Alte Agfa Kamera

N

newdass

Guest
hallo jörg,
danke für deinen beitrag!

ja, die foto sind was ganz besonderes! anfangs wollte ich eigentlich nur wissen ob die kamera noch geht, jetzt wird aber irgendwie leidenschaft daraus.

lg andi
 
D

datwilli

Guest
Auf jeden Fall werde ich bei Gelegenheit mal meine alte 14,00 DM Box aus den 50er Jahren rauskramen. Einen Versuch ist es allemal wert.
 
H

hornilla

Guest
Glückwunsch zum ersten Rollfilm und noch dazu zum ersten Selbstentwickelten. Durchaus ansehnlich. Und immer schön weitermachen...  ;)
 
N

newdass

Guest
hallo freunde,
gerstern auf dem flohmarkt gekauft.

LINKS:
AGFA CLICK-I (kleinere [billig] schwester von der CLACK-I)
120 Rollfilm 6x6
Baujahr: 1958 - 70
Objektiv: Meniscus 11 / 72,5

RECHTS:
AGFA OPTIMA 500SN
Kleinbilformat
Einführung: 1961
Objektiv: Solinar 1:2,8/45
258DM

Erste Vollautomatische Kamera die gebaut wurde.

jetzt meine frage?
wie kann sich die kamera vollautomatisch einstellen (blende/belichtungszeit) wenn sie keine Stromversorgung hat? habe es selber ausprobiert, es funktioniert noch!

mfg andi
 

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Rainer

Moderator
newdass schrieb:
wie kann sich die kamera vollautomatisch einstellen (blende/belichtungszeit) wenn sie keine Stromversorgung hat? habe es selber ausprobiert, es funktioniert noch!
Hinter dem Wabenfenster befindet sich eine Selenzelle, ein lichtempfindliches Element, dessen Spannung sich proportional zur einfallenden Lichtmenge verhält. Mit dieser Spannung wird ein Stellmagnet in Bewegung gesetzt, dessen Ausschlag auch wiederum von der Spannung abhängt. Der Magnet bewegt eine eine Metallplatte, deren Oberkante treppenförmig ausgebildet ist. Die "Treppenstufen" dienen als Anschlag für einen Hebel, der mit der Objektivblende verbunden ist. Je nachdem an welcher Stufe der Hebel anschlägt, kann sich die Blende weit oder weniger weit öffnen.

Ich hoffe, dass die Beschreibung nachvollziehbar ist. Anderenfalls muss ich mit einer Zeichnung nachhelfen.

Als ich in einer Photozeitschrift (es war eine Ausgabe des "Photodeal", glaube ich) zum ersten Mal von dieser Technik erfahren habe, war ich ebenso überrascht wie du.

Selenzellen altern allerdings mit der Zeit und müssen bei Nichtbenutzung vor Licht geschützt werden. Man kann deshalb nur hoffen, dass der Vorbesitzer die Kamera nicht offen in der Vitrine stehen hatte.

Gruß

Rainer
 
N

newdass

Guest
hallo rainer,

danke für deine tolle beschreibung! eine zeichnung sollte nicht mehr nötig sein, da ich jetzt google'n kann!
bin aber total begeistert! das muss ja damals ein meilenstein der fotografietechnik gewesen sein?

ich denk, so eine kamera wäre besser für deinen kofferraum wie die pentax oder?  :rofl:

mfg andi
 

Rainer

Moderator
newdass schrieb:
ich denk, so eine kamera wäre besser für deinen kofferraum wie die pentax oder?  :rofl:
Alte Fotografen kennen noch die Zaubersprüche der Urahnen und brauchen keinen Belichtungsmesser:

Sonne lacht, Blende Acht  :rofl:

Der Reim ist übrigens die mitteleuropäische Modifikation der amerikanischen "sunny sixteen" Regel. Sie besagt, dass man bei Sonnenschein Blende 16 einstellen muss, wenn die Belichtungszeit dem Kehrwert der ASA-Empfindlichkeit enstpricht.

Also: 100 ASA, Blende 16, 1/100 sec Belichtungszeit.

Da bei uns wegen der höheren Breitengrade die Sonne nicht so knallt, wurde aus der 16 die 8.

Gruß

Rainer
 
N

newdass

Guest
:rofl: :rofl: :rofl:

super! muss ich mir merken!
wenn du noch mehr solcher regeln auf lager hast, dann bitte her damit!

mfg andi
 
N

newdass

Guest
Hallo Freunde,
damit wir diesen schönen Thread nicht vergessen, mach ich jetzt mit einem neuen alten Stück weiter, dass ich heute erworben habe. Mit schönen Thread meine ich die 3800 Views.

Hersteller: Agfa (Werk München)
Typ: Clack (bekam den Namen weil es beim Auslösen eben Clack macht)
Baujahr: 1954 - 1965
Preis: 19,50 DM
Filmtyp: 120 Rollfilm (Damals DIN 17 Film, heute ein 50 ASA z.B. ILFORD PANF 50)
Negativformat: 6x9 (wie bei der Agfa Box 44 der seite 1)
Brennweite: 95mm (Festbrennweite)
Entfernungseinstellung: 3m bis unendlich, einschwenkbare Nahlinse 1,5m - 3m
                                       keine Fokosierung
Verschlusszeit:               1/35 sek. (gibt nur die eine)
Blende: Grösste Blende 11, kleinste 16. (wurde bei Bewölkung umgeschalten, Gelbfilter)

Werde bestimmt mit der Kamera mal fotografieren, soll sogar prächtige Fotos machen. Die Kamera befindet sich auch in einem guten Allgemeinzustand. Die Kamera war übrigens der Vorgänger der Agfa Click, die ein paar seiten davor Abgebildet ist.

