Welche Kamera für meine Zwecke ??

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123suedamerika

Guest
Hallo,

nachdem mir nun schon einige Male gesagt wurde (und ich das auch schon selbst bemerkt habe), dass meine Digitalkamera bereits an ihre Grenzen stößt, wollte ich fragen welche DSLR ihr mir für meine Zwecke empfehlen würdet.

Ich möchte vor allem fliegende Greifvögel (und natürlich auch alle anderen) fotografieren. An die nötigen Motive zu kommen stellt für mich das geringste Problem dar. Ich hatte allerdings bisher immer 3 sehr große Probleme mit meiner PowerShot S3.

1. Die Brennweite ist einfach zu gering. Oft ist mein Falke nur als Punkt zu erkennen.
2. Das Objektiv ist zu lichtschwach. Entweder sind die Bilder zu dunkel, dafür aber scharf oder umgekehrt.
3. Ein Falke fliegt selbst mit "Reisegeschwindigkeit" stets mit 60 oder mehr km/h. Im Jagdflug erreicht er das 4-5fache dieser Geschwindigkeit. Selbst mit vorfokusieren war es mir bisher kaum möglich die Vögel genau dann zu knipsen wenn sie sich im fokusierten Bereich befinden. Meist fliegen sie zu schnell aus dem Schärfebereich hinaus und meine Kamera kommt einfach nicht hinterher mit scharfstellen.

Was ich vorhabe soll ungefähr so werden: http://www.freewebs.com/gregmik/peregrinebanding07.htm
http://www.suesbirdphotos.co.uk/PEREGRINEFALCON.htm

Man hat mir auch gesagt, dass das Gehäuse nur eine zweitrangige Rolle spielt und es vor allem auf das Objektiv ankommt.
Ich habe mal spaßeshalber eine Eos 350 im LAden ausprobiert. Verglichen mit meiner PowerShot war das natürlich ein riesen Unterschied.
Ein Freund von mir hat die Nikon 80d mit einem Tamron 55-200mm.
Er meinte das Objetik wäre etwas lichtschwach (da keine feste Brennweite).  Trotzdem habe ich damit mal einen Tag lang herumprobiert. es ist wirklich ein himmelhoher Unterschied zu meiner Powershot.


So. Nun wißt ihr was ich vorhabe und mit was ich schon herumexperimentiert habe.
Geld spielt bei der ganzen Sache natürlich auch eine Rolle. Bei 600 Euro (Kamera + Objektiv) wäre die Schmerzgrenze mehr als erreicht.

Welche Kemare mit welchem Objektiv würdet ihr mir empfehlen? Sind meine Vorstellungen überhaupt realistisch?

Und eine bereits angesprochene Frage würde mich wirklich brennend interessieren. Ist die Kamera wirklich nur zweitrangig? Falls ja, kann es ja auch eine billige Kamera sein, dafür aber ein gutes Objektiv.

Gruß
Daniel
 

Rainer

Moderator
123suedamerika schrieb:
Sind meine Vorstellungen überhaupt realistisch?
Nicht mit 600 Euro im Sparschwein.

Gehen wir die Punkte durch:

1. Brennweite der S3 ist zu klein.

Sie hat auf KB umgerechnet 430 mm. Bei einer Canon EOS 350D mit Cropfaktor 1,6 brauchst du also mindestens 300 mm Brennweite (300 x 1,6 = 480 mm), um etwa Gleichstand zu haben. Wenn aus dem Punkt ein Falke werden soll, müßten es mindestens 400 mm sein, was einem KB-Äquivalent von 640 mm entspricht. Betonung auf "mindestens".

2. Lichtstärke

Wenn ein solches Teleobjektiv auch noch lichtstärker sein soll als die 3,5 der S3 IS, können wir hier die Diskussion beenden. Das gibt es nämlich nicht. Allerdings ist das auch nicht erforderlich, weil du bei einer DSLR auch mit höheren Empfindlichkeiten fotografieren kannst. ISO 400 sein kein Thema, ISO 800 kann man auch noch machen. Bei den Profigehäusen noch höher.

3. Jetzt brauchen wir noch einen schnellen Autofokus, also ein Objektiv mit USM.

Ein Blick in die Objektivliste bei Canon sagt, dass das EF 4-5,6/100-400 L IS USM passen würde. Der Preis liegt bei ca. 1500 Euro neu.

