Analog oder Digital?

S

Sebastian Wesemann

Guest
Hallo!
Ich habe ein kleines Problem und ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen, bzw beraten! Also es ist so, dass ich eine analoge Spiegelreflexkamera Canon EOS 3000V habe, ich aber überlege, auf digital umzusteigen! Nun ist aber die Frage, ob ich jetzt mit der jetzigen weitermachen soll, oder mir eine Digitale SRF Kaufen soll...ich hatte so die EOS 350d im Blick! Sagt mir was ihr machen würdet!! Dankee
 
B

Basti

Guest
Hmm...ja ich denke, da ich auch viel mit dem Internet arbeite, wäre es ein stückweit sinnvoll...Und man kann wohl auch mit einer Digital mehr machen, bzw. nachbearbeiten!
LG
Sebastian
 
A

Anja_01

Guest
Hallo Sebastian,
bevor ich deine Frage beantworten kann: Frage dich mal selber, warum du auf Digital umsteigen möchtest?! Ob Analog oder Digital - denke mal, das muss jeder selber entscheiden.

Wenn ich von mir schreibe: Ich fotografiere seit meinen "Umstieg" mehr und bewußter, probiere mehr aus und habe etliche Erfahrungen dazugewonnen. Früher hätte ich keine 5 Bilder oder mehr gemacht um Einstellungen auszutesten und dafür die Entwicklungskosten gezahlt. Würde ich heute auf Digital umsteigen, würde ich die EOS400D nehmen. Alleine wegen der Sensorreinigung-Automatik. OK- hängt der Schmutz fest, nützt es nix - aber so fest sitzt er IMO selten.

Die digitale Fotografie hat aber auch Nachteile: Nachbearbeitungen sind oft unumgänglich, zumindest eine Autotonwertkorrektur, ich habe teilweise das Gefühl, ich fange ganz neu an, da es etliches dazuzulernen gibt und: Die großaufgelösten digitalen Bilder verzeihen kleine Verwackler etc., die man bei 9x13 nicht sieht, weniger....
 
D

digilux

Guest
Darf ich darauf etwas humorvoll antworten?

Hmm...ja ich denke...
Denken - das ist gut!!
Aber ich schätze, Deine Argumende schwächeln etwas, quantitativ wie qualitativ.
Du hast das Problem offenbar noch nicht erschöpfend reflektiert.

DAS  MACHT NIX!!!
Weil: Das Ganze hat auch sehr gefühlte Ebenen, und da ist die Antwort auf Deine Frage viel einfacher. Man kann nämlich furchtbar viel Gehirnschmalz vergeuden, oder kurz und treffend feststellen:

Digital ist geil! Ich jedenfalls find's riesig.

Brauchst Du noch mehr Gründe?

Also: Pack die 3000er in den Schrank, hol Dir ne 350/400/30er EOS und genieße es!

Das klingt komischer, als es gemeint ist. Du kannst für alles Gründe finden und gegen alles. Letztlich mußt Du allein entscheiden. Wenn Du aber einfach Lust drauf hast - reicht das nicht als Grund?

Was immer Du machst: Mach es gut und mach es mit Freude!

LG digilux

Nachtrag: Nimm nicht jedes Wort bierernst, sonst kommt da was bitter bei Dir an, was mit Schmunzeln geschrieben wurde... :))
 

Rainer

Moderator
Hallo Sebastian,

um die Verwirrung komplett zu machen, komme ich mit einem weiteren Vorschlag.

Um Webseiten zu gestalten oder mit Freunden Bilder per eMail auszutauschen, benötigt man keinesfalls eine DSLR. Das hieße mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Ich würde an Deiner Stelle mit einer guten kompakten Digitalkamera Erfahrungen sammeln. Eine solche Kamera ist keine verlorene Investition, da sie auch dann noch gute Dienste leistet, wenn man eine DSLR hat. Denn nicht immer kann man oder will man mit der kompletten Ausrüstung unterwegs sein.

Wenn ich z.B. vom gleichen Motiv jeweils ein Bild mit meiner Canon Powershot A640 und meiner EOS 20D mache und anschließend vergleiche, habe ich Mühe, nachträglich herauszufinden, welches Bild mit welcher Kamera gemacht wurde. Ein Außenstehender würde es ohne EXIF-Daten nicht herausfinden.

