Paradise lost

Paco

Well-known member
Hallo Brigitte,

...das Paradies zum greifen nah... tja, wenn nur Adam und Eva sich nicht
hätten hinreißen lassen. Dann würde ich jetzt im Paradies wo Milch
und Honig fließt, elfengleich umher hopsen und den ganzen Tag nur fotografieren.  :photo:  ;D

Ich denke in den Apfel kann man ja vieles interpretieren, jeder hat ja so
seine Wünsche, die einfach unerreichbar sind. Trotzdem finde ich sollte
man nie damit aufhören, danach zu greifen. Manche Müh wird vielleicht
irgendwann mal belohnt! ...außerdem habe ich lange Arme ;)

Vielleicht wolltest Du aber auch ganz was anderes damit zum Ausdruck bringen,
aber Bild und Titel brachten mich sofort auf diese Gedanken.
Auf jeden Fall cool umgesetzt, Brigitte. Du kommst immer auf Ideen – Wahnsinn!  :up:  :hut:

LG,
Paco
 

FrauHolle

Well-known member
Paco schrieb:
...das Paradies zum greifen nah... tja, wenn nur Adam und Eva sich nicht
hätten hinreißen lassen. Dann würde ich jetzt im Paradies wo Milch
und Honig fließt, elfengleich umher hopsen und den ganzen Tag nur fotografieren.  :photo:  ;D
Und dich auf Dauer zu Tode langweilen. Wer weiß, ob dann die Fotografie erfunden worden wäre, wenn alle den ganzen Tag nur elfengleich herumgehopst wären und das gemacht hätten, worauf sie gerade Lust hatten.  :rofl: :rofl: :rofl:
 

FrauHolle

Well-known member
Hallo Brigitte,
ich finde das eine sehr gelungene Umsetzung von der Idee der "Sehnsucht nach dem Paradies". Allerdings interpretiere ich dein Bild so, dass das Paradies auch nur eine vage Wunschvorstellung ist, denn der Apfel hängt am sprichwörtlich seidenen Faden im Dunkeln. Und wenn es einem gelingt, ihn sich zu schnappen, dann ist er weg.
 

Paco

Well-known member
FrauHolle schrieb:
Und dich auf Dauer zu Tode langweilen.
...geht ja garnicht, das Paradies kennt keine Endlichkeit, die wurde ja erst hier auf
der Erde erfunden  ;) – aber das Canon, Nikon usw. da keine Zweigstelle haben,
gibt mir jetzt doch zu denken!  :think:  :rofl:
 

kaliko

Well-known member
Hallo und Danke für Eure Kommentare! Es freut mich, dass mein Bild zum Nachdenken anregt - Besseres kann nicht passieren  :)

Paco schrieb:
[...] elfengleich umher hopsen und den ganzen Tag nur fotografieren. 
Im Paradies gibt's für diesen Zweck sicher auch himmlische  Bildstabilisatoren  ;D

Paco schrieb:
Ich denke in den Apfel kann man ja vieles interpretieren, jeder hat ja so
seine Wünsche, die einfach unerreichbar sind. [...] Manche Müh wird vielleicht
irgendwann mal belohnt!
Ja, so in etwa war's gedacht, mit dem Zusatz, dass das ständige Streben nach dem quasi Unerreichbaren auch dazu führen kann, dass man sich in eine Idee verrennt und stecken bleibt (deshalb die versteinerten Gesten), ohne das Naheliegende zu sehen, das einen vielleicht auch glücklich machen kann.

FrauHolle schrieb:
Allerdings interpretiere ich dein Bild so, dass das Paradies auch nur eine vage Wunschvorstellung ist, denn der Apfel hängt am sprichwörtlich seidenen Faden im Dunkeln. Und wenn es einem gelingt, ihn sich zu schnappen, dann ist er weg.
Ja, ganz genau, auch dahin gingen meine Gedanken, als ich das Bild zusammenstellte!  :)

lg
Brigitte

PS.: an dieser Stelle übrigens danke an Familie und Freunde für die zahlreichen Hand-spenden :D - ich glaube, ich bin ihnen in letzter Zeit schon bissl auf die Nerven gegangen damit  ::)
 
D

digilux

Guest
wenn alle den ganzen Tag nur elfengleich herumgehopst wären und das gemacht hätten, worauf sie gerade Lust hatten.
... nu ja, dann gäbs im Paradies wenigstens so viele Menschen wie Karnickel...

