Negative projizieren und abfotografieren?

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rolf

Guest
Hallo!

Hat jemand von euch Erfahrung mit dem digitalisieren von KB Negativen mit einem Diaprojektor und Digicam?
Für Dias funktioniert dass anscheinend recht einfach mit einer Milchglasscheibe auf die das Dia projiziert wird, und dann mit einer Digitalkamera abfotografiert wird.

Meine Frage ist jetzt: Kann man das selbe auch mit Negativen machen? Oder sind die vielleicht zu hitzeempfindlich um mit einem Diaprojektor projiziert zu werden?

 

Jens

Administrator
Irgendwo schwirrte im Netz mal eine Anleitung für so etwas wie ein Schraubvorsatz rum. Da wurden die Dias von hinten angeleuchtet...dann mit der Digicam abfotografiert. Das müsste auch mit den Negativen funktionieren (wenn die Kamera es hergibt und die Naheinstellgrenze nicht zu hoch ist).

Wie das bei einem Projektor aussieht weiß ich leider nicht.
 

Rainer

Moderator
Hallo Rolf,

prinzipiell würde das auch funktionieren. Zum Abfotografieren muss das Negativ ja nur eine kurze Zeit im Projektor verbleiben.

Da du die einzelnen Bilder rahmen musst, sind sie danach allerdings nicht mehr für normale Papierabzüge verwendbar. Die Entwicklungslabore akzeptieren nur Filmstreifen ab 4 Negative.

Jetzt kommt aber der Haken: es reicht nicht aus, in der nachgeschalteten Bildbearbeitung die Negative einfach umzukehren. Es muss zunächst die orangefarbene Maske herausgerechnet werden.

Gruß

Rainer



 

Rainer

Moderator
ergänzende Links:

http://www.photoscala.de/node/1008
http://www.photoscala.de/node/1060
http://www.fotonovum.de/default.asp

@rolf

Als ich diese Infos las, fiel mir auch ein, wo der Haken bei der von dir beschriebenen Vorgehensweise ist. Das Dia bzw. das Negativ muss direkt abfotografiert werden und nicht die Projektion auf eine Mattscheibe. Die Mattscheibe hat ihren Platz zwischen Projektorlampe und Dia/Negativ, um das Licht gleichmäßig zu verteilen.

Die Digitalkamera sollte in der Lage sein, das Kleinbildformat bildfüllend abzubilden. Der Nachteil aller kompakten Digitalkameras ist, dass sie im Makromodus eine grausame Verzeichnung haben. Für einzelne Bilder kann man das per Bildbearbeitung herausrechnen. Besser ist natürlich, mit einer DSLR + Makroobjektiv zu arbeiten. Makroobjektive sind weitestgehend verzeichnungsfrei.

Es kommt auf die Ansprüche an, welchen Aufwand man treiben muss. Für Bildchen im WWW kann man improvisieren. Wenn man aber mit den Dateien weiter arbeiten will (ausbelichten, Langzeitarchiv), muss sehr sorgfältig gearbeitet werden. In letzter Konsequenz kommt man nicht daran vorbei, mit einem hochwerten Filmscanner zu digitalisieren (oder einen Dienstleister damit zu beauftragen).
 
R

Rolf

Guest
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Interessieren würde mich jetzt nur noch diese orangene Maske, die man bei Farbnegativen ersteinmal wegkorrigieren muss.
Welche Funktion hat die?
Es gibt bei Photoshop bestimmt einen Filter für genau diesen Zweck?

Grüße

Rolf
 

Rainer

Moderator
Die Maskierung dient dazu, die Farbwiedergabe zu verbessern. Genauer geht es um das Ausfiltern der sog. Nebenfarbdichten. Das ist ein sehr komplexes Thema, das ich selber auch nur ansatzweise verstehe.

Details kannst du hier erfahren:

http://www.foto.unibas.ch/SKRIPTEN/ScriptColor/07_kap_6_Modernes_Farbfilm.pdf

Einen Ein-Klick-Filter gibt es meines Wissens bei PS nicht, da die Filme unterschiedliche Masken haben. Das Verfahren ist aber vergleichsweise einfach:

Du fotografierst ein Stück vom durchsichtig-orangen Negativ-
rand mit. Nach dem Invertieren wird dort der Schwarzpunkt gesetzt wird. Damit hast Du schon mal ein grob brauchbares Positiv, das dann mit den üblichen Mitteln der Bildverarbeitung optimiert werden (Weisspunkt, Neutralstellen, Kontrastanpassen etc.).

Gruß

Rainer
 
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