IR Fotografie: sehr lange Belichtung?

SeveQ

Member
Hallo,

ich beschäftige mich zur Zeit mit allen möglichen Techniken der Fotografie - man muss ja alles mal ausprobieren -, unter anderem Infrarot Fotografie. Nun habe ich mir einen IR Filter organisiert. Er filtert bis 920nm. Das ist schon ziemlich heftig, wie ich inzwischen festgestellt habe. Ich benutze eine Canon EOS 350D mit 'nem EF-S 18-55mm (das Kit-Objektiv).

Meine Frage dazu ist nun:

ist es normal, daß ich damit je nach Lichtverhältnis durchaus mal bis zu 15 Minuten belichten muss, um überhaupt irgendwas zu sehen? Ich hab's letztens bei strahlendem Sonnenschein (vorgestern war's sehr schön draußen) versucht. Ich musste mit 800 ISO und f/3,5 noch immer 25 Sekunden belichten, um überhaupt einigermaßen brauchbare Ergebnisse zu erhalten. Ist das normal?

Danke!

Viele Grüße,
Hendrik
 

Aragorn

Well-known member
Ja das ist normal! Digitale Chips sind für Infrarot-Licht extrem empfindlich. Normalerweise würde das bei den Tagesaufnahmen zu Artefakten führen und deshalb wird vor dem Chip ein Sperrfilter für Infrarot-Wellenlängen eingebaut. Die Kamera kann also nur den Anteil nutzten der durch diesen Filter hindurchkommt. Daher die langen Belichtungszeiten.

Gruß
Markus
 

Rainer

Moderator
Wie man im WWW lesen kann, ist der IR-Filter der 350D stärker als bei anderen Kameras.

Fotografen, die sich entschieden haben, mit dieser Kamera nur noch IR-Fotos zu machen, entfernen deshalb diesen Filter. Die Anleitung dazu ist hier:

http://astrosurf.org/buil/350d/350d.htm

Der Link ist aber auch für alle interessant, die nicht zum Operationsbesteck greifen wollen.
 

Aragorn

Well-known member
Zumindets wirst Du deutlichste Qualitätseinbußen feststellen! Wenn Du die Kamera nicht AUSSCHLIESSLICH für Infrarot-Fotografie verwenden willst würde ich von der Modifikation dringend abraten und die langen Belichtungszeiten in Kauf nehmen..... ne Thermoskann für den Kaffee beim warten ist billiger als nen neuer Body  :rofl: :rofl: :rofl: :pfeif:

Gruß
Markus
 

SeveQ

Member
Da ist was dran. Allerdings auch schade, denn durch die hohe Belichtungszeit und Lichtempfindlichkeit ist das resultierende Bild doch arg verrauscht. Ich probier mal 'nen nicht ganz so üblen Filter (Hoya R72 oder sowas)... vielleicht geht's damit besser.

Danke!
 
M

meslier

Guest
Hallo SeveQ,

versuch's doch mal mit einer analogen Kamera.
So was gibt es doch noch in jedem Haushalt.
Und nachdem IR-Fotografie normalerweise ja nicht täglich vorkommt, kann man da ja ausnahmsweise auch mal zu einer etwas antiquierteren Technik greifen.

Sonst schließe ich mich Aragorn mit seinem Ratschlag an:

Wenn Du die Kamera nicht AUSSCHLIESSLICH für Infrarot-Fotografie verwenden willst würde ich von der Modifikation dringend abraten.
Liebe Grüße

Philipp
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