MFG Andi
 

Anhänge

N

newdass

Guest
Hallo Freunde,
habe heute den ersten Film mit der Clack verschossen und gerade entwickelt. Die Negative sehen Super aus. Kann euch aber leider dir Bilder noch nicht präsentieren, da ich noch keinen Duli scanner habe. Werde mal bei CeWe anrufen und fragen, was 10x15 Abzüge vom Mittelformat kosten.

Habe für die Belichtungsmessung einfach meine Spiegelreflex genommen, hat gut funktioniert....

MFG Andi
 

Rainer

Moderator
Hallo Andi,

vielleicht interessiert dich diese Webseite:

http://www.klein-aber-fein.de/zeitraum/german/geclacktes-00.htm

Gruß

Rainer
 
N

newdass

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Hallo Rainer,
das ist ein toller Link! Es freut mich, dass es immer noch leute gibt die genauso viel Freude an den alten "Volkskameras" haben wie ich.

Danke, MFG Andi
 

Biggi L.

Well-known member
Andi, ich muss sagen:  :up: :up: :up:
Die Motive die du dir ausgesucht hast passen hervorragend für s/w - besonders das erste ist der Kanller. Man könnte wirklich fast denken, es ist ein Foto, das schon vor ein paar Jahrzehnte gemacht wurde.
Das ist (irgendwie) noch echte Fotografie und du hast anscheinend ein gutes Händchen für die alten Schätzchen. Ich finde es wirklich schön, wenn die analoge Fotografie durch junge, interessierte Menschen wie dich, am Leben erhalten bleibt.  :up:  :up:

 
N

newdass

Guest
Hallo Biggi,
vielen Dank für das schöne Kompliment, dass freut mich!
Die analoge Fotografie fasziniert mich, der umgang mit den alten Kameras und der ganze Flair der damit zusammenhängt. Besonders mit den alten Kameras, wo man z.B "nur" 8 Fotos pro Film hat, nimmt man sich besonders viel Zeit für jede einzelne Aufnahme. Die Gedult die man mitbringt, um 20 min. zu warten bis eine Wolke sich vor die Sonne setzt, oder der Moment in dem man behutsam auf den Auslöser drückt, um nicht die Kamera zu verwackeln. Es ist halt etwas besonderes.

lg Andi
 

Downunder

Well-known member
Andi,
da kann ich mich Biggi nur anschliessen. Vorallem die Aussage das die analoge Fotografie durch junge Leute auch weiterhin am Leben gehalten wird. :up:

Andi:......ich bin der Ansicht, dass wenn man Fotografie ernsthaft betreibt auch im digitalen Zeitalter viel Geduld und Zeit aufwendet oder aufwenden muss um das Bild in der Stimmung zu fotografieren die man sich erwünscht. Auf jedenfall mir geht es so.
 

Biggi L.

Well-known member
Bill, da hast du ganz sicher Recht mit dem was du sagst, bzgl. dass man sich auch bei der digitalen Technik Zeit lässt usw. dennoch - möchte ich fast behaupten (und da nehme ich mich auf keinen Fall aus) dass man analog noch nen Tick konzentrierter arbeitet.
Ich weiß nicht, aber da schwingt irgendwie noch etwas anderes mit, was ich allerdings nicht wirklich mit Worten erklären kann.
Oder auch - ich hab einige Fotofreunde, die ausschließlich oder überwiegend digital unterwegs sind.
Wenn die mit ihrer Mittelformat-Kamera auslösen.... boah, das geht  durch und durch.. für mich ist das wie Musik.
Einmal hatte ich sogar selbst das Vergnügen.. man schaut durch den Schacht, alles ist spiegelverkehrt... (eine totale Umstellung) volle Konzentration um d e n  Bildausschnitt ins Bild zu kriegen, den man haben möchte..
Großformat - nochmal ne Spur krasser, da nicht nur spiegelverkehrt, sondern das Bild steht noch dazu auf dem Kopf...
Ich find´s wirklich faszinierend und die Ruhe.. die innerliche Ruhe, die das mit sich bringt... der Atem geht unweigerlich langsamer.. behutsamer... und dann wie gesagt, der Moment des Auslösens....
Klack.........

Klasse....
 

Downunder

Well-known member
Biggi,

da widerspreche ich dir nicht. Ich habe selber jahrelang analog fotografiert.
Und ich gebe auch zu, dass man heute mit digitaler Technik eher auf den Auslöser drückt und mehr herumexperimentiert als früher mit analog - mir geht es auf jedenfall so.
Aber, ich mache nicht unzählige Fotos und denke mir dabei, wenn's nichts ist lösche ich sie einfach wieder. Ich überlege mir wie früher zur analogen Zeit genau gleich, wie ich Bildauschnitt wähle, warte ab bis die Stimmung für mich stimmt ( da gibt es vielleicht ein paar Fotos aber sicher nicht 30 oder 40 und davon wähle ich dann eines aus)
Aber wie gesagt deinem gesagten widerspreche ich dir nicht - aber für mich gibt es keine halben Sachen und dafür gehört für mich auch wenn ich was mache vollste Konzentration
 
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