Objektive für kleinere Sensoren

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TheManWhoWasn'tThere

Guest
Hallo  :wink:,

Ich spare im Moment auf eine dslr. Bei meinen Recherchen bin ich auf die Di II Objektivserie von Tamron gestoßen. Diese wurden speziell für die kleineren Sensoren der meisten dig. Spiegelreflexkameras entwickelt, d.h. ein 50mm Di II Objektiv würde tatsächlich 50mm Brennweite haben und man muss kein Objektiv mit kürzerer Brennweite verwenden um den gleichen Bildwinkel abzudecken. Jetzt frage ich mich ob es solche Objektive auch von anderen Herstellern gibt. Kann mir da jemand weiterhelfen?

Danke schonmal im Voraus. :flowers:
 

Rainer

Moderator
Du hast das Marketing-Gesäusel von Tamron falsch verstanden.

Die Brennweite ist eines Objektives ist unabhängig von der Kamera, an die es angeschlossen wird.

Egal von welchem Hersteller du ein Objektiv kaufst: wenn 50 mm Brennweite draufsteht hat es 50 mm Brennweite.

Das besondere der Di II-Objektive vom Tamron ist ein Nachteil: denn sie leuchten nur den kleinen Bildkreis der Einsteiger-DSLRs aus und sind an einer Vollformat-DSLR wie z.B. der Canon EOS 5D nicht verwendbar.

Mehr über das Thema Brennweite und Cropfaktor findest du hier:

http://www.andreashurni.ch/digital/dslr-optik.htm
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/techtutorial/objektiv-4.html

Fazit:

Brennweite bleibt Brennweite und auch bei Tamron muß man den Cropfaktor berücksichtigen.

Gruß

Rainer
 
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TheManWhoWasn'tThere

Guest
Ich hab das schon so verstanden wie du das meinst. Es ist mir klar, dass Brennweite gleich Brennweite ist. Das entscheidende ist, dass ich um den Bildausschnitt eines 50mm Objektivs auf einer Einsteiger DSLR zu bekommen jetzt tatsächlich ein 50mm Objektiv benutzen kann und nicht wie sonst ein ca. 35mm Objektiv verwenden muss. Dementsprechend habe ich auch die Tiefenschärfe eines 50mm Objektivs und nicht die eines 35mm Objektivs, was einen deutlichen Unterschied darstellt. Natürlich ist dann der Nachteil vorhanden, dass ich falls ich jemals auf eine Vollformat DSLR umsteigen, diese Objektive nicht mehr verwenden kann.
 

Rainer

Moderator
TheManWhoWasn'tThere schrieb:
Das entscheidende ist, dass ich um den Bildausschnitt eines 50mm Objektivs auf einer Einsteiger DSLR zu bekommen jetzt tatsächlich ein 50mm Objektiv benutzen kann und nicht wie sonst ein ca. 35mm Objektiv verwenden muss.
Das genau ist eben nicht der Fall, weil durch Brennweite und Sensorgröße der Bildwinkel bestimmt wird - und durch nichts anderes. Ist geometrische Optik - lies die verlinkten Seiten.

Um mit einer (als Beispiel) Canon 400D den Bildwinkel zu erhalten, der einem 50 mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera entspricht, musst Du ein 35mm-Objektiv (streng genommen müßten es 50 : 1,6 = 31,25 mm sein) verwenden - ganz gleich ob das Objektiv von Tamron oder sonstwem kommt. Die Physik ist nun mal herstellerunabhängig  ;D

Gruß

Rainer



 
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TheManWhoWasn'tThere

Guest
Hmmm...

Korrigiere mich, wenn ich da falsch liege, aber so wie ich Tamron verstanden habe (hatte auch ein paar Fragen per E-Mail an die geschickt) werden bei den Tamron Di II Objektiven quasi die gleiche Brennweite auf die kleinere Sensorgröße stärker "gebündelt", d.h. das Objektiv würde auf einem Vollformatsensor den Bildausschnitt verkleinert und mit einem schwarzen Rand abbilden. Also wäre es trotzdem ein Objektiv der richtigen Brennweite, aber eben angepasst auf kleinere Sensoren. So weit mein Verständnis. Wenn das alles falsch ist, was ist dann das besondere an den Di II Objektiven? Oder ist die ganze Sache nur reine Kundenverarschung?  :think:
 

