gute analoge spiegelreflexkamera gesucht, aber ohne bordcomputer

F

funny

Guest
hallo liebe leute.
ich möchte mir gerne eine spiegelreflexkamera anschaffen, und zwar eine, bei der man noch alles von hand einstellt. nur ein belichtungsmesser sollte drin sein, aber sonst keine computergestützte bedienung, kein autofokus, etc.

könnt ihr mir eine bestimmte kamera empfehlen? welches ist ein solider klassiker? eine bestimmte marke?
worauf muss ich beim (gebraucht-) kauf achten?
werden solche computerlosen kameras überhaupt noch hergestellt?
ist es schwer für alte kameras noch passende objektive zu finden (hätte gern ein tele und ein weitwinkel) oder sind die irgendwie genormt, so dass man auch neuere raufsetzen kann?

danke!
funny
 

Rainer

Moderator
Hallo funny,

wenn es auch etwas Gebrauchtes sein darf, kann Dein Wunsch erfüllt werden. Neu wird es schwierig; ich kenne jedenfalls keinen Hersteller.

Spontan fällt mir die Pentax MX ein, ein Klassiker. Schön handlich, ein mechanischer Verschluß und dank des PK-Bajonettes eine unendliche Auswahl an Objektiven auf dem Gebrauchtmarkt.

http://www.pentax-mx-fans.de/mxseite/

Wenn das Gehäuse etwas wuchtiger sein darf, wäre die Pentax KX auch eine Option.

Bei Nikon denke ich an die Nikkormat ein, die es in verschiedenen Varianten gibt. Die F2 dürfte Dir vermutlich zu teuer sein. Dann hätten wir noch eine Vielzahl von Praktika-Gehäusen mit M42 Schraubgewindeanschluß. Bei Minolta sind es die Gehäuse mit SR-T in der Bezeichnung. Die SR-T 303 zum Beispiel. Man muß aber aufpassen, weil früher gerne Quecksilber-Knopfzellen als Spannungsquelle für den Belichtungsmesser verwendet wurden. Diese werden nicht mehr hergestellt und Ersatz ist schwierig bzw. teuer Die Minolta SR-Ts würde ich deshalb weglassen; das gleiche gilt für die Olymps OM-1 und die Canon Ftb-QL, die ich sonst gerne empfohlen hätte.

Du siehst, daß es angesichts der Vielzahl der Möglichkeiten schon anfängt, unübersichtlich zu werden und ich habe bestimmt noch etliche Modelle vergessen.

Objektive zu bekommen, ist kein Problem, solange es sich nicht um Exoten mit extremen Brennweiten handelt.

Gruß

Rainer
 

Airborne

Well-known member
Canon AE1 ist auch gut & günstig,vor allem die Objektive - da nimmer aktueller Bajonett - sind günstiger als aktuelle Formate.

Bei ebay mal nach Händler suchen, die verkaufen die Ware geprüft.

Gruß
Torsten
 

Geier0815

Well-known member
Wenn es nicht tatsächlich komplett ohne Strom sein soll, sind Minoltas derzeit noch erschwinglich. Die X-700 war einstmals das Flaggschiff bevor sie auf Autofocus umgestiegen sind. Diese Kamera hat im Gegensatz zu den kleineren Modellen eine Abblendtaste und eine TTL-Blitzmessung. In der Bucht kannst Du solche Kameras mit dem Standardobjektiv 50mm 1/1.7 für unter 50 Euro abgreifen. Objektive für MC/MD werden auch relativ günstig gehandelt, es sei denn Du suchst etwas ganz Seltenes, aber auch da sind die Preise deutlich günstiger als bei heutigen Objektiven. Was ich an dieser Kamera ein bißchen schade finde, ist die Tatsache dass sie nicht wie die X-300 aus Metall gefertigt ist und deshalb nicht einen so "wertigen" Eindruck macht. Achte bei den Beschreibungen darauf das dir die Funktion des Bildzählers zugesagt wird, ebenso das Auslösen. Beides sind häufige Fehler bei den Minoltas, wobei das Nicht-Auslösen in den meisten Fällen mit defekten Kondensatoren zusammenhängt die man selber austauschen kann. Aber man muß ja nicht von vornherein eine defekte Kamera kaufen.
 