Ganz zweitrangig ist die Kamera nicht. Die Canon EOS 400D wäre aber schon ok - deren AF-Ansteuerung ist schon ziemlich flott.

Gruß

Rainer
 

Jens

Administrator
!
Man hat mir auch gesagt, dass das Gehäuse nur eine zweitrangige Rolle spielt und es vor allem auf das Objektiv ankommt.
Das hat man dir richtig gesagt. Bei den gezeigten Beispielbildern wirst du dich darauf einstellen müssen, das du für das Objektiv wahrscheinlich sogar mehr als für den Body ausgibst. 300mm sollten da der Einstieg sein oder aber ein "kürzeres" (aber lichtstarkes!!) mit Konverter.

Von daher spielt die Kamera erstmal eine sekundäre Rolle. Allerdings (die Antworten beziehen sich jetzt auf die verlinkten Beispielbidler) ist bei solch recht schweren Naturaufnahmen auch eine hohe Serienbildanzahl von Vorteil: Denn gerade am Anfang ist die Ausbeute enttäuschend und die Zahl der Versuche hoch. Viel Zeit geben dir die Vögel nicht.

Also, keine konkrete Empfehlung, weil du den Kompromiss zwischen
Objektiv <-> Geldbeutel <-> Kamera selber finden musst. Um eine DSLR wirst du mit deiner Zielstellung aber nicht umhin kommen. 600 Euro sind nicht viel...Hauptsache keine Schnellschüsse bei der Anschaffung, lieber stufenweise dazukaufen. Zumindest also an dieser Stelle keine konkrete Empfehlung, nur so viel: Die Modellwechselabfolge der DSLRs ist so rasant, dass ich in jedem Fall auch gebrauchte Kameras mit einbeziehen würde.
 

Rainer

Moderator
Ich hätte die 8 Sekunden besser für eine weitere Recherche nutzen sollen  :pfeif:

Denn ich habe übersehen, dass es bei Canon ein EF 2,8/400 IS USM gibt. Dazu ein 1,4x Telekonverter und man ist gut gerüstet.

Über Preise reden wir besser nicht. Was sind schon 7.000 Euro  ;D
 

Aragorn

Well-known member
600 € sind da definitiv zu wenig!

Heutzutage bieten alle auf dem Markt vorhandene DSLR-Kameras eine gute Bildqualität und mit dem richtigen Objektiv einen schnellen Autofokus. Da kannst du unbesorgt auch zur 350D greifen. Allerdings liegen die günstigsten Gehäuse ja bereits bei 400-500 Euro.
Das Objektiv wird jedoch ein vielfaches kosten wenn es deine Belange erfüllen soll. Wie Jens schon sagte 300mm darunter geht nicht viel und einigermassen lichtstark sollte es sein. Da wirst Du alleine für das Objektiv schon bei 500-600 € liegen, wenigstens.
Vorschläge von mir wären z.B. (Preise nur aus dem Kopf, nicht gegoogelt, also kein Anrecht auf Richtigkeit ;-) )
Sigma 170-500/5,0-6,3 DG (~800-900 €)
Canon 70-300 IS USM (~500-600 €)
Canon 100-400 IS USM 1:4,5 - 5,6 (~1200 - 1300 €)
.....

darunter gibt es zwar günstigere Zoomalternativen, die dann aber Dir meistens auf Grund des langsamen Autofokus keinen Spaß machen werden:
SIGMA - 70-300mm F4,0-5,6 DG APO Makro (~150-200 €)

Nur zum Vergleich: Das Objektiv das die Fotografin auf dieser Seite benutzt hat:
http://www.suesbirdphotos.co.uk/PEREGRINEFALCON.htm
kostet mal eben 6000,- €

Aber davon nciht entmutigen lassen. Kauf Dir erstmal nen Body mit dem Kitobjektiv und übe an anderen Fotomotiven das Du ein Gefühl für die Kamera bekommst. Dann spare und leiste Dir danach dann ein ordentliches Tele.

