Zum Nachdenken...

digifun

Well-known member
:think:


Zum Nachdenken

Ich überlege mir gerade mir einen Dia und Negativ Scanner zuzulegen, da die farbigen Papierbilder bereits ziemlich stark ausbleichen und die Dias haben teilweise auch schon Farbstich.

Interessant ist dass uralte Schwarzweißaufnahmen der Familie teilweise fast 100 Jahre alt immer noch sehr gut aussehen.

Abgesehen davon, dass unsere Nachkommen wohl alle diese vielen Bilder gar nicht ansehen können/wollen stellt sich die Frage, was mit unseren Fotos in ferner Zukunft passiert?

Die oben erwähnten B&W Fotos werden wohl am längsten überleben, es sei denn man hätte beim Fixierbad gepanscht ;-).

Die Dias und Farbaufnahmen werden wohl noch lange das Motiv erkennen lassen, aber nicht mehr die Farben korrekt wiedergeben.

Und unsere digitalen Fotos? Was passiert mit denen??

Vergammeln sie auf irgendeiner Festplatte?

Erleiden sie das gleiche Schicksal wie Normal, Doppel-, Super 8, VHS etc. alle diese Medien schlummern in meinen Keller, aber ich habe keine Abspielgeräte mehr dafür. Also werden sie wohl demnächst den Weg alles Irdischen gehen.
Werden die heutigen Formate insbesondere jpg in Zukunft noch zu lesen sein?

Das alles gibt Anlass zum Nachdenken.

Was die zu scannenden Negative in Farbe und B&W anbelangt – ich habe alle Negative aufgehoben – werde mich  nur auf Familien relevante Fotos konzentrieren und Landschaft, Nahaufnahmen etc. nicht für meine Kinder aufheben. Wer interessiert sich schon für die Chalkidiki in 1970 ;-) oder Sonnenuntergänge, Blüten 1982 ?

Unabhängig von diesen privaten Überlegungen ist zu befürchten, dass ein großer Teil der Erinnerungen dieser Menschheit im Digitalen Zeitalter – ich meine nicht nur meine Bilder – einfach von der Bildfläche verschwindet.

Das gibt wirklich Anlass zum nachdenken. Wie seht Ihr das? Habt Ihr Euch darüber schon einmal Gedanken gemacht?
 

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D

digilux

Guest
Ja, hab ich, und passiert immer mal wieder.
Es ist wohl ein Segen, daß das Meiste dahingeht - angesichts der Flut der Daten, die heute so gespeichert werden.  Wer sollte das später alles aufnehmen (also lesen und ansehen, meine ich...) und verarbeiten, bedenken?
Ich denke, auch aus unserer Zeit müssen nicht viel mehr Bilder überdauern als aus der Zeit, als begnadete Künstler die Bilder noch in wochenlanger Arbeit in Öl malen mußten.

Es wird heute sooooo viel geknipst - und das meiste nur, weil es dem Fotografen Spaß macht. Nicht falsch verstehen, das ist ein guter Grund. Ich bin mir der Tatsache sehr bewußt, daß die allermeisten meiner Bilder im Wesentlichen allein für mich eine Bedeutung haben, vielleicht noch für sehr nahestehende Leute, eben, weil es meine Bilder sind. Das genügt aber auch, und meine Jungs sollen und dürfen sich ihre Bilder dann dereinst auch selbst machen - womit man das dann auch immer zu tun pflegt...
Ein paar Andenken kriegen sie mit in ihr Leben: Bilder, von ihrem Uropa, Opa, ihren Eltern gemacht. Die mögen eine Verbindung sein zu denen, die ihnen vorangegangen sind. Den Rest der Bilder ihres Lebens, der ja Ausdruck auch ihrer eigenen Sicht auf diese Welt ist, den müssen sie selbst machen.

Es ist also nicht schlimm, wenn die meisten meiner Bilder nicht von ewiger Dauer sind...
Aber ein paar Jahre sollen sie dennoch halten, dafür versuche ich zu sorgen, so gut es geht.
LG Lüder
 
R

Regine

Guest
Hallo Mike,
mich stört es nicht, dass meine Fotos eines Tages vergessen sind. Jede Generation nach uns wird sich ihre eigenen Bilder machen, so wie wir auch und aufbewahren, was ihnen wichtig ist.

Jemand in einem Forum schrieb vor kurzem, dass er dabei wäre, die Fotos mit Tieren und Pflanzen digital zu archivieren damit seine Enkelkinder die Welt noch so kennenlernen, wie wir sie sehen und erleben.

Ja, jpg wird es wohl auch noch lange geben, das Format konnte bisher von png und gif nicht verdrängt werden.

