Welcher Film für welche Zwecke?

Spanky

Active member
Hallo zusammen,

Wollt mal wissen, welchen Film Ihr für welche Zwecke verwendet? Also wann verwendet Ihr z. B. einen Film mit der Filmempfindlichkeit von 100 ASA und wann einen mit 400 ASA? Welche Empfindlichkeit verwendet Ihr bei Langzeitbelichtungen, also in der Nacht oder so? Wollte zudem noch wissen, welche Verschlusszeiten Ihr für solche Langzeitbelichtungen verwendet (passt jetzt hier nicht so ins Thema, wär aber nett, wenn Ihr es mir dennoch beantworten könntet)? Welche Filme verwendet Ihr so (also bestimmte Marken) und ab welcher Filmempfindlchkeit beginnt ein Bild so zu rauschen, dass es schon stört oder kommt es bei all dem auf die Kamera an? Welche Filme sind denn so eure "Universal-Filme", also welche legt ihr in eure Kamera, bevor Ihr konkret wisst, was Ihr fotografieren wollt?

Vielen Dank schon mal.

Gruß,

Patrick.
 

DSP

Well-known member
Zu meinen Analogeiten habe ich bzgl. ISO-Wert die alte Regel "So klein wie möglich, so hoch wie nötig" angewendet.

Unterschiede bei den Filmen (habe eigentlich immer Negativmaterial verwendet) habe ich mehr bzgl. der Motive gemacht.

- Portraits die eher sinnlich oder romantisch sein sollten: Kodak Portra 160 NC oder 400VC
- Portrais die fröhlich, farbenfroh sein sollten (kommt auch immer auf den portraitierten Typ an): Kodak Portra 160VC oder 400VC

den 160er wenn absehbar war das das Licht reicht, ansonsten den 400er.

Bei SW - Bildern meistens den Ilford Delta 400, dann aber mit ISO 200 Belichtet und entsprechend entwickelt (dadurch gibt es einen besserern Tonwertumfang).

Wenn es eher richtig feinster Details gehen sollte (in SW) den Maco UP25 oder UP64c

Für 08/15 SW Bilder meistens den Agfa APX 100 /oder 400 gerne auch den Ilford HP5 (sind gutmütiger bzgl. Fehlbelichtung als die modernen Delta oder T-Grain Filme) - auch das Korn ist angenehmer.

Farbe habe ich allerdings (außer bei Portraits) seit Ewigkeiten nicht mehr verwendet, daher kann ich dazu keine Tipps geben.
 

Airborne

Well-known member
ISO-Wert die alte Regel "So klein wie möglich, so hoch wie nötig"
:up: so macht man es.

Ich nutze gerne Agfa CT100precisa als Farb-Diafilm, funzt soweit ganz gut (leicht überbelichten mag er gerne). Farb-Negativ für "normal" den Vista200, bei Feiern und entsprechenden Anlässen greife ich auf die Fuji Superia's zurück, Innenaufnahmen mit 400 oder bei schlechtem Licht ISO800, draußen wieder 400er.  Farbfilme lasse ich im Großlabor entwickeln (bei mir über DM) funzt ziemlich gut  :)

SW nutze ich KodakTmax 400, KodakBW400Cn, Ilford HP5  :up: und Agfa APX100


Prinzipiell gilt desto schlechter das Licht desto empfindlicher sollte auch der Film sein. Bei ganz besonders schwierigen Fällen (Konzerte, nächtliche Szenen) kann man auch ISO3200 hernehmen, was dann aber mit entsprechenden Qualitätseinbußen verbunden ist.

Bei Langzeit verhält es sich ja so das man die Belichtungszeit künstlich verlängert. Dazu braucht man a. einen Film mit geringer ISO Zahl (also 100 - 400) und einiges an Fingerspietzengefühl. Denn bei langer Belichtung kommt der Rotschild-Effekt dazu, das heißt man muß die berechnete Zeit nochmal künstlich verlängern (vom Film abhängig). Im Endeffekt schießt man sich hierfür auf einen Filmtyp ein, den man austestet und entsprechend einsetzt.

analogen Gruß
Torsten
 
J

Johannes

Guest
Hallo Patrick!

