Makroobjektiv...

Johnny

Active member
Hallo Leute!

Ich habe mir vor kurzen die Nikon D80 gekauft. (schlage mich gerade durch die Bedienungsanleitung)  Jetzt will ich mir ein Makroobjektiv kaufen.Dazu hab ich allerdings ein paar Fragen:

1. Welche Brennweite ist ideal? (wegen der Tiefenschärfe)
      Ich habe mir schon angeschaut: Nikkor 60mm (1:1), Tamron 90mm (1:1)

2. Könntet ihr mir den Abbildungsmaßtab erklären? (Ich verstehe das so: die Größe des Objekts am Chip zur Größe des Objekts in Wirklichkeit - hab ich das richtig verstanden???)
 

joergmoritz

Well-known member
hi johnny,
1:1 gibt hier an, dass ein 1mm objekt auch 1mm groß auf dem chip dargestellt wird.
Die Brennweite aht auf den Maßstab keinen Einfluss, viel mehr jedoch auf die sogenannte Fluchtdistanz lebender Objekte.
Die Distanz, um 1:1 zu erreichen, ist nämlich bei 60mm geringer als bei 90 bzw. 105 etc.
Die Tiefenschärfe ist demnach auch in etwa dieselbe bei gleicher Blende, da du ja bei 60mm näher ran musst (tiefenschärfe wegen geringer entfernung minimal), bei höheren brennweiten kannst du zwar weiter weg vom motiv, hast dafür aber eine größere notwendige brennweite zum erzielen von 1:1 maßstäben.

am besten wartest du nochmal auf Beiträge von richtigen "makroianern" ich spreche hier nur von halbwissen (haben jetzt ja schließliuch wieder nen makrospezielisten unter uns, zumindest dem namen nach)

 
D

digilux

Guest
Hallo Johnny, nach Joergs Statement sollte ich hier jetzt nichts schreiben - fühle mich nicht grad als Experte da. Aber immerhin hab ich seit gut 2 Jahren das Tamron 90mm (damals noch nicht "DI").
Was Joerg zu den Brennweiten schreibt, kann man nur unterstreichen. Was den Abbildungsmaßstab angeht: Ich hab nie drüber nachgedacht - aber ich denke, das von Joerg dazu gesagte gilt für KB bzw. Vollformatsensoren. Bei Cropfaktoren müßte sich das eigentlich etwas (nämlich um den Cropfaktor) ändern...

Der eigentlich wichtige Unterschied der Macros ist die Fluchtdistanz, die allerdings bei den längeren Brennweiten um 180mm teuer erkauft werden muß.
Richtig ist: Wenn Du eine Fliege mit 90mm 1:1 abbilden willst, mußt Du die vorher erschlagen  :heul: Ob Du mit 180mm ran kommst, weiß ich nicht.
Dennoch kann ich das Tamron wärmstens empfehlen. Lichtstark, knackenscharf-auch schon bei Offenblende und eine tolle Abbildungsleistung. Ich nehme diese Optik gerne als (an der 20d/Crop 1,6) etwas längeres Portraitobjektiv. Dafür ist es allerbestens geeignet. Da hast Du gleich 2 Spezialisten: für Macro und Portrait. Ich gehe davon aus, daß die Leistungen des Objektivs eher noch besser geworden sind durch die Neurechnung (DI).
Das 90er ist für Vollformat ausgelegt, bedient also nicht nur den kleinen Bildkreis der bei Tamron "DI II" genannten Objektive für die kleineren Sensoren...d.h. für die Abbildung kommt nur das innere "Filetstückchen" der Optik zum Einsatz.

Ob sich die etwa 100% Mehrkosten für ein 180er lohnen hängt davon ab, was Du damit willst. Wenn Du überwiegend lebende Tiere fotografieren willst, kommt eher die längere Brennweite in Frage...
LG digilux
 

Rainer

Moderator
Hallo Johnny,

Dein Verständnis vom Abbildungsmaßstab ist völlig richtig; die Sensorgröße bzw. der Cropfaktor spielt dabei keine Rolle (anders als digilux vermutet).

Die Tiefenschärfe (man sagt heutzutage eigentlich Schärfentiefe) hängt in der Makrofotografie mehr oder weniger (das Thema hatten wir hier neulich in der Diskussion) nur vom Abbildungsmaßstab ab.

Auf gut Deutsch:

Egal ob 60 mm oder 180 mm - wenn Du die Fliege bildfüllend ablichten willst, hast Du bei allen Objektiven praktisch die gleiche Schärfentiefe (bei gleicher Blende)

Da es auf dem Markt kein richtig schlechtes Makroobjektiv gibt (vom mechanisch labbrigen Voigtländer 3,5/100 abgesehen), kannst Du nicht viel verkehrt machen. Ich würde eine möglichst lange Brennweite bevorzugen, um einen möglichst großen Arbeitsabstand zu haben.

Hier auf dieser Webseite

http://www.nnplus.de/macro/Macro100.html

kannst Du Dir eine gewisse Übersicht verschaffen.

Ein Hinweis noch am Rande: ohne Stativ ist Makrofotografie fast unmöglich. Und ich meine damit nicht die unsäglichen Kaufhausstative, sondern ein stabiles Stativ mit einem guten Stativkopf. Kauftipp: Manfrotto 055 pro

Gruß

Rainer

P.S: noch ein empfehlenswerter Link: http://www.andreashurni.ch/makro/index.html
 

Johnny

Active member
Hallo Leute!

Danke für eure aufschlussreichen Antworten. Die Sache, dass ich das Makro - Objektiv auch für Portrait - Aufnahmen verwenden kann, gefällt mir ganz gut :love:. Das mit der Fluchtdistanz ist mir eigentlich nicht so wichtig, weil ich eher Pflanzen anstatt Tieren fotografiere.

Danke für deine Links, Rainer :up:. Ich hab mich mal durchgelinkt und weiß jetzt eineiges mehr. Ich habe jetzt eigentlich keine Fragen mehr, aber ich bin für jeden Tipp froh

Gruß John  :photo:
 
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