langzeitbelichtung sternenhimmel

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alRix

Guest
hallo profis,

ich bin neu hier und hoffe auf euere unterstützung, und ich bedanke mich schon im voraus.

zugegeben, ich bin neu was spiegelreflex betrifft, bis jetzt habe ich mich mit einfacher digital-knips-knips-photografie zufriedengegeben.

seit ein paar monaten habe ich eine analoge soligor sr-300x md mit folgenden objetiven:
1x soligor 28-70mm 1:3.9~4.8
1x tokina at-x 28-85mm 1:3.5~4.5
1x hanimex mc 80-200mm 1:4.0
1x minolta teleconverter 2x

nun mein problem:
ich wollte auch mal die kreise der sterne ablichten und hab die kamera mit dem 200er objektiv und dem telekonverter auf unendlich focusiert, blende ganz auf bei sternenklarer nacht ohne mond und streulicht mit einem 200er farbfilm in den garten gestellt und etwa 5 stunden lang belichtet. keiner hat die kamera berührt, keiner hat irgendwas gemacht. das ergebnis war ein seltsames bild mit grauen schlieren die aber nichts mit kreisen zu tun hatten. hab ich ein ufo erwischt???  :hut:
gebt mir doch mal tipps, was ich falsch gemacht hab...
frage noch: macht es einen unterschied, wer die bilder entwickelt??? dieses spezielle bild wurde beim drogeriemarkt DM entwickelt... sollte ich solche aufnahmen lieber im fachhandel entwickeln lassen???

ich danke euch schon jetzt für euere hilfe,

gruss

alRix
 

Rainer

Moderator
Was du falsch gemacht hast? Soll ich ehrlich sein? So ziemlich alles, was man falsch machen konnte.

200 mm Brennweite und Lichtstärke 4 ergeben 400 mm und Blende 8 bei Verwendung eines 2x-Telekonverters. Das ist für einen 200 ASA-Film möglicherweise zu wenig. Durch die Erddrehung läuft ein Stern nur einen kurzen Moment durchs Bild. Wenn das nicht gerade ein besonders heller Stern ist bzw. ihm keine weiteren hellen Sterne folgen, wirst du in diesem bestimmten Bildsektor kaum etwas erkennen können. Die Kreise, von denen du sprichst, ergeben sich nur bei Aufnahmen, die einen größeren Himmelsauschnitt zeigen (man sieht dann aber auch nur die hellsten Sterne) - es sei denn, du hast genau auf den Polarstern gezielt.

Dazu kommt, dass ein Telekonverter die Abbildungsfehler eines Objektivs verstärkt. Das Hanimex ist für sich schon nicht gerade eine Perle der Objektivbaukunst - mit Konverter ist die Bildqualität nahezu unbrauchbar.

Wenn du Kamera nicht auf einem extrem stabilen Stativ stand und das Objektiv zusätzlich noch unterstützt wurde, kann selbst ein leiser Lufthauch den Aufbau zum Wackeln bringen.

Möglichewrweise hast du auch nicht korrekt fokussiert. Der mechanische Anschlag bei Unendlich geht oft übder Unendlich hinaus. Du mußt deshalb zwingend über den Sucher fokussieren - gegebebenfalls anhand eines weit entfernten irdischen Objektes (Positionslichter auf einem Sendemast, Kirchturm im Nachbarort)

Die Aufnahmen von Sternenspuren, die ich bisher gesehen habe, waren eher mit einem Weitwinkelobjektiv oder lichtstarkem Standardobjektiv gemacht. Da die Kamera offensichtlich das Monilta MC/MD-Bajonett hat, kannst du dir das sehr gute MD 1,4/50 mm für wenig Geld besorgen. Damit könnten die Aufnahmen gelingen. Aber auch hier gilt: das Stativ muß extrem stabil sein oder die Kamera brauch eine feste Auflage (schwerer Gartentisch o.ä.)

Die Filmentwicklung dürfte nicht das Problem sein; das Verfahren ist genormt. Abgesehen davon reicht der Fachhandel die Filme mit 99,9 % Wahrscheinlichkeit an das gleiche Großlabor weiter wie der Drogeriemarkt.

