Fotografie durchs Fernglas

Simbyte

Well-known member
So seltsam das jetzt klingen mag, ich hab mal versucht durchs Fernglas zu fotografieren^^

Das Motiv ist das AKW Philippsburg vom Michaelsberg aus, falls das jmd was sagt^^


Wie man im Vergleich der beiden Bilder Fernglas und 55mm sehen kann, kommt man damit doch ziemlich nah ran. Bei sind maßstabsgetreu verkleinert, also kein Ausschnitt.


Gibt es dafür auch professionelle Aufsätze, sodass man sich das Tele sparen kann?  :pfeif:
 

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Rainer

Moderator
@simbyte

Für die Fotografie durchs Fernglas hast Du die falsche Kamera. Besser geeignet sind kompakte Digitalkameras mit kleineren Objektiven (Durchmesser Frontlinse). Die Technik nennt sich Digiskoping; mit diesem Begriff wirst Du über Google die einschlägigen Seiten finden.

Die Vogelkundler verwenden diese Technik mit Spektiven. Es gibt im Zubehör Halter für die Digitalkamera, die man zur Seite klappen kann, um zwischen Beobachtung und Fotografieren schnell wechseln zu können.

Gruß

Rainer
 

Airborne

Well-known member
müßte auch was für SLR's geben das man damit arbeiten kann. Vielleicht mit nem T2-adapter?

Gruß
Torsten
 
D

digilux

Guest
Vielleicht mit nem T2-adapter?
Ich hab so was nie in der Hand gehabt, aber so weit ich das verstanden habe, wird ein T2 anstelle des Okulars in ein Fernrohr ein bzw. angesetzt, braucht also eine Optik mit austauschbarem Okular, was bei einem normalen Fernglas nicht gegeben ist...
Oder bin ich da völlig auf dem Holzweg?
LG Lüder
 

Rainer

Moderator
Ein T2-Adapter bringt nichts. Ein Fernglas ist kein Objektiv. Beim Fernglas treten die Strahlen beim Okular parallel aus. Um ein Bild entstehen zu lassen, bedarf es einer Optik (Objektiv bzw. Öinse des menschlichen Auges).

Die Adaptierung mit T2 oder was auch immer macht nur Sinn, wenn man ohne Okular arbeitet. Das gibt es aber nur bei Spektiven oder astronomischen Fernrohren. Bei den handelsüblichen Ferngläsern sind die Okulare nicht abnehmbar.

Gruß

Rainer
 

Airborne

Well-known member
...schade!

Vielleicht mal in den Ornitologen-Foren schauen wie die das machen. Da sollte es doch eine halbwegs professionelle Lösung geben.

Torsten
 

Simbyte

Well-known member
Lustich ist es ja allemal^^

Bei Kompaktkameras dürfte es das Problem geben, dass die evtl die Schärfefokusierung völlig verhauen, zumindestens denk ich das mal..  :think:
 

Airborne

Well-known member
...aber wenn Zeiss sowas produziert wird es auch andere Hersteller geben die sowas im Programm haben.

Alternativ natürlich nochmal das Tele genannt, was Tinnchen schon ziehen wollte. Bei e... werden Spiegeltele mit 500 und mehr mm verkauft.
"Russentonne" ist das Stichwort...

Gruß
Torsten
 

wolfgang m.

Well-known member
Mit etwas Bastegeschick ist es kein Problem, ein Fernglas an eine SLR-Kamera zu montieren.
Man benötigt zunächst ein Grundbrett auf dem man die Einheit Kamera - Tubus - Fernglas montiert.
Das Grundbrett muss auf seiner Unterseite mit einem Stativgewinde versehen werden, damit der ganze Aufbau auf dem Stativ Halt findet.
Für solche Aufnahmen verwendet man kein Objektiv, das Fernglas dient als solches. Zwischen Fernglas und Kamera muss ein Tubus eingefügt werden, welcher einerseits beide Teile miteinander verbindet und andererseits eine lichtdichte Verbindung darstellt.
Dieser Tubus kann eine Pappröhre sein, deren Durchmesser ~in einen T2-Adapter passt, und mittels diesem auch an der Kamera befestigt wird. das andere Ende muss man mit einem der beiden Fernglasokkulare verbinden und ebenfalls lichtdicht angeschlossen werden. Hier ist etwas bastlerische Krativität gefragt.
An der Oberseite der Platte benötigt man eine Befestigung für das Kameragehäuse (am besten Schraube, welche dem Stativbewinde entspricht), das Fernglas selbst kann festgebunden werden.
Scharf gestellt wird über den Mitteltrieb des Fernglases.

Gruß Wolfgang
 

Rainer

Moderator
Hallo Wolfgang,

Mit der Bastelanleitung hast Du Dir ja viel Mühe gegeben.

Allerdings  wird es auch Dir nicht gelingen, mit einem Fernglas alleine ein scharfes Bild auf die Sensorebene zu projezieren.

Ein Fernglas ist eine andere optische Konstruktion.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fernrohr

Wie ich bereits schrieb:

parallel eintreffende Strahlen werden auch hinter dem Okular wieder parallel herausgegeben; es wir lediglich der Winkel vergrößert.

Siehe

http://www.physik.uni-regensburg.de/studium/praktika/b1/OptischeGeraete.pdf

(Bild 2 und Bild 3 zeigen das parallele Strahlenbündel hinter dem Okular)

Zur Herstellung eines realen Bildes ist eine weitere optische Einheit (Auge, Objektiv) notwendig.

Ohne Okular am Fernglas oder mit Objektiv an der Kamera geht es.

Gruß

Rainer
 

wolfgang m.

Well-known member
parallel eintreffende Strahlen werden auch hinter dem Okular wieder parallel herausgegeben; es wir lediglich der Winkel vergrößert.
Hallo Rainer,

hab ich mit einem Kollegen zusammen selbst schon praktiziert, vor ~20Jahren.
Deine Angaben oben treffen aber nur dann zu, wenn das Fernglassystem auf Unendlich eingestellt ist. Selbst im Falle, wenn ein Brillenträger das Glas auf seine Fehlsichtigkeit einstellt trifft das nicht mehr zu, und die einst parallelen Lichtstrahlen konvergieren oder divergieren.
Hatte die Anleitung zum Bau eines solchen Aufnahmesystem aus einer Fachzeitschrift für Augenoptik. Mach mich mal auf die Suche, ob ich noch etwas finde, was ich ggf. ins Forum stellen könnte.

Gruß Wolfgang

P.s.: solche Bilder, wie sie in den Links dargestellt werden, durfte ich während meiner beruflichen Ausbildung selbst zu Papier bringen.
Hab mir soeben mal ein Fernglas zur Hand genommen und es für Brillenträger eingestellt und siehe da, ich konnte auf einer hellen Wand ein scharfes Bild projizieren. Es funktioniert also tatsächlich.
Die errechnete Brennweite bei einem 8-fachen Fernglas lag bei ca. 3000mm! Ich hoffe ich habe diesen Wert so weit noch richtig im Kopf.
 
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