Neu und Fotos auf Ausgrabungen

Esmeralda

New member
<p>Hallo allerseits,

ich bin neu hier im Forum und Neuling, was Photographie mit SLR-Kameras angeht. Ich werde im kommenden Sommer bei einer Grabung auf Kreta (viel Sonne) für die Photos zuständig sein. Die Bilder von meinem Vorgänger waren nicht so der Hit für die Weiterverarbeitung und daher habe ich die Aufgabe übernommen. Die Kamera, die auf der Grabung zur Verfügung steht ist eine Nikon D100 (privat und zum üben habe ich mir jetzt eine Canon EOS 400D zugelegt, nicht nur dafür, sondern weil ich sehr viel in Photoshop mache und dafür nun lieber meine eigenen Bilder nehmen möchte).

Ich habe schon versucht mich in diverse Literatur einzulesen, aber niemand hatte als Motiv den Boden (und blanke Mauern). Probleme, die wir bisher hatten waren vor allem starke Schattenwürfe und im Bild oft zu dunkle und dann wieder überbelichtete Bereiche. Also mein Vorgänger hat stets seinen Schatten (meist mitsamt dem der Leiter fotographiert) und einige Bildbereiche waren zu dunkel und manchmal wieder überbelichtet. Die Kamera wird meist von einer Leiter möglichst senkrecht auf eine plane Fläche gehalten(ist nötig, damit man die Bilder danach photogrammetrisch entzerren kann). Es bleibt natürlich ein Rest-Winkel weswegen die Aufnahmen bisher dann immer mit Licht gemacht wurden (also Schatten).

Nun also die Frage, wie läßt sich das Problem umgehen. Leider erfordert es die Situation, dass man bei jeglicher Sonnenstellung Aufnahmen machen muss und nicht warten kann bis es passt. Ich habe irgendwo gelesen, dass eine Graukarte hilft gegen das Sonnenlicht zu fotographieren? Wie bekomm ich die ganze Fläche möglichst gleichmäßig und vor allem nicht überbelichtet.

Vielen Dank schonmal
Gruß Esmy</p>
 
D

digilux

Guest
<p>Hallo Esmy, das ist ein großer Komplex. Ich habe nie eine Ausgrabung begleitet... Aber ein paar Ideen:
- Du sollst mit einer Nikon D100 arbeiten und willst mit einer Canon 400d üben... Ich denke, in der Situation kannst Du den Vorteil brauchen, die Kamera wirklich zu beherrschen und nicht erst die Gebrauchsanweisung studieren zu müssen. Da würde ich auch die Nikon zum Üben nutzen oder die Canon für die Aufnahmen dann...

- Den Schatten kann man z.T. dadurch aus dem Wege gehen, daß man die Augen aufmacht.

- Wenn das nicht reicht kann man die dunkleren Stellen mit Blitz aufhellen. Alternativ, und gerade bei der vielen Sonne da, bieten sich ein paar große Aufheller an. Mitarbeiter, die die Dinger mal halten können, dürfte es ja auch genug geben. Damit kannst Du auch größere dunklere Flächen mit zusätzlich Licht versorgen.

- Oft wird zu viel Sonne da sein. Da solltest Du Dich mit 1 oder 2 Graufiltern bewaffnen um noch etwas Spiel in Blende und Zeit zu haben...

- Ich stelle mir vor, daß Du es nie ganz wirst vermeiden können, daß der Schatten z.B. einer Leiter mit aufs Bild kommt. Wichtig dürfte dabei sein, daß dennoch alle Einzelheiten zu sehen und erkennen sind. Mit den Aufhellern sollte das möglich sein; den Einsatz müßtet Ihr gemeinsam vor Ort etwas üben...

So weit erst mal
LG digilux</p>
 

gliderpilot

Well-known member
<p>Du solltest grundsätzlich im RAW-Format arbeiten, denn das ist die einzige Möglichkeit, später an der Belichtung zu drehen. Außerdem empfehle ich dir, die Belichtungskorrektur auf -1 zu stellen, also um eine Blendenstufe unterbelichten, weil damit die Zeichnung in den Lichtern erhalten bleibt. Die Zeichnung in de Schatten kannst du entweder mit DRI-Technik (google mal danach) oder per "Tiefen und Lichter" in Photoshop wieder hervorholen. Wenn Lichter "ausgebrannt" sind ist da nichts mehr zu machen.
</p>
 

Esmeralda

New member
<p>danke erstmal für die Tipps.

@digilux: Ich denke, ich werde mir schon ein paar Wochen vor der Grabung die Nikon schnappen. Aber die Basics und wie man mit verschiedenen Situationen umgeht, kann ich sicher auf meiner Canon lernen. Die liegt mir wegen der Größe eh mehr.
Graufilter und Aufheller werde ich mal ausprobieren. Ich sammle eh grad alle Tipps und Hilfen und notier mir alles in mein kleines Büchlein, was ich unterwegs mitnehm - da paßt das ganz gut rein^^

@gliderpilot: ja, dem RAW hab ich bei der Nachbearbeitung der letztjährigen Fotos schon nachgetrauert. Aus den jpg's kann man zwar noch einiges rausholen, aber vieles ist halt doch schon verloren. Im Moment spiel ich mit Raw's und Adobe lightroom rum und muss sagen, dass das Programm schon einiges hergibt. Oder gibt es noch was besseres?

Wenn ich mit ner Belichtungsreihe arbeite und die dann mit DRI-TEchnik übereinanderlege (soll ja im Photoshop nicht immer so gut klappen, werde ich aber sicherlich mal ausprobieren) ist es dann überhaupt noch nötig die Belichtungskorrektur auf -1 zu stellen? Oder besser gesagt, warum ist es dann nötig - ich dachte man gleicht damit über sowie Unterbelichtung aus?

Gruss
Esmy
</p>
 
D

digilux

Guest
<p><blockquote><font size="1">In Antwort auf:</font><hr> ich dachte man gleicht damit über sowie Unterbelichtung aus <hr></blockquote>

...dafür ist es auch eigentlich gedacht. Man kann diese Funktion allerdings auch sehr gut nutzen, um den größeren Dynamikumfang des RAW-Formats gegenüber JPEG zu nutzen. Will man in den lichten Stellen mehr Zeichnung erreichen, belichtet man bis zu 2 Stufen über (+2) und nimmt das dann später bei der RAW-Konvertierung wieder zurück, und wenn man in dunklen Partien ein Plus an Dynamik will/braucht, dann kann man bei der Aufnahme -1 belihcten, und dann das eben am Rechner wieder ausgleichen. Hintergrund ist die Erfahrung, daß das RAW in den Lichtern 2 Blendenstufen und in den Tiefen 1 Blendenstufe mehr Dynamik bietet...

DRI geht auch recht gut in Photoshop. Warum nicht? Ab Version CS2 geht das sogar fast automatisch...

LG digilux</p>
 

gliderpilot

Well-known member
<p>Hallo Esmy, ich benutze zur RAW-Konvertierung nur das EOS Viewer Utility oder Digital Photo Professional, beides Programme von Canon, die bei meiner EOS 20D dabei waren. ich habe schon einige andere Programme ausprobiert (auch Lightroom), war aber nie zufrieden mit der Qualität der Ergebnisse.

Für die DRI-Technik kann ich dir dieses kostenlose <a href="http://traumflieger.de/desktop/DRI/dri_tool.php" target="_blank">Tool</a> empfehlen. Allerdings wird trotzdem eine Nachbearbeitung in Photoshop notwendig sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
</p>
 
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