M
meslier
Guest
Liebe Freunde,
nachdem ich gestern schon Eure Hilfe in Anspruch genommen habe, möchte ich mich heute auch persönlich vorstellen.
Andere Autonarren würden sich von einem ausgewiesenen Autonarren wohl am ehesten ein Bild machen können, wenn dieser ihnen erzählte, womit alles bei ihm anfing und welche tollen Kisten er im Laufe seines Lebens gefahren hatte oder gern besessen hätte.
Bei mir hat alles mit einem „fotonarrischen“ Großvater begonnen (Jahrgang 1875).
Dessen Foto-Ausrüstung bestand aus zwei Boxen-Kameras,
erstens einer AGFA SYNCHRO BOX
und zweitens einer BILORA BLITZBOX,
damals fotografisches Standard-Outfit bäuerlicher und kleinbürgerlicher Familien in Deutschland.
Mit zunehmendem Wohlstand kam später eine Agfa Isolette I dazu, in deren Bedienung Großvater mich genau so geduldig und sachkundig einwies, wie schon vorher in den Gebrauch der beiden Boxen-Kameras.
Meine erste eigene Kamera, der Konfirmations-Wunschtraum aller Jungs aus weniger wohlhabenden Familien, war eine Kodak Retina Ia, die mir später auf einer Bahnreise gestohlen wurde und an deren Geruch ich mich noch heute manchmal erinnere.
Von den vielen aufgenommenen Sonnenuntergängen, den Bildern von Exkursionen auf dem zugefrorenen Neckar und natürlich von meinen Kinder- und Jugendbekanntschaften hat sich zu meinem Leidwesen nichts erhalten, kein einziges Bild.
Meine weitere Karriere als wenig beachteter, weil wenig begnadeter Hobby-Fotograf entwickelte sich in Begleitung hervorragend renommierter Fabrikate wie etwa einer Rolleilex mit Planar 1:2.8 , die in den immer wiederkehrenden Zeiten finanzieller Depression schließlich den Weg ins Leihamt fand, von wo sie nie mehr zu mir zurückkehrte oder einer ostzonalen Primaflex, einer einäugigen Spiegelreflex-Kamera im Format 6 x 6, über deren endgültigen Verbleib ich mir (und Euch) keinerlei Auskünfte geben kann, zu deren unbestreitbaren Vorzügen sich zu meinem Bedauern heute nur wenig Erleuchtendes und Detailliertes ergoogeln läßt.
Danach gab es meine technische Aufrüstung über die Nikon F2, die Nikon F3 und die Nikon F4 bis hin zur Nikon F5, der sozusagen nuklearen Aufrüstung eines amateurgebliebenen Amateurs, der ganz normale Wahnsinn also, dem sich Mitte der neunziger Jahre meine totale und nie bedauerte Abrüstung anschloß.
Period!
Weshalb ich mich im Alter (immerhin bin ich heute 69) zum Kauf einer Digitalen Kamera und zum Besuch Eures Forums entschlossen habe, läßt sich nicht mit knappen Worten schildern. Aber warum sollte ich mich dem Zwang zu einer kurzen Erklärung unterordnen?
Viele Eurer großartigen Bilder erzählen mir bewegende Geschichten. Ich will versuchen, Euch im Gegenzug die Geschichte eines Paßfotos in Worten zu erzählen, weil es den Techno-Hype unserer globalisierten, am Konsum orientierten (und erstickenden) Welt etwas relativiert.
Im Jahre 1986 reiste ich im Rahmen eines Arbeitsvertrages ins Königreich von Saudi-Arabien aus, wo ich letztendlich für fast sieben Jahre meine Brötchen verdiente. Für meinen dort abgelegten Führerschein „Motorräder“ brauchte ich unbedingt ein neues Paßbild. Also fuhr ich hinein auf den Suq (=Markt) von Tabuk. Zwischen Friseuren, Tuchhändlern, Hähnchen-Grill-Restaurants und Autowerkstätten fand sich schließlich auch ein kleiner Laden, der die professionelle Herstellung von allerlei Paßbildern anpries. Ein ca. 40-jähriger Jemeni bat mich freundlich Platz zu nehmen, worauf er sich umgehend aus dem Staube machte, um im Restaurant gegenüber einen Kaffee für sich selbst und für mich zu besorgen. Allahu Akbar, Abujah, (Allah ist groß, mein Herr), wir wollen uns erst etwas hinsetzen, reden und einen kleinen Kaffee trinken; gleich ist Isha-Prayer-Time, also Zeit fürs Nachtgebet, und es hat überhaupt keinen Sinn, sich vorher noch ins Zeug zu legen.