Die technischen Möglichkeiten die wir heute haben werden trotzdem in 50 Jahren völlig veraltet sein, daher würde ich nicht unbedingt ein digitales Medium zur Archivierung von Fotos wählen.

Denn mal ehrlich: guckst Du Dir die alten Pics immer noch an, wenn Du Dich zuvor der Mühe unterziehen musst, irgend eine veraltete und aufwändige technische Installation vorher vorzunehmen?  Ein Buch schaut man sich schon eher mal an, auch wenn die Farben nicht mehr so toll sind.

 

mimöschen

Well-known member
für die ewigkeit waren wohl wirklich nur die in stein gemeißelten hieroglyphen. daß unsere digitalen meisterwerke auch jahrtausede überdauern wage ich zu bezweifeln, schon allein dadurch, daß die haltbarkeit der speichermedien begrenzt ist. unsere nachkommen werden sich sicherlich kaum die mühe machen, das regelmäßig der zeit entsprechend zu speichern.

maximal ein paar familienfotos werden überleben und weiter vererbt werden.

bei mir isses auch so, daß ein schrank voller fotos und filme vor sich hinschlummert und eigentlich guckt das kein mensch mehr an. ich habe aber so ein paar ausgewählte fotos, die sorgen bei famielienfeiern von zeit zu zeit für gute stimmung.

die alten farbfotos allerdings sind zum heulen... die sehen schon so ätzend aus. die schwarz-weiß-fotos aus meinen kindertagen sind immer noch richtig gut erhalten

was meine digitalen fotos angeht, werden die cds oder dvds wohl früher oder später das schicksal der papierbilder teilen. ich mach mir da keine hoffnung, daß da mal irgendwann irgendwer interesse dran haben wird.

in ferner zukunft werden dann vielleicht sowas wie hologramme anstatt von fotos gemacht werden, denke aber die formate werden trotzdem überleben

anlaß zum nachdenken, na ja... denke mal, es gibt wichtigere zukunftsaussichten über die wir uns gedanken machen sollten. um die bilder isses zwar schade, aber das überleben der menschheit wird nicht davon abhängen und unsere nachkommen werden sicher genau so begeistert wie wir in der welt herum knipsen und sich irgendwann genau die gleichen fragen stellen... eine unendliche geschichte also  :)
 
D

datwilli

Guest
Du hast ja so recht. Vor einiger Zeit misste ich mit meinem gesamten Gerümpel der letzte 40 Jahre umziehen. Was man da so alles findet!
Ich habe dann einen einsamen Entschluss gefasst: Alles, was ich in den letzen 25 Jahren nicht gebraucht habe, werde ich in den nächsten Jahrzehnten auch nicht brauchen. Also weg damit.
Personenbezogene Bilder ausgenommen. Das hat mächtig Luft gegeben.
Ich mache jetzt folgendes:

Ein großer Teil der Bilder wird gescannt, oder ich lasse sie scannen. Daraus erstelle ich dann ein oder mehrere Fotobücher. Die Bilder werden dann mit Kommentaren versehen. Ich gehöre zu den letzten,, die noch wissen, er, was, wo das war. Es wird sozusagen eine Familienchronik. Die Originale kommen in eine Kiste. Sollen meine Nachfahren damit machen, was sie wollen.
Mein Tun wird sehr aufmerksam von der Verwandtschaft beobachtet, es scheint Interesse geweckt zu haben.
Irgendwann werde ich auf die gleiche Weise meine Digis durchforsten. (Wenn ich noch dazu komme)
 

digifun

Well-known member
Ich werde den Bestand an Fotos für meine Familie auch auf wenige Bilder reduzieren, diese nach Möglichkeit digital speichern und zusätzlich belichten lassen. Der Rest ist mir auch egal und es macht ja gerade mit diesem Wissen um so mehr Spass, das was man gerade so fotografiert oder bearbeitet hat hier im Forumzur Diskussion zu stellen. Was will man dann mehr? Wenn die Motive dann auch noch positiv ankommen, hat das Hobby seinen Zweck ja erfüllt.
 

digifun

Well-known member
Sorry es gab eine Server error, da wurde das noch einmal gepostet.


Ich werde den Bestand an Fotos für meine Familie auch auf wenige Bilder reduzieren, diese nach Möglichkeit digital speichern und zusätzlich belichten lassen. Der Rest ist mir auch egal und es macht ja gerade mit diesem Wissen um so mehr Spass, das was man gerade so fotografiert oder bearbeitet hat hier im Forumzur Diskussion zu stellen. Was will man dann mehr? Wenn die Motive dann auch noch positiv ankommen, hat das Hobby seinen Zweck ja erfüllt.
 

ruzega

Well-known member
Zum Thema!