Die Vorteile eine DSLR erschließen sich zu einem großen Teil erst, wenn man neben dem Gehäuse einiges Geld in gute Objektive steckt. Da kommt schnell ein vierstelliger Euro-Betrag zusammen. Ok - man kann klein anfangen und den Objektivbestand nach und nach ergänzen. Das kann aber auch schnell zum Frust ausarten, wenn das Sparschwein nicht schnell genug mitkommt.

Deshalb mein Rat: mache Deine ersten Erfahrungen mit einer guten Kompakten, bei der man wie bei einer DSLR alles einstellen kann. Die "kleine" Schwester der A640, die A630, gibt es schon für unter 250 Euro.

Genau so (seinerzeit mit der Ricoh Caplio G3s) habe ich mich mit der für mich neuen Technik vertraut gemacht, Erfahrungen in der Bildbearbeitung gewonnen und damit ein sicheres Fundament für die "große" Entscheidung - die Anschaffung der 20D - geschaffen.

Gruß

Rainer

 
A

Anja_01

Guest
Hm... ich glaub wenn man bereits mit einer analogen Spiegelreflex gearbeitet hat und Spaß am Hobby hat ist eine gute digitale Sucherkamera kein Ersatz. Wenn ich da was rechtes will liege ich auch schnell bei 300 € - für die Digicam sind die Objektive bereits da (bei Canon compatible). Nur der Body alleine ist auch nicht viel teurer. Aber das ist wieder meine subjektive Meinung *lach* um noch mehr Verwirrung zu stiften.
 

Rainer

Moderator
Anja_01 schrieb:
Hm... ich glaub wenn man bereits mit einer analogen Spiegelreflex gearbeitet hat und Spaß am Hobby hat ist eine gute digitale Sucherkamera kein Ersatz.
Völlig richtig. So war es ja auch nicht gemeint.

Ich hatte daran gedacht, daß die digitale Kompaktkamera zunächst eine Ergänzung ist (so wie es bei mir auch war). Es ist ja nicht verboten, mit der analogen SLR weiterzuarbeiten.

Gruß

Rainer
 

Aragorn

Well-known member
Bis vor drei Jahren habe ich ein wenig mit der alten geerbten Spiegelreflex meines Vaters fotografiert. Hatte Spaß dabei, kannte aber weder den Einfluß der Blende auf die Bildgestaltung noch ihre Abhängigkeit zur Belichtungszeit und solche Dinge. Fotografiert habe ich vielleicht drei Filme im Jahr.
Dann ging der Einzug kaputt und was neues mußte her. Kurzentschlossen habe ich mein Erspartes zusammengekramt und habe mir die erste bezahlbare DSLR gekauft (am 31.04.2004) die es gerade gab, die 300D. Seitdem habe ich mein Hobby zur Passion gemacht und tierische fortschritte gemacht, weil es einfach spaß macht. Wenn Du lust aufs digitale Fotografieren hast, vor Computeroptimierung nicht zurückscheust und es Dir leisten kannst, dann tu es!
Denn wie Digilux schon sagte: DIGITAL IST GEIL (finde ich zumindest)  ;)

Gruß
Markus
 

Airborne

Well-known member
Aragorn schrieb:
DIGITAL IST GEIL (finde ich zumindest)  ;)
Ihr verwechselt da was - Geiz ist geil - von Digital ist da keine Rede.
Imho geht der Spruch so:

Digital ist Tokio-Hotel, Analog ist Rock'n'Roll


Warum also umsteigen? Kauf dir nee größere analoge Canon, freue dich über bezahlbare Technik und gut ist. Ansonsten geh demnächst zum Plus-Supermarkt, kauf n' Pfund Butter, Salami, Toilettenpapier und nee Digital-Knipse   :rofl:

Oder geh nen Schritt zurück: Kaufe dir eine alte Kamera, so ein richtiges Stück Metall, und geh damit mal los. Kann sehr spannend sein. Die Auswahl des Films, die kostbaren 36 Fotos, das Entwickeln und die Spannung was drauß geworden ist - all das würde fehlen wenn man's digital macht.

Digital sind Schnappschüsse - Massenware, nicht selektiert. analoge Fotos werden ausgesucht. Sie sind wie sie sind. Da kann man nichts (oder nicht viel) nachbearbeiten. Zudem sind analoge Fotos haltbar, digital ist nur für den Moment - oder wie lange halt die CDR lesbar ist. Vor kurzem gab's in der Zeitschrift Foto-Forum einen Artikel wo man doch glatt vorschlug, die Fotos nicht nur digital sondern auch analog zu machen damit man es archivieren kann  :rofl:

Gruß
Torsten


 

Aragorn

Well-known member
Airborne schrieb:
Digital sind Schnappschüsse - Massenware, nicht selektiert. analoge Fotos werden ausgesucht.
Über Digital oder Analog kann man Glaubenskriege führen und ich respektiere auch sehr die analoge Seite, jemand der seine Bidler auch selber entwickelt und so das beste aus den Negativen herausholt bekommt meinen größten Respekt!