Die hier schon angepriesene ISO-Regel ist vollkommen richtig und kann Dir, vorausgesetzt du beabsichtigst keine Grobkörnigkeit als Gestaltungsmittel, als Richtwert dienen.
Bei Nachtaufnahmen habe ich gern Diafilm verwendet, da ich dessen Brillianz für unübertroffen halte. In meinem Fall habe ich immer FUJI Velvia 100 verwendet, oder auch die günstigere Variante FUJI Sensia 100, beides sehr gute Diafilme meiner Meinung nach.
Den Schwarzschildeffekt (Rotschild ist was anderes glaub ich  :)) gilt es bei sehr langen Belichtungszeiten zu beachten, eine gute Hilfe hierfür findest Du hier http://www.oih.rwth-aachen.de/AGs/FOTOAG/schwarzschildeffekt.html.

Für s/w-Aufnahmen kann ich Dir den FUJI Neopan Acros 100 sehr empfehlen, meiner Meinung nach ein sehr guter s/w-Film, der selbst den T-Max von Kodak übertrifft.

Grüße, Johannes
 

Spanky

Active member
Hallo,

Danke noch mal für Eure Antworten. Es geht aus Euren Antworten für mich hervor (vielleicht bild ich mir das ja nur ein  :keineahnung:), dass Ihr oft SW-Filme verwendet. Liegt das daran, dass wie ich es bereits einige Male gehört habe, analoge Kameras einfach bessere SW-Aufnahmen machen als digitale Kameras oder hat es andere Gründe? Zudem muss ich Euch noch ne andere Frage stellen, die Ihr sicherlich bescheuert haltet, jedoch kenn ich mich nicht so mit analogen Aufnahmematerialen, sprich Filmen aus...na ja, egal, hier die Frage: Ihr verwendet, wenn ich das richtig sehe, auch oft Farbdiafilme, werden für diese Filme nun andere Kameras als Kleinbildkameras benötigt und wenn ja, wie sehen die aus und wie sehen die Filme aus?

Gruß,

Patrick.
 

Airborne

Well-known member
Diafilm weil man dann DIA's raus bekommt  :rofl:  Aber an sich weil das Foto bei Diafilmen so ist wie man es aufgenommen hat, die Entwicklung hat kaum Einfluß auf die Aufnahmen.

SW-Film weil's einfach ist. Manche Motive wirken SW einfach anders, zudem ist die Farbe eine Information die nicht immer hilfreich ist und oft auch schwer zu vermitteln ist. Zudem kann man SW-Filme recht simple zuhause entwickeln, das Zubehör dafür paßt in nen Schuhkarton und die Entwicklung kannste quasi am Küchentisch durchziehen.

Such dir einfach deine Filme, schieße dich drauf ein. Du wirst sehen, desto länger du mit einer Filmsorte spielst, desto besser bekommst du sie in den Griff und desto besser werden die Fotos.

Gruß
Torsten
 

DSP

Well-known member
Diapositivfilme oder Diafime sind umkehrfilme, welche mit einem Diaprojektor an die Wand geworfen werden (also der Analoge jpg-Beamer).

Negativfilme sind negative (Farben und Helligkeiten sind falsch herum drauf - dunkles Blau auf dem Negativ ist in echt ein helles Gelb usw.) und müssen erst noch auf Papiervergrößert werden um das richtige Bild zu bekommen.

Ich selber habe zum Schluß hauptsächlich SW-Mittelformat verwendet, weil man SW-Mittelformatnegative  in der eigenen Dunkelkammer entwickeln kann, Farbe ist da sehr viel anspruchsvoller und das hab ich mir nicht zugetraut.

Und eine gute selbstgemachte SW-Vergrößerung auf gutem Museumsweight Barytpapier kann man von den Tonwerten und den Details (bei Mittelformat besonders) kaum mit einem 08/15 Graustufenabzug auf Farbfotopapier vergleichen - Da liegen mitunter Welten dazwischen.

Es gibt zwar mitlerweile einige Ausbelichter die auf echtem SW-Papier (wenn man will auch Baryt) auch Digitalbilder ausbelichten, nur sind die den "Ich nehm den Drogerie Markt Schlabber weil 0,01ct billiger" Digitalknipser - ebenso wie mir -  zu teuer.
 
Oben