Studioaufnahme Ölbilder

Max v. S.

New member
Für einen Bildertkatalog, den ich in Eigenregie produzieren möchte (bzw muss., da ich kein Geld habe für einen Studiofotografen habe), habe ich einige Fragen.

Ich möchte Ölbilder (ca. 25, überwiegend  weiss, blau und ockerfarben auf Holz nicht Leinwand)  im Format um die 80 X 60 cm fografieren.

Es sind insgesamt 20 Bilder, alle vom selben Maler und im selben Stil gemalt. Worauf muss ich achten um eine möglicht gute gleichbliebende Qualität zu erzielen (die Fotos sind für einen Katalog im A4 Format bestimmt)?

Welche Ausrüstung / Mindestauflösung ? Lichtquelle? Abstand zum Objekt? Objektiv, Verschlusszeit,Blende?  Reicht eine Nikon D90?

Noch ein Problem: einige Bilder sind etwas nach aussen gewölbt und ich möchte, dass da Endresultat unverzerrt ist. Benutzt man eine Glasscheibe?

Ich lebe an der Algarve (mehr als 3500 Sonnenstunden pro Jahr). Irgend ein Vorteil wenn man im Freien fotografiert (ev immer zur selben Tageszeit)? Zusätzlich sind noch einige Bilder bei Verwandten in Deutschland. Worauf muss ich achten um die selben Farben und Qualität zu erzielen?
 

Rainer

Moderator
Hallo Max,

die D90 ist selbstverständlich geeignet. Das Objektiv sollte möglichst verzeichnungsfrei abbilden. Makroobjektive sind ideal, aber auch ein Zoomobjektiv hat in der Regel eine Brennweite, bei der es weitestgehend verzeichnungsfrei ist. Das mußt du ausprobieren. Der Abstand richtet sich nach der Brennweite; du solltest so nah rangehen wie möglich, damit die Gemälde bildfüllend aufgenommen werden.

Da ich auch schon für einen befreundeten Maler Bilder abfotografiert habe, kann ich dir meine Vorgehensweise schildern:

Im Freien, aber nicht direkt von der Sonne beleuchtet. Staffelei im Garten aufgebaut, Kamera aufs Stativ und beides sorgfältig ausgerichtet (Bildebene und Sensorbene müssen exakt parallel sein, um Verzerrungen zu vermeiden. Glasscheibe ist nicht empfehlenswert, weil du die Spiegelungen nicht herausbekommst (Polfilter wirkt nicht, wenn das Objektiv senkrecht auf die Scheibe ausgerichtet ist).

Fotografiert habe ich im RAW-Modus, um beim Entwickeln nachträglich den Weiußabgleich im Griff zu haben. Die Bilder (es waren Grafiken) habe ich zusammen mit einer weißen Pappe als Unterlage abgelichtet, so daß ich die Pappe als Referenz für den Weißabgleich zur Verfügung hatte.

Die Blende ist objektivabhängig. Man sollte nicht gerade mit der Offenblende arbeiten, ebensowenig mit Blenden kleiner als Blende 11. Die Belichtungszeit ergibt sich; dank Stativ ist das ja kein Problem. Bei längeren Zeiten empfiehlt sich ein Fernauslöser und evtl. die Spiegelvorauslösung. ISO-Empfindlichkeit die unterste Einstellung (100 oder 200, ich weiß nicht, wie das bei der D90 ist).

In der anschließenden Bildbearbeitung habe ich dann den Weißabgleich gemacht, gegebenenfalls Tonwertkorrektur und leichte Schärfung, anschließend auf das Bildformat beschnitten. Wenn die Ausrichtung nicht ganz passte, habe ich das Bild etwas gedreht.

Das Endformat solltest du mit der Druckerei absprechen (TIFF dürfte nicht verkehrt sein).

Die "krummen" Bilder würde ich per Bildbearbeitung passend machen. Die meisten Programme bieten dafür einige Werkzeuge.

Noch etwas: das größte Problem ist, die Bilder so zu drucken, das die Farben übereinstimmen. Wer Kunstbände zu Hause hat, weiß, das dies so gut wie nie gelingt. Von Vorteil wäre, wenn du mit einem farbkalibrierten System (Monitor) arbeiten würdest. Aber davon verstehe ich zu wenig, vor allen Dingen, wie man das Farbprofil an die Druckerei übergibt. Meine Arbeitsergebnisse waren nur für Webseiten gedacht - da kommt es nicht so sehr darauf an.

Gruß

Rainer



 
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