Gruß
Markus

EDIT: Und ich bin natürlich mal wieder viel zu spät dran..... das kommt wenn man so aus der Übung im Forenschnelltippen ist wie ich  :rofl: :shame: ::)
 

pixxel01

Well-known member
:wink:
@Rainer:
Denn ich habe übersehen, dass es bei Canon ein EF 2,8/400 IS USM gibt. Dazu ein 1,4x Telekonverter und man ist gut gerüstet.
Über Preise reden wir besser nicht. Was sind schon 7.000 Euro
Aber träumen darf man noch  ;) und das Auto darf ich auch nicht verkaufen, sonst gibt's Ärger mit der Regierung  :mad:

Mal abgesehen davon ... den Tipp zum Kauf eines den Anforderungen entsprechenden Bodys + Kit, oder aber eines gebrauchten Bodys kann ich nur unterstreichen, bin selbst so um- bzw eingestiegen.
Und dann soll es doch auch die Möglichkeit geben, sich diese edlen Teile ausleihen zu können. Das wäre doch evtl. eine Möglichkeit zu experimentieren, bevor man 5000 € aufs Brett packt. Allerdings ist die Kaution hierfür auch erst einmal aufzubringen.
VG Micha
 
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123suedamerika

Guest
Hallo,

jetzt hab ich einen ellenlangen Beitrag von mir wieder gelöscht, weil mir gerade aufgefallen ist, dass ich eine ziemlich dämliche Frage gestellt habe. Ich hoffe es war gerade niemand dabei eine Antwort darauf zu verfassen.

Das die Objektive sauteuer sind habe ich schon festgestellt.
Ich denke auch, dass es das sinnvollste ist, wenn ich mir zunächst mal ein Gehäuse kaufe und dann etwas übe.

Ich denke wenn ich dann einige Objektive mal ausleihe und ausprobiere, dann müsste ich eigentlich selbst feststellen welches Objektiv am besten geignet ist. Und wenn es eben eines sein sollte, das 600Euro oder mehr kostet, werde ich mir mal über den Sommer ein paar Studentenjobs zulegen müssen und mich dann nochmal nach einem Objektiv umsehen.

Ok, aber nochmal zurück zum Gehäuse. So wie es aussieht, ist eine gebrauchte halbwegs vernünftige Kamera ja schon für 400-500 Euro zu bekommen.
Ist es denn wirklich so, dass man wenn man sich einmal für eine Marke entscheiden hat auch dabei bleiben muss?

Welche würdet ihr mir dann empfehlen. Eos 300/350/400 oder ähnliche Modelle andere Hersteller wie Nikon 40d oder sowas ähnliches.

Gruß
Daniel
 

Rainer

Moderator
123suedamerika schrieb:
Meist befindet er sich in Entfernungen von 300-800 Metern
300 m sind eine riesige Entfernung für ein aussagekräftiges Vogelporträt.

Nur mal als Beispiel: ich habe eine Aufnahme eines Habichts, der auf dem Dachfirst des Nachbarhauses saß/stand (ich weiß nicht, wie man es richtig sagt). Entfernung ca. 30 m. Ich habe ihn mit meiner FZ20 (vergleichbar mit der S3) mit maximaler Brennweite (420 mm Kleinbildäquivalent) fotografiert. Das Tier nimmt etwa 1/6 der Bildhöhe ein. Ich stelle es mal gleich in den Thread, um die Größenverhältnisse zu demonstrieren.

Da die Zusammenhänge linear sind, kannst du ausrechnen, wieviel davon noch zu sehen wäre, wenn die Entfernung 300 m betragen hätte - nämlich nur noch 1/60 der Bildhöhe.

Bist du dir darüber im Klaren?

Gruß

Rainer
 

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123suedamerika

Guest
Bist du dir darüber im Klaren?
Ich weiß, was Du meinst. Kenne das Problem nur zu gut.

Ich mache in diesen Fällen meist einen Bildauschnitt, aber das ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, zumal die Ausschnittvergrößerung ja auch wieder nicht soviel hergibt, dass das Ergebnis zufriedenstellen wäre. Aber was scheib ich da. Du weißt das ja selbst...

Gruß
Daniel

PS: Ist 'n Mäusebussard
 

Rainer

Moderator
Danke für den richtigen Namen - werde sofort die Datei, die zur Zeit noch P10206515 heißt, umbennen.

Für 500 Euro bekommst du m.E. eine gute EOS 20D oder 30D; das wäre meine Empfehlung (weil ich sie kenne). Die liegt auch ganz anders in der Hand als sie Spielzeug-DSLRs  :pfeif:

Mit Nikon kenne ich micht so gut aus; eine D80 sollte schon ok sein, denke ich.