– aber das Canon, Nikon usw. da keine Zweigstelle haben
... bei Nikon sind wir uns einig. Was Canon angeht bin ich gar nicht so sicher  :rofl:

@Brigitte: das ist eine sehr interessante Collage. Das Paradies hinter Gittern - dann wäre es ja auch wieder nur ein Gefängnis. Das deckt sich nicht so ganz mit meinen Vorstellungen - aber interessant ist es allemal. Und wie immer: technisch klasse gemacht!
LG Lüder
 

FrauHolle

Well-known member
digilux schrieb:
Das Paradies hinter Gittern - dann wäre es ja auch wieder nur ein Gefängnis.
Mmh, Lüder, war es das nicht? Sicherlich ein sehr komfortables Gefängnis, aber seine Freiheit hat der Mensch doch schließlich dadurch gewonnen, dass er das Paradies verließ, wenn auch nicht ganz aus freien Stücken...
Ich habe heute schon viel darüber nachgesonnen, Brigitte hat da einiges in Gang gesetzt mit ihrem Bild.
Einfach und unausgegoren ausgedrückt: Im Paradies waren die Menschen wie Kinder, fröhlich und naiv, erst durch das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse wurden sie frei: frei gut oder böse zu sein...., und jetzt sehnen sie sich nach dem Heilszustand, der aber oft in dem Griff nach falschen Göttern endet, egal ob es das Goldene Kalb oder Drogen etc. sind.
 

faolchu

Well-known member
Eigentlich war das der Grund, wenn alle den ganzen Tag elfengleich herumhopsen und das machen worauf sie Lust haben, die Fotografie zu erfinden. Schließlich musst man das gehopse und ge... und ge... usw. irgendwie aufzeichnen, dokumentieren und der Nachwelt erhalten.
::)

Interessantes Bild, Perspektive und Farbgebung.
 

Downunder

Well-known member
Brigitte,
technisch wie von dir gewohnte Arbeit.
Für mich wirkt das ganze beängstigend und einengend. Trotzdem egal wie man das ganze bild von der Aussage sieht und verstehen mag, die Arbeit ist gelungen und gibt Denkanstoss.
 
D

digilux

Guest
Im Paradies waren die Menschen wie Kinder, fröhlich und naiv, erst durch das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse wurden sie frei: frei gut oder böse zu sein...., und jetzt sehnen sie sich nach dem Heilszustand, der aber oft in dem Griff nach falschen Göttern endet, egal ob es das Goldene Kalb oder Drogen etc. sind.
Sind es nicht grad die Erkenntnisse - auch die von Gut und Böse - die unser Leben eingrenzen, einengen?

Bist Du jemals wieder so frei gewesen, wie damals in den Kinderjahren? Aus heutiger Sicht naiv vielleicht. Aber doch so frei, wie selten wieder?

LG Lüder
 

FrauHolle

Well-known member
digilux schrieb:
Sind es nicht grad die Erkenntnisse - auch die von Gut und Böse - die unser Leben eingrenzen, einengen?

Bist Du jemals wieder so frei gewesen, wie damals in den Kinderjahren? Aus heutiger Sicht naiv vielleicht. Aber doch so frei, wie selten wieder?

LG Lüder
Schwierig zu beantworten, ich bin da sehr geteilter Meinung, das sprengt aber den Rahmen dieses Threads.
 

kaliko

Well-known member
FrauHolle schrieb:
das sprengt aber den Rahmen dieses Threads.
Ich respektiere natürlich, dass du da nichts mehr dazu schreiben möchtest - spannend wär's aber schon, eure Diskussion weiter zu verfolgen  :) -  ich finde es gar nicht "OT" , sondern sehr "T"
Lüder - das Einengende sollte schon so rüberkommen, ich wollte weniger meine Vorstellung von Paradies darstellen, als das Streben nach etwas, das nicht wirklich greifbar ist. Und das, wie schon gesagt, einen Menschen auch in seinem Fortkommen hindern kann.

Vielen Dank für Eure Beiträge  :)

lg
Brigitte
 

FrauHolle

Well-known member
kaliko schrieb:
Ich respektiere natürlich, dass du da nichts mehr dazu schreiben möchtest - spannend wär's aber schon, eure Diskussion weiter zu verfolgen  :)
Ich wollte nicht aus persönlichen Gründen nichts mehr schreiben, sondern um euch nicht zu langweilen und weil es textmäßig sehr viel wird.