Vor deinem nächsten Versuch würde ich mich in einem der großen Astronomie-Foren informieren. Dort gibt es Unterforen für Himmelsfotografie.

www.astrotreff.de
www.astronomie.de
www.astrotreff-deep-sky.de

Viel Erfolg beim nächsten Versuch!

Gruß

Rainer
 

alRix

New member
hallo rainer,

ich hab mir nicht gedacht, dass ich alles falsch gemacht hab...
ich hab den fehler eher in der filmwahl gesehen...

ich gehe mal deiner antwort nach:
ich wollte auch eher 28 bis 50mm einstellen, aber mein "alter nachbar", der schon lange photografiert hat mir zu dem 200er mit konverter (später hat sich rausgestellt, er kennt keinen konverter, aber ZITAT"x2 hört sich immer gut an") geraten... hat mich auch gewundert, aber er ist der alte fuchs, der aber mit meiner art zu photografieren eigentlich nix anfangen kann... (ich liebe macros und so dinge wie unser himmel usw.)

abbildungsfehler muss ich ehrlich zugeben, dazu kenne ich mich zu wenig aus, aber dass mein hanimex nicht sonderlich lichtstark ist war mir klar, ich dachte nur es reicht.... im nachhinein könnte ich mir auf die zunge beissen, natürlich muss es für so ein bild lichtstark sein...

das ich nicht richtig focusiert hab kann sein, ich hab mich einfach auf unendlich verlassen... ich verstehe nicht, was über unendlich hinausgehen kann, aber ich denke das ist ein neues topic wert...

bezüglich des statives kann ich nur sagen es ist ein uraltes bilora 2017, wohl nicht zu stabil...
neuer gedanke: ich habe von den kindern mehrere kleine sandsäcke auf die ich die kamera betten könnte, allerdings wirds dann halt schwer mit "zielen". wenn ich allerdings ein weitwinkel nehme, sollte sich das wohl mehr oder weniger erübrigen...
sicher ist eins, ich will doch nur die kreise sehen, ich will nicht die bahn eines bestimmten sterns abbilden, also denke ich, die sandsäcke tuns...
frage noch: wenn ich mir ein md 1,4/50 besorge, was mach ich mit der blende??? ich denke wohl, ganz auf, oder ????

denkst du, ich kann mit meinem 3,9~4,8 auch ergebnisse erziehlen???


danke rainer für die schnelle antwort zu später stunde,

gruss

alRix


 

Rainer

Moderator
Die Idee mit den Sandsäcken ist goldrichtig. Wenn Du kein 1,4/50 findest, nimm das MD 1,7/50 - das ist noch etwas günstiger in der Anschaffung. Blende ganz auf, dabei sehr sorgfältig fokussieren.

Bis dahin kannst du mit dem Tokina experimentieren; das Soligor würde ich wieder einpacken - das taugt nicht viel.

Das Tokina ist auch nicht lichtstärker als das Hanimex; aber durch die Benutzung des Konverters hast du 2 Blendenstufen verloren.


Aberwie gesagt, gehe auch mal die enstprechenden Beiträge in den Astro-Foren durch. Bei der Filmwahl und der Belichtungszeit (5 Stunden kommen mir sehr lang vor) könnte ich dir keinen konkreten Tipp geben.

Eins aber noch: die Fotolabore haben bei der Ausbelichtung solcher Aufnahmen (Nachtaufnahmen allgemein) Probleme. Es wird ja alles mit Automaten gemacht und die denken, dass es sich um ein unterbelichtetes Bild handelt und korrigieren kräftig nach. Ergebnis ist eine graue Suppe anstatt Tiefschwarz. Eigentlich müßte man die Negative selber vergrößern. Evtl. läßt sich etwas machen bei einem Fotohändler, der eine eigene Entwicklungsmaschine hat (sog. Stundenlabor). Dem könnte man sagen, dass er bei der Verarbeitung die Belichtung per Hand einstellt. Das kostet allerdings einiges mehr als die üblichen 19 Cent.

Gruß

Rainer
 
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