Strich (mm)

M

Ma

Guest
Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum, das ich über eine Suchmaschine gefunden habe. Mich haben die bisherigen Inhalte bei euch angesprochen, weswegen ich mich beteiligen möchte.

Ich fotografiere in meiner Freizeit und befasse mich hauptsächlich mit der Fotografie von Menschen. Hin und wieder Outdoor, hauptsächlich aber Indoor, wobei mir die inhaltliche Aussage von Fotografien deutlich wichtiger ist, als die glanzvolle Qualität. Ich nenne Fotografien, die dem entsprechen, in der Regel Bildarbeiten. Aber ist auch unwichtig.  :pfeif:

Neben der Fotografie beschäftige ich mich ebenso intensiv in der Bildbearbeitung mit dem Ziel, Ergebnisse dann auf Leinen auszudrucken und zu rahmen sowie Kalender oder Fotobücher zu erstellen.

Meine erste Bildarbeit steht unter dem Moto:

Man hat mir mal erzählt, je mehr Striche eine Zeichnung enthält, um so mehr kann sie auch aussagen.


Ich bin anderer Meinung.




Vermutlich wird das Bild in diesem Forum skaliert, was mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Daher erlaube ich mir, den Originallink als Alternative zu posten:

Link zum Bild: http://madmaximage.plusboard.de/userpix/madmaximage/3_paint3a_g_1.png

Ich wäre dankbar für eure Gedanken zu diesem Bild.


LG, Ma
 

Jens

Administrator
Hallo Ma,

herzlich willkommen im Forum. Kannst du vielleicht noch etwas zur Technik sagen, die aus deinen Fotos solche Bilder werden lässt?
 
M

Ma

Guest
Hallo Jens,

für derartige "Strichbilder" habe ich den größten, technischen Aufwand bei der eigentlichen Fotografie, die ich extra für solche Arbeiten (meistens im Bereich von 600 bis 800 ISO) anfertige. In diesem Fall habe ich mit 2 Strahlern (6500 k) einen grauen Hintergrund überstrahlt. (Grau vorzugsweise um Reflektionen und Streulicht zu vermeiden) Mit 3 weiteren Strahlern ist das Model ausgeleuchtet worden - und das sehr heftig, damit ich bei der späteren EBV nah am Original bleiben kann, weil ich hier mehr die Konturen brauche, anstelle von Hautporen. 

Anschließend fahre ich mit einem Bildbearbeitungsprogramm den Kontrast hoch, um dieses Zwischenergebnis dann mit Radiergummi und Zeichenstift im ganz üblichen Paint von Microsoft fertig zustellen. Letzteres ist mir wichtig, um meine ganz persönliche Sicht noch irgendwo einbringen zu können. Ich radiere an vorhandenen Linien und ziehe neue und zusätzliche.

Bevor ich überhaupt mit der praktischen Umsetzung anfange, erstelle ich viele Skizzen (Posen, Umgebung, Licht, etc., vieles für den Papierkorb) um später das Shooting ohne Verzögerungen umsetzen zu können.

Soweit zur Durchführung.


Hallo Wolfgang,

für diese "Stricharbeit", von links unten nach rechts oben, war es nicht unproblematisch, eine vernünftige Pose zu stellen, die den Grundsatz der Diagonalen erfüllt und dabei immer noch erkennen lässt, dass man auf dem Bild einen Menschen sieht.

Den meisten Menschen wird diese Arbeit nichts sagen oder sie mögen sie ganz einfach nicht. Dem Mädel, welches hierfür Model stand, gefallen diese Arbeiten auch nicht sonderlich. Aber eher deswegen, weil sie sich darauf nicht erkennt und von abstrakten Arbeiten ohnehin wenig hält.

Ich persönlich kann mich tagelang mit solchen Dingen beschäftigen um sie anschließend über Jahre hinweg immer und immer wieder anzuschauen, ohne dass es mir langweilig würde.

Der erste Satz aus meinem Motto stammt von einem Maler und Fotografen, den ich sehr schätze und der mir diesen Hinweis mal zu einer meiner Arbeiten gab. Den Namen möchte ich ohne sein Einverständnis nicht bekannt geben. Im Ergebnis seiner Kritik war meine damalige Arbeit, die ich veröffentlicht hatte, noch nicht fertig - ihm fehlte noch hier und da ein Strich. Ich war eben anderer Meinung womit dieses Motto entstand und woraufhin ich eine relativ große Serie solcher "Stricharbeiten" anfertigte. Davon stehen derzeit 4 Arbeiten online. Für den Fall, dass Du Interesse an diesen Arbeiten hast, sende ich die fehlenden 3 Links im Anschluss dieses Posts.