Freisein als Kind: nein, das habe ich -seit meine Erinnerung einsetzt- nicht so empfunden und wenn ich heute Kinder beobachte, halte ich sie auch nur in kurzen Phasen, wenn sie selbstvergessen spielen, für frei, die Unfreiheit setzt beim nächsten Aufschrei der Mama wieder ein ;-).

Und dann geht es an den Ursprungsgedanken, das Paradies und damit an das alte Testament. Zu Beginn stehen zwei Schöpfungsgeschichten, die 1. ist die, wo Gott in sieben Tagen alles erschafft. Sie ist ungefähr 500 Jahre später aufgeschrieben worden als die folgende, die von Adam und Eva und dem Paradies berichtet.
Diese ältere Schöpfungsgeschichte erscheint mir wie die Geschichte einer Kindheit: Adam und Eva in völliger Unschuld, aber auch ohne Wissen oder Begehren. Sie sind wie Kinder, die nur dem Augenblick leben. Und durch das Essen der (verbotenen) Frucht vom Baum der Erkenntnis werden sie zu Erwachsenen mit allem was dazu gehört: Bitterkeit und Schmerz, aber auch Liebe und Verständnis. Sie haben ihr Paradies verloren, sind aber mündig geworden und können nur frei sein, frei für Gutes und Böses. (Und meine ketzerischen Gedanken: Wenn man Gott als allwissend und allmächtig glaubt, dann muss er das so geplant haben, sonst wäre er ein Erfinder, dem seine Werke über den Kopf wachsen.) Ja, und als sie nun frei sind, merken sie, dass diese Freiheit Mühe macht, dass sie nicht immer das ist, was man gerade möchte und sehnen sich zurück in den Zustand des Kindes...wie wir ja manchmal auch.
Der jüngere Schöpfungsbericht lässt den Menschen dann gleich als Erwachsenen entstehen und bürdet ihm sofort Pflicht und Verantwortung auf: Wachset und mehret euch und macht euch die Erde untertan....,    was der Mensch dann ja auch zur Genüge getan hat *seufz*.

So, das führte jetzt teilweise weit an deinem Foto vorbei, aber das waren meine Gedanken dazu.
Und von deinem Foto habe ich sogar geträumt und es hat mich auch heute zwischendurch immer wieder beschäftigt.
 
M

mon

Guest
Das Bild ist extrem ausdrucksstark und spricht viele Gefühle und Ängste an, die ich hier mit Worten gar nicht richtig beschreiben kann.
Irgendwie kommt für mich nicht das natürliche sondern eher das krankhafte Streben (Sucht) der Menschen "nach was auch immer" rüber...
Was mich im Bild beschäftigt, ist aber nicht "das ersehnte Paradies" sondern irgendwie die Frage, wie die Welt außerhalb der Gitterstäbe aussieht, die die Menschen anscheinend nicht ertragen können?
 

FrauHolle

Well-known member
mon schrieb:
Was mich im Bild beschäftigt, ist aber nicht "das ersehnte Paradies" sondern irgendwie die Frage, wie die Welt außerhalb der Gitterstäbe aussieht, die die Menschen anscheinend nicht ertragen können?
Das ist auch eine sehr interessante Frage, die sich mir bisher nicht gestellt hat, weil meine Gedanken in der anderen Richtung gefangen waren.
 

kaliko

Well-known member
FrauHolle schrieb:
halte ich sie auch nur in kurzen Phasen, wenn sie selbstvergessen spielen, für frei,
In diesem Sinne stimme ich dir zu, aber es ist wohl auch die Verantwortung für so vieles, die Kindern nicht auf den Schultern lastet. Vielleicht ist das die Freiheit der Kinder.....  :think:

FrauHolle schrieb:
Und von deinem Foto habe ich sogar geträumt und es hat mich auch heute zwischendurch immer wieder beschäftigt.
Das ehrt mich sehr  :hut: und ich hoffe, es waren keine Albträume  ;)

@Mon: Ich finde deine Denkrichtung sehr interessant, weil ich das Thema so überhaupt noch nicht betrachtet habe. Ich sollte diesem Aspekt nochmal nachgehen....

lg
Brigitte
 
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