Makrofotografie mit Novoflex Retro-Ring

SailOn

Member
:wink: hello!!!
ich bin neu hier und werde von purer Verzweiflung getrieben... man könnte mich anfängerin im bereich der digitalen spiegelreflex nennen, meine kamera ist eine canon eos 450d. da mich besonders der makro bereich reizt und ich gelesen habe, dass ein umkehrring in kombination mit normalem objektiv oft bessere ergebnisse bringt als ein reines makro objektiv habe ich mir für 300 eur den novoflex retro-ring gekauft... und verzweifle daran! ich nutze ihn derzeit mit dem kit objektiv efs 18-55 mm und eigentlich sollte das auch gut funktionieren. doch ich kann nichts fokussieren (autofokus ja eh nicht, doch auch an den ringen drehen soll man nicht, alles über den abstand regeln und so...). absolut nichts, wenn dann nur schemen und die daraus resultierenden bilder sind die pure unschärfe!! hat jemand erfahrung mit diesem teil und kann mir helfen?? biiitteee, sonst verkauf ich es in einem anflug von wut direkt wieder, ich bin so ungeduldig  :shame:
 

Rainer

Moderator
Ungeduld ist gerade in der Makrofotografie ein schlechter Lehrmeister.

Ohne Stativ ist jede Art Makrofotografie kaum machbar - insbes. mit den großen Abbildungsmaßstäben, die sich bei der Verwendung des Kit-Objektivs in der Retrostellung ergeben.

Dann solltest du wissen, dass die Schärfentiefe minimal ist - je nach Abbildungsmaßstab nur 1 mm oder weniger. Die Schärfentiefe hängt auch von der Blende ab; kleinere Blendenöffnungen (große Blendenzahlen) ergeben eine größere Schärfentiefe. Der Vorteil des Novoflex-Umkehrrings ist die Beibehaltung der Blendensteuerung. Du solltest deshalb im Av-Modus oder M-Modus fotografieren.

Du weißt, dass man über den Abstand fokussiert. Richtig bequem geht das nur mit Hilfe eines Makroschlittens (gibt es auch von Novoflex). Man kann sich aber auch behelfen, indem man die Kamera fest stehen läßt und das Motiv z.B. auf eine Art Plattform legt (sagen wir mal eine Blüte) und laaaaangsam in Richtung Objektiv schiebt, bis sich die gewünschte Schärfebene einstellt.

Alles in allem meine ich, dass du besser mit einem Makroobjektiv in die Welt der kleinen Dinge eingestiegen wärest. Aber ohne Grundlagenkenntnisse und ohne Geduld und viel Übung wird auch das nicht funktionieren. Die Verwendung von einem Retroring ist nur sinnvoll, wenn man extreme Abbildungsmaßstäbe für vergleichsweise wenig Geld realisieren will.

Linktipps findest du in der Linksammlung in der FAQ (Fotolehrgang, Webseite von Andreas Hurni)

Gruß

Rainer
 

SailOn

Member
hallo rainer, erstmal vielen dank für die schnelle antwort :) ungeduld ist ein komlpett unterschätztes laster, nicht nur was die makrofotografie angeht... das weiß ich ja und ich arbeite dran  :shame:
vielleicht hast du recht, was das makroobjektiv angeht. über einen einstellschlitten habe ich auch schon nachgedacht, allerdings summieren sich die kosten dann ja auch schon wieder derart, dass einem schwindelig wird. außerdem wird die ausrüstung auch immer größer und schwerer... ein stativ habe ich übrigens, ohne wär ich vermutlich schon komplett durchgedreht  ;) wenn ich nun also über die anschaffung eines guten makro objektivs nachdenke, worauf sollte ich achten? ich bin echt überfordert mit all den angaben und infos, die man bei der suche im internet erhält. was alo ist wirklich wichtig? kannst du vielleicht ein objektiv empfehlen? (vielleicht nicht unbedingt eins von 600 eur ;)
danke nochmal und wie gesagt, ich versuche die ungeduld zu bezämen!!!
liebe grüße
christina
 

Rainer

Moderator
SailOn schrieb:
kannst du vielleicht ein objektiv empfehlen?
Das fällt ausnahmsweise nicht schwer, da alle aktuell erhältlichen Makroobjektive nicht schlecht sind.

Gute Allrounder sind die Makros um die 100 mm Brennweite, die es von Canon und den üblichen Verdächtigen (Tamron, Tokina, Sigma) gibt. Sie sind ein guter Kompromiss zw. Motivabstand (der möglichst groß sein sollte) und Preis. Die 150er und 180er sind deutlich teurer.

Das Tamron 2,8/90 ist wohl das günstigste in dieser Klasse. Es erlaubt Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 und kostet im Versandhandel unter 400 Euro.

