Rathaus zu Braunschweig

estanathiel

Well-known member
Hallo liebes Forum  :wink:
Nach dem ich nun endlich mal wieder ein bisschen Zeit hatte, mich um meine Bilder zu kümmern, ist dieses erste "Architektur-Bild" entstanden. Eure Kritik ist gefragt.
 

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digilux

Guest
Hallo Ginette,
vor allem fallen die "stürzenden Linien" auf, die sich doch störend bemerkbar machen. Hast Du ein Bildbearbeitungsprogramm? Mit "perspektivisch verzerren" (so heißt das in Photoshop) kann man oft noch was verbessern - ganz weg kriegt man das nicht, dazu muß man so was entweder aus höherer Perspektive fotografieren oder mit Tilt/Shift-Objektiv arbeiten, letzteres ist teuer, ersteres nur selten möglich. Bleibt die Bildbearbeitung. Probiers mal.
Und bei der Gelegenheit könnte man noch versuchen, den Kran rechts und das Gerüst links zu beseitigen...
Hattest Du einen Grund mit 1/1000 sek. und Offenblende zu fotografieren? In meinen Augen hätte es hier Blende 8 auch getan bei etwa 1/200 sek. Häuser sind ja in der Regel recht geduldige Models...
LG Lüder
 

Rainer

Moderator
digilux schrieb:
Mit "perspektivisch verzerren" (so heißt das in Photoshop) kann man oft noch was verbessern
mit dem Freewareprogramm ShiftN

http://www.shiftn.de/

geht das sogar in vielen Fällen automatisch. Man sollte aber eine leichte Neigung stehen lassen, weil das Bild sonst unnatürlich aussieht. Bei der Aufnahme muß man darauf achten, dass an den Bildrändern ausreichend Platz ist, damit die Gebäudeecken nicht zu nahe am Bildrand kleben.
 

nico-e420

Well-known member
Ich kann bei Lüder nur zum Teil unterschreiben.
Stürzende Linien korrigieren...Ja, aber nur, wenn sie nicht zu extrem sind.
In diesem Fall würde ich davon abraten. Das Gebäude wird durch das Verzerren in seinen Proportionen verändert, was meist nicht mehr natürlich aussieht.

In einem Fall wo sich stark stürzende Linien nicht vermeiden lassen probiere doch einfach mal extreme Perspektiven aus. Z.B. Froschperspektive.

Um stürzende Linien zu mindern kannst du auch entweder die Kamera über dem Kopf halten und per LiveView das Bild machen oder dir einen erhöhten Aufnahmestandpunkt, wie z.B. eine Treppe, Mauer etc., suchen.
Was auch funktioniert: Weiter weg vom Motiv und längere Brennweite nutzen.
Es gilt: Je dichter du am Motiv bist, desto größer die Gefahr von stürzenden Linien.


Ich persönlich finde das Bild auf Grund seiner Perspektive recht interessant.
 

estanathiel

Well-known member
Hallo und danke für die Meinungen.

Hattest Du einen Grund mit 1/1000 sek. und Offenblende zu fotografieren? In meinen Augen hätte es hier Blende 8 auch getan bei etwa 1/200 sek. Häuser sind ja in der Regel recht geduldige Models...
hierzu kann ich nur sagen, dass ich wohl vom letzten bild vergessen habe die Zeitautomatik rauszunehmen, bzw. eine andere Blende zu wählen, manchmal bin ich schusselig. Frage zu Blende 8, ist die nicht eigentlich für "Sonnenschein" gedacht, bzw. auch bei arg bewölktem Himmel und Nieselregen geeignet?

Was die geduldigen Models betrifft, Häuser ja, mein Freund der dabei war, nein ...  :no:

Was die stürzenden Linien angeht, so werde ich das mal probieren, mal schaun, was da bei rum kommt.

Und Aufnahmepositionstechnisch, jetzt wo ich drüber nachdenke, es hätte ein paar treppen oder derartiges gegeben, fürs nächste mal.
 