D

DSP

Guest
Nikon FM2 oder wenn es auch noch neu sein darf die FM3a

Wird die Knopfzelle eingelegt, funktioniert bei der FM2 die Nachführbelichtungsmessung, alles andere auch ohne Batterie. Bei der FM3a ist  noch eine Zeitautomatik vorhanden (Verschluß der FM3a funktioniert sowohl mechanisch als auch elektrisch).

Objektive: Eigentlich alles von Nikon mit Blendenring und Blendenmitnehmer (ob nun mit AF oder ohne).
 
F

funny

Guest
hallo jungs,
vielen dank für eure antworten :up:

ich werde mir die modelle mal ansehen und versuche bei ebay was passendes zu ergattern.
das minolta flaggschiff x-700 hört sich gut an, aber aus metall soll das gehäuse schon sein.

canon ae1 mit elektronisch gesteuertem verschluß, hmm, macht sie denn trotzdem ordentlich *KLACK* beim abdrücken?

pentax mx scheint okay zu sein oder ne wuchtige  kx klingt auch nett.

was von nikon hätte natürlich noch mehr klasse, oder? is die f2 denn wirklich sooo teuer?
hab so an 50-80 euro inkl tele und weitwinkel gedacht.
aber wie ich mich kenne, leg ich eher noch was drauf und nehm was besseres. also evtl sogar fm3a? mal schauen.

danke nochmal für eure vorschläge, die nächste frage kommt bestimmt ;-)

lg,
funny
:)
 

DSP

Well-known member
Die FM2 wirst du wohl nicht so günstig bekommen. Ist mitlerweile ein Klassiker und die Besitzer werden die eher mit ins Grab nehmen als die zu verschleudern.

Das Teil wurde immerhin seit 1982 bis 2000 fast unverändert gebaut und hatte mechanische 1/4000tel sowie eine Blitzsynchronzeit von 1/200 (alte Version) bzw. 1/250 (neuere Version).

Die FM3a ist quasi die FM2 + Zeitautomatik und einige andere Sachenund wurde erst 2006 eingestellt.

http://www.lausch.com/zehnterteil.htm (INfos zu den Kameras von Nikon)

 

Geier0815

Well-known member
Wenn es kein Plastik sein soll, dann schau dir mal die XD7 an. Einen Bericht findest Du hier (klick mich an). Wie es bei diesem Modell allerdings mit TTL und Abblendtaste aussieht kann ich dir nicht sagen, da müßtest Du Horst mal anfragen.
 

Airborne

Well-known member
Die AE1 "Klackt" richtig und hat mit Sicherheit nicht zu viel Elektronik an Board.

Ich selbst arbeite momentan mit einer EOS50E, die zwar schon viel Elektronik hat, auf die man sich aber auch selten bezieht. Und wenn man mit der Technik nicht richtig umgeht kommen auch keine guten Fotos raus - ne Vollautomatik isses halt auch nicht.

Es ist imho also wurscht wieviel Technik dahinter steckt - "The Man behind the Camera" ist das Wichtigste  :rofl: (ich liebe diesen Spruch!)

Gruß
Torsten
 
Hi funny,

ich bin ein noch relativ frisch gebackener Besitzer einer AE-1 Programm (aus deiner Sicht schon fast ein "Supercomputer") und kann nur sagen: sie macht "KLACK" und sie hilft mir auf's Angenehmste tolle Bilder zu machen. Das FD-Objektivprogramm ist so unglaublich umfassend, dass du zunächst den Wald vor lauter Bäumen kaum sehen wirst (siehe ein früheres Posting von mir hier) und die üblichen Standardoptiken (Weitwinkel, Standard, leichtes Tele) sind für kleines Geld in der Bucht zu ersteigern. Die AE-1 ist eine tolle Kamera und du hast (was noch wichtiger ist) eine unglaubliche Auswahl an Objektiven für wirklich jeden Zweck!

Gruß
Jörn
 

erasmuz

Member
Kauf dir einfach eine die billig ist...

Lass dir nichts sagen, eig. jede Kamera braucht Batterien, mindestens schonmal für den Belichtungsmesser, auch wenn die ewig halten  :) .

