Zoomfaktor bei Teleobjektiven

Olli

Well-known member
Hallo,

mal eine ganz allgemeine Frage.
Wenn man im Handel eine kompakte Kamera kauft, sagt der Verkäufer: "Boah, 5fach-optischer Zoom".
Wenn ich mich nach Teleobjektiven umgucke, steht da nur was von Brennweiten. Mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass es da einen Zusammenhang geben muss, nur finde ich ihn nicht. Kann man aufgrund der Brennweite irgendwie den Zoom berechnen? Bei meinem 14-45mm wurde er mit 2,7 oder so angegeben.
Leider habe ich hier im Forum nichts dazu gefunden.

Gruß
Olli
 

Rainer

Moderator
Hallo Olli,

der Zoomfaktor ist lediglich der Quotient von längster und kürzester Brennweite.

D.h. ein 100-300mm-Zoom ist ebenso ein Dreifachzoom wie ein 35-105mm-Zoom.

Über die tatsächliche Brennweite wird also keine Aussage getroffen.

Allerdings gibt es im Forum durchaus schon Antworten auf die Frage. Wenn du oben bei der Suche "Zoomfaktor" eingibst (Großschreibung beachten), findest du einige Beiträge wie z.B. diesen Thread:

http://www.foto-faq.de/forum/empty-t5591.0.html

Gruß

Rainer
 

Olli

Well-known member
Hallo Rainer,

dann bin ich einfach mal gespannt, was mir mein 55-200 im Vergleich zum 14-45 so bietet :)

Gruß
Olli
 

Nemisis

Well-known member
Wieder mal ein wunderbares Beispiel wie technisch nicht so bewanderete Leute von der industrie verarscht werden. Schlißlich kann mir doch keiner wirklich sagen wollen, dass selbst der Dümmste nicht versteht, dass ein 70-300 näher ranzoomt als ein 28-55 !  :mad:

 

FotoFux

Well-known member
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß hier gerade 2 Begriffe verwürfelt werden.

Einerseits gibt des den vielumworbenen Zoomfaktor und auf der anderen Seite die Brennweite.

Ehrlich gesagt interessiert mich der Zoomfaktor bei SLR-Objektiven eher wenig. Je größer der ist, mit umso mehr Einbußen in der Lichtstärke muß ich rechnen. Ein 28-200 z.B. hat einen Zoomfaktor von über 7, trotzdem sind derlei "Superzooms" nicht sonderlich bekannt für ihre Wahnsinnsoffenblende.

Die Brennweite ist da schon eher interessant. Hier kann ich nämlich wirklich eindeutig durch Zahlen belegt ersehen, für welche Bereiche ein Objektiv einzusetzen ist. Entweder Weitwinkel oder Tele.

Ein 14-45 mit einem 55-200 über den Zoomfaktor vergleichen zu wollen ist m.E. völliger Nonsens, genausogut könnte ich einen Hochtöner mit einem Subwoofer zu vergleichen suchen, indem ich die Quotienten der Frequenzbereiche zu Rate ziehe... .
;D

Gruß, Patrick.

 

Nemisis

Well-known member
joa ist richtig was du sagst.

aber das krasse ist ja wenn du das wissen um die brennweite ausser acht lässt und wie ein "dummer mediamarkt käufer" ( bin auch manchmal einer  :pfeif:) hingehst hätte die beiden den gleichen zoomfaktor !  :no:
 

FotoFux

Well-known member
Nemisis schrieb:
aber das krasse ist ja wenn du das wissen um die brennweite ausser acht lässt und ... hingehst hätte die beiden den gleichen zoomfaktor ! 
Das ist doch aber sowas von egal! Der Faktor trifft doch nur eine Aussage über den Bereich (Von-Bis) Und das ist NUR bei Kompakt-/oder Bridgekameras von Bedeutung. Sobald du Wechselobjektive hast, trifft dieser Faktor immer nur für eines deiner Objektive im direkten Zusammenhang mit der jeweiligen Brennweite zu.

Gruß, Patrick.
 

Nemisis

Well-known member
Ja klar !

Auch da stimme ich vollkommen zu ! ^^ Aber wenn man dann hört (und ja es kam mir schon zu hören) , dass Leute sich eine Speigelreflex Cam kaufen wollen und es dann heisst : wie die hat auch nur 3-Fachen zoom ?

