Pro & Contra EBV

shooter

Member
Hi,

ich bin ein relativer Neuling auf dem Gebiet der Fotografie.

Nun würde mich mal interessieren was ihr über das Thema Bildbearbeitung i.A. denkt.
Ist die nachträgliche Bearbeitung eines Fotos völlig ok, oder würdet ihr das eher als eine Art "bescheissen" ansehen?

Grüße vom shooter
 

Rainer

Moderator
Hallo shooter,

darüber haben wir schön öfters diskutiert. Die Antwort ist einfach:

Es hat nie ein Foto ohne Bearbeitung gegeben - ganz gleich ob es auf Film entstanden ist und analog in der Dunkelkammer entwickelt wurde oder ob eine digitale Datei bearbeitet wurde. Schon in der Digiatlakamera werden die Daten, die der Sensor abliefert, bearbeitet, damit überhaupt ein Bild sichtbar wird.

Das Bild ist immer eine Interpretation des Fotografen und kann nie die Wirklichkeit darstellen.

"Beschiss" ist es nur, wenn der Fotograf nicht zu seiner Bearbeitung steht (d.h. sie verleugnet).

Gruß

Rainer



 

AndreasP

Well-known member
Rainer, das hast du klasse auf den Punkt gebracht  :up:

Mich errinnert es daran, wie mein Vater früher in seiner Dunkelklammer gesessen ist und überbelichtete Bildteile während der der Belichtung mit der Hand abgewedelt hat...

...oder wie umständlich er mit irgendwelchen Klebebuchstaben gearbeitet hat um zum Beispiel einen Neujahrsgruß auf ein Bild zu bekommen...

... in Zeiten des PC fast nicht mehzr vorstellbar  ::)

Grüße Andreas

 

Jens

Administrator
Ich seh´s wie Rainer. Sogar eine Veränderung von Blende oder Verschlusszeit ist Manipulation (vielleicht um den Himmel mit kräftigeren Farben erscheinen zu lassen oder vielleicht mit verwischten Bewegungen Dynamik darzustellen).

Nur den Grad der Manipulation kann man vielleicht beeinflussen. z.B mit einer Fotomontage. Aber das ist Geschmackssache - und nichts anderes  :photo:
 
S

Shaw

Guest
Geschmackssache, das ist das Wort was meiner Meinung nach in diesem Sinn fallen muss.

Fotographie ist Kunst und Kunst ist geschmackssache. So wie ein Maler eine Industrielandschaft in ungewöhnlichen, ja fast abstrakten Farben darstellt um die Wirkung zu erzielen die er damit erzielen möchte, so bearbeitet ein Fotograph seine Bilder solange bis er die Wirkung erzielt die er erzielen möchte.
Ob der Betrachter nun Geschmack daran findet sei dahingestellt.

"Beschiss" ist es nur, wenn der Fotograf nicht zu seiner Bearbeitung steht (d.h. sie verleugnet).
Hier spricht Rainer wahre Worte. Man muss zu seiner Bearbeitung, seiner Interpretation, seiner Ansicht des Bildes stehen.  Dann ist es weder Betrug noch Täuschung sondern Geschmackssache.


[Edit: Rechtschreibfehler korrigiert]
 
D

digilux

Guest
Hi hi hi - mir fällt grad auf, daß dies wohl das einzige Forum ist, in dem ein so "kritisches" Thema wie dies so knapp und umfassend wie hier abgegessen wird, und das auch noch, ohne daß scharenweise Leute beleidigt abgesprungen sind...
Auch das muß mal gesagt werden (auch, wenn's längst bekannt ist): Leute, Ihr seid  S P I T Z E !!!
LG Lüder
 
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