Größenverhältnisse ins Extreme treiben

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Leander

Guest
Hallo,
ich möchte gerne folgendes Projekt umsetzen.

Mit analoger Kamera (auf die dslr spar ich noch ..:) ) Personen aufnehmen, die in bizarren Größenverhältnissen zu ihrer Umwelt stehen. Also quasi eine Person, die auf dem einen Foto so groß ist wie ein stofftier...auf einem anderen soll sie wesentlich größer wirken als die Umgebungsgegenstände..also sowohl winzig als auch riesig...dabei lege ich keinen wert darauf, dass immer der ganze körper zu sehen ist. also ein fuß oder eine hand reichen mir auch aus....

nun die frage: mit welchen objektiven, welchen einstellungen, kann ich das umsetzen??

geht das überhaupt ohne freund photoshop einzusetzen?

ich bin für jeden eurer tipps dankbar!!!!
einen schönen abend noch!
 

Rainer

Moderator
Hallo Leander,

durch die Gestaltung der Abtände zwischen Kamera und Motiven einerseits und zwischen den Motiven andererseits kannst Du die Größenverhaltnisse auf den Kopf stellen.

Wenn es Dir durch eine geschickte Bildgestaltung gelingt, den Betrachter des Fotos über die Distanz zwischen Vordergrund und Hintergrund im Unklaren zu lassen, ist Deine Aufgabe gelöst.

Ein Beispiel wären ein Gleitschirmflieger (Vordergrund) und ein großer Heißluftballon im Hintergrund. Das Auge des Betrachters hat in der Luft keinen Bezugspunkt. Das einzige Hilfsmittel wäre eine geringe Schärfentiefe. Wenn aber beide Motive scharf abgebildet werden, fehlt dem Betrachter des Fotos jeder Anhaltspunkt und Du kannst den Gleitschirmflieger als Riesen "verkaufen", der größer ist als ein Ballon. Am leichtesten gelingt das mit einem Weitwinkelobjektiv.

Bildbeispiele wären jetzt praktisch, aber aus dem eigenen Bestand fällt mir im Augenblick nichts ein. Vielleicht können die anderen aushelfen?

Gruß

Rainer

 

Airborne

Well-known member
Ich hab ein Beispiel als Skizze aus dem WWW geklaut, will aber auch nochmal nen Erklärungsversuch machen:

Ein kleines Objekt nah vor der Linse und ein entferntes Objekt sehen perspektivisch gleich groß aus.

Wie umsetzen?

Hohe Schärfentiefe (große Blende) lassen Objekte die weit weg sind noch scharf aussehen. Wobei die das nicht unbedingt müssen, gezielte Unschärfe ist auch ein Gestaltungselement. Problem bei großer Blende ist die längere Belichtungszeit, die Objekte dürfen sich nicht bewegen.

Ich finde es übrigends toll das du dich mit dem Thema beschäftigst und eine fotografische Umsetzung suchst anstatt stumpf auf digitale Bildfälschung zu setzen. So wird Fotografie zur Kunst!

Gruß
Torsten
 

Anhänge

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Leander

Guest
hallo ihr zwei,

vielen dank für eure hilfe bisher..
ja, ich denke digital ist es auch eine herausforderung, aber auf einer anderen ebene als wenn man es analog lösen möchte.

als bildbeispiel könnte ich folgendes nennen...
einen fuß zum beispiel, der im verhältnis zu einem schuh viel riesiger wirkt. also quasi, dass der fuß nicht mehr in den schuh passt.
oder eine hand, die z.b. ein bonbon, einen schlüssel oder einen stift greifen möchte und viel riesiger ist als das objekt...(also im verhältnis dazu)... und alternativ natürlich auch das gegenteil: die hand soll viel kleiner sein im verhältnis zum überdimensionalen riesenstift....

habt ihr da noch konkrete tipps..sonst probiere ich es morgen erst mal mit den anleitungen!!!
vielen dank für die kompetente hilfe, die ihr hier gebt! das ist einfach klasse, wie einem hier mit freude geholfen wird!!!
 

Rainer

Moderator
Airborne schrieb:
anstatt stumpf auf digitale Bildfälschung zu setzen.
Das ruft nach einem Kommentar, auch wenn man die Diskussion an anderer Stelle vertiefen sollte, um den Thread nicht zu verwässern.

Auch analog wurde und wird "gefälscht", bis sich die Balken biegen. Ich denke z.B. an die Sandwichtechnik in der Dunkelkammer und jede Art der Retusche.

Gruß

Rainer
 
D

digilux

Guest
Da klinke ich mich kurz aber deutlich ein:
Digitale Bildbearbeitung ist nicht weniger anspruchsvoll als die analoge Arbeit in der Dunkelkammer. Beides, gut gemacht, verdient meinen hohen Respekt. Abfällige Bemerkungen über die jeweils andere Technik sollten wir anderen Foren überlassen, die es nötig haben.


Zu der Frage, um die es hier eigentlich geht: Experimentiere mal mit extremem Weitwinkel herum: Da hast Du eine recht große Tiefenschärfe und Dinge, die nah sind werden ganz anders dargestellt, als entferntere Objekte, ebenso wirken Sachen am Rand anders, als im Zentrum. Damit könntest Du die gewünschte Wirkung kriegen...
LG Lüder
 
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