Nach dem Gebet hat er mich dann in sein Studio geführt. Ich schreibe Studio mit Absicht nicht in Anführungszeichen, genau so, wie ich die Häuser der Armen in Afrika nie als Hütten bezeichnet habe. Die Afrikaner bezeichnen ihre Häuser mit genau so gutem Recht als Häuser, wie mein Jemeni sein Studio als Studio bezeichnete. Wenn ich allerdings die meines Erachtens weit überzogenen Wünsche und Vorstellungen ambitionierter Hobbyfotografen hierzulande mit diesem Studio vergleiche, weiß ich erst, wie weit es mit mir gekommen ist, wie weit ich gekommen bin.
Der Jemeni, der mit seiner Fotokunst sich und seine Familie durchbringen mußte und wohl auch menschenwürdig durchbrachte, hieß mich auf einem ausrangierten Klavierschemel Platz nehmen, den er zentimeterweise nach oben justierte. Erst als er anfing seine Beleuchtung einzuschalten und einzurichten, die vorwiegend aus innen weiß-gestrichenen, konisch zulaufenden Motoröl-Dosen und weißen Regenschirmen bestand, fiel mir der Hintergrund auf, vor dem er mich plaziert hatte, eine Preßspanplatte, die mit vielen, wie es schien, zufällig ausgewählten Farben unregelmäßig bemalt worden war und deren Umsetzung in Grautöne ich mir nur vage vorstellen konnte.
Schließlich verschwand der Fotograf für ein paar Minuten in der Dunkelkammer, wo er vom Planfilm einer 13 x 18 Plattenkamera ein genau passendes Stück Negativ-Material abschnitt und es in die Filmebene einer uralten 6 x 9 Balgenkamera einpaßte.
Danach wurde geschossen – eine einzige Aufnahme. Allahu Akbar, Gott ist groß!
Die Papierbilder wurden hernach als Kontaktabzüge einzeln, also im Maßstab 1:1, auf Vergrößerungspapier-Abfälle abgezogen, wie sie oft bei Probebelichtungen übrig bleiben, wurden entwickelt und vergrößert (der Jemeni war so liebenswürdig, mich bei seiner Arbeit in der Dunkelkammer zuschauen zu lassen).
Mit zwölf Paßbildern mit Büttenrand machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Ich weiß nicht mehr, wie viele Riyals und Hallalas ich für die Arbeit des Fotografen habe bezahlen müssen, aber es war unglaublich wenig, und ich machte mir noch lange Gedanken darüber, wie der Mann mit solchen Beträgen wohl seine Familie ernähren mochte.
(Mit Vorliebe gab ich dieses Bild später für hochoffizielle Unterlagen ab. Die unbestreitbare El-Greco-Attitude des Konterfeis ließ manchen deutschen Ordnungshüter verunsichert den Kopf schütteln. Welch’ geistige Beschränktheit!)
Jetzt, wo ich ein alter Mann bin, wird mir mehr und mehr bewußt, wie wenig wir eigentlich brauchen, um etwas Wichtiges und Wertvolles zu erschaffen. Und wer von uns hätte nicht, wie mein Jemeni in Tabuk, noch „Fotopapier-Schnipsel“ aus seiner fotografischen Vergangenheit in irgendeiner Schublade liegen, für die es langsam Zeit wird, ans Tageslicht gezogen zu werden, damit daraus noch etwas Sinnvolles entstehen kann.