Deine Verallgemeinerung kann ich so aber nicht stehen lassen. Wenn Du mir vorwirfst nur weil ich digital fotografiere würde ich reine Schnappschüsse und unselektierte Massenware produzieren fühle ich mich schon etwas persönlich angegriffen.

Nichts für ungut  :flowers: ;)

Viele Grüße
Markus
 

wolfgang m.

Well-known member
Hallo Markus,

für mich gehörst Du ,wie einige andere hier im Forum allerdings auch, zu der Minderheit unter den digitalen Kollegen, welche sich in der Vorgehensweise aufnahmetechnisch nicht von den analogen unterscheiden.
Auch wenn man im digitalen Lager meistens anderer Meinung ist, die Möglichkeit beliebig viele Aufnahmen  machen zu können, ist kein Schlüssel zum Erfolg - im Gegenteil. Die Auseinandersetzung mit dem Bild vor der Aufnahme ist zwangsläufig viel intensiver, wenn mir nicht Speicherkapazität ohne Ende zur Verfügung steht.
Die Frage die sich mir immer wieder stellt, was machen denn die Leute mit all den digitalen Bildmassen, welche irgendwo abgespeichert gelagert werden? Wo liegt der Sinn in einem fast nicht mehr überschaubaren Archiv?
Weniger ist viel mehr, vor allen Dingen dann, wenn man nach anfänglicher Einarbeitung in die Materie gelernt hat, bewusst zu fotografieren.

@Sebastian:
Um jetzt vollends Verwirrung in  diesen thread zu bringen ein nochmals neuer Vorschlag: mach beides. Viele ambitionierte Fotografen verfahren so, zu recht.

Gruß Wolfgang
 
A

Anja_01

Guest
Bevor ich meine Digicam hatte, hatte ich die gleichen Vorurteile wie Torsten und Wolfgang. Nun mit einer Suchercamera wollte ich nicht und eine SLR konnte ich mir nicht leisten, könnte ich mir heute auch noch nicht - sie war ein Geschenk. Heute sehe ich das etwas anders: Ich Fotografiere mehr und intensiver als früher weil ich viel mehr probieren kann ohne das ich jedes Mal viel Geld für einen Abzug ausgeben muss. Ich habe bessere Möglichkeit, meine Exifs auszulesen und daraus zu lernen. Ich kann, wie heute auf dem Spielplatz, lustige Serienaufnahmen von den Kleinen meiner besten Freundin machen (ohne Entwicklungskosten) und über die Exifs für's nächste Mal noch Verbesserungen rausholen. Eben dazulernen.

Meine gute alten Canon in der Vitrine (ich verkauf sie nicht, heute ist erst wieder eine für 7 Euro bei Ebay rausgegangen) hat mir gute Dienste geleistet - aber richtige Hobbyfotografin bin ich eigentlich erst heute.

Und... ich habe das Weltbeste Forum Kennengelernt!!!!!  ;D

Und jetzt habe ich wieder bei dieser komischen analog-digital-bei mädels würd ich sagen zickenkrieg mitgemacht... ohne es zu wollen. Leute lasst uns zum Thema zurückkommen und diesem Mitglied helfen.
 
D

digilux

Guest
Hey Anja, Du kannst ja ganze Reden reden!
:up: Ich unterschreibe hiermit jedes Deiner Worte einzeln. Sehr gut!  :up:

LG digilux
 

Jens

Administrator
Das Problem ist ein anderes: Die Frage wird einfach falsch gestellt! Digital oder Analog - das sind keine Gegensätze.  Es handelt sich nicht um sich gegenseitig ausschließende Alternativen!!

Mein Lieblingsvergleich ist das Vinyl: Soll ich lieber eine Schallplatte kaufen oder eine CD? Die Antwort muss sich jeder selber geben - ganz nach Vorliebe, Geschmack, Zeit, Einsatzzwecken....usw.  Was genau diese Frage angeht, kann ich mich nur Wolfgang anschließen - ich nutze beides. Je nach Situation finde ich CD oder Schallplatte unschlagbar! Es gibt zumindest für mich keinen Favoriten!!!