D

digilux

Guest
Nee, Blende 8 taugt für sehr viele Gelegenheiten. Für Standards ist sie meine Lieblingsblende  :love:
Bei f8 oder 5.6 entfalten die meisten Objektive (im Einzelfall prüfen!) ihre größte Schärfe, da sie weder Offenblende ist, noch bereits Beugungsunschärfe sichtbar wird.
Sie bietet eine Tiefenschärfe, die nicht so eng ist, wie man sie für Portrait oft gerne hat, aber auch nicht so weit, wie sie der Landschaftsfotograf mag, der dann schon mal bis Blende 11 oder 16 gaht, also an den Rand der sichtbarer werdenden Beugungsunschärfe.
Ich fotografiere meistens mit "AV" - also Zeitautomatik, und da ist f8 meine Standardeinstellung. Damit ist die Kamera in der Tasche. Taugt für sehr viele Situationen...
Grade beim Kit-Objektiv würde ich in der Regel versuchen, auf 5.6 oder 8 abzublenden, in dem Bereich hat das Objektiv seine besten Eigenschaften.
Und: Ein Blick in den Sucher verrät Dir doch, wenn eine Blende oder eine Zeit mal nicht geeignet sind...

Was die geduldigen Models betrifft, Häuser ja, mein Freund der dabei war, nein ... 
Ja, wer kennt das nicht... Einkaufen und Fotografieren gehe ich meist auch lieber ohne meine Lieblingsehefrau. Das Einkaufen geht schneller und fürs Fotografieren habe ich genügend Zeit. Sie drängelt zwar nicht - aber ich fühle mich gedrängelt... Also mache ich mit der Kamera in der Hand lieber den "einsamen Wolf"...

Wenn Dein Freund aber schon dabei war, hätte er Dich doch auf die Schultern nehmen können - dann wäre auch das Problem mit dem erhöhten Standpunkt erledigt gewesen. Und: Er hätte sich nicht so gelangweilt  :rofl: :rofl: :rofl:

LG Lüder
 

estanathiel

Well-known member
Ja das mit dem auf die Schultern nehmen ist bei weniger sportlichen Menschen so eine Sache, nicht das noch wer Rückenschmerzen davonträgt  :pfeif:

Ja ich weiß auch, dass diese Werte im Sucher eingeblendet werden, da ich aber im Moment noch mehr mit dem Motiv, als mit der Technik beschäftigt bin, achte ich auf sowas nicht, zumal ich auch meißt mit beiden Augen offen durch den Sucher schaue.

und Danke für die neuen Erkenntnisse über Blenden :up:
falls das jetzt nicht zu sehr vom Thema abschweift, wozu gibt es denn Blende 22, wenn ab Blende 16 Beugungsunschärfe zu sehen ist?
 

Rainer

Moderator
estanathiel schrieb:
Frage zu Blende 8, ist die nicht eigentlich für "Sonnenschein" gedacht
"Wenn die Sonne lacht nimm Blende 8"

Diesen Merkspruch findet man tatsächlich in vielen Fotobüchern. Das sind wertvolle Bücher...aber höchstens als Zeitdokument  :rofl:

Man muss dazu wissen, dass in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Filme mit 50 ASA (damals sagte man 18 DIN) schon als hoch empfindlich galten. Die Kameras, die sich die Familien leisten konnten (AGFA Box z.B.) hatten gerade mal eine Belichtungszeit und zwei Blendeneinstellungen. Unter diesen Umständen paßte die zitierte Regel auf den Punkt.

Mit einer aktuellen DSLR, mit der man nicht auf eine bestimmte Empfindlichkeit festgelegt ist, richtet man sich bei der Blendeneinstellung und Belichtungszeit natürlich nach Regeln wie sie Lüder beschrieben hat.

Was die Beugungsunschärfe und Blendenwerte ab 16 angeht.

Diese kleinen Blendenöffnungen (= große Blendenwerte) wird man nur dann einsetzen, wenn man wegen einer größeren Schärfentiefe die Beugungsunschärfe in Kauf nehmen will. Die Beugungsunschärfe ist dann sozusagen das kleinere Übel (z.B. in der Makrofotografie). Die Werte hängen übrigens von der Sensorgröße ab. Mit einer EOS 5D (Kleinbildformat) kann man auch mal Blende 22 riskieren, während man mit einer Kompaktkamera (Sensorgröße ca. 6 x 4 mm) schon ab Blende 5,6 Beugungseffekte hat.