Für euer bisheriges Feedback vielen Dank!


LG, Ma

1: http://madmaximage.plusboard.de/userpix/madmaximage/3_gross_1.png
2: http://madmaximage.plusboard.de/userpix/madmaximage/3_paint2_g_1.png
3: http://madmaximage.plusboard.de/userpix/madmaximage/3_paint1_g_2.png
 

sp-projekt

Well-known member
Ma schrieb:
...war es nicht unproblematisch, eine vernünftige Pose zu stellen, die den Grundsatz der Diagonalen erfüllt und dabei immer noch erkennen lässt, dass man auf dem Bild einen Menschen sieht.
Hallo Ma,

Ich habe wirklich lange gebraucht, bis ich überhaupt einen Menschen im Bild erkannt habe. Vielleicht wäre es sogar einfacher zu erkennen gewesen, wenn nicht die Gesamte Größe dargestellt wäre (Mir gefällt die Länge der Diagonale auch nicht so gut). Dann hätte man wahrscheinlich auch keine Schwierigkeiten, eine Diagonale zu posieren.
Ich finde das Ergebnis etwas enttäuschend für den relativ aufwendigen Entstehungsprozess. MANCHMAL ist weniger mehr. In diesem Fall nicht, wie ich finde. Das ist aber auch nur eine subjektive Meinung. Es liegt auch nicht daran, dass ich mit dieser Art von Kunst nichts anfangen könnte. 3_paint2_g_1 zum Beispiel gefällt mir wesentlich besser.
Noch eine kleine Anmerkung: Manchmal ist es für den künstlerischen Prozess hemmend, sich zu sehr an Grundsätzen (Diagonale, goldener Schnitt etc.) festzuklammern.

Gruß Peter
 

wolfgang m.

Well-known member
@Peter: Manchmal ist es für den künstlerischen Prozess hemmend, sich zu sehr an Grundsätzen (Diagonale, goldener Schnitt etc.) festzuklammern.
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Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich würde sogar so weit gehen, dass es meistens zutrifft.

Gruß Wolfgang


 
M

Ma

Guest
Dem kann ich mich auch nur anschließen. Grundsätze engen ein und beschneiden die Idee und die Vielfalt, wenn nicht gar mehr.

Bei der oben stehenden Arbeit beschrieb ich allerdings, ein Ziel zu verfolgen. Das ist kein Grundsatz.

Danke für euer Feedback.  :up:


LG, Ma
 

Caseton

Well-known member
hi ma
klasse idee diese bilder. finde nur die graustufen in den den haaren und so etwas störend aber ansonsten gut.

grüße
caseton
 

wolfgang m.

Well-known member
Ähnliche Ergebnisse entstehen analog durch das Tonlinienverfahren. Bin es in meiner Experimentierphase mal angegangen, war mir aber zu zeitaufwändig. Die gezeigten Bilder animieren dazu, es noch einmal anzugehen.

Gruß Wolfgang
 

wolfgang m.

Well-known member
Hallo Jens,

aus dem Gedächtnis (auch schon etwas angeschlagen):
man benötigt eine Passereintichtung, damit man Bilder deckungsgleich übereinanderlegen kann.
Zunächst fertigt man einen normalen Print. Kopiert ihn Schicht auf Schicht zu einem Negativ. Legt Positiv und Negativ passgenau übereinander (Passereinrichtung) und stellt das Ganze auf eine drehbare Unterlage (alter Plattenspieler o.ä.) Während der Rotation wird mit einer sehr schräg auf das Snadwich ausgerichteten Lampe belichtet. Als Ergebnis erhält man je nach Motiv ein solches Linienbild, oder aber ein Bild, ähnlich einer  Bleistiftzeichnung.

Gruß Wolfgang
 

Frank

Administrator
wolfgang m. schrieb:
... und stellt das Ganze auf eine drehbare Unterlage (alter Plattenspieler o.ä.) Während der Rotation wird mit einer sehr schräg auf das Snadwich ausgerichteten Lampe belichtet ...
Ich bin immerwieder beeindrukt was es im Analogen bereich für Verrückte Tricks gibt. In der Dunkelkammer kann man wirklich aus jedem Haushaltsgegenstand irgendwas machen  :up:.
 
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