Für Billige Objektive die trozdem richtig gut sind, empfehle ich dir ne M42 Kamera.
Weil eig. alle auf irgend nen Bajonett umgestiegen sind, und die M42 Objektive nun bei
Ebay keinen Käufer finden  :love:
Vorallem weil damals wirklich gute Objektive von den Ehrenwerten Firmen "Porst" und "Revue" einfach umgelabelt wurden. Darunter sind dann richtig gute, mehrfachvergütete Japaner.
Zu billig labels sollte man eh vorsichtig seien. Ich habe unter meinem alten Billig-Vergrösserer erst neulich ein Wetzlar-Objektiv gefunden... Und Leica fans tragen ja sowas schließlich immer mit sich rum, oder?

Ich arbeite zzt. mit ner PENTAX ME Super, ganz nett, aber schon mit nem "Boardcomputer", der
dir die Belichtungszeit vorgeben kann (Geht natürlich auch Manuell).

Spiegelreflex-Kameras die selber per Motor aufziehen und klick machen,... zu sowas sage ich nichts :p

 
D

digilux

Guest
Was meinst du denn damit? 
na, jeder, der seine Glasscheiben nicht von Hand mit Silberbromid (ist das richtig?) bedampft um sie dann in die selbst gebaute Kamera obskura zu setzen zum behufe der minutenlangen Belichtung... jeder ders anders macht kann nicht ganz ernst genommen werden - oder so ähnlich verstehe ich das...  ;D
Sorry, falls ich mich irren sollte...
LG Lüder
 

DSP

Well-known member
Silberbromid - so ein neumodisches Zeugs :)

Gutes alte Quecksilberbedampfung der geteerten Glasplatte bitte. Und unter 8Stunden Belichtungszeit ist geknipse :)

Kameras mit Selen-Belichtungsmesser brauchen auch für den BeLi keine Batterie (Gab es in den 60ern) - War nur nicht sehr exakt das Zeugs.

M42 ist günstig ja, aber da ist die Entwicklung der Linsen in den 80ern stehen geblieben und Zoomobjektive mit dem heutigen optischen Qualitäten sucht man da zum Teil vergeblich (Auch die Festbrennweiten waren alle nicht so gut wie die meisten denken).

 

Horst

Well-known member
Hallo,

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........ aber da ist die Entwicklung der Linsen in den 80ern stehen geblieben ........
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Darum geht es doch !

Warum um Himmels Willen, möchte sich jemad eine technisch veraltete Kamera zulegen ?

Ich habe auch mit Minolta, Leica fIII und dergleiche handtiert.
Das sind zwar schöne Kameras zum in die Hand nehmen , doch wenns auf Qualität und Schnelligkeit ankommt, so sind sie Stand 1910.

Seit ich meine Canon EOS 1 habe, möchte ich um nichts in der Welt mehr zurück .
Technik und Elektromik,  sind Dinge, die wir uns erarbeitet / erforscht haben.
Die Ingeneure der Kamera-Industrie geben jährlich Milionen für Entwicklung aus.

Warum allso, sollte man diese nicht nutzen ?

Gut;- wer Lust hat noch Glasplatten, zu beschichten und Freude an ungenauen Compur-Verschlüsse hat, kann meinetwegen damit seelig werden.

Ich jedenfalls, bin froh, dass wir so ne tolle Technik haben.

Gruß  Horst

 

Airborne

Well-known member
Horst schrieb:
Warum um Himmels Willen, möchte sich jemad eine technisch veraltete Kamera zulegen ?

[...]

Gut;- wer Lust hat noch Glasplatten, zu beschichten und Freude an ungenauen Compur-Verschlüsse hat, kann meinetwegen damit seelig werden.
Genau darum gehts. eine "technische Apparatur" zu beherrschen, ihre Eigenarten zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Das ist der gleiche Grund warum man Oldtimer fährt, oder warum man sich ein Motorrad der Marke Moto Guzzi oder eine alte Ducati mit Trockenkupplung kauft: Sie haben "Charakter" und einen eigenen Willen.

Natürlich kann man auch den Weg des geringsten Widerstandes gehen, sich so ein digitales Fotohandy-ohne-Telefonfunktion in die Tasche stecken und gut ist. Nur wo bleibt da der Reiz?? Imho isses langweilig sobald ein dressierter Schimpanse es hin bekommt.