Im übrigen wird das Thema Makrofotografie häufig angesprochen. Schau einfach mal in den zurückliegenden Beiträgen nach (Suchfunktion). Dabei findest du auch Hinweise auf bestimmte Techniken zur Vermeidung von Verwacklern (Spiegelvorauslösung, Fernauslöser). Die Stabilität des Stativs und des Stativkopfs spielt auch - im wahrsten Sinne des Wortes- eine tragende Rolle.

Gruß

Rainer
 

SailOn

Member
hey, danke für die tipps... dann werd ich mich mal umsehen... sowohl nach dem objektiv als auch nach den beiträgen anderer user  :up: merci, christina
 

SailOn

Member
ahhhh, eine frage hab ich noch, da du ja anscheinend gut im thema stehst stell ich sie dir direkt  :flowers:
was qualifiziert denn ein makro objektiv speziell für makro aufnahmen? ich habe aktuell ein sigma 18-200mm F3.5-6.3 DC, das schließt ja eine 90er brennweite auch mit ein? wieso ist das Tamron 2,8/90 anders/besser für makro aufnahmen geeignet? ist das ein festbrennweiten-objektiv?
oh man, viel zu lernen gibts ;)
 
D

digilux

Guest
Aber: Lernen macht Spaß!  ;D

Ein (echtes) Makro ist so gebaut, daß es auch einen extrem geringen Abstand zum Objekt noch scharf stellen kann. Das ist der eigentliche Unterschied.

Nicht alles, wo Makro drauf steht, ist auch eins. Ein echtes Makro erlaubt Maßstäbe von bis zu 1:1. Die Zooms, auf denen auch Makro drauf steht, gehen bis 1:4 oder 1:3, da ist der Begriff eher dem Marketing des Herstellers geschuldet.

LG Lüder
 

SailOn

Member
danke für die antwort!! ja, lernen macht spaß, allerdings glaubt man sich am anfang gern mal verloren zwischen all dem wissen, den fachausdrücken und spazialisten ;)
dann werde ich mich jetzt mal nach einem günstigen "echten" makro umsehen... und mich wohl wieder von dem novoflex ring trennen müssen, denn meine finanziellen reserven sind nicht unerschöpflich  :shame:
danke und liebe grüße
christina
 

Rainer

Moderator
Neben dem großen Abbildungsmaßstab gibt es weitere Eigenschaften, die ein gutes Makroobjektiv auszeichnen:

Geringe Verzeichnung (gerade Linien werden nicht verbogen)
ein ebenes Bildfeld (wichtig bei planen Motiven wie in der Reprofotografie
hohes Auflösungvermögen bis zu den Bildecken
minimale Vignettierung

Diese positiven Eigenschaften sind den meisten Zoombjektiven, vor allen Dingen den Superzooms, völlig fremd  :rofl:

Gruß

Rainer
 

nico-e420

Well-known member
hallo sailon,

so wie ich hier mitgelesen habe schnupperst du gerade erst in die makrofotografie rein.
warum dann gleich ein teures makroobjektiv von 400 euro und mehr?

ich habe mir die nahlinse DCR-250 Super Makro von raynox gekauft, die kannst du einfach vorne auf dein kitobjektiv befestigen. die nahlinse wird nämlich mit einem adapterring geliefert.

hier mal ein auszug aus der produktbeschreibung:

Das Objektiv wird zusammen mit einer Schnappfassung für 52 bis 67 mm Filtergewinde geliefert.
Der DCR-250 Makro Vorsatz entfaltet seine beste Wirkung, wenn das Zoom - Objektiv in der äußersten Telestellung ist. Das Vorsatz Objektiv besteht aus optischem Glas mit hohem Brechnugsindex, für Bilder mit erstklassiger Schärfe und großem Tonwert - Reichtum.

die linse kostet nur ca. 50 € bei amazon.

hier ein paar beispielbilder, die ich damit gemacht habe:

http://forum.foto-faq.de/galerie-makrofotografie/blumenmakro-dreierlei-t16140.0.html#msg10005928

ich will dich hiermit nicht von einem reinen makroobjektiv abbringen aber so eine linse ist halt um weiten günstiger ;)

lg nico
 

SailOn

Member
hey :)
hm, das hört sich ja wirklich nach einer günstigen alternative an, hab mir grad mal die testberichte bei amazon durchgelesen und deine fotos angeschaut... nicht schlecht  :up: werd drüber nachdenken, vielleicht die anschaffung dieses teils vor ein richtiges makro zu stellen! ist halt echt sehr viel günstiger und da ich zwei objektive hab durch den klemmaufsatz auch echt praktisch!!
vielen dank :)
liebe grüße
christina
 
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