ich mich auf Deine Aussage in Antwort # 3:

Das Problem an dem ganzen ist ja, das uns die Umgebung in der wir uns aufhalten langweilt oder viel schlimmer uns nicht besonders, attraktiv oder gewohnt vorkommt. Davon etwas relevantes zu finden ist schwer.
Vor ein Paar Tagen bin ich ein biszchen im Netz herumgestromert und bin dabei auf eine wunderschöne und anrührende Reportage mit vielleicht einem Dutzend illustrierender Fotos gestoszen.

Der Fotograf war monatelang mit seinem Fahrrad an einem alten Bauernhof vorbeigefahren, den ein alter Mann offensichtlich ganz alleine und nach besten Kräften bewirtschaftete.
Endlich faszte sich der Fotograf ein Herz und fragte den Bauern, ob der wohl eine kleine Fotoreportage über den Hof zulassen würde.

So kam der feinfühlige Fotograf schließlich zu der o.a. Reportage, einem Bildbericht über eine längst überholt geglaubte Form von Landwirtschaft, die sich unsereiner kaum mehr vorstellen kann, und einem Mann, der in aller Bescheidenheit von den Früchten seiner Hände Arbeit lebte.

Es entstanden eindrucksvolle Bilder (und Zeitdokumente) von einer unwiderstehlichen Intensität:
Bilder des Hofes selbst, der Küche und Zimmer, die der alte Mann bewohnte, des Stalles und schließlich auch des alten Bauern selbst.

Lüder sagt weiter oben:

Fotografieren lernen heißt: Sehen lernen. Beobachte Deine Umwelt und ...
Wenn Du erst einmal angefangen hast zu finden, weiszt Du bald nicht mehr, was Du zuerst fotografieren möchtest und was noch etwas warten kann.

Wetten, dasz ...?

Liebe Grüsze

Philipp
.
 

Neoaxizz

Well-known member
meslier schrieb:
hallo Neoaxizz (hast Du auch einen Vornamen?)
Klar, im ersten Post, letzter Satz :) ---> Robin

Mhh, viele Antworten, fast alle mit dem gleichen Ergebnis...
Dann werde ich in Zukunft mal versuchen mit "offenen Augen" umher zu laufen. Schwere Sache, wenn man in der PC Generation aufgewachsen ist und selten draußen war, nun alles neu oder anders zu betrachten.  ::)

Aber Einsicht ist ja der beste Weg......
 

kaliko

Well-known member
Neoaxizz schrieb:
Dann werde ich in Zukunft mal versuchen mit "offenen Augen" umher zu laufen. Schwere Sache, wenn man in der PC Generation aufgewachsen ist und selten draußen war,.....
Ja, das kenne ich!  Mein Sohn hirscht ja auch furchtlos durch Urwälder, Schluchten und Sümpfe - solange sie virtuell sind. Wenn aber im Garten eine Spinne über seinen Fuß krabbelt, zuckt er mitunter aus  :rofl:

Viel Spaß im real life!
Brigitte
 

Darkwing Duck

Well-known member
Neoaxizz schrieb:
Hallo ihr lieben,

ich hoffe auf einige Anregungen von euch.
Ich bin noch ganz frisch beim Fotografieren und voller Elan. Mein Problem jedoch ist, ich weiß nicht genau was ich fotografieren soll. Abgesehen von Ausflügen die ich ab und an mache (Landschaftspark Nord in Duisburg / Industrie Lichtkulisse und bald Garzweiler) fällt mir kaum etwas relevantes zum Fotografieren ein.
Die Frage ist was willst Du mit Deinen Fotos rüberbringen:
Das kann - wie es mal ein Lehrer von mir ausdrückte - die Ansicht von Güterbahnhöfen bei Nacht sein.
Ich meine damit wenn DIR das Motiv zusagt, drück auf den Auslöser.
Es geht nicht darum ob andere sagen: "Das sagt mir auch zu".
Die Motivwahl muß aus dem Bauch heraus kommen.
Das knowhow des "wie" Belichtung, Bildausschnitt, etc. muß man sich erarbeiten.
Ich fotografiere...
- um "greifbare" Erinnerungen von ein einem Augenblick zu haben.
- um Tiere (vom Elefanten bis zur Ameise) in Szene zu setzen
- weils mir einfach Spaß mach

Neoaxizz schrieb:
Vorallem WANN fotografiert ihr?
Beste Grüße
Robin
Die Kamera habe ich sofern möglich immer dabei.
Meine Freundin seufzt immer und schaut mich böse an.
"Musst Du wie ein Touri rumlaufen?"
Es ist ganz einfach an ein Supermotiv zu kommen:
Ganz einfach die Kamera NICHT mitnehmen
 

Darkwing Duck

Well-known member
Neoaxizz schrieb:
Das Problem an dem ganzen ist ja, das uns die Umgebung in der wir uns aufhalten langweilt oder viel schlimmer uns nicht besonders, attraktiv oder gewohnt vorkommt. Davon etwas relevantes zu finden ist schwer.
Aber Hallo!
Was ist an unserer Umgebung langweilig?
Geh mal durch eine größere Stadt:
- die Kids die da Skateboard fahren..
- der Straßenmusikant..
- ein Sonnenuntergang der sich in den Scheiben eines Hochhauses spiegelt
Wie gesagt, seh Dich einfach mal um. Wenn etwas Dir mehr als einen flüchtigen Blick wert ist, ist es ein potentielles Motiv.
Das Problem ist glaube ich nicht der Mangel an Motiven.
Das Problem ist, dass wir alle (!) Hektiker sind, die Sich für das Umsehen keine Zeit mehr nehmen.
Das Fotografieren ist ein guter Weg, aus dieser Hektik auszubrechen.
Mit der Kamera in der Hand wird man ruhiger, lernt sich umzusehen, das zu sehen was man sonst nicht wahrgenommen hätte.



 

Neoaxizz

Well-known member
Solangsam habe ich begriffen was ihr meint.
Ich habe mich gestern daran versucht eine schlichte Metallbank in Szene zu setzen, was mir auch ganz gut gelungen ist.

Ich versuche leider noch zu oft ungewöhnliche oder ausgefallene Dinge zu suchen, anstatt das was man vor Augen hat schön umzusetzen.

Danke euch für die vielen Tips und Anregungen

Beste Grüße

Robin
 

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