Auch deshalb habe ich mir vor kurzem eine digitale Kamera gekauft, aber darüber hinaus, weil ich mir als vom Leben überreich beschenkter, dabei finanziell sehr eingeschränkter Rentner die Analog-Fotografie einfach nicht leisten kann.
Ich hoffe auf Eure verständnisvolle Hilfe bei den Schwierigkeiten, die ich für meine anfänglichen Gehversuche auf den Gebieten der Digitalen Fotografie und der EBV vorhersehe.
Wenn Euch meine kleine sprachliche Exkursion in meine Vergangenheit als fotografierender Dilettant zu sehr O.T. vorkommt, laßt mich auch das wissen.
Andererseits hat meine Geschichte vielleicht dem einen oder anderen von Euch noch einmal bewußt gemacht, daß nicht nur unsere Foto-Apparate eine „Aperture“ besitzen, die sich öffnen und schließen läßt, sondern daß auch unser eigenes Auge über diese „variable“ Blende verfügt. Auf der Filmebene einer analogen Kamera wie auf dem Chip unserer modernen Foto-Boliden wird nur ein winziger Bruchteil dessen abgebildet, was gleichzeitig via Sucher und durch die Blende unseres Auges seinen Weg bis in die tiefsten Regionen unseres Gehirns findet. Der Film, der Chip bilden nur das scharf ab, was abhängig von der gewählten „Aperture“ innerhalb einer ausgesprochen schmalen Zone auch scharf abgebildet werden kann (manchmal sogar noch weniger). Wir „Lichtschreiber“ dagegen können versuchen, unseren Schärfentiefenbereich fortwährend und bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten auszudehnen, Bilder zu shiften und die Blende den Gegebenheiten anzupassen, um uns alles, das Nächstliegende wie das Entfernteste, zu vergegenwärtigen und zu hinterfragen (siehe auch meine Signatur).
In diesem Sinne, liebe Grüße vom
Philipp
Hier war vorgesehen, das besprochene, über zwanzig Jahre alte Paßfoto einzufügen?, anzuhängen? etc. Leider habe ich dazu (noch) keinen Weg gefunden. Wie's weitergeht, muß ich erst noch herausfinden.
nachdem ich gestern schon Eure Hilfe in Anspruch genommen habe, möchte ich mich heute auch persönlich vorstellen.
Andere Autonarren würden sich von einem ausgewiesenen Autonarren wohl am ehesten ein Bild machen können, wenn dieser ihnen erzählte, womit alles bei ihm anfing und welche tollen Kisten er im Laufe seines Lebens gefahren hatte oder gern besessen hätte.
Bei mir hat alles mit einem „fotonarrischen“ Großvater begonnen (Jahrgang 1875).
Dessen Foto-Ausrüstung bestand aus zwei Boxen-Kameras,
erstens einer AGFA SYNCHRO BOX
und zweitens einer BILORA BLITZBOX,
damals fotografisches Standard-Outfit bäuerlicher und kleinbürgerlicher Familien in Deutschland.
Mit zunehmendem Wohlstand kam später eine Agfa Isolette I dazu, in deren Bedienung Großvater mich genau so geduldig und sachkundig einwies, wie schon vorher in den Gebrauch der beiden Boxen-Kameras.
Meine erste eigene Kamera, der Konfirmations-Wunschtraum aller Jungs aus weniger wohlhabenden Familien, war eine Kodak Retina Ia, die mir später auf einer Bahnreise gestohlen wurde und an deren Geruch ich mich noch heute manchmal erinnere.
Von den vielen aufgenommenen Sonnenuntergängen, den Bildern von Exkursionen auf dem zugefrorenen Neckar und natürlich von meinen Kinder- und Jugendbekanntschaften hat sich zu meinem Leidwesen nichts erhalten, kein einziges Bild.
Meine weitere Karriere als wenig beachteter, weil wenig begnadeter Hobby-Fotograf entwickelte sich in Begleitung hervorragend renommierter Fabrikate wie etwa einer Rolleilex mit Planar 1:2.8 , die in den immer wiederkehrenden Zeiten finanzieller Depression schließlich den Weg ins Leihamt fand, von wo sie nie mehr zu mir zurückkehrte oder einer ostzonalen Primaflex, einer einäugigen Spiegelreflex-Kamera im Format 6 x 6, über deren endgültigen Verbleib ich mir (und Euch) keinerlei Auskünfte geben kann, zu deren unbestreitbaren Vorzügen sich zu meinem Bedauern heute nur wenig Erleuchtendes und Detailliertes ergoogeln läßt.
