Akkulaufzeit bei niedrigen Temperaturen?

tigeraeuglein

Well-known member
Hallo ihrs,

am Wochenende war ich ja abends in Berlin unterwegs und es war schon ziemlich kalt. Mein vollgeladener Canon-Originalakku meinte nach 27 Bildern, jetzt ist Schluss.  Ja super, das war ein bißchen fix, normalerweise hält der Akku nen Ende länger. Als ich den zu Hause auf die Ladestation packte, da war der Akku dann wieder warm, zeigte der mir eine noch vorhandene Ladekapazität von 75% an  :think:

Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht, dass Akkus aufgrund relativ niedriger Außentemperaturen frühzeitig aussteigen? Sicherheitshalber hab ich mir grad bei Amazon noch nen Ansmann Ersatzakku bestellt, ein zweiter Akku fehlte mir nämlich immer noch. Das Wochenende kann also kommen...

Gruß, Susi

 

Rainer

Moderator
tigeraeuglein schrieb:
Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht, dass Akkus aufgrund relativ niedriger Außentemperaturen frühzeitig aussteigen?
Ein bekanntes Phänomen. Ein entsprechender Hinweis steht üblicherweise in der Anleitung.

Akkus sind eine chemische Fabrik und bei niedrigen Temperaturen verlangsamen sich die chemischen Prozesse. Deshalb bewahrt man den Ersatzakku dort auf, wo es warm ist - in der Hosentasche.

Die Kapazitätsanzeige kann man übrigens vergessen - die dient nur der Unterhaltung  ;D

Gruß

Rainer
 

tigeraeuglein

Well-known member
Rainer, ja, nee... ist schon klar... :)

ich meine, mir ist schon bekannt, das Kälte den Akkus nicht gut tun, ich war doch nur sehr erstaunt, dass es so sehr schnell ging. Hab ja schon öfter bei Kälte fotografiert, so isses nicht...

Dass die Kapazitätsanzeige was ist, worauf man sich nicht verlassen kann, ist mir schon klar, andererseits muss ich mich ja in gewisser Weise schon drauf verlassen, dass er mir voll anzeigt, der Akku auch voll ist...

Aber der Ersatzakku ist ja nun wenigstens mal bestellt und kommt dann in die Hosentasche  ;)
 

Rainer

Moderator
tigeraeuglein schrieb:
andererseits muss ich mich ja in gewisser Weise schon drauf verlassen, dass er mir voll anzeigt, der Akku auch voll ist
und genau das kann nicht funktionieren, weil die Akkuanzeige fast aller Kameras nur die Leerlaufspannung des Akkus misst. Richtig wäre, die Messung unter Last vorzunehmen - macht aber keiner.

Sony geht einen anderen Weg und baut in die Akkus eine Elektronik ein, die eine genauere Messung erlaubt. Das wiederum ist ein Nachteil, weil man dann auf die teuren Originale angewiesen ist.
 

Emmerax

Member
Ein Akku liefert bei unter 0 °C je nach Akkuart teilweise nur noch 50% der Nennkapazität. Außerdem hängt es davon ab, bei welcher Temperatur die Nennkapazität angegeben ist. Je höher die Temperatur, desto besser ist auch die Kapazität des Akkus. Ab einer Temperatur von etwa 30°C (je nach Akkutyp) werden chemische Vorgänge, die den Akku zerstören stark positiv beeinflusst.

Die Ruhespannung ist wirklich ein Indiz dafür wie voll ein Akku ist. Allerdings kann man nicht 1:1 von der Ruhespannung auf die Restkapazität schließen. Kommt eine Batterie aus der Ladung (hing es also kurz vorher am Ladegerät), so ist die Ruhespannung deutlich höher als der zugeordnete SOC (State of Charge).

Je nach Akkutyp solltest du im übrigen noch darauf achten, dass du entweder den Akku immer komplett leer machst und dann lädst (Memory Effekt), oder dass du ihn immer komplett voll hast, und möglichst kurz bevor du Fotos machen willst ihn nochmal an ein Ladegerät hängst. Die Selbstentladung von Akkumulatoren wird im Allgemeinen deutlich unterschätzt. Eine Autobatterie ist zum Beispiel nach zwei Jahren Lagerung komplett leer. Bei den meisten anderen Akkumulatoren handelt es sich um ähnliche Zeiträume.

Hinzu kommt, dass die Maximalkapazität von allen Akkumulatoren über die Zeit abnimmt. Und die Kapazität von Akkus deutlich schneller abnimmt, wenn man sie mit höheren Strömen belastet. Und damit meine ich mehr als das, was nur die höheren Ströme selbst verursachen.

Bei dir kamen anscheinend mehrere Faktoren zusammen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen. Wenn ja, dann hat sich ja mein Praktikum bei einer Akkumulatorenfabrik gelohnt (auch wenn ich mich Hauptsächlich mit Blei-Säure Akkumulatoren, also Autobatterien, beschäfte, habe ich mich dennoch auch mit den anderen Batterietypen auseinandergesetzt).

Viele Grüße
 

edith_krefeld

Well-known member
@Rainer: wenn Sony Spezialakkus herstellt, heisst das aber nicht, dass ich überhaupt keinen Ersatz nehmen kann? - Die Anzeige müsste ja nicht unbedingt stimmen. Da ich im Moment so ein bisschen mit der Alpha 700 liebäugle, wäre das nicht schlecht zu wissen ;)

Liebes Grüßle

Edith
 

tigeraeuglein

Well-known member
Hallo Emmerax,

vielen Dank für deine Ausführungen... mittlerweile habe ich ja einen zweiten Akku, der wesentlich länger hält. Normalerweise habe ich den Akku immer geladen, mache ihn also nicht immer leer, weil ich die Kamera ja einsatzbereit haben will. Jetzt mit dem Zweitakku mache ich die Akkus eigentlich immer komplett leer, weil ich ja dann wechseln kann, es sei denn, ich hab was größeres vor und brauche unbedingt beide Akkus voll geladen...

Gruß, Susi
 

Rainer

Moderator
@edith

Details weiß ich auch nicht. Im DSLR-Forum wurde gesagt, daß die A100 diese Info nicht ausliest. Die A700 hat aber anscheinend einen anderen Akkutyp - bleibt nur abzuwarten, was die Akku-Nachbauer machen.  Hähnel und Ansmann bieten jedenfalls Nachbauten für Sony an.

Gruß

Rainer
 

edith_krefeld

Well-known member
Danke für die Info .... - ich hab ja noch ein paar Tage Zeit :D - erst mal abwarten, wie sie sich in der Praxis bewährt und der Preis sich etwas normalisiert hat. Gut Ding will Weile haben ;) - bis dahin isses dann auch raus mit den Akku-Nachbauten.
 
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