Rainer

Moderator
TheManWhoWasn'tThere schrieb:
Korrigiere mich, wenn ich da falsch liege, aber so wie ich Tamron verstanden habe (hatte auch ein paar Fragen per E-Mail an die geschickt) werden bei den Tamron Di II Objektiven quasi die gleiche Brennweite auf die kleinere Sensorgröße stärker "gebündelt", d.h. das Objektiv würde auf einem Vollformatsensor den Bildausschnitt verkleinert und mit einem schwarzen Rand abbilden.
Bis dahin ist alles richtig. Allerdings könnte man den Begriff "bündeln" mißverstehen. Wenn Du bei einem "normalen" 50mm-Objektiv hinten eine Blende draufklebst, die ein Teil des Lichtbündels abschattet, hast du den gleichen Effekt.

Also wäre es trotzdem ein Objektiv der richtigen Brennweite, aber eben angepasst auf kleinere Sensoren. So weit mein Verständnis.
Die Brennweite ist die, die vorne draufsteht. Da kann man nichts mehr "anpassen".

Wenn das alles falsch ist, was ist dann das besondere an den Di II Objektiven?
Da ist nichts falsch. Das besondere ist der kleinere Bildkreis, der es ermöglicht, die Objektive kompakter und billiger zu produzieren

Oder ist die ganze Sache nur reine Kundenverarschung?  :think:
Sagen wir so: Marketingfachleute sind sehr kreativ. Sie haben festgestellt, dass die Masse der Kunden kritiklos zugreift, wenn ein Produkt als "digital optimiert" angepriesen wird  ;D

Die Wahrheit ist, dass Objektive nach wie vor analog funktionieren und es gute und schlechte Objektive gibt. Das Prädikat "digital" ändert daran nichts.

Allerdings kann man, soweit es den erklärenden Text auf der Webseite angeht, Tamron keinen Vorwurf machen. Du hast nur den Satz "Der kleinere Bildkreis des Objektivs verbessert die technische Abstimmung des Objektivs an Digitalkameras" falsch interpretiert.

Gruß

Rainer
 
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TheManWhoWasn'tThere

Guest
Ist also z.B. ein 50mm Di II Objektiv in echt doch nur ein 35mm (oder so ähnlich) Objektiv, dass dann effektiv 50mm bei dem kleinen Sensor abbildet, oder ist es ein echtes 50mm Objektiv und bildet dementsprechend ungefähr ein Äquivalent von 75mm ab. Ist bei den Produktbezeichnungen also die tatsächliche Brennweite angegeben oder die umgerechnete "virtuelle" (ein besserer Begriff fällt mir nicht ein) Brennweite, also die mit dem entsprechenden Faktor multiplizierte (z.B. 1,6 bei Canon Eos 400D) Brennweite?
Durch die Informationen auf der Seite entstand bei mir der anscheinend falsche Eindruck, dass ein 50mm Di Objektiv auf einer Vollformatkamera den gleichen Bildausschnitt abbildet wie ein 50mm Di II Objektiv auf einer EOS 400D.
 
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TheManWhoWasn'tThere

Guest
Tja das war wohl mein Wunschdenken  ::)...
Auf jeden Fall danke für die schnelle, kompetente und vor allem geduldige Aufklärung des Missverständnisses. Das hat mich vielleicht vor einem Fehlkauf bewahrt.  :up:
Dabei hatte ich so gehofft, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, bei den Kameras mit kleinen Sensoren eine ähnlich geringe Schärfentiefe hinzubekommen, wie bei einer Vollformatkamera bei gleichem Bildausschnitt. Ich spiele nämlich gerne mit geringer Schärfentiefe, aber für eine Vollformatkamera reicht mein Budget definitiv nicht.
Naja Hoffnung zerschlagen  :heul:
Was solls... Das Leben geht weiter  ;D
 

DSP

Well-known member
Wie wäre es mit dem Sigma 1:1,8 30mm (oder war es 1:1,4?) entspricht dem 50er an Analog (ok so pi mal daumen) und bei der Lichtstärke hast du bei 3m Entfernungseinstellung und Blende 1,8 68cm Schärfentiefe und bei Sachen die 2m entfernt sind es nur noch 30cm.

Das sollte doch für den Anfang reichen.
 
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