Hallo Gabi,
erst mal auch von mir ein herzliches Willkommen hier!
Deine Angaben sind noch ein wenig ungenau - was es schwer macht, konkret zu raten.
Zur Kamera: Im Makro-Bereich haben die Kompaktkameras den Vorteil, daß sie aufgrund des winzigen Sensors einen vergleichbar großen Bereich scharf abbilden können. Bei DSLR mit ihren Sensoren bis zum Vollformat schrumpft dieser Bereich schnell auf 1-2mm zusammen.
Wenn es aber trotzdem eine SLR werden soll, kannst Du nach Belieben wählen. Sieh, was Dir gut in der Hand liegt, wo Deine Finger gut an die Knöpfe und Schalter kommen. Und letztlich, was der Spaß kosten darf. Wichtig für Makro: Die Kamera sollte über die Funktion "Spiegelvorauslösung" verfügen.
Wichtiger als die Kamera selbst sind dann die Objektive und ein Stativ. Das oben erwähnte "Lupenobjektiv" von Canon ist ein sehr spezieller Fall. Der kommt vielleicht in etlichen Jahren in Frage, wenn Du ein Meister Deines Fachs geworden bist und Dich weiter spezialisieren willst. Das passt natürlich auch NUR an Canon-Kameras... is klar, nich??!
Für den Einstieg - und für weit mehr als nur den Einstieg - empfehlen sich Makroobjektive. Sie können bis zum Maßstab 1:1 abbilden. Vorsicht: Auf manchem Objektiv stehe aus werbetechnischen Gründen "Macro" drauf, auch wenn der Maßstab 1:1 gar nicht erreicht werden kann. Finger weg! Fast alle Macros sind Festbrennweiten mit etwa 90, 100 oder 180mm Brennweite. Wer kleine Tierchen fotografieren will, sollte eine möglichst lange Brennweite wählen, da sonst alls Käfer geflohen sind, bevor das Bild im Kasten ist. Für Deine Steine reicht sicher die preiswertere 90mm-Version.
Preiswert und wirklich gut ist das 90mm von Tamron. Das gibt es für verschiedene Kameraanschlüsse.
Noch etwas besser soll das 100mmL von Canon sein (wenn man das braucht...) kostet aber auch deutlich mehr und geht nur an Canon-Bodies. Ebenfalls sehr viel Gutes habe ich vom 105mm Sigma gehört - auch für verschiedene Kamerasysteme zu haben.
Du siehst: Auch bei den Objektiven hast Du Auswahl.
Wenn Du mehr als den Maßstab 1:1 willst, würde ich es erst mal mit der Retrostellung verssuchen: Mit einem einfachen Adaprerring wird ein Standard-Objektiv verkehrtherum an die Kamera gesetzt. Die Einstellungen erfolgen dann manuell - man sollte also die fotografischen Grundbegriffe kennen und beherrschen. Damit sind für sehr wenig Geld erstaunliche Bilder möglich. Eine gewisse Einarbeitung braucht die Makrofotografie ohnehin. Man muß - wie ja überhaupt in der Fotografie - einen Blick für Motive und das Licht entwickeln und also einen Schatz an Erfahrungen sammeln. Auch hier ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und: Mit bescheidenen Mitteln und reichlich Fantasie und geübtem Blick gelingen bessere Bilder als ohne Auge und Fantasie aber mit 10.000€-Ausrüstung... Und so schön auch eine SLR ist: Das Bild macht immer noch der Fotograf - und nicht die Kamera.
So weit für den Anfang...
LG Lüder