Kamera ruhig halten

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Anja_01

Guest
Hallo zusammen,
ich wende mich mal mit (m)einem alten Problem an das Forum - vielleicht bekomme ich ein paar brauchbare Tips.

Sobald ich ein etwas schwereres Objektiv an meiner Camera habe kann ich sie nicht vernünftig ruhig halten. Die Verwacklungsunschärfe ist mir bei meinen 9x13-analog-Fotos nie aufgefallen.

(Bekannte Nicht-Hobby-Fotografen sehen das Problem bei meinen Bildern auch nicht und meinen ich wäre pingelig - sehe das aber nicht so und ihr sicher auch nicht).

Inzwischen mag ich das Tele gar nicht mehr nutzen, habe schon mein "Superzoom" gegen ein leichteres 55-200 getauscht und nun beim Kauf meiner neuen Camera das noch leichtere 55-200 Ultrasonic von Canon genommen. Alle Tips wie anlehnen, Camerahaltung nach Lehrbuch etc. schaffen nur bedingt abhilfe. Andere Fotografen haben doch auch an so einem sonnigen Tag wie heute nicht das Stativ dabei und machen scharfe Bilder.

 

Rainer

Moderator
Hallo Anja,

das Problem kenne auch, da meine Hände auch nicht mehr die ruhigsten sind.

Allerdings ist Gewicht normalerweise kein Nachteil, weil es die Bewegung dämpft. Aber wenn man ein schweres Objektiv zu lange halten muss, ist das natürlich nicht gerade zum Vorteil.

Wenn ich mit mehr als 200 mm unterwegs bin, nehme ich gerne ein Einbeinstativ mit. Das ist gut zu tragen und bietet etwa den gleichen Vorteil wie ein Bildstabilisator. Der Gewinn liegt bei ca. 2 Zeitstufen. Damit ist natürlich auch das Stichwort genannt, das auch eine Lösung darstellen kann. Mit den neuen AF-S Objektiven 18-55 IS (ca. 180 Euro) und 55-250 IS (ca. 270 Euro) ist der IS auch mit dünnen Sparschweinen kompatibel.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man bis zu einem gewissen Grad eine ruhige Haltung trainieren kann. Jäger und Sportschützen kennen sich darin bestimmt gut aus. Mir fehlen leider die Kenntnisse. Googeln war bisher noch nicht erfolgreich.

Vielleicht kennt sich jemand aus dem Forum damit aus?

Wenn du mehr zum Einbein wissen willst, sag bescheid.

Ach ja, noch etwas: den mit Reis gefüllten Lederbeutel habe ich fast immer dabei - auch und gerade, wenn ich mit der kompakten Digitalen unterwegs bin. Das Ding passt in die Jackentasche und eine stabilisierende Auf- oder Anlage (Zaunpfahl, Baum, Hauskante, Auto) findet sich fast überall.

Gruß

Rainer

 
A

Anja_01

Guest
Hallo,
meine "bessere Hälfte" hat zur Video ein Einbein - keine schlechte Idee. Werde ihn gleich mal fragen, ob er mir das für den nächsten Spaziergang leiht. Besonders problematisch wird es bei mir, wenn die Perspektive leicht nach oben geht, ist aber beim Tele meist der Fall: Dachgiebel, Baumwipfel etc.
Danke dir!
 

pixxel01

Well-known member
Hallo,
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man bis zu einem gewissen Grad eine ruhige Haltung trainieren kann. Jäger und Sportschützen kennen sich darin bestimmt gut aus.
... soweit ich mich erinnern kann ... leicht nach rechts in der Hüfte eindrehen, leichtes Hohlkreuz, linker Ellenbogen an den Körper...
vielleicht hilf das ja tatsächlich
VG Micha
 

Am

Well-known member
Ja, auch etwas gegen das Gesicht drücken könnte helfen, falls man zu locker durch den Sucher schaut. Ich habe mir auch schon überlegt ein Einbein zu kaufen, jedoch durchkreuzt die Planung meiner Reise nach dem Abi dann doch schon jeglichen Plan der "Kameraaufbereitung". Man muss halt Prioritäten setzen  :pfeif:...

@Rainer: Du meinst wohl EF-S... Entschuldige meine "Klugscheisserei"  :shame:

Gruß, Andy
 
D

digilux

Guest
Hallo Anja,
ich bin da heute mit 48 ruhiger als früher - vielleicht bringen die Jahre was?
Was das Gewicht der Objektive angeht, habe ich genau gegenteilige Erfahrungen gemacht, wie Du: mein canon-Tele wiegt fast 1400g - und das halte ich weit ruhiger als das kleine Superzoom von Tamron, das nur einen Bruchteil wiegt.
Allerdings bin ich eine eher unsportliche Type - und dann auch noch untrainiert - so daß ich das natürlich nicht über längere Zeiten aushalte. Aber grundsätzlich kommt mir da etwas Gewicht sehr zugute.
Die 400d hatte ich wenige Male in der Hand; das Gehäuse mag nicht sehr zu meinen langen Fingern passen - da ist meine 20d kompatibler. Hast Du den Batteriegriff dazu? Ich hab immer mal wieder gelesen, daß Leute damit die Kamera viel besser in den Griff bekommen haben - das gilt, je nach Format der Pranken - dann so auch für andere Kameras...
LG Lüder
 

Rainer

Moderator
Am schrieb:
@Rainer: Du meinst wohl EF-S... Entschuldige meine "Klugscheisserei"  :shame:
Ja, EF-S war gemeint. Mit Korrekturen habe ich kein Problem; ich empfinde das nicht als Klugscheisserei, weil gerade falsche Bezeichnungen, wenn sie unkommentiert stehen bleiben, Verwirrung stiften können -  weniger bei den Threadteilnehmern als bei stillen Mitlesern.