Danach gab es meine technische Aufrüstung über die Nikon F2, die Nikon F3 und die Nikon F4 bis hin zur Nikon F5, der sozusagen nuklearen Aufrüstung eines amateurgebliebenen Amateurs, der ganz normale Wahnsinn also, dem sich Mitte der neunziger Jahre meine totale und nie bedauerte Abrüstung anschloß.
Period!
Weshalb ich mich im Alter (immerhin bin ich heute 69) zum Kauf einer Digitalen Kamera und zum Besuch Eures Forums entschlossen habe, läßt sich nicht mit knappen Worten schildern. Aber warum sollte ich mich dem Zwang zu einer kurzen Erklärung unterordnen?
Viele Eurer großartigen Bilder erzählen mir bewegende Geschichten. Ich will versuchen, Euch im Gegenzug die Geschichte eines Paßfotos in Worten zu erzählen, weil es den Techno-Hype unserer globalisierten, am Konsum orientierten (und erstickenden) Welt etwas relativiert.
Im Jahre 1986 reiste ich im Rahmen eines Arbeitsvertrages ins Königreich von Saudi-Arabien aus, wo ich letztendlich für fast sieben Jahre meine Brötchen verdiente. Für meinen dort abgelegten Führerschein „Motorräder“ brauchte ich unbedingt ein neues Paßbild. Also fuhr ich hinein auf den Suq (=Markt) von Tabuk. Zwischen Friseuren, Tuchhändlern, Hähnchen-Grill-Restaurants und Autowerkstätten fand sich schließlich auch ein kleiner Laden, der die professionelle Herstellung von allerlei Paßbildern anpries. Ein ca. 40-jähriger Jemeni bat mich freundlich Platz zu nehmen, worauf er sich umgehend aus dem Staube machte, um im Restaurant gegenüber einen Kaffee für sich selbst und für mich zu besorgen. Allahu Akbar, Abujah, (Allah ist groß, mein Herr), wir wollen uns erst etwas hinsetzen, reden und einen kleinen Kaffee trinken; gleich ist Isha-Prayer-Time, also Zeit fürs Nachtgebet, und es hat überhaupt keinen Sinn, sich vorher noch ins Zeug zu legen.
Nach dem Gebet hat er mich dann in sein Studio geführt. Ich schreibe Studio mit Absicht nicht in Anführungszeichen, genau so, wie ich die Häuser der Armen in Afrika nie als Hütten bezeichnet habe. Die Afrikaner bezeichnen ihre Häuser mit genau so gutem Recht als Häuser, wie mein Jemeni sein Studio als Studio bezeichnete. Wenn ich allerdings die meines Erachtens weit überzogenen Wünsche und Vorstellungen ambitionierter Hobbyfotografen hierzulande mit diesem Studio vergleiche, weiß ich erst, wie weit es mit mir gekommen ist, wie weit ich gekommen bin.
Der Jemeni, der mit seiner Fotokunst sich und seine Familie durchbringen mußte und wohl auch menschenwürdig durchbrachte, hieß mich auf einem ausrangierten Klavierschemel Platz nehmen, den er zentimeterweise nach oben justierte. Erst als er anfing seine Beleuchtung einzuschalten und einzurichten, die vorwiegend aus innen weiß-gestrichenen, konisch zulaufenden Motoröl-Dosen und weißen Regenschirmen bestand, fiel mir der Hintergrund auf, vor dem er mich plaziert hatte, eine Preßspanplatte, die mit vielen, wie es schien, zufällig ausgewählten Farben unregelmäßig bemalt worden war und deren Umsetzung in Grautöne ich mir nur vage vorstellen konnte.