Gruß

Rainer
 

FrauHolle

Well-known member
Ich finde es schade, dass ich die beiden Bilder nur hintereinander und nicht nebeneinander betrachten kann, das macht mir die Beurteilung etwas schwerer, weil ich mich gerade mit dem Geraderücken stürzender Linien auch noch schwer tue.
Aber meiner Meinung nach hast du nicht zuviel des Guten getan und mir gefällt das gerichtete Bild vom Rathaus her besser.
Könnte es sein, dass dein Eindruck dadurch entsteht, dass durch das Geraderücken relativ viel der "Umgebung", die sowieso nicht reichlich bemessen war, weggefallen ist? Dadurch wirkt das Ganze etwas eng.
Ein Fehler, den ich leider auch gerne mache: Zu wenig Platz für spätere Korrekturen lassen, weil man bei solchen Dingen halt immer Verluste am Bild hat.
 
D

digilux

Guest
Kommentar: IMG_3572_be_klein.jpg
Ja, in meinen Augen war das etwas viel. Zwar hast Du die Giebelwände nun ziemlich lotrecht stehen, also die stürzenden Linien bekämpft. Was diesem Ausmaß Deiner Tätigkeit entgegensteht, ist unser menschliches Sehvermögen. Ein gewisses Maß an stürzenden Linien gibt es auch für das menschliche Auge, das Gehirn, das bei den meisten Menschen in der einen oder anderen Weise hinter den Augen sitzt, errechnet daraus "senkrechte" Wände. Wenn wir nun wirklich senkrechte Wände sehen, wo unserer Erfahrung nach leicht stürzende zu sehen sein sollten, wirkt das unnatürlich. Und dieses Maß hast Du in diesem Bild erreicht. Etwas weniger - wieviel ist eine Frage der Erfahrung. Mit der Zeit kriegst Du ein Gefühl dafür.
In sofern war dieser Versuch ein voller Erfolg: Du hast die richtigen Schritte unternommen und gleich den richtigen "Fehler" gemacht um draus zu lernen. Nun kennst Du die Phänomene und wirst mit etwas Übung bald perfekt sein im Beseitigen stürzender Linien.
Es bleibt aber: Diese EDV-Variante ist nicht perfekt. Besser ist es, bei der Aufnahme bereits so wenig wie möglich stürzende Linien zu bekommen.

Na denn, auf an die nächsten Gebäude!

LG Lüder

 

estanathiel

Well-known member
na dann werde ich dieses Bild wohl so sein lassen, wies jetzt ist, und dann, wenns endlich mal wieder schönes Wetter ist ( also ohne Regen), durch die Stadt ziehen und in weiser Vorraussicht hoffentlich mehr Platz an den Rändern lassen und mir ne Stehleiter mitnehmen  :rofl:

Könnte es sein, dass dein Eindruck dadurch entsteht, dass durch das Geraderücken relativ viel der "Umgebung", die sowieso nicht reichlich bemessen war, weggefallen ist? Dadurch wirkt das Ganze etwas eng.
Das wirds wahrscheinlich sein, genauso wie es bestimmt auch daran liegt, dass ich, wie Lüder meint, zuviel geradegerückt habe.
 

faolchu

Well-known member
Das finde ich zu viel. Ein Bild, nicht jedes Bild, muß bis ins Letzte entzerrt werden. Es geht der natürliche Eindruck verloren. Manchmal reicht schon eine kleine Entzerrung um den Gesammteindruck zu verbessern, andere Motive brauchen eine genauere Ausrichtung. Weniger ist oft mehr. Sicher ist es gut wenn Du nach deinem Gefühl gehst.

Das erste Bild hat mir hier besser gefallen. Mich stören eher die kleinen Dinge am Bildrand etwas. Das halbe Fahrrad auf der einen und die halbe Warnbarke an der  anderen Seite. Die sind auffällig gefärbt und fallen auf.
 
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