Was macht ein gutes Makroobjektiv aus?

Hypnokröte

Well-known member
Ich wollte für diese Frage nicht extra einen neuen Thread eröffnen, sie könnte also etwas deplaziert wirken. *g* Also: Was macht eigentlich ein gutes Makroobjektiv aus? Also jetzt von Verzeichnungen, Schärfe etc. abgesehen. Was unterscheidet es von einem normalen moderaten Tele zum Beispiel. Es gibt ja Makroobjektive mit 100 oder so mm. Aber es gibt ja auch genug 100er oder auch 135er die absolut nicht Makros sind. Also was unterscheidet so ein Objektiv von einem "normalen"?
 

Jens

Administrator
Habs jetzt doch mal geteilt, so lässt´s sich einfach leichter finden und ist anderen evtl. auchg hilfreich...
 
D

digilux

Guest
Der wesentliche Unterschied liegt in der Naheinstellungsgrenze. Das Makro ist so gearbeitet, daß es auch in extrem kurzen Abständen noch scharfstellen kann - daher resultiert der große Abbildungsmaßstab von bis zu 1:1. Das einfache Tele, auf dem auch werbewirksam "Macro" steht, bietet das nicht, sondern allenfalls 1:3 oder 1:4.

Meines Wissens gibt es keine wirklich schlechten Makroobjektive aus der Schmiede der bekannten Markenhersteller. Durch die Bank liefern die eine gute bis sehr gute Abbildungsleistung; die Geschwindigkeit und Treffsicherheit des Autofokus ist etwas unterschiedlich.
Die preiswerteren liegen bei etwa 100mm Brennweite, die teureren bei 180mm, was das Fotografieren von lebenden Insekten erleichtert - man muß nicht unbedingt in deren Fluchtdistanz eindringen und so laufen sie nicht so leicht davon...

Wenn Du eins kaufen willst: Schau Dir mal das von Tamron an. Ich bin mit dem 90mm 1:2,8 sehr zufrieden (an meiner Canon). Die Abbildungsleistung ist hervorragend, es ist zugleich ein wunderbares Portrait-Objektiv (auch an Crop 1,6!). Der Autofokus arbeitet zügig und recht sicher. Auf die längere Brennweite kann ich meist verzichten und so ist es für mich ideal - und war auch noch bezahlbar...

LG Lüder
 

Aragorn

Well-known member
Die Naheinstellgrenze und dadurch bedingt der Abbildungsmassstab. Es gibt Makroobjektive eigentlich in allen gängien Brennweitenen von 50mm über 100 bis hin zu starken Teleobjektiven als Makro. Gemeinsam haben sie das man mit diesen Objektiven einfach sehr nahe an das Objekt herankann und dadurch Abbildungsmassstäbe von 1:1 hinbekommt. Manchmal sogar noch größere. Oft werden heutzutage auch normalen Objekitven "Makrofähigkeiten" angedichtet, oft mit einem Zusatz in dem Namen. Dann ist der maximale Abbildungsmassstab aber meisten 1:2 oder noch geringer.
Je länger die BRenntweite bei einem Makroobjektiv desto weiter kann man vom Motiv wegbleiben und bekommt dennoch den größten Abbildungsmassstab. Gerade für Insekten mit einer Fluchtdistanz sind 50mm Makroobjektive kaum geeingnet, da man das Tier schon fast berührt wenn man wirklich es 1:1 ablichten will. 180mm-Objektive sind da deutlich besser, aber daq Makroaufnahmen lichthungrig sind wird es dort schwierig mit dem "Halten" aus der freien Hand, da ist dann Stativ Pflicht.
Daher empfinde ich die 105mm von Sigma als guten Kompromiss.

Viele Grüße
Markus

EDITH sagt das der Lüder ne Sekunde schneller war......  :rofl: :pfeif:
 
D

digilux

Guest
Guten Morgen Markus!
... Du weißt ja: Den frühen Wurm frisst der Vogel...  :think:

Einen schönen sonnigen Tag!
Lüder
 

FotoFux

Well-known member
Hallo!

Zunächst einmal sollte es auch wirklich ein Makroobjektiv sein. Das heißt, es sollte mindestens einen Abbildungsmaßstab von 1:1 ermöglichen.
Leider bezeichnen einige Hersteller Objektive mit dem Zusatz "Macro" die dem nicht entsprechen und dann auch nur mit z.B. 1:2 abbilden.
Die Brennweite sollte man dann eher aus seinen Bedürfnissen heraus wählen: Bei Insektenmakros spielt die "Fluchtdistanz" eine große Rolle, je kürzer die Brennweite, desto näher muß man ans Motiv herangehen und desto größer ist die Gefahr daß der Schmettering/die Libelle oder der Käfer es mit der Angst zu tun kriegt und flieht. Bei sowas sind eher ab 100mm angeraten.

"Tote" Gegenstände oder Stativmakros mit entsprechendem Aufbau mit genug Zeit geht auch mit weniger.
Ich selbst habe die 60mm Makrolinse von Canon und bin bisher ganz gut zurechtgekommen. Selbst bei Insekten, obwohl ich mir dabei halt manchmal ein paar Zentimeter mehr Brennweite wünschen würde.

Gruß, Patrick.

EDIT: Menno, ich kann morgens nicht so schnell schreiben... . Bin schon wieder überholt worden!
 

Rainer

Moderator
zwei kleine Ergänzungen:

Makroobjektive zeichnen sich auch durch Verzeichnungsarmut und durch ein ebenes Bildfeld aus. Beides ist wichtig in der Reprofotografie; bei Pflanzen- und Tiermotiven spielen diese Eigenschaften keine ganz so große Rolle.

Als Kauftipp für Sparfüchse gilt übrigens das Cosina/Soligor-Makro 3,5/100. Die mechanische Qualität ist nicht die beste, aber die optischen Leistungen sollen sehr gut sein. Der Neupreis liegt irgendwo bei 170 Euro. Es geht bis Maßstab 1:2, wird aber zusammen mit einem Achromaten ausgeliefert, mit dessen Hilfe 1:1 möglich ist.

Wer gebraucht kauft, kann noch etwas sparen.

Gruß

Rainer
 

Makrofetischist

Well-known member
Genau diese Frage hatte ich mich auch gestellt  :think:

...denn wie meine Vorredner(-schreiber) schon geschrieben haben, ist nicht überall Makro drin, wo Makro draufsteht...für lebende Insekten mind. ab 100mm aufwärts...meine Empfehlung ist die Nutzung eines Stativs um so erschütterungsfrei wie möglich zu sein...für Freihandaufnahmen ist allerdings ein 180mm eher ungeeignet (meine Meinung), denn je grösser die Brennweite, desto schwieriger wird es im Nahbereich scharf zu schiessen...

...als ich mich fragte, welches Makroobjektiv ich mir zulegen soll, standen für mich nur zwei zur Wahl, dass Tokina 100mm oder das Canon 100mm USM, welches ich mir dann auch zulegte und es nicht bereue...
 
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