Schließlich verschwand der Fotograf für ein paar Minuten in der Dunkelkammer, wo er vom Planfilm einer 13 x 18 Plattenkamera ein genau passendes Stück Negativ-Material abschnitt und es in die Filmebene einer uralten 6 x 9 Balgenkamera einpaßte.
Danach wurde geschossen – eine einzige Aufnahme. Allahu Akbar, Gott ist groß!
Die Papierbilder wurden hernach als Kontaktabzüge einzeln, also im Maßstab 1:1, auf Vergrößerungspapier-Abfälle abgezogen, wie sie oft bei Probebelichtungen übrig bleiben, wurden entwickelt und vergrößert (der Jemeni war so liebenswürdig, mich bei seiner Arbeit in der Dunkelkammer zuschauen zu lassen).
Mit zwölf Paßbildern mit Büttenrand machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Ich weiß nicht mehr, wie viele Riyals und Hallalas ich für die Arbeit des Fotografen habe bezahlen müssen, aber es war unglaublich wenig, und ich machte mir noch lange Gedanken darüber, wie der Mann mit solchen Beträgen wohl seine Familie ernähren mochte.
(Mit Vorliebe gab ich dieses Bild später für hochoffizielle Unterlagen ab. Die unbestreitbare El-Greco-Attitude des Konterfeis ließ manchen deutschen Ordnungshüter verunsichert den Kopf schütteln. Welch’ geistige Beschränktheit!)
Jetzt, wo ich ein alter Mann bin, wird mir mehr und mehr bewußt, wie wenig wir eigentlich brauchen, um etwas Wichtiges und Wertvolles zu erschaffen. Und wer von uns hätte nicht, wie mein Jemeni in Tabuk, noch „Fotopapier-Schnipsel“ aus seiner fotografischen Vergangenheit in irgendeiner Schublade liegen, für die es langsam Zeit wird, ans Tageslicht gezogen zu werden, damit daraus noch etwas Sinnvolles entstehen kann.
Auch deshalb habe ich mir vor kurzem eine digitale Kamera gekauft, aber darüber hinaus, weil ich mir als vom Leben überreich beschenkter, dabei finanziell sehr eingeschränkter Rentner die Analog-Fotografie einfach nicht leisten kann.
Ich hoffe auf Eure verständnisvolle Hilfe bei den Schwierigkeiten, die ich für meine anfänglichen Gehversuche auf den Gebieten der Digitalen Fotografie und der EBV vorhersehe.
Wenn Euch meine kleine sprachliche Exkursion in meine Vergangenheit als fotografierender Dilettant zu sehr O.T. vorkommt, laßt mich auch das wissen.
Andererseits hat meine Geschichte vielleicht dem einen oder anderen von Euch noch einmal bewußt gemacht, daß nicht nur unsere Foto-Apparate eine „Aperture“ besitzen, die sich öffnen und schließen läßt, sondern daß auch unser eigenes Auge über diese „variable“ Blende verfügt. Auf der Filmebene einer analogen Kamera wie auf dem Chip unserer modernen Foto-Boliden wird nur ein winziger Bruchteil dessen abgebildet, was gleichzeitig via Sucher und durch die Blende unseres Auges seinen Weg bis in die tiefsten Regionen unseres Gehirns findet. Der Film, der Chip bilden nur das scharf ab, was abhängig von der gewählten „Aperture“ innerhalb einer ausgesprochen schmalen Zone auch scharf abgebildet werden kann (manchmal sogar noch weniger). Wir „Lichtschreiber“ dagegen können versuchen, unseren Schärfentiefenbereich fortwährend und bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten auszudehnen, Bilder zu shiften und die Blende den Gegebenheiten anzupassen, um uns alles, das Nächstliegende wie das Entfernteste, zu vergegenwärtigen und zu hinterfragen (siehe auch meine Signatur).
In diesem Sinne, liebe Grüße vom
Philipp
Hier war vorgesehen, das besprochene, über zwanzig Jahre alte Paßfoto einzufügen?, anzuhängen? etc. Leider habe ich dazu (noch) keinen Weg gefunden. Wie's weitergeht, muß ich erst noch herausfinden.