:photo:


 

wolfgang m.

Well-known member
@Anja:Ich Fotografiere mehr und intensiver als früher weil ich viel mehr probieren kann.
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Ich hab keine Vorurteile, ich verwende beides. Wer mehr fotografiert tut dies nicht intensiver, auch hier bin ich vom Gegenteil überzeugt. Intensives Fotografieren betreibt man, indem man seine Aufnahmen gut vorbereitet, sich bewusst geworden ist, was passiert, wenn man die Belichtungsparameter festlegt oder verändert. Das ist allerdings ein Lernprozess.
Ich seh es in meinen Kursen, wo allgemein die Auffassung besteht, dass man sich leichter tut anfänglich mit digitaler Technik zu arbeiten, aus genau den gleichen Gründen wie Du sie anführst. Bei Kursende hat sich diese Meinung allerdings deutlich gewandelt.
Dieses immer wieder zitierte 'probieren können' ist in den meisten Fällen ein Pröbeln, aus purer Unwissenheit heraus.
Man sollte jedoch nicht immer nur qualitätsbezogen denken, welchen Anspruch an ein Bild der Fotograf hat, muss er selbst festlegen - ob digital oder analog, vollkommen 'Wurrrscht'.

Gruß Wolfgang
 

Airborne

Well-known member
@ Aragorn
Natürlich habe ich das überspitzt dargestellt - keine Frage. Aber ich denke jeder 'Digitalo' tut gut dran selbstkritisch zu sein. Manchmal überkommt mich der Gedanke das das jeweilige digitale Bild bei mir nie den Filmstreifen verlassen hätte.

und um
BACK @ Sebastians topic zu kommen:
Ich kann mich nur wiederholen - eine neue Ausrüstung macht niemanden nicht besser. Beschäftige dich lieber mit der Ausrüstung die du besitzt und reize diese aus. auch eine 3000V kann schon einiges! Wenn du dir dann bei Zeiten z.B. noch eine 300X zulegst kannste a. die Objektive an beiden Systemen benutzten und b. mehr damit machen als die digitalen können.

gruß
Torsten
PS: selbst entwickeln hat auch seinen Reiz  ;) und ist Vorraussetzung zum einstieg in Mittelformat
 

wolfgang m.

Well-known member
Ich kann mich nur wiederholen - eine neue Ausrüstung macht niemanden nicht besser.
Aus eigener Erfahrung möchte ich diese Bemerkung relativieren.
Den größten, für mich selbst fühlbaren Sprung in meiner  'Laufbahn' habe ich gemacht, als ich mir vor 15 Jahren meine Zweiäugige SLR-Mittelformat (Mamyia C330) zugelegt habe. Eine rein mechanische Kamera, kein intregrierter Belichtungsmesser - alles muss manuell eingestellt  und die Belichtung per Handbelichtungsmesser bestimmt werden, Sucherparallaxe je nach Brennweite, Bild im Lichtschacht aufrecht jedoch seitenverkehrt, Wechselobjektive nur als Festbrennweite, kurz und gut - puristisch wie es puristischer nicht sein könnte.
Diese Kamera hat mich wie keine andere förmlich dazu erzogen, mich mit meinen Aufnahmen sehr intensiv auseinanderzusetzen.
Zuvor schätzte ich ebenfalls den Comfort der Belichtungsautomatiken meiner KB-Kameras und der Zoom-Objektive. Jetzt konnte ich nur noch ich über die Aufnahmedistanz den Bildausschnitt bestimmen, mir das seitenverkehrte Bild im Kopf drehen, begann Motivkontraste zu messen und habe meine Film-Entwicklerkombination gefunden und meinen Handbelich-tungsmesser selbst geeicht. Ich habe auch gelernt, mit drei festbrennweitigen Objektiven auszukommen, was bei MF-Fotografen eigentlich die Regel ist.
Auch nach 15 Jahren, trotz zwischenzeitlicher Zukäufe von analogen und einer digitalen SLR, ,vermittelt sie mir Fotospass pur, der nur noch durch eine Fachkamera getoppt werden könnte.

Gruß Wolfgang, der sicher ist, dass diese Kamera noch ihren Dienst versehen wird, wenn einige jüngere analoge oder digitale SLR's bereits wegen Altersschwäche ihren Diesnt versagen.
 
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