 

Olli

Well-known member
Hi,

erst einmal danke für die Antworten. Ich habe schon das ein oder andere über Brennweiten gelesen. Aber so ganz ist mir noch nicht klar, warum bei den Kompaktkameras von Zoom, bei den Spiegelreflexobjektiven aber von Brennweite gesprochen wird. Ich habe hier mal zwei Bilder hochgeladen, die ich mit ner Dimage Z5 aufgenommen habe. Einmal ohne, einmal mit 12-fachem optischem Zoom. Nun stellt sich mir die Frage, was mir ein 55-200mm Tele liefern würde.

Gruß
Olli

 

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Simbyte

Well-known member
Wenn mir google das richtig ausgespuckt hat, hat die Kamera eine maximale Brennweite von 420mm Kleinbildäquivalent.
Das 55-200 hat bei einer Vollformatskamera logischerweise 200mm - also ein gutes Stückchen weniger. Nehmen wir an, deine SLR hat einen Cropfaktor von 1,6 (z.B. die EOS 400D welche ein beliebtes Einsteigermodell ist). Dann wären wir bei 320 mm.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Ausschnitt des SLR-Bilds dann qualitativ besser ist als der 12-fache Zoom der Kompakten.
 

Olli

Well-known member
Also die Olympus E-500 hat wohl Cropfaktor 2, den Begriff scheine ich aber noch nachlesen zu müssen. Er ist ab und an gefallen, sagt mir aber noch nichts.

Gruß
Olli
 

Simbyte

Well-known member
Cropfaktor drückt den Unterschied des Sensors zum Vollformatssensor (der dem alten Kleinbilfirm entspricht) aus. Ein Cropfaktor von 2 bedeutet dann, dass der Sensor nur halb so groß ist.

Die Brennweite der Kamera musst du dann einfach mit diesem Faktor multiplizieren, um zu erkennnen welcher Brennweite das wirklich entspricht.

Dein 200mm Objektiv nimmt dann wie ein 400er auf, was bedeutet dass du fast genauso nah rankommst wie mit der alten Kompakten.
 

Olli

Well-known member
Simbyte schrieb:
Dein 200mm Objektiv nimmt dann wie ein 400er auf, was bedeutet dass du fast genauso nah rankommst wie mit der alten Kompakten.
Danke für die Erklärung Simbyte,

habe gelesen, dass sich ein höherer Cropfaktor aber auch auf das Rauschverhalten auswirkt. Naja, da komme ich noch hinter.

Gruß
Olli
 

Am

Well-known member
Öfters ist es so, dass die Bilder von kleineren Sensoren mehr rauschen als die von großen, das stimmt schon. Aber es kommt auf die Kamera an, ob sie entrauscht usw....

Gruß,
Andy
 

Rainer

Moderator
Olli schrieb:
Aber so ganz ist mir noch nicht klar, warum bei den Kompaktkameras von Zoom, bei den Spiegelreflexobjektiven aber von Brennweite gesprochen wird.
Das hat mit Marketing zu tun.

Die Zielgruppe der Kompaktkameras hätte Probleme mit den tatsächlichen Brennweitenangaben, die ja viel niedriger sind als man es in der Kleinbildwelt gewohnt ist. Die Anfangsbrennweite liegt in der Regel irgendwo bei 6 mm, die Endbrennweite bei 60 oder 72 mm je nach Kameratyp.

Das läßt sich der Käuferschicht schwer vermitteln. Da trifft es sich gut, daß die Anfangsbrennweite bisher bei allen Kameras dieser Art bei ca. 35 mm Kleinbildäquivalent lag, so daß der Zoomfaktor tatsächlich eine gewisse Vergleichbarkeit  bietet. Da es den meisten Käufern danach dürstet, möglichst tief in den Ausschnitt der Nachbarin auf dem gegenüberliegenden Balkon zu schauen, gilt die Devise "viel Zoom, viel gut", was von der Werbung unterstützt wird.

Das ganze Dilemma könnte man vermeiden, wenn man anstatt mit Brennweite mit Bildwinkeln argumentieren würde. Aber Zahlen mit dem komischen Gradkringel als Beigabe sind der PISA-Gesellschaft vermutlich noch schwerer zu vermitteln, weshalb wir wohl noch lange Zeit mit Zoom- und Cropfaktor werden leben müssen.

Die Olympusse haben übrigens Cropfaktor 2, weshalb 200 mm in etwa dem gleichen Bildwinkel wie die 69,9 mm bei der Z5 (420 mm Kleinbildäquivalent) entsprechen.

Gruß

Rainer


 

Olli

Well-known member
Dann freue ich mich schon einmal riesig auf das Tele und auf Ausschnitte (welche dürft ihr euch überlegen) :)

Danke für die ausführlichen Antworten.

Gruß
Olli
 
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