Einige meiner allerschönsten Reisen hab ich mit einer SONY Digital Mavica gemacht.
Mit simplen Disketten als Speicher. Damals das aller Modernste; ich war glücklich...
DIE BILDER VON DAMALS - 7 JAHRE - KANN MAN SICH KAUM MEHR ANSEHEN!
Auflösung und Farben - da sieht man wie sich die Technik weiterentwickelt hat.
Vielleicht ist es auch gut so, jeder soll sich seine Bilder machen und Spaß am fotografieren haben.
Zur Gedenken an Menschen müssen wir wohl in den ganz persönlichen Erinnerungen stöbern .

LG Christina
 
D

datwilli

Guest
Bei mir kommt noch ein Faktor hinzu:
Was habe ich damals für Anstrengungen gemacht, anständige Bilder hinzukriegen. Filme mit 25 Din, Mittelformat usw. Kiloweise Kameras durch die Wüsten geschleppt.
Wenn ich heute diese Bilder betrachte, wenn sie gescannt und ausgedruckt vor mir liegen, beschleicht mich ganz leise der Gedanke:
Mit wie wenig waren wir damals zufrieden! Grobes Korn, Unschärfe, vom Bildaufbau ganz zu schweigen. Sicher, Dias auf der Leinwand wurden aus 4 m Entfernung betrachtet. Aber trotzdem. um viele olle Kamellen ist es nicht schade. ganz besonders nicht um die zig Bilder der Eigernordwand bei jedem Wetter.
 

digifun

Well-known member
@datwilli: auch das ist ein interessanter Aspekt. Leider viel zu oft wird die Technik vor das Motiv gesetzt. PS hilft dabei und wir sind alle technik verliebt.

Ich war  in diesem Jahr in einigen Fotoausstellungen, darunter Fotografen wie Feininger oder Cartier Bresson, die Fotografen der hasselbald Foundation etc. Die Bilder dieser Fotografen leben in erster Linie vom Motiv, dem BAB und sicher nicht von der perfekten Fototechnik.

Aber ich glaube wir sollten auch wieder mehr wichtige Bilder - seien es Familienfotos oder zeitgeschichtliche Dokumentationen - ausdrucken.
 

mimöschen

Well-known member
mike.digifun schrieb:
Aber ich glaube wir sollten auch wieder mehr wichtige Bilder - seien es Familienfotos oder zeitgeschichtliche Dokumentationen - ausdrucken.
das ist die große frage... wo fangen wichtige bilder an? ... persönlich sinds die familienfotos, für die allgemeinheit zeitgeschichtliche dokumentationen... für unsere enkel und urenkel vielleicht mal das bild eines grashüpfers oder einer meise?

was du zukunft bringt weiß glücklicherweise niemand
 
D

datwilli

Guest
oder Cartier Bresson
Die Ausstellung habe ich auch gesehen. Als ich diese Bilder gesehen habe, kam mir ein ketzerischer Gedanke: Was würde unsere Forumsgemeinde zu diesen Bildern sagen, wenn sie ohne Namensnennung hier eingestellt würden. Auf diese Kommentare wäre ich gespannt.
 

digifun

Well-known member
datwilli schrieb:
Die Ausstellung habe ich auch gesehen. Als ich diese Bilder gesehen habe, kam mir ein ketzerischer Gedanke: Was würde unsere Forumsgemeinde zu diesen Bildern sagen, wenn sie ohne Namensnennung hier eingestellt würden. Auf diese Kommentare wäre ich gespannt.
Diese Forumsgemeinde hier ist diesbezüglich ok, denn ich habe das Gefühl, dass hier das Motiv, die Bildaussage und der BAB vor der  - zum Teil mit PS hergestellten "Technik" gewürdigt wird. Aber es gibt in der Tat technikversessene Foren, wo man leider manchmal vergisst, warum das Bild aufgenommen wurde.
 
D

digilux

Guest
Vielleicht liegts an der frühen Morgenstunde und dem noch schlafenden Hirn  :think:
Aber was meinst Du mit "BAB"... Gegen Mittag komme ich ja vielleicht selbst drauf, aber bis dahin... Hilfe!!!

:rofl: Lüder
 

digifun

Well-known member
digilux schrieb:
Vielleicht liegts an der frühen Morgenstunde und dem noch schlafenden Hirn  :think:
Aber was meinst Du mit "BAB"... Gegen Mittag komme ich ja vielleicht selbst drauf, aber bis dahin... Hilfe!!!

:rofl: Lüder

Bildaufbau = BAB oder auch Bab
 
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