Wir Analogiker sind nun mal schrullig. Aber wir stehen dazu! Wir wollen es so. Wir wollen mit Chemikalien rumpanschen, die Eigenschaften des Films nutzen(müssen) und eine schwere, große Kamera in der Hand haben. Wir haben keine Angst vor langen Verschlußzeiten und hoher Brennweite. Wir wollen 36 mal auf den Auslöser drücken bis wir den Film voll haben und wir wollen Verschluß, Blende und Fokus manuell einstellen.

@ funny
Dennoch bin auch ich der Meinung das man nicht zu weit in der Zeit zurück gehen sollte. Das Canon FD-Programm ist weit verbreitet und gut und vor allem auch günstig zu bekommen. Klar geht es immer etwas extravaganter, eine alte Mittelformatkamera a la Agfa Isolette z.B. oder so. Aber da muß man schon recht gut mit der Fotografie klar kommen um so ein Teil zu benutzen und zu pflegen.

Gruß
Torsten
 

Geier0815

Well-known member
Moin Horst,

nichts gegen deine Meinung und deine Liebe zu deiner Kamera, aber meinst Du nicht auch dass zum Fotografieren mehr gehört als nur eine technisch hochgezüchtete Kamera? Wie häufig ließt Du gerade hier im Forum den Hinweis den Autofocus abzustellen weil der immer noch nicht deine Gedanken lesen kann? Meinst Du das Minolta 50mm 1:1,4 macht schlechte Bilder nur weil es älter ist? Hat man in den 80ern schlechtere Fotos gemacht als heute? Sorry, aber das halte ich für nicht zutreffend.
Und davon jetzt mal abgesehen: Für den Preis den man gebraucht für deine Kamera zahlen muß, kauft man eine komplette Ausrüstung mit manuellem Focus. Mag für dich kein Argument sein, aber ich denke für Andere schon.
Jeder hat andere Prioritäten und Vorlieben. Das ist auch völlig in Ordnung und in meinen Augen auch schön. Wäre doch auch irgendwie doof wenn alle immer nur das Gleiche hätten.
 

FotoFux

Well-known member
Airborne schrieb:
Natürlich kann man auch den Weg des geringsten Widerstandes gehen, sich so ein digitales Fotohandy-ohne-Telefonfunktion in die Tasche stecken und gut ist. Nur wo bleibt da der Reiz?? Imho isses langweilig sobald ein dressierter Schimpanse es hin bekommt.
Hallo Torsten!

Es mag sein dass das deiner geschätzten Meinung nach "langweilig" ist. Bedenke aber dass es verschiedene Meinungen gibt und die sollten auch respektiert werden. Die User von digitalen Kameras hier mit Affen zu vergleichen finde ich extrem respektlos!

Airborne schrieb:
Wir Analogiker sind nun mal schrullig. Aber wir stehen dazu! Wir wollen es so. Wir wollen mit Chemikalien rumpanschen, die Eigenschaften des Films nutzen(müssen) und eine schwere, große Kamera in der Hand haben. Wir haben keine Angst vor langen Verschlußzeiten und hoher Brennweite. Wir wollen 36 mal auf den Auslöser drücken bis wir den Film voll haben und wir wollen Verschluß, Blende und Fokus manuell einstellen.
Das will euch Puristen auch keiner nehmen! Aber deswegen ist die Analogfotografie nicht das Zentrum der Welt und auch keine Religion.

Leben und leben lassen ist die Devise.

Gruß, Patrick.
 

Aragorn

Well-known member
FotoFux schrieb:
Hallo Torsten!

Es mag sein dass das deiner geschätzten Meinung nach "langweilig" ist. Bedenke aber dass es verschiedene Meinungen gibt und die sollten auch respektiert werden. Die User von digitalen Kameras hier mit Affen zu vergleichen finde ich extrem respektlos!

Das will euch Puristen auch keiner nehmen! Aber deswegen ist die Analogfotografie nicht das Zentrum der Welt und auch keine Religion.

Leben und leben lassen ist die Devise.

Gruß, Patrick.
Das kann ich nur unterschreiben!!!!

Gruß
Markus

PS: Ach ja, ich stelle meine digitale Kamera übrigends auch komplett manuell ein. Und Angst vor langen Verschlusszeiten und hoher Brennweite habe ich auch nicht....... aber als Affe kann ich das wahrscheinlich eh nicht differenzieren.
 
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