Gruß

Rainer
 
A

Anja_01

Guest
@Lüder
mit dem Batteriegriff bin ich absolut nicht zurecht gekommen und habe ihn wieder abgegeben  :no:
 

kaliko

Well-known member
Hallo Anja!
Dein Problem kenne ich nur zu gut, hat mir schon fast den Spaß am Fotografieren verdorben....
Ich hab' dann eine zeitlang überhaupt nur mehr mit dem Normalobjektiv fotografiert, weil ich gedacht hab', ich kann kein anderes halten!
Für mich war die Lösung auf jeden Fall der Bildstabilisator. Besonders beim Tele ist der für mich Gold wert. Und auch beim 17-85er kann ich jetzt viel längere Verschlusszeiten ruhig halten. (Ich mag nämlich nicht bei jedem Spaziergang das Stativ mitschleppen  ;) )

Ein Tipp noch, den mir mein Vater einmal gegeben hat: tief einatmen, langsam ausatmen, und auslösen, wenn die Luft fast ganz draußen ist.   :)  (da gab's aber noch keine Bildstabilisatoren  ;D )

Liebe Grüße!
Kaliko
 

Jamo

Moderator
kaliko schrieb:
Ein Tipp noch, den mir mein Vater einmal gegeben hat: tief einatmen, langsam ausatmen, und auslösen, wenn die Luft fast ganz draußen ist.  :)  (da gab's aber noch keine Bildstabilisatoren  ;D )
Den Tipp gibt mir mein Vater auch immer mit auf den Weg ;) :up:
 
A

Anja_01

Guest
Hallo,
die Atemtechnik werd ich mir auf jedem Fall angewöhnen. Hat sicher auch psychischen Aspekt: Denke ich "nicht so stark wackeln" - dann wird es erst recht nicht. So konzentriert man sich auf die Atmung.
Danke an alle!
 

OlyMary

Member
Hallo Anja!
Mit dem Atmen ist es so eine Sache, jeder muß das für sich heraus bekommen. Ich halte immer die Luft an, damit der Körper schon nicht wackelt  ;D Bisher bin ich noch nicht blau angelaufen....
Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, Dich an eine Hauswand, ein Geländer o.ä. anzulehnen, dann versuche es doch mal mit Belichtungszeitänderungen. Bei 1/250 s z.B. merkst Du keine Wackler mehr. Spreche aus Erfahrung, weil mein "großes" ZD 50-200 mit Kam auch gute 2,5 kg wiegt. Ist schon ein Brocken.... gibt aber Muckies  :pfeif:

Schönen Abend noch, Mary
 

Frank

Administrator
Ich möchte an dieser Stelle auf eine Seite von Dirk Henning hinweisen:

http://foto.dirkhennig.de/verwackeln.html

Neben vielen anderen interessanten (meist etwas kurzen) Artikeln finden sich hier auch Hinweise wie man verwackler vermeiden kann.

lg,
Frank
 

Olli

Well-known member
Hi,

ich habe mir den Beitrag von Dirk Henning mal durchgelesen. Bei den KB scheint das mit der Belichtungszeit ja einfach zu gehen mit der "Berechnung". Aber wie genau mache ich das bei den Digitalen? Da spielt wahrscheinlich auch der Cropfaktor noch eine Rolle, oder? Ich habe mal eine Belichtungszeit von 1/500s bei einer Brennweite von 200 mm probiert. Aber die Bilder sind in der Regel bei Aussenaufnahmen zu dunkel.

Gruß
Olli
 
D

digilux

Guest
Hallo Olli,
bei der SLR rechnest Du einfach 1/(Brennweite mal Cropfaktor). Bei den Kompakten hast Du meist die Angaben des Herstellers, welche Brennweiten im Vergleich mit KB die Minilinse liefert. Dann nimmst Du einfach diesen Wert...
LG Lüder
 

Joe2712

Well-known member
Ich gehe da mit einem kleinen Hilfsmittel ran.

Im Grunde war das recht einfach gemacht, einfach eine feste Schnur, auf der einen Seite eine große Unterlegscheibe angeknotet, an der anderen Seite eine Schraube mit der Größe, dass sie in das Stativgewinde der Cam passt.

Wenn man dann unterwegs ist, einfach die Schraube ind ie Cam schrauben, das andere Ende mit der Unterlegscheibe auf den Boden werfen, mit dem Fuß auf die Unterlegschreibe treten, dann die Kamera so hoch halten,d ass die Schnur gespannt ist.

Die gespannte Schnur bildet dann so etwas wie ein Stativ, nur dass man in alle Richtungen sehr frei arbeiten kann. durch die Spannung in der Schnur werden kleine Verwackler ausgeschlossen.

Und wenn man fertig ist, einfach wieder abschrauben, in die Hosentasche stecken und weiter gehts...
 

Jens

Administrator
Die gespannte Schnur bildet dann so etwas wie ein Stativ, nur dass man in alle Richtungen sehr frei arbeiten kann. durch die Spannung in der Schnur werden kleine Verwackler ausgeschlossen.
Gute Idee!! Wo hast du das her? Eigenentwicklung?
 

Rainer

Moderator
Jens schrieb:
Gute Idee!! Wo hast du das her? Eigenentwicklung?
Die Geschichte ist uralt. Zur Zeit wird sie gerade neu erfunden und macht in diversen Internetforen die Runde ("das 1-Euro-Stativ" bzw. "the-one-dollar-tripod").

Ich will damit aber den Beitrag von Joe2712 nicht schlecht machen, denn was nützt traditionelles Wissen, wenn es nicht zum passenden Moment an den Tag gebracht wird.


 
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