Gruß

Rainer
 
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123suedamerika

Guest
Danke für die Antwort. An eine Eos 20D oder 30D hätte ich jetzt gar nicht gedacht. Ist die nicht viel zu gut für mich  :pfeif:

Und noch was. Möchte nicht jedes einzelne Detail abfragen. Kann mir jemand sagen wo ich eine Erklärung über die einzelnen Objektivbezeichnungen finde.

Zum Beispiel:
Canon EF 16-35mm/2.8 L USM oder
Sigma 18-200mm F3.5-6.3 DC OS

Ich kann mit den ganzen Zahlen und Buchstaben (außer natürlich der Brennweite) nichts anfangen.

Gruß
Daniel
 

Rainer

Moderator
http://www.foto-erhardt.de/objektiv_kuerzel.php?osCsid=1753d9d72a2cdd320d1db8accd38da1f

hilft fürs erste.

EF-S fehlt dort. Das sind die Objktive, die speziell für die Crop-1,6-Gehäuse gerechnet sind, d.h. das Vollformat nicht ausleuchten.

Ansonsten auch mal auf die Webseite von Sigma/Tamron/Tokina gehen.
 
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123suedamerika

Guest
Ahhhh, es werde Licht.  Danke Rainer. Jetzt lichtet sich der Nebel über den Bezeichnungen so langsam.

Für 500 Euro bekommst du m.E. eine gute EOS 20D oder 30D; das wäre meine Empfehlung
Du meinst aber nur das Gehäuse, also ohne ein Standardobjektiv dazu, oder?
Ich hab nämlich so auf die Schnelle nix gefunden, was sich in dem Preisbereich bewegt.

Die Eos 300/350/400 bekommt man allerdings für dieses Geld mit dem Standardobjektiv.

Gruß
Daniel
 

Rainer

Moderator
Ja, ich spreche vom Gehäuse.

Eile ist natürlich kein guter Ratgeber, wenn man günstig kaufen will. Man muss schon über ein paar Wochen den Markt verfolgen. Ebay ist dabei nicht immer die beste Anlaufstelle; die einschlägigen Foren mit Kleinanzeigenrubrik sind in der Regel interessanter. Allerdings muss man sich meist registrieren, wenn man Kontakt aufnehmen will.

Das Setobjektiv EF-S 3,5-5,6/18-55 erhöht den Preis nicht wesentlich; es wird um die 50 Euro auf dem Gebrauchtmarkt gehandelt.

Wenn du dich definitiv entscheiden hast, lass es mich wissen (am besten über PN). Dann sage ich gerne Bescheid, wenn mir irgendwo ein günstiges Angebot auffällt.

Gruß

Rainer

 
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123suedamerika

Guest
Hallo Rainer,

nene, Eile muss wirklich nicht sein.
Ich will mich nicht nochmal ärgern müssen. Habe ja erst im August meine PowerShot gekauft und niemals gedacht, dass ich da so schnell an die Grenzen stoße. Aber so langsam macht mir das Fotografieren echt Spaß und irgendwie sind meine Ansprüche recht schnell gestiegen, deshalb will ich nicht überstürtzt eine andere Kamera kaufen und dann wieder nach einem halben Jahr unzufrieden sein.

Meine PoerShot muss ich allerdings erst mal verkaufen, sonst brauche ich mich erst gar nicht nach einer anderen umsehen. Und bevor ich eine kaufen werde, werde ich dich auf jeden Fall nochmal anschreiben.

Gruß
Daniel
 

Joe2712

Well-known member
Vielleicht kann ich dir helfen, ich trage mich momentan mit dem Gedanken, meine Canon EOS 350D zu verkaufen. Sehr gut erhaltener Zustand, inkl. Kit-Objektiv 18-55.
Außerdem würde ich noch den Batteriegriff und einen 2. Akku dazulegen.
Als Preisvorstellung hatte ich an 320 € gedacht. Wenn Du interessiert bist, melde dich einfach per PN bei mir.
Gruß, Joe
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Hy
will mich gar nicht in die Technischen Feinheiten hineinwagen. Wenn aber die günstigen Einsteiger Modelle genannt werden, dann möchte ich mal auf die E410 von Olympus hinweisen. Die bekommt man schon im Double Kit (Preisroboter u.ä..)
schon ab 600 Euronen. Das ist ein Hammermäßiges Preis/Leistungsverhältnis das durchaus einige Überlegung wert ist.

Grüße Thomas
 
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123suedamerika

Guest
Ups.

Ich sollte hier vielleicht die Diskussion beenden.

Habe das Angebot von Joe2712 angenommen.
 
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